Akkadisch: Nomen
Nomen
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Grammatische Kategorien des Nomens
[Bearbeiten]- Kasus
- Nominativ: Nom.
- Akkusativ: Akk.
- Genitiv: Gen.
- (Lokativ)
- (Terminativ)
- Numerus
- Singular: Sg.
- Plural: Pl.
- (Dual)
- Genus
- maskulinum: m.
- femininum: f.
- Status:
- Status rectus
- Status constructus
- (Status absolutus)
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Kasus
[Bearbeiten]Nominativ
[Bearbeiten]Der Nominativ ist wie gewöhnlich der Kasus des Subjekts. Das Subjekt muss mit dem Prädikat, d.h. dem finiten Verb in Numerus und Genus übereinstimmen. Bei Subjekten verschiedenen Geschlechts trägt die finite Verbform das maskuline Suffix.
- Beispiel: awīlum iddâk.
- awīlum – Nominativ
- „Ein/der Awilum wird getötet.“
Akkusativ
[Bearbeiten]Der Akkusativ ist wie im Deutschen vor allem der Kasus des direkten Objektes bei transitiven Verben.
- Beispiel: eḫiltum awīlam iṣbas.
- awīlam – Akkusativ
- „Eine Zinsschuld ergriff einen/den Awilum.“
Außerdem wird der Akkusativ im Akkadischen zum Ausdruck der zeitlichen und räumlichen Ausdehnung genutzt.
Dativ – nicht beim Nomen
[Bearbeiten]Eigene Formen für den Dativ finden sich im Akkadischen nur bei Pronomen und Pronominalsuffixen. Substantivische indirekte Objekte werden durch ana mit Genitiv ausgedrückt.
- Beispiel: awīlum ana awīlim kaspam inaddin.
- awīlim – Genitiv
- „Ein Awilum gibt einem/dem Awilum Silber.“
Genitiv
[Bearbeiten]Der Genitiv kommt im Akkadischen ausschließlich in einer der folgenden Kombinationen vor:
- nach einer Präposition
- zu übersetzen mit dem Kasus, der im Deutschen der jeweiligen Präposition folgt
- Beispiele: ana maṣṣarūtim „zur Aufbewahrung“, ana awīlim „für einen Awilum“ bzw. „einem Awilum“, ina bītīšu „in seinem Haus“, ištu bīt abīša „vom Haus ihres Vaters“, balum šībī „ohne Zeugen“
- nach einem Substantiv im Status constructus
- zu übersetzen mit deutschem Genitiv
- Beispiele: bēl wardim „der/den/des Herrn des Sklaven“, bīt abīša „das/des/das Haus ihres Vaters“
- nach dem Determinativpronomen ša
- zu übersetzen mit deutschem Genitiv unter Vernachlässigung des ša
- Beispiel: wardam ... ḫalqam ša ekallim „einen entflohenen Sklaven des Palastes“
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Status
[Bearbeiten]Der Status constructus findet sich ausschließlich in einer der folgenden Kombinationen:
- vor Wörtern im Genitiv - „freier“ Status constructus
- Beispiel: bēl wardim „der/den/des Herrn des Sklaven“
- vor nicht eingeleiteten Nebensätzen - „freier“ Status constructus
- Beispiel: kasap tamkārum išqulu ... „das Silber, das der Händler abgewogen hat“
- vor angehängten Possessivsuffixen - „verbundener“ Status constructus
- Beispiele: amassu „seine Sklavin“, abašu „seinen Vater“, ina bītīšu „in seinem Haus“
Der Status rectus ist die „normal“ flektierte Form des Nomens, die verwendet wird, wenn die o.g. Voraussetzungen für den Status constructus nicht gegeben sind.
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Substantiv
[Bearbeiten]Flexion im Überblick (Substantiv)
[Bearbeiten]Status rectus |
Status constructus frei |
Status constructus verbunden | |
---|---|---|---|
Singular | |||
Nominativ | bēl-um | bēl | bēl-šu |
Akkusativ | bēl-am | bēl | bēl-šu |
Genitiv | bēl-im | bēl | bēl-ī-šu |
Plural | |||
Nominativ | bēl-ū | bēl-ū | bēl-ū-šu |
Akkusativ | bēl-ī | bēl-ī | bēl-ī-šu |
Genitiv | bēl-ī | bēl-ī | bēl-ī-šu |
Status rectus |
Status constructus frei |
Status constructus verbunden | |
---|---|---|---|
Singular | |||
Nominativ | aššat-um | aššat | aššas-su |
Akkusativ | aššat-am | aššat | aššas-su |
Genitiv | aššat-im | aššat | aššat-ī-šu |
Plural | |||
Nominativ | ašš-ātum | ašš-āt | ašš-āt-ū-šu |
Akkusativ | ašš-ātim | ašš-āt | ašš-āt-ī-šu |
Genitiv | ašš-ātim | ašš-āt | ašš-āt-ī-šu |
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Adjektiv
[Bearbeiten]Flexion im Überblick (Adjektiv)
[Bearbeiten]Adjektive gibt es nur im Status rectus.
Maskulinum | Femininum | |
---|---|---|
Singular | ||
Nominativ | dann-um | dann-at-um |
Akkusativ | dann-am | dann-at-am |
Genitiv | dann-im | dann-at-im |
Plural | ||
Nominativ | dann-ūtum | dann-ātum |
Akkusativ | dann-ūtim | dann-ātim |
Genitiv | dann-ūtim | dann-ātim |
Wortstellung und Beispiele
[Bearbeiten]Das Adjektiv steht hinter seinem Beziehungswort.
- Beispiel:
- bēlum dannum – der mächtige Herr
- Beispiel:
Adjektive kongruieren – wie im Deutschen – mit ihrem Beziehungswort in Kasus, Numerus und Genus.
- Beispiele:
- mārū maḫrūtum u warkūtum – die früheren und die späteren Söhne
- ana mutīša warkim – für ihren späteren Ehemann
- Beispiele:
Falls sich ein Adjektiv auf mehrere Substantive bezieht, unter denen mindestens ein maskulines ist, hat dieses Adjektiv ebenfalls die entsprechende maskuline Endung.
- Beispiel:
- lū wardam lū amtam ḫalqam – entweder einen flüchtigen Sklaven oder eine flüchtige Sklavin
- Beispiel:
Gehört zu dem Beziehungswort neben dem Adjektiv noch ein Genitivattribut steht letzteres zwischen Substantiv und Adjektiv.
- Beispiele:
- bēl bītim dannum – der mächtige Herr des Hauses
- mār awīlim ṣeḫram – den kleinen Sohn eines Awilum
- Beispiele:
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Nominale Formen von Verben
[Bearbeiten]Infinitive
[Bearbeiten]Infinitive werden wie gewöhnliche Nomen dekliniert.
Nominativ | wašāb-um | das Wohnen |
Akkusativ | wašāb-am | das Wohnen |
Genitiv | wašāb-im | des Wohnens |
- Beispiele:
- akālim – des Essens: rect.gen.sg.m. zu akālum (a/u) essen
- ša akālim – etwas des Essens = etwas zu essen
- maḫāṣim – des Schlagens (rect.gen.sg.m. zu maḫāṣum (a/a) schlagen)
- ina maḫāṣim – durch Schlagen
- wašābam – das Wohnen: rect.akk.sg.m. zu wašābum (a/i) wohnen
- ina bīt mutīša wašābam imtagar – sie hat das Wohnen im Haus ihres Mannes akzeptiert = sie hat zugestimmt, im Haus ihres Mannes zu wohnen
- Beispiele:
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