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DVD-RAM/ Windows

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DVD‑RAM – Windows

Kapitel 3 – Kapitel 4

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Kapitel 3: Die Software – Treiber und darüber hinaus

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Windows-Betriebssysteme bis einschließlich Windows XP können UDF-formatierte Medien grundsätzlich nur lesen. Entscheidend ist hier die Windows-Version sowie die Version des UDF-Dateisystems. Windows 98/​Me kann UDF bis Version 1.02 lesen, Windows 2000 offiziell bis 1.50 (tatsächlich jedoch nur bis 1.02), Windows XP/​2003 bis 2.01. Windows Vista und Windows 7 bieten volle UDF-Unterstützung bis UDF-Version 2.50 (also auch schreibenden Zugriff). Vorgehensweise unter Windows 7: Über "Systemsteuerung - Verwaltung - Computerverwaltung - Datenträgerverwaltung" kann das Medium formatiert werden. Damit ist es zum Beispiel über den Windows-Explorer direkt nutzbar - also Lesen, Schreiben und Löschen.

Hinweis:

Windows Vista und Windows 7 benötigen keine weitere Software, also weder einen Treiber noch ein Packet-Writing-Programm, um DVD‑RAM-Medien mit dem üblichen UDF-Dateisystem verwenden zu können. Unter Windows Vista ist es erstmals vom Betriebssystem aus möglich, Medien mit UDF zu formatieren (auf die Version achten!) und schreibend darauf zuzugreifen – und das Medium somit wie eine Wechselfestplatte oder einen USB-Stick zu verwenden.
Nachfolgende Anleitung gilt daher nicht für Windows Vista und Windows 7.


Um Windows bis zu Windows XP das UDF-Dateisystem vollständig beizubringen, muss man entweder einen Treiber oder so genannte Packet-Writing-Software installieren.

Treiber und Packet-Writing-Programme für Windows im Überblick

Treiber

  • Panasonic UDF-Treiber
  • OEM-Treiber, der dem von Panasonic entspricht (mehr dazu weiter unten im Text)

Packet-Writing-Programme

  • B's CLiP (B.H.A Corporation)
  • DLA: Drive Letter Access (Sonic Solutions)
  • Drag-to-Disc, ehemals DirectCD (Roxio, früher Adaptec)
  • Nero InCD (Nero AG, früher Ahead)
  • SAI WriteDVD! and ReadDVD! (Software Architects, Inc.)


Unter Windows bis einschließlich Windows XP stellt sich gleich zu Beginn die Frage, welcher Treiber/​welches Programm zum Beschreiben von DVD‑RAMs zum Einsatz kommen soll. Dabei hat man mehrere Möglichkeiten, die man jedoch zuvor überdenken sollte:

  • Die meisten DVD‑RAM-fähigen DVD-Laufwerke werden mit einer OEM-Version eines der genannten Programme und/​oder Treiber ausgeliefert.
    Die einfachste Lösung ist, diese vorbereitete Software zu verwenden. Dies hat den Vorteil, dass es vom Hersteller meist Hilfestellung in Form eines Handbuches oder von technischem Support gibt, an den man sich wenden kann, sollte etwas nicht funktionieren. Außerdem ist sichergestellt, dass die Software auch wirklich mit dem Laufwerk zusammen arbeitet.
  • Man kauft sich eines der genannten Programme.
    Dies hat den Vorteil, dass man auch hier auf ein Handbuch und technischen Support zurückgreifen kann. Jedoch sollte man sich vorher informieren, ob das jeweilige Laufwerk von dieser Software voll unterstützt wird.
  • Man verwendet den Panasonic- oder einen beiliegenden OEM-Treiber.
    Dies ist die bevorzugte Wahl. Sie hat den Vorteil, dass die Installation schlank bleibt, denn der Treiber benötigt nicht viel Speicherplatz, geht schonend mit System-Resourcen um und installiert keine aufwendigen Zusatzprogramme. Die Gefahr, dass die Software mit einem weiteren installierten Brennprogramm Probleme macht, ist gering. Der Treiber ist entweder beigelegt oder er kann kostenlos aus dem Internet bezogen werden.


Im Folgenden werden einzelne Packet-Writing-Programme und Treiber vorgestellt und Hinweise gegeben, welche bei der Entscheidung nach dem zu verwendenden Programm hilfreich sein können.
Bitte beachten: dabei handelt es sich oft um subjektive Erfahrungen! Was für den einen Benutzer als gut erscheint, mag den nächsten Anwender stören; was beim einen Computer erfolgreich seinen Dienst tut, mag beim nächsten schlecht oder überhaupt nicht funktionieren. Dennoch sollten die hier gesammelten Erfahrungen für die meisten Nutzer hilfreich sein.

Packet-Writing-Programme

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Drive Letter Access (DLA) von Sonic Solutions liegt vor allem IBM- und Dell-Computern bei. Die meisten Thinkpads (ehemals IBM, seit 2005 Lenovo) mit DVD‑RAM-fähigem Laufwerk haben DLA vorinstalliert.

DLA ist ein simples Packet-Writing-Programm, das ohne viel Anwenderintervention auskommt. Wenn man nicht gerade eine DVD‑RAM formatieren will, bemerkt man kaum, dass hinter dem DVD‑RAM-Zugriff und dessen UDF-Dateisystem ein Programm wie DLA steht.

Setzt ein Anwender jedoch ein anderes Brenn-Programm ein (z. B. die mächtige Brenn-Suite Nero), könnte es zu Systeminstabilitäten kommen. Sollte dies der Fall sein, muss man eine Alternative entweder für DLA oder für das andere Brenn-Programm finden.
Hinweis: Schwierigkeiten zwischen DLA und Nero sind derzeit nicht bekannt, sofern man die aktuellen Versionen von DLA und Nero verwendet.

Kompatibilität
Ebenso wie bei InCD gibt es auch bei DLA Berichte von Problemen. Es gibt jedoch auch Berichte, dass UDF-Medien, die mit anderen Programmen/​Betriebssystemen geschrieben wurden, problemlos verwendet werden konnten und umgekehrt.

Drag-to-Disc

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Drag-to-Disc, das früher DirectCD hieß, wurde ursprünglich von Incat Systems entwickelt, von denen auch der Easy CD Creator stammt. Zurzeit wird Drag-to-Disc von Roxio vertrieben, die es auch zusammen mit Easy Media Creator anbieten.

Nero InCD

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Nero InCD ist ein Programm, das von vielen Herstellern empfohlen wird und auch oft in einer OEM-Version einem DVD‑RAM-Brenner beiliegt. InCD ist ein Bestandteil der Brenn-Suite Nero. Nero wiederum ist ein leistungsfähiges Brennprogramm der Nero AG (ehemals Ahead), und wie jedes Brennprogramm unter Windows verträgt es sich nicht gut mit anderen Brennprogrammen.

Setzt ein Nutzer ein anderes Brennprogramm als Nero ein und will gleichzeitig InCD verwenden, so besteht die Möglichkeit, dass die beiden Programme im System Konflikte verursachen und eines oder beide Programme nicht richtig funktionieren. Dies kann, muss aber nicht sein. Man muss es also im speziellen Fall einfach ausprobieren. Konflikte zwischen Brennprogrammen sind jedoch meist nicht sehr eindeutig. Oft kommt es zu unverständlichen Fehlermeldungen, die nicht auf einen ursächlichen Zusammenhang schließen lassen, dass es sich um einen Konflikt zwischen den Brennprogrammen handelt. Auch das Entfernen von InCD ist nicht einfach, da nach einer Deinstallation viele Reste im System zurückbleiben.

Vor allem für unerfahrene Anwender ist bei InCD verwirrend, dass das Dateisystem in Windows mit „INCDFS“ ausgewiesen ist. Es handelt sich dabei jedoch tatsächlich um ein UDF-Dateisystem. Aufklärung bringt ein unter „Eigenschaften“ (Rechts-Klick auf das DVD‑RAM-Laufwerk mit eingelegtem Medium) aufscheinender weiterer Reiter, der die UDF-Dateisystem-Version angibt.

Kompatibilität

Es gibt leider Berichte, dass unter InCD beschriebene Medien unter anderen Packet-Writing-Programmen bzw. auf anderen Betriebssystemen nicht gelesen werden können. Diese sind jedoch unbestätigt. Eine Internet-Recherche ergibt meist, dass es eigentlich funktionieren müsste.

Wenn man die DVD‑RAMs als reine Backup-Medien verwendet und nur auf dem eigenen Computer nutzt, sollte es jedenfalls keine Probleme geben.

Der Panasonic-UDF-Treiber oder OEM-Treiber

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Die Firma Panasonic stellt für seine DVD‑RAM- und Blu-Ray-Laufwerke einen DVD‑RAM/​BD‑R/​BD‑RE-Treiber für diverse Windows-Versionen zur Verfügung. Dieser Treiber ist eigentlich nur für Panasonic/​Matsushita-Laufwerke gedacht, funktioniert aber prinzipiell auf einer Vielzahl von Geräten anderer Hersteller. Da viele Laufwerke in Wirklichkeit OEM-Hardware von Panasonic enthalten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Treiber auf nahezu allen DVD‑RAM-Laufwerken funktioniert.

Dieser Treiber hat den großen Vorteil, dass er schlank ist und ohne großes Software-Paket auskommt, außerdem geht er schonend mit System-Resourcen wie Arbeitsspeicher und Prozessorleistung um. Seine einzige Funktion ist es, die Unterstützung für DVD‑RAM bzw. Blu-Ray BD-R und BD-RE und das zugehörige UDF-Dateisystem unter Windows bereitzustellen.

Hinweis:

Die Firma, die im deutschen Sprachraum den Namen „Panasonic“ trägt, heißt international „Matsushita Electric Industrial Co., Ltd.“ (wiederzufinden auch im Dateinamen des UDF-Treibers MEIUDF.SYS, welcher ein Teil des DVD‑RAM-Treibers ist), soll aber ab Oktober 2008 in „Panasonic Corporation“ umbenannt werden.
Viele Panasonic-Laufwerke tragen daher auch die Bezeichnung „Matsushita“ (oder „Matshita“). Wenn also in diesem Artikel von Panasonic die Rede ist, gilt das selbstverständlich auch für Matsushita-Laufwerke.


Leider überprüft der Treiber bei der Installation, ob auch wirklich ein DVD‑RAM-Brenner von Panasonic installiert ist. Findet er kein solches Gerät, verweigert er die Installation.
Es gibt folgende Möglichkeiten, dennoch in den Genuss dieses Treibers zu kommen:

  • Man ist im Besitz eines Panasonic-DVD‑RAM-Laufwerkes (und die Installation bricht somit nicht ab).
    Empfohlen für Panasonic-Laufwerke.
  • Manche Hersteller legen einen OEM-Treiber bei; dabei handelt es sich um den Panasonic-DVD‑RAM-Treiber, der lediglich den Namen des jeweiligen Herstellers trägt und nach dessen Laufwerk sucht.
    Empfohlen für alle Laufwerke, für die ein OEM-Treiber verfügbar ist.
    Hinweis: Der OEM-Treiber der Firma Toshiba funktioniert eventuell auch auf Laufwerken anderer Hersteller (siehe →Links).
  • Man liest folgende Anleitung und verwendet dann den Panasonic-Treiber, ohne ein Panasonic-Laufwerk zu besitzen.
    Nur für erfahrene Anwender zu empfehlen, da ein gewisses Fachwissen vorausgesetzt wird.
  • Man verwendet einen vorbereiteten und bereits adaptierten Panasonic-Treiber.
    Für Besitzer von LG-Laufwerken existiert der unten beschriebene Panasonic-Treiber in einer angepassten, leicht zu installierenden Version für Windows XP und für Windows 2000. Ebenso steht auch ein Installations-Archiv des Panasonic-DVD‑RAM-Treibers für Windows XP (32-bit und 64-bit) zur Verfügung, das mit allen gängigen DVD‑RAM-Laufwerken funktionieren sollte. Zu den →Links.


Anleitung zur Verwendung des Panasonic-Treibers auf Nicht-Panasonic-Laufwerken

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Um den Panasonic-Treiber mit einem Nicht-Panasonic-Laufwerk zu verwenden, muss man bei der Installation einen Trick anwenden. Die Installation mit dem hier gezeigten Trick funktioniert sogar dann, wenn überhaupt kein DVD‑RAM-Laufwerk im Computer vorhanden ist.

Die folgende Anleitung zur Modifikation der Installationsdateien des originalen Panasonic-DVD‑RAM-Treibers basiert auf einer Anleitung in der Zeitschrift c't (Ausgabe 8/2006, Seite 122: „DVD‑RAM und UDF“) bzw. auf einem Thread[1] im Forum von cdfreaks.com sowie Angaben auf Wikipedia.

Man benötigt dazu:

  • Original Panasonic-DVD‑RAM-Treiber
    Die Version für die verwendete Windows-Version herunterladen: Es gibt unterschiedliche Treiber für 95/​98/​Me (älter), NT 4 (älter), 98/​Me, 2000, XP und XP 64-bit. Zum →Link.
  • i6comp
    Zum →Link.
  • Optional: winpack300b
    Macht die Arbeit mit i6comp.exe einfacher. Zum →Link.
  • Einen Editor
    Man kann auch einfach das Windows-Notepad notepad.exe verwenden.
  • Ein wenig Erfahrung mit der Kommandozeile
    … oder wenigstens eine gehörige Portion Mut und Forschergeist! Dennoch sollte man sich auch als Anfänger nicht entmutigen lassen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Siehe command.com.


 1  Schritt 1 — Installationsarchiv entpacken
Zuerst startet man das Setup vom Panasonic-Treiber. Während der Installation wird eine Abfrage durchgeführt, ob ein Panasonic-Laufwerk (oder auch Matsushita-Gerät) vorhanden ist. Falls ein solches Gerät nicht gefunden wird, wird das Setup abgebrochen und die ausgepackten Installationsdateien wieder gelöscht. Um den Treiber trotzdem installieren zu können, müssen diese ausgepackten Installationsdateien vor diesem Löschen kopiert und anschließend die Hardwareabfrage deaktiviert werden.

Nachdem das Setup-Programm des Panasonic-Treibers gestartet wurde, erscheint nun eine Fehlermeldung, dass kein unterstütztes (Panasonic-) Laufwerk gefunden wurde. Bevor diese bestätigt wird, kopiert man im temporären Windows-Verzeichnis (z. B. C:\Windows\​temp) den Ordner Disk1 (ergibt z. B. C:\Windows\​temp\​Disk1) an eine beliebig andere Stelle (z. B. nach „Eigene Dateien\​Disk1“) und quittiert erst dann die Fehlermeldung. Grund hierfür ist, dass das Setup-Programm beim Bestätigen der Fehlermeldung alle bereits entpackten Dateien wieder entfernt. Diese Dateien werden jedoch für das weitere Vorgehen benötigt.

Mögliche temporäre Verzeichnisse in Windows sind etwa:

  • C:\Windows\​temp\​Disk1
    bei Windows 95/​98/​Me
  • C:\Dokumente und Einstellungen\​<Benutzername>\​Lokale Einstellungen\​Temp\​bye59.tmp\​Disk1
    bei Windows 2000/​XP (<Benutzername> durch tatsächlichen Benuternamen ersetzen, der Verzeichnisname bye59.tmp ist nur ein Beispiel)
  • generell gilt: Suchen… (etwa nach „Disk1“ oder „data1.cab“)

Tipp:
Manche Programme hinterlassen in den Temp-Ordnern ihre Spuren und räumen ihre Dateien in diesen Ordnern daher nicht auf. Deshalb kann es vorkommen, dass man auch noch sehr viele andere Dateien neben den Dateien des Panasonic-Treibers im Temp-Ordner findet. Um dieses Problem zu umgehen, sollte man den Temp-Ordner vor dem Starten der Installation für den Panasonic-Treiber komplett leeren. In der Regel befinden sich keinerlei wichtige Dateien im Temp-Ordner, weshalb alle Daten darin gefahrlos gelöscht werden können.

Alternative Vorgehensweise:
Als weitere Option bieten sich Programme an, die das Installations-Archiv direkt entpacken können. Obwohl es sich bei dem Setup des Panasonic-Treibers um eine EXE-Datei handelt, kann man mit geeigneten Mitteln die Dateien daraus entpacken und muss nicht dem Umweg über den temporären Ordner gehen. Als nur ein Beispiel sei der schlanke Dateimanager „7-Zip“ (Open-Source, deutschsprachig) genannt, mit dessen Hilfe die Setup-Datei wie jedes andere Archiv eingesehen werden kann (Strg-Bild ↓) und alle enthaltenen Dateien in ein beliebiges Verzeichnis extrahiert werden können. Ein weiteres Beispiel ist der Dateimanager „Total Commander“ (Shareware, deutschsprachig).


 2  Schritt 2 — DVDDrive.ini entpacken
In diesem Ordner (in unserem Beispiel „Eigene Dateien\​Disk1“) befindet sich unter anderem eine Datei mit dem Namen data1.cab. Dabei handelt es sich um ein InstallShield-Archiv, das sich dem Zugriff mit gewöhnlichen Packern entzieht, auch wenn die Dateiendung .CAB lautet. Zum Bearbeiten solcher Archive ist das Kommandozeilenprogramm i6comp geeignet (siehe c't 8/2006, siehe Links). Ein Alternativwerkzeug wäre winpack300b, ein GUI für i6comp. Der Trick besteht nun darin, dass man aus der Datei data1.cab eine INI-Datei namens DVDDrive.ini extrahiert. Diese Datei wird ausschließlich vom Setup-Programm ausgewertet, die Datei DVDdrive.ini selbst wird im späteren Betrieb nicht mehr verwendet und kann daher gefahrlos verändert werden.

Hinweis zum Arbeiten mit i6comp:
Um mit i6comp wie beschrieben die Dateien in das InstallShield-Archiv ein- und auszubauen, muss man zwangsläufig auf die Kommandozeile welchseln. Diese findet man im Windows-Startmenü unter Programme – Zubehör – Eingabeaufforderung (oder ähnlich, je nach Windows-Version etwas unterschiedlich). Auf der Kommandozeile angelangt erscheint ein blinkender Cursor, der Ausgangspunkt ist meist das Windows-Verzeichnis „C:\Windows“ oder das Benutzer-Verzeichnis „C:\Dokumente und Einstellungen\​<Benutzername>“. Als erstes muss man daher in das Verzeichnis wechseln, in das man die Installationsdateien kopiert hat. Nun wird es ein wenig schwierig, denn man muss diesen Ort im Verzeichnisbaum finden, in unserem Beispiel „Eigene Dateien\​Disk1“.

Vorgehensweisen:

  • Windows 95/​98/​Me
    Das Verzeichnis ist immer „C:\Eigene Dateien“; folgende Kommandos eingeben:
C:
cd "Eigene Dateien"
dir
cd Disk1
  • Windows NT 4/​2000/​XP
    Es gibt glücklicherweise eine Umgebungsvariable, die das Benutzerverzeichnis eindeutig definiert; folgende Kommandos eingeben:
cd "%HOMEPATH%"
dir
cd "Eigene Dateien"
dir
cd Disk1

Das Kommando dir listet alle Einträge im aktuellen Verzeichnis auf, so dass man prüfen kann, ob der Ordner oder die Datei auch vorhanden ist. Zeigt das letzte „dir“ beispielsweise keinen Eintrag „Disk1“, dann ist man entweder im falschen Verzeichnis oder hat das Kopieren in Schritt 1 nicht richtig gemacht. Hinweis: Ist die Ausgabe von „dir“ zu lang, kann man stattdessen eine seitenweise Auflistung mit „dir /p“ anwenden.

Heißer Tipp: Wer sich das sparen will, kann natürlich auch winpack300b stattdessen verwenden. i6comp wird jedoch auch mit winpack300b benötigt.
Weiterer Tipp: Wer sich die Suche nach „Eigene Dateien“ sparen will, kann den Ordner „Disk1“ auch einfach nach „C:\Disk1“ kopieren – dort findet man ihn viel leichter (Kommando: cd C:\Disk1).

So geht das Extrahieren von DVDDrive.ini mit i6comp.exe:

i6comp e data1.cab DVDDrive.ini


 3  Schritt 3 — DVDDrive.ini anpassen
Anschließend öffnet man die Datei mit einem einfachen Texteditor (z. B. Notepad) und ändert die Zeile DriveNameCheckMode=1 in DriveNameCheckMode=0. Auf das Speichern nicht vergessen und den Texteditor wieder schließen.

Weil wir vom letzten Schritt schon auf der Eingabeaufforderung und im richtigen Verzeichnis sind:
DVDDrive.ini mit Notepad öffnen:

notepad DVDDrive.ini

Anschließend baut man die Datei mit i6comp wieder in das Archiv ein.


 4  Schritt 4 — angepasste DVDDrive.ini wieder in Installationsdateien einpacken
So geht das Einbauen der veränderten DVDDrive.ini mit i6comp.exe:
i6comp r data1.cab DVDDrive.ini

Für den Fall, daß die Dateien in einem separaten Verzeichnis gepatcht werden, ist zu beachten, dass zum Auspacken und Zusammenbauen des CAB-Archivs genau zwei Dateien notwendig sind: data1.cab und data1.hdr; i6comp weist im Fehlerfall im Klartext auf fehlende Dateien hin. (Hintergrund: InstallShield-Archive der Version 6 bestehen designabhängig aus einer oder mehreren Dateien.)

Nach dem Zusammenbau des Archivs lässt sich der Treiber problemlos installieren, auch wenn kein originales Matsushita/​Panasonic-DVD-Laufwerk eingebaut ist.

Nun startet man die Setup.exe-Datei aus dem Verzeichnis „Disk1“ um den Panasonic-Treiber zu installieren.

An dieser Stelle bietet es sich außerdem an, die Dateien des Disk1-Ordners in ein Archiv zu packen, zum Weitergeben oder für eine spätere Verwendung. Wer sich mit SFX-Archiven auskennt, kann sogar ein Installations-Archiv daraus machen.


 5  Schritt 5 — Zuordnung eines Laufwerksbuchstaben nach der Installation oder nach einem Update
DVD-RAM-Treiber in Version 5.0.2.1

Das Installationsprogramm trägt einen Autostart-Eintrag in der Windows-Registrierung im Zweig HKLM ein. Es handelt sich dabei um die DVD‑RAM-Laufwerkserkennung („DVDRamInst.exe silent“), die fortan bei jedem Windows-Start nach DVD‑RAM-Laufwerken sucht.
Vor Windows XP, also Windows 2000 und frühere Versionen, werden nun zwei Laufwerksbuchstaben im System registriert: der erste Laufwerksbuchstabe ist wie bisher das optische Laufwerk bzw. der DVD-Brenner ohne die DVD‑RAM-Fähigkeit, der zweite und hinzugekommene Laufwerksbuchstabe verweist als „Wechselplattenlaufwerk“ auf das selbe optische Laufwerk, jedoch zur alleinigen Nutzung mit DVD‑RAM.
Es kommt also zu der paradoxen Situation, dass zwei Laufwerksbuchstaben auf ein und das selbe Laufwerk verweisen. Während der erste Laufwerksbuchstabe das optische Laufwerk wie bisher anspricht, ermöglicht der zweite (neu hinzugekommene) Laufwerksbuchstabe die Nutzung von DVD‑RAM mittels des eben installierten Treibers.

Version 5.3.0.1 (aktuell)

Das Installationsprogramm registriert den Dienst „DVD-RAM_Service“ (Datei DVDRAMSV.exe), zu finden etwa im Systemkonfigurationsprogramm msconfig.exe im Reiter „Dienste“, welcher die gleiche Aufgabe übernimmt wie oben beschrieben.

Für alle Versionen:

Belässt man es dabei, steht nach dem ersten Neustart das DVD‑RAM-Laufwerk unter einem eigenen Laufwerksbuchstaben zur Verfügung.

Will man die Anzahl der Autostarteinträge minimieren, kann man die DVD‑RAM-Erkennung auch deaktivieren (z. B. mit msconfig.exe), da sie nur genau einmal benötigt wird: bei der Erkennung eines neuen Laufwerks. In diesem Fall muss man sie im Bedarfsfall, zumindest jedoch nach dem ersten Neustart, manuell starten (siehe folgende Hinweise).

Folgende Hinweise gelten vorallem für Windows-Versionen vor Windows XP:

  • Falls im Explorer kein expliziter DVD‑RAM-Laufwerksbuchstabe („Wechselplattenlaufwerk“) erscheint, wurde die automatische DVD‑RAM-Erkennung deaktiviert oder aber das Gerät wurde trotz dieser Erkennung nicht in einer vom Treiber verwendeten Laufwerksliste (dvdram.inf) gefunden. Diese Zuordnung ist für Windows bis einschließlich Windows 2000 notwendig, da die DVD‑RAM-Unterstützung im Betriebssystem fehlt. In diesem Fall muss man sich zunächst vergewissern, ob das Gerät in der Datei dvdram.inf aufgeführt ist und es mit einem Editor gegebenenfalls nachtragen (z. B. durch Ersetzen aller Bezeichnungen „Pioneer DVR-110“ durch „Pioneer DVR-111“). Danach wird die DVD‑RAM-Laufwerkserkennung mittels DVDRamInst.exe bzw. DVDRAMSV.exe manuell gestartet. Nach einem Neustart des Rechners sollte das DVD‑RAM-Laufwerk (wieder) verfügbar sein.
    Anmerkung: Ab Windows XP gibt es die Datei dvdram.inf nicht, da die DVD‑RAM-Unterstützung bereits in das Betriebssystem integriert ist.
  • Falls nach einer erfolgreichen DVD‑RAM-Treiberinstallation später ein Treiberupdate über BHAcorp (siehe →Links) durchgeführt wird, kann der DVD‑RAM-Laufwerksbuchstabe erneut verschwinden. Der vermutliche Grund hierfür liegt in der vom Update erneut installierten Datei dvdram.inf, in der das Laufwerksmodell möglicherweise noch nicht aufgeführt ist. Auch in diesem Fall ist die Datei dvdram.inf zunächst wieder anzupassen und dann die manuelle Erkennung mittels DVDRamInst.exe bzw. DVDRAMSV.exe durchzuführen. Der BHAcorp-Treiber trägt die DVD‑RAM-Erkennung erneut als Autostart bzw. als Dienst in die Registry ein.
  • Auch ein Firmware-Update des DVD‑RAM-Laufwerks kann zum Verlust des Laufwerksbuchstabens führen, da es für Windows als neues Gerät erscheint. Auch in diesem Fall muss die manuelle Erkennung für Windows bis einschließlich Windows 2000 wie beschrieben durchgeführt werden.

Alternative Vorgehensweise: Die Firma Toshiba bietet DVD‑RAM-Treiber für OEM-Geräte an, die ebenfalls auf dem Panasonic-Treiber basieren (siehe →Links). Im Gegensatz zum Panasonic-Treiber sind sie mit vielen DVD‑RAM-Brennern problemlos ausführbar, da der Treiber bei der Installation nicht das Vorhandensein eines bestimmten DVD‑RAM-Modells überprüft. Steht nach der Installation kein eigener Laufwerksbuchstabe („Wechsellaufwerk“) für den DVD‑RAM-Brenner zur Verfügung, muss die Datei dvdram.inf wie bereits in Schritt 5 beschrieben angepasst werden, damit das Laufwerk im System registriert wird.

Kapitel 4: Arbeiten mit DVD‑RAM

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Da unter Windows eine DVD‑RAM grundsätzlich wie eine Wechsel-Festplatte behandelt wird, arbeitet man damit auch so wie mit beispielsweise einer externen Festplatte oder einem USB-Stick.

Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Windows bietet hier viele verschiedene Wege, hier nur ein Auszug:

  • Man kann Dateien einfach per Drag & Drop in das DVD‑RAM-Laufwerk ziehen – hierzu einfach das DVD‑RAM-Laufwerk im Arbeitsplatz anklicken und dann die zu kopierenden Dateien in das Fenster ziehen.
  • Alternativ kann man auch jede Datei rechtsklicken und diese mit dem Befehl „Senden an“ im Kontextmenü an das Laufwerk schicken.
  • Über das Kontextmenü „Kopieren an“ und „Verschieben an“ kann man ebenfalls markierte Dateien und Verzeichnisse zum DVD‑RAM-Laufwerk senden.
    Unter Windows 2000 und Windows XP steht an dieser Stelle auch die Funktion „Neuer Ordner“, welche unter Windows 9x fehlt.
    Anmerkung: Die Funktionen „Kopieren an“ und „Verschieben an“ sind unter Windows 98SE bis einschließlich Windows XP SP2 nur nach einem Eingriff in die Registrierungsdatenbank verfügbar. Diese Einträge im Kontextmenü sind daher nicht automatisch vorhanden.
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Siehe →Weblinks.

Einzelnachweise

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  1. cdfreaks.com: Hacked Panasonic DVD‑RAM device driver (englisch)