Alternative Menstruationshygiene/ Der Zyklus/ Medizinisches

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a: Eileiter f: Eierstöcke
b: Gebärmutter g: Muttermund
c: Schambein h: Harnröhrenausgang
d: Klitoris i: Scheideneingang
e: äußere Schamlippen j: innere Schamlippen

Der Menstruationszyklus (Eumenorrhoe) ist der periodische Wechsel im Körper der Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen. Er beginnt mit der Menarche, der ersten Menstruationsblutung in der Pubertät und endet mit der Menopause, der letzten Menstruationsblutung, die meistens im Alter von 40 bis 55 Jahren stattfindet. Ein Zyklus dauert bei allen Frauen verschieden lang – zwischen 20 und 40 Tagen – und wird meist mit 28 Tagen angegeben. Er wird in vier Phasen unterteilt, die im Folgenden beschrieben werden sollen.

Monatsblutung

Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Normalerweise dauert die Blutung zwischen drei und sieben Tagen. In dieser Zeit löst sich die oberste Schicht (Funktionalis) der Gebärmutterschleimhaut ab und mischt sich mit Blut. Dabei verliert mensch etwa 50 bis 100 ml Blut. Während der Blutung zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammen, um den Ablösungsprozess zu unterstützen und dies kann zu Schmerzen führen (siehe auch Regelschmerzen). Gegen Ende der Menstruation beginnt bereits wieder der Aufbauprozess im Eierstock, der die Blutung beendet.

Proliferations- oder Aufbauphase

Die zweite Phase beginnt mit dem Ende der Blutung. Sie ist bei jedem Zyklus verschieden lang und dies macht die genaue Bestimmung des Eisprungs so schwierig. In einem Zyklus von 28 Tagen dauert sie etwa vom 5. bis zum 14. Tag.
Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen kommen mit zwei etwa 3 cm großen Eierstöcken (Ovarien) zur Welt. Darin wurden schon vor der Geburt bis zu 400.000 Eizellen (übrigens die größte Zelle im menschlichen Körper) angelegt. Jede Eizelle ist von einem Eibläschen, dem Follikel umgeben. Auf diese Weise kann sie mehrere Jahrzehnte überleben. Follikel in diesem Stadium werden Primärfollikel genannt. In der Pubertät beginnt das hormonelle Steuerungssystem im Gehirn auf die Hirnanhangsdrüse einzuwirken. Diese gibt nun regelmäßig (zu Beginn der Aufbauphase) das Hormon Follikelstimulierendes Hormon (FSH) ins Blut ab. Dadurch beginnen mehrere Primärfollikel und die darin enthaltene Eizelle zu wachsen. Sie füllen sich langsam mit Flüssigkeit und werden so Tertiärfollikel, die etwa 1 cm groß sind. Diese Tertiärfollikel produzieren das Hormon Östrogen, das in die Blutbahn abgegeben wird. Das abgegebene Östrogen bewirkt ein Wachsen der Gebärmutterschleimhaut. Es entstehen neue Blutgefäße und Schleimhautdrüsen. Eines (selten mehrere) der Tertiärfollikel wird so dominant, dass es die anderen verdrängt. Sie gehen zugrunde, produzieren aber weiterhin das benötigte Östrogen.

Follikelsprung

Das Tertiärfollikel reift weiter heran, bis es zum eisprungreifen Follikel wird. Wenn eine bestimmte Konzentration von Östrogen im Blut erreicht ist, beginnt die Hirnanhangsdrüse luteinisierendes Hormon (LH) auszuschütten. Dadurch und durch den Druck des Follikels auf die Eierstockwand reißt das Follikel auf und schwemmt die reife Eizelle (nun etwa 0,1 mm Durchmesser) in den Eileiter. Dies ist der Eisprung (Ovulation), der sich bei manchen Frauen durch den so genannten Mittelschmerz auszeichnet. Die Eizelle wandert nun in etwa drei Tagen über feine Härchen im Eileiter Richtung Gebärmutter, ist aber nur für etwa 24 Stunden fruchtbar.

Sekretions- oder Gelbkörperphase

Nun (etwa 12 bis 16 Tage vor der nächsten Blutung) beginnt die Sekretions- oder Gelbkörperphase. Die Überreste des aufgesprungenen Follikels (Follikelephitel) wandelt sich unter dem Einfluss des LH in einen Gelbkörper um. Dieser produziert das Hormon Progesteron. Das sorgt dafür, dass die Gebärmutter auf eine befruchtete Eizelle vorbereitet wird. Die Produktion von Drüsensekreten wird vermehrt, die Drüsen wachsen weiter und es wird Glykogen (Speicherform von Glukose) eingelagert. Davon könnte sich der Embryo in den ersten Wochen der Schwangerschaft ernähren.
Findet keine Befruchtung statt, baut sich der Gelbkörper in den nächsten Tagen ab. Es findet keine Produktion von Progesteron mehr statt, was dazu führt, dass sich die Arterien der Gebärmutter zusammenziehen und dadurch die Durchblutung der obersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut verringert wird und einen Sauerstoffmangel hervorruft. Dieser lässt die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut innerhalb einiger Stunden absterben und somit beginnt die Blutung und dadurch ein neuer Zyklus.
Kommt es zu einer Schwangerschaft, wird der Gelbkörper immer größer und produziert sehr viel Progesteron. Erst mit dem vierten Schwangerschaftsmonat geht der Gelbkörper zugrunde und die Plazenta übernimmt die Hormon- und somit Nahrungsproduktion.