zurück zu Analysis II: Ableitungen
Allen Sätzen wird ein sinnhafter Name gegeben. Kleinere Sätze bekommen in der Literatur zwar keinen eigenen Namen, aber in diesem Buch schon. Diese Namen sind inoffiziell und werden nur innerhalb dieses Buches benutzt, um sinnvoll auf sie referenzieren zu können. Bei Sätzen mit mehr oder weniger bekannten Namen wird dieser gesondert formatiert.
- offizielle Namen: Beispiel
- inoffizielle Namen: Beispiel
Benötigte Definitionen[Bearbeiten]
Mit
bezeichnet man den Raum der n-mal stetig differenzierbaren Funktionen in
.
Ein Isomorphismus ist eine bijektive lineare Abbildung.
Für Isomorphismen ist die Schreibweise
gängig.
Satz:
Es seien
Vektorräume.
Falls ein Isomorphismus
existiert, so stimmen die Dimensionen von
überein, d.h.
.
Identische Abbildung[Bearbeiten]
Sei
eine Menge, dann heißt die Abbildung
für alle 
die identische Abbildung auf
.
Folgende Regeln gelten für die Komposition
mit
und
zweier Funktionen:
- Die Identische Abbildung ist das neutrale Element der Komposition:
.
- Ist die Komposition
bijektiv, so ist
injektiv und
surjektiv.
Bemerkung: Es lohnt sich generell für dieses Thema sich intensiver mit dem Thema Komposition auseinanderzusetzen und ein überfliegen der wikipedia Seite ist zu empfehlen: Komposition
Sei
eine Menge,
eine zweistellige Verknüpfung und einem neutralem Element
. Seien
- Wenn
, dann heißt
rechtsinvertierbar mit dem rechtsinversen Element
.
- Völlig analog wird linksinvertierbar und linksinverses Element definiert.
- Wenn
gilt, dann heißt
invertierbar mit dem inversem Element
.
und
seien endlich-dimensionale normierte Vektorräume.
Definition:
Einfach gesagt: Eine Funktion und deren Umkehrfunktion sind stetig differenzierbar.
Elementare Eigenschaften[Bearbeiten]
Wir werden jetzt zeigen, dass auch die Differentiale zueinander invers sind und ein Diffeomorphismus nur existiert kann, wenn die Dimensionen der normierten Vektorräume
identisch sind.
Für beide Sätze gelten folgende Bedingungen:
- Sei
ein Diffeomorphismus und
- sei
seine Umkehrung.
Für den Beweis benötigen wir noch die Differentiale der identischen Abbildung
und
:
ist linear, somit muss die Ableitung konstant sein (man verwechsel hier nicht die Ableitung mit dem Differential).
- Man setze in die Definition der Ableitung ein:


- ab hier sieht man, dass
ein neutrales Element der Verkettung (Komposition) sein muss und
muss laut Beispiel 2 konstant sein, d.h. jedem
wird die identische Abbildung
zugeordnet.
- Völlig analog zeigt man, dass
ist.
Nun zum Beweis:
Man betrachte die beiden Abbildungen
bzw.
und
bzw.
.
Mittels Kettenregel gelangt man zu folgenden Identitäten:
und
.
Jetzt zeigen wir mit den Identitäten, dass die beiden Differentiale
und
bijektiv, also Isomorphismen sind:
ist bijektiv
ist surjektiv
ist injektiv
ist bijektiv
ist surjektiv
ist injektiv
und
sind bijektiv, also Isomorphismen.
Jetzt muss man noch zeigen, dass es zueinander inverse Isomorphismen sind. Das zeigt man über das links- und rechtsinverse Element:
- Notation: Wie üblich wird das inverse Element mit
gekennzeichnet.



- Daraus folgt, dass
das rechtsinverse Element von
ist.



- Daraus folgt, dass
das linksinverse Element von
ist.
ist das eindeutig definierte inverse Element von 
Der zweite Beweis ist eine unmittelbare Folgerung aus der Tatsache, dass die Differentiale Isomorphismen sind.
Satz (Dimensionsgleichheit)
und
haben die gleiche Dimension.
Beweis:
Da das Differential
ein Isomorphismus ist, folgt mit diesem oben beschrieben Satz sofort die Behauptung.
Differenzierbarkeit der Umkehrfunktion[Bearbeiten]