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Wikijunior Südamerika: Südamerikanische Länder: Chile

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Unterkapitel zu Wikijunior Südamerika - Südamerikanische Länder

Chile ist ein langes, dünnes Land, das auf der südöstlichen Seite des südamerikanischen Kontinents verläuft. Es hat die Form einer Schlange, die sich zwischen den Anden und dem Pazifischen Ozean schlängelt. Es grenzt an Argentinien, Bolivien und Peru.

Eine Landkarte von Chile
Die Osterinseln, mit ihren berühmten Statuen, gehören zu Chile.

Die Geschichte Chiles

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Vor etwa 10.000 Jahren kamen die ersten Menschen in das Gebiet, das man heute Chile nennt. Sie waren Vorfahren der ersten ursprünglichen Amerikaner, die während der Eiszeit aus Asien gekommen waren. Das Gebiet eignete sich gut zum Fischen und bot hervorragende Möglichkeiten für die Jagd und den Ackerbau. Da es allerdings durch die Anden vom Rest Südamerikas getrennt war, war es nicht so gut besiedelt wie andere Teile des Kontinents.

Niemand weiß genau, warum dieses Gebiet „Chile“ genannt wurde. Manche denken, es handelt sich bei dem Namen um eine Variation des Namens „Tili“. Dies war der Name eines der großen Häuptlinge des Altertums. Andere denken, es könnte sich um ein indianisches Wort für "Wo das Land endet", "Schnee" oder den Ruf eines Vogels handeln. Egal wo der Name herkam, die spanischen Soldaten des 16. Jahrhunderts, die das Land besetzt hatten, sagten, dass die dort lebenden Menschen sich "Menschen aus Chile" nannten.

Die spanischen Eroberer sagten, dass hunderttausende von Menschen in Chile lebten. Obwohl hier nie Gold gefunden wurde, lobte man das Land jedoch wegen seiner landwirtschaftlichen Ergiebigkeit und behandelten es als einen Teil ihrer Kolonien, den sie "Vizekönigtum Peru" nannten. Die Ureinwohner waren nicht sehr glücklich über die Kolonisierung und so kam es zu mehreren Aufständen und Rebellionen. Als die Sklaverei 1683 verboten wurde, verbesserte sich die Situation und die Aufstände wurden seltener.

Im Jahr 1810 erklärten die Chilenen, sie befänden sich nicht mehr unter spanischer Herrschaft und wären nun unabhängig. Spanien war damit nicht einverstanden und erklärte den Krieg. Sieben Jahre später jedoch wurde Chile zu einem eigenständigen Land erklärt. Für den durchschnittlichen Chilenen bedeutete dies nur wenig Veränderung, da das Land nach wie vor von reichen Landbesitzern regiert wurde. Der Landlose hatte nur wenig Rechte. Im späten 19. Jahrhundert wurde eine parlamentarische Demokratie konstituiert. Die Mitglieder des Parlaments waren aber überwiegend damit beschäftigt, ihren Besitz auf Kosten der Arbeiter gesetzlich abzusichern. Als die mittel- und landlosen Chilenen begannen, sich besser zu organisieren, erlangten sie auch mehr politische Macht und konnten 1920 einen ersten, linksgerichteten Präsidenten wählen. Er versuchte, die Politik für die arme Bevölkerung und die Arbeiter zu verbessern. Manche befürworteten sogar einen kompletten Wechsel hin zum Kommunismus. Die Konservativen im Lande waren jedoch gewarnt und so kam es 1924 zu einem Militärputsch, bei dem ein General an die Macht kam. Dies bedeutete den Beginn einer sehr gewalttätigen und instabilen Zeit.

Als die Demokratie schließlich wieder hergestellt war, wählte die Bevölkerung Regierungen, die das Land in den kommenden Jahrzehnten überwiegend stabil regierten. Liberale Parteien hatten Programme, in denen sie die Ernährung der Bevölkerung sicherte, den Wohnraum verbesserte und in die Bildung investierte. Konservative Parteien sorgten für bessere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika und Darlehen von US-amerikanischen Banken. Es war eine gesunde Demokratie.

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Die Anden trennen Chile von dem Rest Südamerikas

1970 wurde ein Mann namens Salvador Allende gewählt. Als ein Linker war er für seine Programme, die sich in erster Linie an die Armen und die Arbeiter im Lande richtete, sehr beliebt. Als Teil dieser Programme jedoch übernahm er Minen und Banken im Land, die ausländischen Investoren gehörten und verärgerte sie natürlich sehr damit. Die USA ließen sich das nicht gefallen und wollten die Wirtschaft des Landes empfindlich treffen. 1973 organisierte das CIA ein Komplott, das dazu führte, dass Allende getötet wurde und Augusto Pinochet, ein militärischer Diktator, an die Macht kam.

Pinochet verbesserte die Beziehungen zu den USA sehr, verschlechterte die Situation der Bevölkerung sehr. Tausende Menschen wurden hingerichtet, inhaftiert oder wegen ihrer politischen Ansichten gefoltert. Viele Chilenen sehen diese Zeit als eine der dunkelsten Perioden der Geschichte an. Als Pinochets Zeit beendet war, kehrte die Demokratie nach Chile zurück und auch die Menschenrechtssituation hat sich seither wieder sehr verbessert. Zwischen 2006 und 2010 war Michelle Bachellet im Amt. Sie war die erste Präsidentin in der Geschichte des Landes. Seit 2010 ist Sebstian Piñera der Präsident von Chile.

Die Geografie in Chile

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Chile ist sehr lang und dünn und sieht deshalb auf der Landkarte auch ein bisschen wie ein Band aus. Es ist 4.300 Kilometer lang und durchschnittlich 175 Kilometer breit. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Form und vor allem aufgrund seiner Länge gibt es dort unterschiedliche Klimazonen. Chile ist im Norden trocken, im Süden jedoch kühl und feucht.

Die Landschaft Chiles ist auch sehr unterschiedlich. Der Norden besteht zum großen Teil aus Wüste, die sich von der peruanischen Grenze im Norden bis zum Aconcagua, einem Fluss nördlich der Stadt Valparaiso erstreckt. Dort gibt es kaum Regen, also folglich auch kaum Pflanzen. Das Land dort ist mehr oder weniger unfruchtbar und sehr abgeschieden. Das bedeutet auch, dass die Luft dort noch sehr sauber und frei von künstlichem Licht ist. Aus diesem Grund eignet sich dieses Gebiet sehr gut dazu, den Weltraum zu beobachten und tatsächlich befindet sich dort das Cerro Tololo - Planetarium an dem viele Astronomen genau das tun. Hier findet man auch einen der trockensten Flecken der Erde, nämlich die Atacama-Wüste. 1971 wurde dort der erste Regen seit über 400 Jahren verzeichnet!

Südchile ist sehr kalt und hat eine windgepeitschte Küste. Im Süden gibt es schneebedeckte Vulkane und Gletscher, dichte Wälder und Seen. Chile hat eine raue Küste. Die Anden bilden die östliche Grenze Chiles und schließen so an Argentinien und Bolivien an.

Zwischen den Anden und den nicht so hohen Bergen der Westküste befindet sich das sogenannte Zentraltal mit einem sehr milden Klima. Hier befindet sich sozusagen das „Herz“ Chiles, denn hier leben die meisten Menschen und hier gibt es auch die meisten landwirtschaftlichen Betriebe und Fabriken. Die Landschaft ist hier geprägt von Obstgärten, Weinbergen, Weide- und Ackerland.

Die Hauptstadt Chiles ist Santiago. Weitere größere Städte sind Concepcion-Talcahuano, Vina del Mar-Valparaiso, Antofagasta und Temuco.

Die Menschen Chiles

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Chile ist die Heimat von mehr als 16 Millionen Menschen, 6 Millionen leben allein in der Hauptstadt Santiago. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern beträgt 75 Jahre und die von Frauen 81 Jahre. Die meisten Chilenen sprechen Spanisch. Die zahlenmäßig stärkste Religionsgemeinschaft sind mit fast 70 Prozent die Katholiken, gefolgt von etwa 15 Prozent Protestanten.

Drei Viertel der Chilenen sind sogenannte Mestizen, also Nachfahren spanisch-indianischer Eltern. Etwa zwanzig Prozent der Chilenen haben europäische Vorfahren, zumeist spanischer und britischer Herkunft. Etwa drei Prozent haben rein indianische Vorfahren.

Was man in Chile isst

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Nun könnte man ja denken, dass Chile, was das Essen angeht, ein Ableger Spaniens wäre aber dem ist nicht so.

In der chilenischen Küche findet man etwa auch sehr viele Einflüsse deutscher Einwanderer, d.h. Rezepte von Leuten, die aus Deutschland nach Chile gegangen sind und dort nun auf Dauer leben. Dieser Einfluss lässt sich auch daran ablesen, dass manche deutschen Worte, etwa "Kuchen" und "Apfelstrudel" in den chilenischen Wortschatz aufgenommen worden sind.

Natürlich wird in Chile, wie in anderen südamerikanischen Ländern auch, sehr gerne Fleisch gegessen. Auch Huhn essen die Menschen in Chile neben Fisch und Meeresfrüchten sehr gerne.

Sport in Chile

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Die Fußball-Weltmeisterschaft 1962 hat in Chile stattgefunden. Dabei hat die chilenische Fußball-Nationalmannschaft einen achtbaren dritten Platz erreicht.

Zu den nationalen Fußballlegenden zählen Ivan Zamorano, Marcelo Salas und unangefochten an der Spitze Elias Figueroa, erster (und neben Zico einziger) Spieler Amerikas, der dreimal den Titel des besten Spielers des Kontinents erringen konnte. Figueroa zählt heutzutage als einer der besten Abwehrspieler des letzten Jahrhunderts. Aber auch Matías Fernández, Südamerikas Fussballer des Jahres 2006, ist ein vielversprechendes Talent im chilenischen Fußball. Ebenfalls ist David Arellano zu erwähnen, der als Erfinder des Fallrückziehers, oder auch auf spanisch la chilena, gilt.

Neben Fußball spielen insbesondere Tennis, der Reitsport (hier vor allem auch das chilenische Rodeo) und das Segeln eine bedeutende Rolle. Im Tennisdoppel gewann Nicolás Massú mit seinem Partner Fernando González bei den Olympischen Sommerspielen 2004 das erste Olympiagold für Chile überhaupt. Einen Tag später krönte Massú seine Olympiateilnahme mit dem Sieg im Herreneinzel und González gewann die Bronze-Medaille. Eine der großen Sportlegenden in Chile ist der Tennisspieler Marcelo Ríos, der als erster Spanischsprechender, vor Ferrero und Moya, den Weltranglistenplatz 1 erreichte, und somit zeitweise Pete Sampras ablöste. Im Segelsport, Kategorie Breitling, besetzten chilenische Teams in prestigeträchtigen Rennen, wie zum Beispiel der Copa del Rey, regelmäßig die ersten 3 Plätze.