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Shibari



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Dieser Text ist sowohl unter der „Creative Commons Attribution/Share-Alike“-Lizenz 3.0 als auch GFDL lizenziert.

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Dieses Buch ist eine Druckausgabe des Wikibooks "Shibari", dem freien Lehrbuch-Projekt Wikibooks, und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation. Diese Lizenz ist dem Text am Schluss des Buches beigefügt. Bei Wikibooks ist eine Liste der Autorenverfügbar, dort kann man das Buch bearbeiten. Siehe http://de.wikibooks.org/wiki/Shibari

Dieses ist eine vorläufige Druckversion, da nach erachten der Hauptautoren das Buch noch nicht fertig ist bzw. nicht dem Stand einer fertigen Druckverseion entspricht!


Inhaltsverzeichnis


Shibari





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Shibari (japanisch 縛り, deutsch "festbinden") ist eine erotisch-künstlerische Kunst des Fesselns aus Japan, die mittlerweile in der gesamten westlichen Welt Anhänger findet. Ihre Anfänge liegen im Japan der Mitte des 19. Jahrhunderts, als grundlegende Fessel-Techniken des Hojōjutsu in die Sexualität übertragen wurden, die vormals zu Zwecken des Fixierens und Folterns von Verdächtigen und Straftätern verwendet wurden. In den 1950ern erlangte Shibari in Japan über populäre Erotik-Magazine größere Bekanntheit, in den folgenden Jahrzehnten schließlich auch in der BDSM-Szene der USA und Europas. Meistens wird Kinbaku gleichbedeutend zu Shibari verwendet, wenn auch Shibari als Bezeichnung außerhalb Japans verbreiteter ist.

Trotz dieser Einleitung ins Thema und vieler verfügbarer Bücher und Video-Tutorials ist der Besuch einiger Shibari-Workshops immer empfehlenswert. Sowohl die bloße Technik zu erlernen und richtig anzuwenden als auch anschließend weitere eigene kreative Schritte zu gehen, ist im Gespräch und Ausprobieren unter Shibari-Interessierten leichter und sicherer als reines autodidaktisches Lernen.


Im Gegensatz zur schnellen Fesselung mit Manschetten oder Handschellen bedarf das Fesseln im Stil des Shibari mehr Zeit und Aufmerksamkeit und steht somit im Mittelpunkt des sexuellen Geschehens, währenddessen andere Aspekte der Sexualität in den Hintergrund treten oder im Anschluss ausgelebt werden. Die Absichten hinter dem Fesseln sind vielfältig und nicht immer sexuell motiviert. So kann Fesseln für beide Beteiligten nur zur Entspannung von Körper und Geist dienen, während des Sex stattfinden, zu ihm übergehen oder auch kleinerer Teil einer größeren BDSM-Session sein. Daneben ist die Belohnung für alle Arbeit ein meist auch ästhetisch ansprechendes Gesamtbild.

Die Fesselung als solche kann sowohl angenehm sein als auch gerade mit zunehmender Zeit des Gefesselt-Seins schmerzhafter werden. Im Fesseln kann also ein sadomasochistischer Bedürfnis befriedigt werden, aber ebenso ein dominant-submissives, oder keines von beidem und die Beteiligten begegnen sich einander auf Augenhöhe ganz außerhalb eines BDSM-Zusammenhangs.

Ein wesentlicher Aspekt des Shibari ist seine besondere Ästhetik. Fesselungen sind selten effizient zum Fixieren, sondern angenehm bis anregend für den Gefesselten und optisch ansprechend für den Betrachter. Auch kann ein geschickter Nawashi (in der Shibari-Szene der "Meister des Seils") bestimmte Körpermerkmale betonen und andere kaschieren.

Shibari ist mehr als das Handwerk, sein Gegenüber mit einigen Metern Seil zur Bewegungsunfähigkeit zu verschnüren. Dagegen ist Shibari - als Kunstform angewandt - sich selbst genügend.


Das Verwenden von Seilen ist in Japan eng mit der Kultur verbunden. Schon die Bezeichnung der Jōmon-Zeit (japanisch 縄文) von 10.000 bis 300 v. Chr. zeigt dies. Jōmon heißt Seilmuster und steht für die Fischerkultur.

Im Mittelalter schließlich wurden nachweislich erste Fesselungen an Menschen vorgenommen. Diese dienten aber nicht dem erotischen oder sexuellen Sinne sondern rein militärisch-polizeilichen Zwecken, worauf auch die Bezeichnungen der damaligen Formen verweisen.

HOJOJUTSU (捕縄術)
Hojo(捕縄) -> Hilfs- ho oder tori(取り) -> jemanden fangen/binden
Jutsu(術) -> Kunst/Fertigkeit jo, auch nawa(縄) oder tsuna(綱) -> Seil
Jutsu(術) -> Kunst/Fertigkeit
Hilfsfertigkeit Kunstfertigkeit des Bindens mit dem Seil


Ziel dieser Fessel-Technik war das Bewegungsunfähigmachen des Gegners. Da sich aber immer mehr darin schulten, aus Fesselungen zu entkommen, beispielsweise durch gezieltes Ausrenken der Arme, entwickelten sich immer komplexere Fessel-Techniken, die dann zu verschiedenen Stilen und Schulen führten. Auch gesellschaftliche Elemente flossen nun in die Fesselung mit ein: So wurden für die verschiedenen sozialen Stände verschiedene Seilfarben benutzt.

Mit der Öffnung Japans Richtung Westen im 19ten Jahrhundert lösten westliche Moralvorstellungen wie Geschlechtertrennung und Uniformen die alten ab, ein regulärer Polizeidienst wurde eingeführt. Diesen führten niedere Samurai aus. Damit einhergehend wurden die komplizierten Regeln des Fesselns vereinfacht zu:

  • der Gefangene darf sich nicht befreien können
  • körperliche und geistige Schäden sollen vermieden werden
  • die Techniken sollen geheim bleiben
  • die Fesselung soll ästhetischen Ansprüchen genügen

Auch die Farbregeln wurden abgeschafft sowie die Seile den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Da mit der Literatur des Westens die japanische Kultur auch mit Marquis de Sade in Berührung kam, entwickelte sich langsam aus den militärischen Techniken frühe Techniken des heutigen Shibari.


Verletzungen können beim Fesseln nicht ausgeschlossen werden, ihre Wahrscheinlichkeit und Schwere können jedoch verringert werden. Einige Überlegungen und Hinweise folgen hier.

Gefahrenzonen

Vorsicht an den rot markierten Stellen beim Fesseln!

An den roten Stellen verlaufen Blutgefäße und Nerven dicht unter der Haut, entsprechend ist hier besondere Vorsicht geboten, weil insbesondere die Gefahr von Nervenschädigung besteht. Schmerzen aufgrund von Nervenquetschungen treten oft erst im Moment der nachhaltigen Schädigung ein. Die Folge sind mehrere Tage bis Monate anhaltende Taubheitsgefühle, geringere Muskelkraft im betroffenen Körperteil oder länger anhaltende Schmerzen.

Wer also unerfahren genug ist, dieses Buch zu lesen, meidet solche Stellen; alle anderen meiden sie sowieso oder weichen bewusst und unter größter Vorsicht davon ab. Die meisten Techniken des Shibari helfen auch unerfahrenen Fesselnden dabei, das Risiko von gesundheitlichen Schäden zu verringern, beispielsweise durch genügend Auflagefläche des Seilwickelungen und durch die adäquate Platzierung derselben.


Hinweise zur Sicherheit

  • Das Einverständnis aller Beteiligten ist Voraussetzung zu jeder Art des Fesselns. Das Einverständnis zum Fesseln umfasst dabei nicht das Einverständnis zu anderen sexuellen Handlungen. Klares Besprechen des Gewünschten und seiner Grenzen ist die Voraussetzung zu einem einvernehmlichen und schönen Erlebnis.
  • Alkohol, andere Drogen und bestimmte Medikamente sind unvereinbar mit sicherem Fesseln.
  • Den Gefesselten unbeobachtet oder gar alleine zu lassen ist gefährlich. Abhängig von der Art der Fesselung ist die Möglichkeit des sofortigen bis baldigen Eingreifens erforderlich.
  • Gesundheitsprobleme wie Kreislaufschwäche, Asthma, Allergien oder auch Angststörungen sollten allen Beteiligten bekannt sein, so dass sie bereits bei der Vorbereitung entsprechende Vorkehrungen treffen können und ihre Art zu Fesseln dem Gesundheitszustand des Gefesselten anpassen können.
  • Auch während des Fesselns sind Rückmeldungen des Gefesselten unerlässlich, um schlimmere Folgen zu verhindern. Üblicherweise auftretende Probleme sind: Schwindelgefühle, Taubheitsgefühle, kalte Hände und Gliedmaßen, allgemeines Unwohlsein, pochende Schmerzen. Im Zweifel immer: Die Fesselung lösen, reden und eine Pause einlegen.
  • Der Gefesselte ist sich möglicherweise nicht rechtzeitig über beispielsweise gequetschte Nerven bewusst. Daher liegt es in der Verantwortung des Fesselnden, so etwas selbst rechtzeitig zu antizipieren. Erfahrungsaustausch mit anderen Shibari-Interessierten helfen, die Risiken einzelner Fesselungen besser bewerten zu können.
  • Eine stabile Verbandsschere oder ein größerer Gurtschneider in Griffweite, am besten am Hosenbund, helfen beim schnellen Befreien, sollte dies notwendig werden. Normale Scheren oder gar Messer sind hingegen, von Laien angewandt, lebensgefährlich und damit zum Aufschneiden von Seilen ungeeignet.
  • Seile aus Nylon oder Baumwolle sind für diese Art des Fesselns ungeeignet. Erstere verbrennen beim Ziehen die Haut; letztere sind elastisch, drücken daher stärker und Knoten lassen sich u.U. nur schwer öffnen.
  • Das Aufhängen des Gefesselten ist äußerst gefährlich und sollte nicht ohne Anleitung versucht werden. Der ungeschützte Fall aus einem halben Meter kann bereits lebensgefährlich sein. Auch ein Hängetrauma, ein lebensgefährlicher Zustand durch längeres Abschnüren insbesondere der Beine, ist möglich. In diesem Fall birgt die unsachgemäße Rettung ebenfalls erhebliche Gefahren für die Gesundheit.

Beim Nawa-Shibari werden vor allem gedrehte Hanf- und Juteseile, Stäbchen, Panikhaken, Karabiner und dicke Bambus- oder Rattan-Stöcke verwendet. Für Hängefesselungen (japanisch "zuri shibari") werden entweder stabile Deckenhaken verwendet, alternativ Gestelle aus Holz oder Bambus. Außerdem gibt es auch Gerüste aus Stahl, die speziell für Hängefesselungen entworfen sind.


Das Hanfseil

Während beim westlichen Bondage fast alle Arten des Seiles, also Baumwolle, Kunstfasern und andere Materialien, verwendet werden, wird in der Kunst des Nawa-Shibari fast ausschließlich zum Hanf- oder Juteseil gegriffen. Das Seil (asanawa [麻縄]) wird vor der Verwendung bearbeitet und auch später gepflegt.

Seillängen und Seildurchmesser

Während in Japan traditionelle Seillängen von 7 bis 8 Metern bevorzugt werden, sind in westlichen Ländern beim Shibari Längen von 8-9 Metern gewöhnlich. Hierbei gilt als Regel für die Länge des Seils: Das doppelt gelegte Seil sollte lang genug sein, die Hände auf dem Rücken zu fesseln und dann noch zwei Windungen um den Oberkörper zu ermöglichen. Längen ab 10 Metern erschweren das Fesseln, weil gerade bei den ersten Windungen sehr viel Seil durch jede Schlaufe gezogen werden muss. Zusätzlich zur großen Seillänge eignen sich 4 Meter lange Seile, um beispielsweise nur die Hände zu fesseln oder eine fast fertige Fesselung abschließen zu können, ohne dabei viel Seil übrig zu haben.

Seildurchmesser von 5 und 6 Millimetern haben sich als am praktischsten erwiesen. Die Bruchfestigkeit ist bei Hanfseilen dieser Stärken ausreichend auch für Hängefesselungen, soweit sie ordentlich gepflegt und vorbereitet sind. Ein Hanfseil mit einem Durchmesser von 5 mm nach DIN 83325 hält einer Belastung von 176 kg stand. Zur Ermittlung der Belastbarkeit bei dynamisch auftretenden Kräften, wie es bei einer Hängefesselung der Fall ist, wird dieser Wert durch 8 geteilt. Ein Hanfseil mit 5 mm Durchmesser kann also mit 22 kg belastet werden, eines mit 6 mm Durchmesser mit 30 kg. Um das Gewicht einer Person von 70 kg sicher zu tragen, sind somit mindestens vier Seilstränge notwendig. Zu beachten ist dabei auch, dass das Seil mit der Zeit durch Knoten, Waschen, Abrieb und sonstige Abnutzung stark an Bruchfestigkeit verliert. Eine regelmäßige Kontrolle des Zustandes des Seils ist für die Sicherheit bei Hängefesselungen unerlässlich.

Üblich ist die Verwendung von Sets aus 7 Seilen zu 8 Meter und 4 Seilen zu 4 Metern. Mit einem solchen Seilset lassen sich fast alle Shibari-Fesselungen ausführen. Für Vieles ist aber auch ein Set aus weniger Seilen ausreichend.

Vorbereitung des Hanfseils

Durch das Bearbeiten des Seils verliert es an Steife und Raue, es fühlt sich weicher an und folgt der Hand des Nawashi (der "Meister des Seils") besser. Auch der strenge Hanfgeruch nach nassem Hund verschwindet durch die Bearbeitung weitestgehend.

Es gibt zwei gängige Methoden zum Bearbeiten:

Koch-Methode

Das Seil zunächst in die gewünschten Längen schneiden und feste Knoten in die Enden knoten. Es dann für 4 bis 5 Stunden in kochendem Wasser kochen und schließlich auf einen Rahmen zum Trocknen spannen und während des Trocknens mehrmals nachspannen. Danach das Seil zuerst über eine stumpfe Kante ziehen, es dann über einer Bunsenbrennerflamme von herausstehenden Fasern befreien, um die Oberfläche des Seils zu glätten. Dabei das Seil zügig durch die Flamme ziehen, damit das Seil selbst nicht beschädigt wird. Den Ruß mit einem Stofftuch abwischen. Schlussendlich wird das Seil mittels eines Baumwolltuchs und wenig Öl eingerieben. Als Öl eignet sich eine Mischung aus Jojoba und Nerzöl, außerdem Neo-Ballistol und Babyöl.

Wasch-Methode

Das Seil zunächst in die gewünschten Längen schneiden und feste Knoten in die Enden knoten. Das Seil auf mehrere Stofftaschen verteilen; diese mit mehreren Knoten verschließen. Vor dem Waschen von Hanfseil in der Maschine sollte bekannt sein, wie die Pumpe der Maschine von Fasern befreit werden und somit wieder in Gang gesetzt werden kann! Je nach gewünschtem Ergebnis eignen sich eine Kochwäsche bei 90 Grad oder auch eine Schonwäsche bei 60 Grad. Wenig Waschpulver ist optional. Die Schleudergeschwindigkeit sollte herabgesetzt werden. Schließlich das Seil auf einen Rahmen zum Trocknen spannen und während des Trocknens mehrmals nachspannen. Danach das Seil zuerst über eine stumpfe Kante ziehen, es dann über einer Bunsenbrennerflamme von herausstehenden Fasern befreien, um die Oberfläche des Seils zu glätten. Dabei das Seil zügig durch die Flamme ziehen, damit das Seil selbst nicht beschädigt wird. Den Ruß mit einem Stofftuch abwischen. Endlich wird das Seil mittels eines Baumwolltuchs und wenig Öl eingerieben. Als Öl eignet sich eine Mischung aus Jojoba und Nerzöl, außerdem Neo-Ballistol und Babyöl.

Alternativ zum Trocknen bei Zimmertemperatur ist es auch möglich, das Seil auf warmen Heizungen zu trocknen. Dies dauert etwa 24 Stunden, während derer das Seil mehrmals beispielsweise mit einem Deckenhaken als Anker in die Länge gezogen werden muss, damit es nicht lose wird und schließlich aufdröselt.

Wichtig ist für die Sicherheit von Hängefesselungen: Durch Kochen und Waschen verliert das Seil erheblich an Bruchfestigkeit

Sicherheitshinweise

Zum Thema Baumarkt: Dort sind oft Seile erhältlich, die in ihrer Optik Hanfseil ähneln. Hierbei aber ist größte Vorsicht geboten, denn i.d.R. handelt es sich bei diesen Seilen um Polypropylenseile ("Kunsthanf"). Diese Seile haben eine hohe Bruchlast und ein Reißen solcher Seile bei Hängefesselungen bzw. tsuri-Shibari ist unwahrscheinlich. Wird das Kunsthanfseil jedoch zu schnell über die Haut gezogen, können unangenehme Hautverbrennungen die Folge sein. Daher ist für die meisten Anwendungen von solchen Seilen abzuraten. Polypropylenseile sind daran zu erkennen, dass sie mit einem Feuerzeug zum Schmelzen gebracht werden können.

Stäbchen

Mit Essstäbchen lassen sich bestimmte Knoten recht einfach blockieren, so dass sie, wird das Stäbchen herausgezogen, sich mit einem Zug am geführten Ende des Seiles von allein lösen (zum Beispiel ein Slipstek).

Panikhaken

Zwei typische Panikhaken.

Um das Seil schnell wieder lösen zu können, können Panikhaken verwendet werden, wie sie für wenig Geld in verschiedenen Varianten im Reitsportbedarf und im Baumarkt erhältlich sind. Üblicherweise benutzt man bei Hängefesselungen Karabiner, die in die Hängevorrichtung eingeklinkt werden. Dabei ist es gut, für jedes Seil, welches nach oben geführt wird, einen eigenen Karabiner zu verwenden. Nachteil der Panikhaken ist, dass eine Hand direkt am Haken zum Öffnen benötigt wird und der Fesselnde währenddessen eine bewusstlose Person nicht ausreichend abstützen kann.

Aus diesem Grund ist stattdessen der Einsatz von Schnappschäkeln aus dem Segelbedarf zu empfehlen. Diese sind handlicher, haben genormte Bruchlasten und lassen sich über eine Reißleine leicht öffnen.

Bei der Anschaffung sollte unbedingt darauf geachtet werden, welche maximale Bruchlast die Haken aufweisen. Wie bei den Seilen bereits beschrieben, sollte auch hier die Bruchlast geteilt durch 8 noch höher sein als das daran befestigte Gewicht.

Der Einsatz von Panikhaken und Schnappschäkeln bei Hängefesselungen ist allerdings mit großer Vorsicht abzuwägen: Die Befestigung des Hauptaufhängepunktes darf nur gelöst werden, wenn die gefesselte Person entweder mit beiden Beinen sicher auf dem Boden steht oder von anderen Personen sicher gehoben wird. Andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Verletzung durch das Herunterfallen deutlich größer als die durch das wenige Augenblicke längere Hängen.


Zunächst einmal soll an dieser Stelle darauf hingewiesen sein, dass es hier bei Wikibooks ein Buch der Knotenkunde gibt, das sicher interessant ist!

Gerade beim Shibari ist eine Verwendung von festen Knoten nicht wirklich häufig gegeben. Hanfseile bieten eine hohe Haftreibung, so dass die Verwendung von Knoten teils sogar durch einfaches Umwickeln der Seile untereinander ersetzt wird.

Für die verwendeten Knoten gelten Sicherheitsregeln:

Sicherheitshinweise zu verwendeten Knoten

Zunächst einmal etwas grundsätzliches über Knoten, die in der Praxis mit Seilen eingesetzt werden, vor allem, wenn sie der Fixierung und nicht der Zierde dienen: Knoten sollten: 1. stets leicht zu lösen sein, 2. niemals Gefäße oder Nerven abdrücken, 3. nur an Punkten eingesetzt werden, an denen sie keine schlimmeren Verletzungen verursachen könnten.

Hier wird besonders auf den Brustknoten bei der sog. Karada, westlich auch Diamant-Harness genannt, eingegangen.

Dieser Knoten wird direkt auf dem Brustbein gesetzt. Möglich ist hier, gerade bei einer wirklich zierreichen Karada, die Benutzung des Diamantknotens, der in beide Seilstränge eingeknüpft wird. Beachten sollte man unabhängig vom verwendeten Knoten, dass dieser in jedem Fall mittig auf dem Brustbein liegt, das heißt nicht zu hoch (der sog. Schwertgriff) und nicht zu tief (Schwertfortsatz des Brustbeins), da, wenn diese Punkte mit dem Knoten belastet werden, ernsthafte innere Verletzungen die Folge sein können.

Häufig verwendete Knoten

Bevor man sich sofort in die Lektüre umfassender Anleitungen zu ganzen Shibari-Techniken stürzt, sollte man sich doch wenigstens ein bisschen mit den am häufigsten verwendeten Knoten befassen. Hier findet sich eine Auflistung der Knoten, auf die in den Anleitungen verwiesen wird.

Kreuzschlag

international: square knot

Ist in den Anleitungen schlicht von einem Knoten ohne weitere Spezifizierung die Rede, dann ist der Kreuzschlag gemeint. Er ist die wohl einfachste Art des Knotens und dürfte eigentlich jedem bekannt sein. Man formt mit dem Seil eine Schlaufe und zieht das oben liegende Ende des Seils von unten durch diese. Zieht man nun an beiden Enden an, entsteht ein Knoten im Seil.

Ankerstich

international: lark's head

Der Ankerstich ist kein Knoten im eigentlichen Sinn. Er dient in der Regel dazu das Seil an einem Gegenstand oder einem weiteren Seil zu befestigen. Das Seil wird dazu doppelt genommen und mit dem geknickten Ende voran um den Körper gelegt, an dem man das Seil vertäuen will. Anschließend zieht man die zwei losen Enden von unten durch die so entstandene Schlaufe und zieht den Ankerstich fest.

Büchertipp

Wer sich mehr mit dem Thema Knoten beschäftigen will, dem sei das Buch Knotenkunde - Knotenfibel für Outdoor-Aktivitäten empfohlen.


In diesem Kapitel werden die einzelnen Fesselungen behandelt. Im Folgenden finden sich grundlegende Beschreibungen der einzelnen Formen, sowie detaillierte Anleitungen beispielhafter Techniken.


Agura - 胡座

Bedeutung: Schneidersitz

Bei der Agura-Form wird der Partner in Schneidersitzform gebunden.

Ebi - 蝦

Bedeutung: Die Garnele

Bei der Ebi-Fesselung wird der Partner in einer gekrümmten Körperform gefesselt.

Gyaku-Ebi - 逆蝦 

Bedeutung: umgedrehte Garnele

Gyaku-Ebi ist das Gegenstück zum im Bondage bekannten Hogtie.

Kaikyaku-Kani - 開脚蟹

Bedeutung: gespreizte Krabbe

Karada - 体

Beispiel einer Karada-Fesselung.

Bedeutung: Der Körper

Das Karada ist ein Oberkörper-/Körperharnisch. Er besitzt allein kaum einschränkende Wirkung, sorgt aber für ein ästhetisches Gesamtbild.

Kikkou - 亀甲

Bedeutung: Schildkrötenpanzer

Das Kikkou ist eine Form des Karada mit einem Wabenmuster, ähnlich dem des Schildkrötenpanzers.

Hishi(gata) - 菱形

Bedeutung: Rhombus

Beim Hishi(gata) wird das Seil so um den Körper geschlungen, dass ein diamantartiges oder rautenförmiges Muster entsteht.


Kataashi-Tsuru - 片足吊る

Bedeutung: Seilaufhängung auf einem Bein

Der Gefesselte wird in den Seilen hängend auf einem Bein stehend gefesselt. Es handelt sich hierbei weniger um eine eigenständige Technik, als viel mehr um einen Zusatz, der eine bestehende Fesselung interessant erweitern kann.

Matanawa - 俣縄

Bedeutung: Beckenharnisch

Momo - 桃

Bedeutung: Pfirsich

Mune-Nawa - 俣縄

Bedeutung: Brustseil

Takate-Kote - 高手小手

Bedeutung: Binden von Händen und Armen

Tsuri - 吊る

Bedeutung: Hängefesselung

Tsuri ist das asiatische Pendant zur Hängefesselung, allgemein auch als Suspension bezeichnet.

Ausgangspunkt ist zumeist eine vollendete Technik, meistens die des Takate-Kote (Oberkörperfesselung). Nicht alle Formen des Shibari die den Anschein erwecken eignen sich auch wirklich zum Tsuri. An Tsuri sollten sich nur Nawashi mit zumindest fundierten Grundkenntnissen heranwagen.

Da sich bei einer Hängefesselung das gesamte Körpergewicht auf vergleichsweise wenig Fläche verteilt, muss auf eine sichere Vorgehensweise geachtet werden. Grundsätzlich, d. h. bei allen Fesselungen, sind Seile an solchen Stellen nicht zu verwenden, an denen ein Puls gespürt werden kann oder Nervenstränge in Mitleidenschaft gezogen werden.


Da dieses Buch nicht zu letzt den Anspruch besitzt interessierten Neulingen einen leichten Einstieg ins Shibari zu vermitteln, können die Anleitungen in diesem Kapitel auf zwei Weisen genutzt werden. Für Nawashi mit ausreichend Erfahrung kann es schlicht als Nachschlagewerk dienen, oder um das eigene Repertoire um die ein oder andere Technik oder Variante zu erweitern. Die Aufteilung in Grundlagen und Erweiterte Techniken, sowie die Unterscheidung nach einzelnen Techniken, ermöglicht dem Suchenden eine leichte und direkte Auswahl der gewünschten Fesselung.

Die Reihenfolge in der die Artikel im Menü auftauchen ist hingegen speziell auf die Anfänger zugeschnitten. Dies heißt aber in keinem Fall, dass sich der geneigte Neuling zunächst nur mit kleinen und für ihn vielleicht langweilig erscheinenden Formen beschäftigen muss. In den ersten Beschreibungen wird lediglich auf komplizierte Knoten, schwierige Bindungen und gefährlichere Techniken verzichtet (Die Lektüre der Sicherheitshinweise ist dennoch unabdingbar).

Um dem Wunsch vieler Anfänger nachzukommen, möglichst direkt mit einer sehr typischen und ästhetischen Technik einsteigen zu können, beginne ich die Anleitungen mit einer einfachen, universell anwendbaren Form des Karada - des Ganzkörperharnisches - um dann mit einer kleinen Zahl weiterer Harnischformen fortzufahren. All diese Techniken dienen vornehmlich der Zierde der Gefesselten. Im Anschluss soll dann schließlich der ursprüngliche Aspekt der Fesselung zur Sprache kommen: Die Einschränkung oder vollständige Fixierung der Gefesselten. Als Anfänger sollte man sich zunächst einmal auf diese Techniken beschränken, zumindest so lange bis man diese ordentlich beherrscht und genügend Erfahrung in der tatsächlichen Anwendung gesammelt hat. Danach kann man zu den erweiterten Techniken übergehen.

Auch für erfahrenere Nawashi halte ich dies für eine gute Reihenfolge, wenn eine neue Partnerin Schritt für Schritt ins Shibari eingeführt werden soll, ohne bei dieser den Eindruck von schmuddeligen Fesselspielchen oder SM-Praktiken zu hinterlassen.

Abschließend sei noch gesagt, dass die Techniken des Shibari traditonell an Frauen angewandt werden. Mittlerweile existieren aber zum Beispiel auch gute Bildbände mit Photos von Shibari an Männern. Die Techniken lassen sich in der Regel problemlos entsprechend abwandeln. Man störe sich daher bitte nicht, wenn in den folgenden Anleitung immer von der Gefesselten die Rede ist bzw. die Techniken für die Anwendung an Frauen beschrieben sind.

Die einzelnen Anleitungen unterteilen sich jeweils in drei Teile. Die Einleitung informiert über das benötigte Material, die Anwendungsmöglichkeiten und die Hintergründe der beschriebenen Technik. Es folgt die eigentliche Anleitung und den Hinweis auf Variationsmöglichkeiten.

(Autoren neuer Techniken sollten dieses Schema bitte möglichst beachten und ihren Artikel an einer möglichst passenden Stelle in die Gliederung einfügen.)


Die Skizzen zum Thema sind noch in Arbeit, werde ich aber demnächst nachreichen

Einleitung

Im Folgenden möchte ich nun zunächst eine einfache, aber dennoch ansprechende Form des Hishi(gata) Karada beschreiben, da es eine Technik ist, die genau das darstellt, was sich die meisten unter dem Begriff Shibari vorstellen. Sie eignet sich sowohl für Anfänger, da keine Kenntnis komplizierter Knoten oder komplexerer Formen von Nöten ist, als auch für Fortgeschrittene, da sie als Prototyp für viele weitere, aufwändigere Techniken dienen kann. Diese Anleitung soll aber vor allem den Shibari-Neulingen mit wenig bis keiner Erfahrung gerecht werden.

Der Karada ist keine Fesselung im eigentlichen Sinn, eher ein dekorativer Seilharnisch, da die Grundform die Bewegungsfreiheit der Gefesselten kaum einschränkt. Mit ein wenig Übung ist es sogar ohne weiteres möglich sich den Karada selbst anzulegen, z.B. als Vorbereitung für den Partner. Außerdem lässt er sich relativ problemlos unter legerer, weiter Kleidung verbergen. Auch wenn im Folgenden weiterhin von der Gefesselten die Rede ist, ist die Technik ebenso gut auf männliche Personen anwendbar.

Die Länge des benötigten Seils hängt natürlich von Körpergröße und -umfang der zu Fesselnden ab. In der Regel aber sollten zwei Seile der traditionellen Länge von 8m genügen. Natürlich wählt man diese im Zweifelsfall lieber ein Stückchen zu lang als zu kurz; mit den übrigen Enden lässt sich oft auch noch etwas Nettes anfangen. Zur Wahl des richtigen Seiles sei auf die Materialkunde verwiesen. Alternativ kann man hier auch mit einem längeren anstelle der zwei kurzen Seile arbeiten, dies sollte jedoch nur eine provisorische Lösung sein, wenn man nur ein zu langes Seil zur Hand hat, dass man nicht kürzen will. Der wesentliche Nachteil des langen Seils besteht in der unpraktischen Handhabung, denn es ist vor allem bei den ersten Knoten immer sehr lästig jedes Mal über 10m Seil durch die Schlaufen zu ziehen.


Anleitung

Zunächst legt man eines der Seile (oder das lange Seil) mit der Mitte um den Nacken der zu Fesselnden und führt die beiden Enden vorne zusammen, sodass diese parallel vor dem Körper herunterhängen. Etwa auf Höhe des Schlüsselbeins oder besser ein kleineres Stückchen tiefer - jedenfalls mit genügend großem Abstand zur Kehle - macht man einen Knoten in beide Stränge des Seiles, so dass diese dort verbunden sind. Die Schlaufe, in der sich der Kopf nun befindet, soll in keinem Fall einengend wirken.

Der zweite Knoten soll in der fertigen Version möglichst auf der Mitte des Brustbeins sitzen. Da durch die spätere Spreizung der Seilstränge der Knoten nach oben wandert, muss natürlich zunächst eine tiefere Position gewählt werden. Um im weiteren Verlauf schöne Rauten zu erhalten, setzt man den zweiten Knoten in etwa auf Höhe des Brustansatzes. Bei optimaler Positionierung des ersten dürfte der Abstand in etwa 15cm betragen.

Es folgen drei weitere Knoten in möglichst identischem Abstand. Optimalerweise sollte man dann mit dem fünften knapp über dem Schritt enden. Landet man zu weit oben, sollte man erst korrigieren, bevor man fortfährt. Sonst bleibt einem zu wenig Seil, um schöne Rauten bilden zu können. Sitzt der letzte Knoten hingegen etwas zu tief, kann man entweder gleich noch einmal korrigieren oder später einfach die Rauten etwas mehr in die Breite ziehen. Das sei jedem selbst überlassen.

Anschließend führt man der Gefesselten die Seile zwischen den Beinen nach hinten, entweder direkt durch die Schamspalte oder links und rechts an den äußeren Schamlippen vorbei. Diese Entscheidung sollte vor allem nach dem gewünschten Tragekomfort der Gefesselten gefällt werden. Je nach Beschaffenheit der Seiloberfläche und der Dicke kann das längere Tragen des Karada - vor allem aber das Laufen mit Selbigem - bei Führung durch die Schamspalte recht unangenehm sein (unbedingt die Sicherheitshinweise berücksichtigen). Mit einem zusätzlichen Knoten an der richtigen Stelle kann man die Fesselung auch bewusst unbequemer gestalten. Da man sich hier an einer sehr sensiblen und verletzlichen Stelle befindet, sei unerfahrenen Nawashi jedoch ausdrücklich davon abgeraten. Die Anwendung sollte außerdem nur erfolgen, wenn die Gefesselte wirklich weiß, was sie erwartet. Plant man, noch bei angelegtem Hishigata mit der Partnerin zu schlafen, muss dies ebenso bereits zu diesem Zeitpunkt berücksichtigt werden. Eine spätere Änderung ist sehr aufwändig.

Zwischen den Pobacken hindurch wird das Seil dann am Rücken entlang zurück nach oben geführt und hinten am Hals von unten durch die Kopfschlinge gezogen. Um eine spätere Längenänderung unter Zug zu vermeiden, wird das Seil noch an der Kopfschlinge verknotet. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass das am Rücken verlaufende Seil nicht unter Spannung steht, sondern schön locker sitzt. Vor allem Anfängern sei hier wiederum geraten, dass Seil lieber etwas zu locker als zu fest zu binden. Der Zug auf dieses Seil wird im weiteren Verlauf ohnehin noch erhöht und zu wenig Spielraum macht sich für die Gefesselte vor allem im Vaginalbereich wieder unangenehm bemerkbar. Außerdem kann man bei Bedarf später zwar leicht fester anziehen, nicht jedoch lockern.

Die beiden Enden, die nun noch am Rücken herunterhängen, führt man links und rechts unter den Achseln hindurch wieder nach vorne und von unten zwischen dem ersten und dem zweiten Knoten durch die beiden Seilstränge. Dann ändert man mit beiden Seilenden wieder die Richtung und führt sie zurück nach hinten. Durch den Zug werden vorne die beiden Seile zwischen den Knoten so auseinander gezogen, dass eine Raute entsteht. Die Breite dieser Rauten wählt man zunächst nach ästhetischen Gesichtspunkten, schön ist z.B. die Form, wie man sie von Spielkarten kennt. Wichtig ist aber vor allem eine gleichmäßige Form. Neben dem optischen Aspekt kann man mit der Breite der Rauten natürlich auch den Zug auf das Seil erhöhen, falls der fünfte Knoten zu Beginn zu tief lag, das Seil am Rücken zu locker sitzt oder man den Druck auf den Vaginalbereich möglichst fein justieren möchte.

Arbeitet man mit den zwei beschriebenen 8-m-Seilen, sollte das erste nun langsam zu Ende gehen. Daher verknotet man die Enden auf dem Rücken sowohl miteinander als auch mit dem senkrechten Seil. Das zweite Seil wird dann knapp oberhalb dieses Knotens mit einem Ankerstich mittig am Rückenseil befestigt. Von dort führt man es unter den Brüsten nach vorne, von unten durch die Seile zwischen den nächsten beiden Knoten und zurück. Auf dem Rücken überkreuzt man die Enden, führt sie wieder nach vorne, usw.

Nach der letzten Raute verknotet man die Enden hinter dem Rücken wieder miteinander und mit dem Mittelseil, genau wie beim ersten Seil. Wahrscheinlich hat man nun noch ein gutes Stück Seil übrig. Wird dieses nicht benötigt, wickelt man die Enden z.B. einfach um das Seil am Rücken nach oben und verknotet die Enden schließlich. Man kann den Rest aber auch sehr gut dazu einsetzen, um beispielsweise die Arme oder Beine hinter dem Rücken zu fesseln, die Brüste fester zu binden oder die Gefesselte irgendwo zu fixieren.

Varianten

Da es sich hier um eine der grundlegendsten Formen handelt existiert natürlich eine Vielzahl von beliebig komplizierten Varianten, von denen ich hier nur wenige direkt ansprechen möchte.

  • Eine recht schöne und simple Abwandlung ist es, auch das Rückenseil mit vier oder fünf Knoten zu versehen um das Rautenmuster auch hinten fortzusetzen. Diese Form könnte allerdings bei längerer Rückenlage, vor allem auf härterem Untergrund etwas unbequemer sein. Des Weiteren ist hier gegebenenfalls etwas mehr Seil von Nöten und es ist etwas schwieriger den richtigen Spielraum für den optimalen Zug abzuschätzen.
  • Es existiert eine ganz analoge Form des Kikkou Karada die sich leicht ableiten lässt, allerdings etwas schwieriger zu binden ist. Ich werde hierzu demnächst noch eine genauere Beschreibung liefern.


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Einleitung

Wie so viele andere Techniken auch, hat das Matanawa eher einen schmückenden, als einen einschränkenden Effekt. Die im Folgenden beschriebene Basistechnik findet eher selten allein Anwendung. Meist sieht man sie in Verbindung mit einem Brustharnisch, dem Shinju - wobei diese Kombination dann einen vollständigen Karada ersetzt - oder verwendet eine der vielen Varianten, die direkt auf der Basisform aufbauen.

Das Anlegen des Matanawa erfordert an manchen Stellen ein klein wenig mehr Geschick, als der zuvor beschriebene Hishigata Karada, insgesamt ist aber auch diese Technik sehr anfängerfreundlich. In Bezug auf die Anfänger soll noch einmal deutlich auf die Sicherheit hingewiesen werden, da man mit dem Vaginalbereich an einer sehr sensiblen Stelle arbeitet. Der Druck will vorsichtig reguliert sein und vor allem auf die Reaktionen der Gefesselten ist besonders Rücksicht zu nehmen. Auch die späteren Zugangsmöglichkeiten zum Genitalbereich wollen vorher wieder gut überlegt sein.

Ich verwende für die Technik ein Seil, wiederum von 8m Länge. Für die Basis tut es wohl auch etwas weniger, möchte man allerdings bei der Durchführung des Seils zwischen den Beinen eine schöne Verflechtung anbringen sind die 8m durchaus nützlich. Viele Variationen erfordern dann den Einsatz eines zweiten Seiles, darauf möchte ich aber erst später näher eingehen.

Anleitung

Man lege das doppelt gelegt Seil um die Hüfte der zu fesselnden Person. Die beiden Enden werden vorne mittig durch die Schlaufe der Mitte gezogen. Nun kann das Seil festgezogen werden, aber übertreiben Sie es nicht. Bitte achten Sie stets darauf die Seile parallel zu führen. Führen Sie nun das doppelte Seil in entgegengesetzter Richtung wieder um die Hüfte. Sind Sie nun wieder vorne angelangt, führen Sie das Seil durch das entstandene Loch. Das Seil wird nun wieder einige Zentimeter in die entgegengesetzte Richtung geführt. Um eine Schlaufe zu bilden, wird nun das Seil unter den vorherigen Führungen vertikal nach oben geführt. Durch diese entstandene Schlaufe wird nun das Seil gezogen.

Das Seil müsste nun mittig auf der Vorderseite der zu fesselnden Person hinunter hängen.

Führen Sie das Seil nun zwischen den Beinen hindurch und auf der Rückseite wieder hinauf. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Seil locker gelassen wird und die zu fesselnde Person nicht verletzt. Auch hier wird das Seil unter den bereits liegenden Linien senkrecht hindurchgeführt. Vorne wieder hinunter und quer unter dem senkrecht verlaufenden Seil hindurchgeführt, erreicht man wieder eine horizontale Ausrichtung des Seils.

Führen sie das Seil nun wieder nach vorne und führen Sie es unter einer der beiden vertikalen Linien hindurch. Wenn Sie nun wieder die Richtung des Seils umkehren, sollten Sie auf den ausgeübten Zug achten. Legen Sie das Seil wieder um die Person herum und ziehen Sie das Seil unter den beiden vertikalen Linien hindurch.

Wiederholen Sie den vorherigen Schritt auf der anderen Seite. Bringen Sie das Seil wieder nach hinten und lassen Sie es unter der vertikalen Passage auf der Unterseite passieren.

An diesem Punkt ist die Fesselung beendet. Es obliegt Ihnen einen Abschluss zu finden, der Ihnen zusagt. Ich möchte hier vorschlagen die beiden Seile nun zu trennen die Enden zu verweben und einen einfachen Knoten zu setzen.

Varianten

Die Varianten zu dieser Technik lassen sich im Wesentlichen in zwei Gruppierungen zusammenfassen.

  • Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Seil zwischen den Beinen mit kunstvollen Verflechtungen und Knoten zu modifizieren.
  • Unter Verwendung eines zweiten 8m-Seils kann das Grund-Matanawa auf verschiedenste Weise zu einem Ganzkörperharnisch erweitert werden.


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Einleitung

Der Takate-Kote, kurz TK, ist eine der wichtigsten und am häufigsten genutzten Formen im Shibari, da er als Grundlage für andere darauf aufbauende Fesselungen dient, z. B. Gyaku-Ebi (japanisierte Umschreibung für den Hog-Tie). Beim TK werden die Arme und Hände unter Einzugnahme des Oberkörpers gebunden. Charakteristisch sind die oberhalb und unterhalb der Brust verlaufenden Seile sowie die Sicherungen, zumindest auf der unteren Hauptlage. Mit dem TK lassen sich die Arme wahlweise vor bzw. hinter dem Oberkörper fesseln.


Anleitung

Anfangs werden beim Standard-TK die Arme antiparallel in Höhe der Handgelenke bzw. Unterarme auf dem Rücken zusammengebunden. Dies geschieht mit zwei bis drei Doppelseilwindungen ohne Zwischensteg und einem anschließenden allumgreifenden Knoten dessen kurzes Seilende frei sein muss (für eine schnelle Befreiung der Arme/Hände im Notfall). Die Handfesselung darf nicht festgezurrt werden, sondern muss eine Verdrehung der Gliedmaßen sowie eine definierte Lageänderung zulassen. Erfahrungsgemäß muss noch ein Finger (der des Riggers) zur Kontrolle unter das Seil passen.

Das lange Ende des Seils wird nun mehrmals, meistens zweimal, um den Oberkörper oberhalb der Brust geführt und danach am Stamm (senkrecht verlaufendes Seil von den Händen kommend und an der Wirbelsäule nach oben zur ersten Oberkörperlage gehend) gesichert, und zwar so, dass das losgelassene Seilende unter normalen Bedingungen nicht dazu führt, dass sich die obere Mehrfachseillage von alleine lockert. Dies ist wichtig für den nächsten Schritt.

Nun wird die an den Oberarmen gestauchte Muskulatur geordnet. Dazu greift der Aktive mit einem Finger unter die Mehrfachseillage, hebt sie leicht vom Körper ab und führt dieses Abheben von der Brust ausgehend bis zum Rücken durch. Diese Aktion sollte schnell, bewusst und ohne Kneifen durchgeführt werden. Außerdem unterstützt diese Aktion die visuelle Wirkung auf Dritte bzw. Zuschauende.

Es folgen die s. g. Sicherungen, die vergleichsweise locker (!) die obere Seillage gegen nach oben gerichtetes Abrutschen sichern. Dies ist insbesondere für Hängefesselungen wichtig, da eine gen Hals verrutschte Hauptseillage zur Strangulation führen kann! Weiterhin müssen die Sicherungen entkoppelt ausgeführt werden, d. h. bei Belastung der Hauptseillagen dürfen die Sicherungsseile nur minimal mitgespannt werden. Sind die Sicherungen links und rechts gelegt, wird gegen dem Stamm entkoppelt und die Haupthalteseillagen unterhalb der Brust ausgeführt, ebenfalls wieder mit kurzfristigem Abheben der Seile und anschließender Sicherung.

Der letzte Schritt ist die Stabilisierung des TKs an sich. Dies erfolgt je nach folgendem Verwendungszweck mehr oder minder aufwendig. Wird der TK nur beim Floorwork zum Einsatz, reicht eine V-förmige Zugstabilisierung. Das bewirkt, dass die gefesselte Person ihre Unterarme nicht in Richtung Boden durchdrücken kann und somit die gesamte Fesselung destabilisieren würde (bis hin zum Herunterrutschen der Hauptseillagen). Beginnend vom rückwärtigen Zentrum aus wird das Doppelseil seitlich des Halses (auf genügend Abstand achten) geführt, dann zwischen der Brust entlang zur unteren Hauptlage vorne. Diese wird umschlungen und das Seil dann wieder hochgeführt, auf der anderen Seite des Halses vorbei wieder an den rückwärtigen Zentralpunkt. Somit würde eine nach unten ziehende Kraft ihr Gegenlager auf den Schultern links und rechts finden. Das seitliche Herausziehen der Hände/Unterarme wird durch die Oberkörper-Hauptlagen verhindert. Somit ist die passive Person im Normalfall ausreichend fest gefesselt.


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Einleitung

Momo Shibari


Anleitung

noch im Aufbau!


Einleitung

Ebi ist eine Form die schon sehr alt ist. Sie kommt aus der Militärischen Fesselkunst Hojojutsu und wurde benutzt um Verbrecher oder Gefangene zu bestrafen. Bei dieser Form wird der Oberkörper zu den Beinen hinuntergezogen und damit eine unbequeme Sitzposition erzwungen. Um Ebi zu binden sollte man 3 Seile von 8 Metern Länge benutzen. Für die Form sollte man sich erstmal mit Takate-Kote beschäftigen, da dies ein Bestandteil von EBI ist. Außerdem sollte man den Gefesselten nicht zu lange in dieser Form verweilen lassen, da sie sehr anstrengend ist und auch die Bewegungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Auf jeden Fall sollte der Partner gut beobachtet werden dabei, da es leicht vorkommen kann, das die Arme einschlafen oder der Partner in Ohnmacht fallen kann. Ein letzter wichtiger Hinweis ist noch, dass der Hals niemals in eine Schlinge gesteckt wird bei dieser Form, vielmehr verläuft das Seil am Hals vorbei und ist auf der Rückenseite am Takate-Kote befestigt!


Anleitung

Die Anleitung zu dieser Technik befindet sich gegenwärtig in Arbeit.

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Begriff Japanische Schreibweise Übersetzung Info
AGURA 胡座 Schneidersitz
ARIGATOO 有り難う Danke
ARANAWA 荒縄 grobes Strohseil Reisstroh wird heute nur noch selten zur Seilherstellung verwendet.
ASA Hanf
ASANAWA 麻縄 Hanfseil Das Hanfseil ist die am häufigsten genutzte Seilart im Shibari.
EBI 海老 Garnele, Hummer, Shrimp Der Partner wird gekrümmt wie eine Garnele gebunden.
FUKUJUU 服従 gehorsam Der unterwürfige Part.
GAKKOU 学校 Schule
GASSHOU 合掌 Buddhistische Gebetshaltung Die Hände werden vor dem Körper gefaltet zusammengebunden.
GEI Kunst
GYAKU Gegenteil
GYAKU EBI 逆海老 eine Ebi-Form, bei der die Füsse nach hinten gezogen werden.
GYAKU EBI TSURI 逆海老吊り Hängebondage, die auf GYAKU EBI basiert.
GYAKU GASSHOU 逆合掌 Die Hände werden hinterm Körper gefaltet zusammengebunden.
HAI はい Ja
HISHI Rhombus Hishi ist ein Körperharnisch aus Vierecken.
IIE Nein
KAIKYAKU 開脚 Grätsche
KANI Krabbe
KARADA Körper Karada bezeichnet ein Ganzkörperharnisch.
KATA Form Eine Abfolge von Techniken.
KI Geist Das Zentrum des Geistes und der Seele.
KIKKOU 亀甲 Schildkrötenpanzer Ein Körperharnisch, der aus Sechsecken besteht.
KINBAKU 緊縛 festes Binden Die Kunst des japanischen Bondage.
KONNICHI WA 今日は Hallo
KOTORI 小鳥 kleiner Vogel Ein Ganzkörperharnisch zum Aufhängen an der Decke. Dieser Begriff ist ein in den USA geprägter Begriff und hat nichts mit dem traditionellen jap. Shibari zu tun.
MEIJIN 名人 Meister Im Sinne einer geübten/begabten/geschickten Person.
MATA Schritt, Oberschenkel
MOMO Pfirsich Bezeichnet das Binden der Schenkel.
MUNE Brust, Busen
MUNE-NAWA 胸縄 Brustseil
MUSUBIME 結び目 Knoten
MUSUBU 結ぶ einen Knoten binden
NAWA Seil
NAWA SENSEI 縄先生 Seillehrer Meister, der die Kunst des Umgangs mit dem Seil lehrt.
NAWAGEE 縄芸 Seilkunst
NAWAKESHO 縄毛所 Ein moderner Begriff um das Anbringen von Seilen am Körper zu erklären, auch Verwendung von Seilen zu kosmetischen Zwecken.
NAWASHI 縄師 Hersteller des Seils Im engeren Sinne hier ein Meister der Fessel-Kunst
ONEGAI お願い Bitte
SAKURANOBO 桜のぼ ("sakura" ist Japanisch für "Kirsche" – „bo“ vom englischen „bottom“ = Po). Eine Grundtechnik. Wird als „(Hoch)fesseln/binden der Kirsche“ (im Englischen "tying up the cherry") beschrieben. Dieser Begriff ist ein in den USA geprägter Begriff und hat nichts mit dem traditionellen jap. Shibari zu tun.
SAYONARA 左様なら Auf Widersehen
SHIBARU 縛る jemanden fesseln/entfesseln Das Fesseln einer Person.
SHIHAITEKI 支配的 dominant
SHINJU 真珠 Perlen Als Perlen werden umschreibend die Brüste der Frau genannt. Dieser Begriff ist ein in den USA geprägter Begriff und hat nichts mit dem traditionellen jap. Shibari zu tun.
SOKUBAKU 束縛 Fesselung, Bondage
TAKATEKOTE 高手小手 Das Zusammenbinden von Händen und Armen.
TSURI 吊り Seilaufhängung Bezeichnet eine Hängebondage.
TSURINAWA 吊り縄 Seil zum Aufhängen einer Person.
TSURUSU 吊るす anhängen/aufhängen/schweben
USHIRO 後ろ hinten, rückwärts
(TAKATEKOTE) USHIRODE  (高手小手) 後ろで Hände und Arme sind auf dem Rücken gebunden.
Anmerkung: Überprüft, verbessert und erweitert am 19.08.2006 (ohne Gewähr); neuere Einträge bitte kenntlich machen. --Saciel 23:53, 18. Aug 2006 (UTC)
Anmerkung: Überprüft, verbessert und erweitert am 21.03.2007; einige Kana-Worte zu Kanji verändert und Aussprache angepasst. --Raerklynd 0:11, 21. Mrz 2007 (UTC)


Akechi Denki - Japan

Datei:Akechi Denki.jpg



* 11. September 1940 † 17. Juli 2005



Geboren wurde Akechi Denki am 11. September 1940. Er war einer der bekanntesten Shibarimeister und machte sich um die Forschung und Dokumentation des Shibari verdient. Mit seinen Outdoorfesselungen machte er sich in der Szene einen guten Namen. Akechi Denki ist am 17. Juli 2005 im Alter von 64 Jahren verstorben.

Bob (RopeMarks) - Niederlande

Datei:RopeMarks.jpg




* 08. Juli 1969



Bob wurde im Herzen von Amsterdam geboren in den Niederlanden geboren. Mit 10 Jahren entdeckte er ein Magazin auf dem eine gefesselte Frau abgebildet war. Mit 16 Jahren ermöglichte ihm das aufkommende Internet gezielt nach Informationen zu suchen. Er fand heraus, dass die Fesselungen die ihn begeisterten als "Japanese bondage" bezeichnet wurden.

Bob beschloss dieser Kunst seine Aufmerksamkeit zu widmen. Er studierte alle Informationen zu japanischen Fesselungen und brachte sich seine Fertigkeiten selbst bei. Seine Partnerin Chantal und er besitzen die Webseite RopeMarks. Bob biete Workshops an und nimmt an Events wie der Boundcon teil.

Kazami Ranki - Japan

Master K - USA

Matthias T. J. Grimme - Tatsu Otoko (Drachenmann) - Deutschland

Datei:Drachenmann.jpg




* 1953



Matthias T. J. Grimme wurde in Hamburg geboren und ist Mitherausgeber der wichtigsten deutschen SM-Publikation "Schlagzeilen", außerdem ist er Autor der beiden Standardwerke "Das SM-Handbuch" und "Das Bondage-Handbuch" (beide im Hamburger Charon-Verlag erschienen). Nach regelmäßigen Besuchen in Japan und gutem Kontakt zu dem deutschstämmigen Shibari-Fachmann Osada Steve gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Shibari-Szene. In regelmäßigen Workshops in Hamburg und auch sonst in Europa vermittelt er sein Wissen. Außerdem diverse Auftritte mit Bondage-Performances in Japan und Europa. Neben den oben genannten Büchern gibt es von ihm in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Redrope eine Foto-CD mit Schritt für Schritt Anleitungen und einen 5-teiligen Workshop auf DVD.

Midori - USA

Osada Eikichi - Japan

Datei:Osada Eikichi.jpg



* 15. März 1925 † 12. September 2001



Osada Steve (Dr. D. Vice) - Japan

Datei:Osada Steve.jpg



Q-Shibari - Deutschland

Datei:Q-Shibar.jpg




* 12. November 1972



Q-Shibari, Bürgerlicher Name Immoteph Goubeau, wurde 1972 geboren und ist seit bald 3 Jahrzehnten in der Szene aktiv, sein Stil war anfangs am Western Bondage ausgerichtet, unter anderem Durch Matthias T.J. Grimme wechselte er jedoch anfang der 90er Jahre zum Japanisch Inspirierten Fesseln. Weiterführend gilt er auch als Experte für das setzen von Deckenhaken sowie den Bau von Suspensionrahmen und Ringen sowie sonstigem Zubehör. Daher auch sein Künstlername, das Q ist angelehnt an den Quartermaster aus den James Bond Filmen.

Randa Mai - Japan

Datei:Randa Mai.jpg



RopEmotion - Germany

Seiu Ito - Japan

* 1882 † 1961



Shibari by Patrick - Deutschland


* 1963



Patrick lebt zur Zeit in Deutschland und entdeckte die Kunst des Shibari kurz nach 1995, als er in der BDSM-Szene tauchte. Da er schon immer ein intensives Interesse am Fesseln hatte, war der Schritt zum Shibari in dem Moment entstanden, als er zufällig einen japanischen Bild-Band kaufen konnte mit Japan-Bondage. Dieses "Heft" inspirierte ihn so stark, dass er begann, die verschiedenen Darstellungen mit ihren sehr erotischen Fesseltechniken zu rekonstruieren. Weil jedoch Details, wie diese aufgebaut wurden, oft wenig erkennbar waren, entwickelte er einfach selbst Systeme, um eben solche ähnlich schöne Fesselungen ausführen zu können. Denn dies war noch in einer Zeit, in der es kaum Internet gab, es keine Workshops gab oder sonstige Informationen zu finden waren. Shibari war noch im deutschen Raum absolut unbekannt. Diese eigenen Systeme wurden im Zuge der Zeit und mit steigender Erfahrung immer auch sicherer und perfekter. Aus dieser Entwicklung heraus begann er ab dem Jahr 2000 Performance anzubieten. Es dauerte auch hier nicht lange, bis er das Fesseln auf der Bühne nicht nur demonstrierte, sondern eine in sich geschlossene Show gestalte und entsprechend zelebrierte. Musik wurde extra ausgewählt und zugeschnitten, auf das Bondage abgestimmt, statt einfach nur der Reihe nach abzuspielen; der Ablauf war choreographiert. Schicke Outfits, zum Teil selbst kreiert und genäht, rundeten das Ganze ab. Damit war er in Deutschland in dieser Form auch der Erste. Besonders bekannt wurde er durch seine Fesselung, meistens in Suspension, in welche er Bambus-Rohre mit integriert. Neben zahlreichen Auftritten auf unterschiedlichsten Veranstaltungen war ein besonderes Highlight die Nippon-Connection 2008, das größte japanische Filmfestival. Hier gab er zwei Shows im Rahmen des Programms des jährlich statt findenden Events in Frankfurt am Main. Patrick legt immer sehr großen Wert auf Sicherheit und saubere Ausführungen seiner Bondage, was oft im unmittelbaren Zusammenhang steht. Er bietet immer wieder Workshops an, in der er nicht nur seine Systeme und Wege des Fesselns lehrt, sondern auch auf viele Details eingeht, die er im Laufe der Zeit seit 1995 sammelte.

Zamil - Deutschland


* 1970



Zamil lebt in Berlin, Deutschland. Seine Liebe zum Shibari entdeckte er auf einer Messe, auf der ihm ein Wiener Bondagekünstler einige Fesselungen zeigte. Das war sein Einstieg in Shibari. Später begegnete er Osada Steve in Tokio, wo er mit einem intensiven Studium des Shibari begann. Seine Shibariarbeit führt durch die Zusammenarbeit mit der Berliner Universität oder dem Choreographen Felix Ruckert/CIE über den so genannten Lifestyle hinaus.

Zamil veranstaltet in Berlin Shibari-Workshops für kleine Gruppen und gibt sein Wissen auf internationalen Events in Workshops weiter.


Internet

Bücher

Seductive Art of Japanese Bondage

  • von Midori
  • Verlag: Greenery Press
  • 176 Seiten
  • ISBN 1890159387
  • Erscheinungsdatum: 2001
  • Broschiert
  • Sprache: Englisch

Shibari: The Art of Japanese Bondage

  • von Master K
  • Verlag: Glitter
  • 80 Seiten
  • ISBN 9080770620
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2005
  • Hardcover
  • Sprache: Englisch / Deutsch

Das Bondage-Handbuch

  • von Matthias T. J. Grimme
  • Verlag: Charon
  • 240 Seiten
  • ISBN 3931406164
  • Erscheinungsdatum: 01.12.1999
  • Hardcover
  • Sprache: Deutsch

Fesselnde Lösungen

  • von Ropeworker Shibari
  • Verlag: Books on Demand BOD
  • 77 Seiten
  • ISBN 9783752851922
  • Erscheinungsdatum 2018
  • Broschiert
  • Sprache : Deutsch

The other Side of Shibari

  • von Ropeworker Shibari
  • Verlag: Books on Demand BOD
  • 63 Seiten
  • ISBN 9783752860696
  • Erscheinungsdatum 2018
  • Broschiert
  • Sprache : Deutsch

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