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Adventskalender 2004: Türchen 21

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21. Dezember, Wintersonnenwende

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Heute ist die längste Nacht, bzw. der kürzeste Tag des Jahres. Der 21. Dezember wird auch als Thomastag bezeichnet.

Und wenn es schon so lange dunkel ist, dann gibt es auch verschiedene Bräuche dazu, die zumindest vor einiger Zeit den Leuten noch nicht egal waren. Da soll man zum Beispiel an diesem Tag alle Gegenstände zurückgeben, die man sich ausgeliehen hatte. Wiedersehen macht ja bekanntlich Freude. Aber erfahrungsgemäß passiert ja sowieso nichts, wenn man sich nicht daran hält. Wäre gar nicht so verkehrt, wenn jetzt wenigstens die anderen ein wenig abergläubisch wären, gell?

Die Wintersonnenwende wird bei uns auch als Julfest bezeichnet. Aufgrund der Nähe des Julfestes zu Weihnachten ist es nicht verwunderlich, dass es einige Länder in Skandinavien gibt, die Weihnachten auch als Julfest bezeichnen. Gefeiert wird da mit Kerzen und die sollen durch so ein Lichterfest mal dafür sorgen, dass auch die Tage wieder länger werden.

Wenn man bedenkt, dass in mehr südlichen Ländern die Bescherung erst am 6. Januar stattfindet, scheint unser 25./26. Dezember nur ein Kompromiss gewesen zu sein, um irgendwo zwischen Julfest und heilige drei Könige doch noch Platz zu finden und die Kulturen fast schon so etwas wie zu vermitteln.

So richtig lustig ist ja das Sammelsurium an Bräuchen um dieses Datum herum. Da wird ein Stefanibrot in der Nacht zum 21.Dezember gebacken, das dann am Stefanitag erst gefuttert wird. Irgendwelche Thomasorakel, bei denen man aus den wirrsten Dingen Wetter, Gesundheit und Glück des neuen Sonnenjahres herauslesen soll. Noch komplizierter geht's in Bayern zu. Da kommen Gerstenkörner in den Blumentopf und man kann an den Gerstenkörnern erkennen, wie das Wetter des gesamten kommenden Jahres wird. Jeder neue Folgetag nach dem 21. Dezember entspricht dann einem weiteren Monat des kommenden Jahres. Dann gibt's da noch etwas mit vollen Obstschüsseln und Geschenken, die untereinander ausgeteilt werden, damit es im neuen Jahr Unmengen von Glück und keine Armut gibt.

Wenn man all die Bräuche pflegen wollte, sollte der kürzeste Tag doch deutlich länger sein als er nun mal ist. Schwacher Trost: Ab jetzt kommt der Sommer und die Tage werden länger!


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