Benutzer:Methodios/Glomaci

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Benutzer:Methodios/Die Frühzeit der westslawischen Orthodoxie

Gau Glomaci (Daleminzien) = sorbische Siedlungslandschaft

Daleminzier (auch Daleminzen)


Hauptburg Gana[Bearbeiten]

Sachsengeschichte des Widukind von Corvey zu 929 (928?):

  • „Die Beute aus der Burg überließ Heinrich I. den Kriegern, alle Erwachsenen wurden niedergemacht, die Knaben und Mädchen behielten ihr Leben für die Gefangenschaft.“

Jahnabach[Bearbeiten]

linker Nebenfluss der Elbe -

  • westlich von Mehren (200 Meter über Normalhöhennull) mehrere Quellarme, die dann nördlich davon zusammenfließen
  • Oberjahna (etwa 200 Metern über Normalhöhennull)
    • 1205 in utroque Kanin
    • 1285 superior Canin
    • 1378 Ober Ganyn
    • 1445 Obirkayn
    • 1547 Oberjahn
    • 1552 Vbergane
  • Niederjahna (etwas unterhalb von 200 m ü. NN in der Lommatzscher Pflege, nördlich davon durch tief eingeschnittene Täler des Jahnabaches) - direkt westlich von Meißen (vom Zentrum ca. 3km entfernt) und dem Burgberg - Jahnastraße in Meißen
  • mündet nach 7,4 km an der Güldenen Aue bei Keilbusch
    • unmittelbar südlich von Keilbusch befand sich auf dem Schlossberg (Bergsporn über dem Jahnatal) eine frühdeutsche Wehranlage (heute der westlichste Punkt des Meißner Stadtgebiets - (Spornburg, erbaut wohl zw. 1200 u. 1250, Turmhuegel mit Doppelgraben als Abschnittsbefestigung, Gelaendesporn ueber der Schlossmuehle) Sachsen - Landkreis Meissen: Burg Keilbusch (Schlossberg))

Burg Misna[Bearbeiten]

Meisa (Bach)[Bearbeiten]

  • Niedermeisa
    • Lage im unteren Bereich des engen Tals der Meisa, kurz vor deren Mündung in die Elbe, unmittelbar nordwestlich der Altstadt, knapp unterhalb der Albrechtsburg - entlang der Meisastraße
    • eine Urkunde erwähnt diesen Bach bereits 1150 als „rivulus qui dicitur Misne“[1]
    • Fischergasse 108 m; Meißen 106 m ü. NN

Mißni (Meißen) ... von einem kleinen Bache die "Meise" welcher auf der Mitternachts Seite des Berges der Elbe zufließt ... war vielleicht Grenzbach zwischen ein paar Sorbischen Gauen, indem das wendische -missa- Grenze bedeutet Sachsens Kirchen-Galerie, Band 1

Burg Meißen[Bearbeiten]

Meißen wurde zur Sicherung des Elbüberganges gegründet und nach dem nördlich in die Elbe mündenden Bach Meisa und dem dort befindlichen Dörfchen gleichen Namens als Misni bezeichnet ... bereits 968 civitas (Stadtgemeinde), wahrscheinlich schon im Jahr 1000 das Markrecht[2]

Wahrscheinlich ging die Burg unmittelbar nach Abzug des sächsischen Heeres wieder verloren, denn aus der Zeit von 929 bis 968 liegen keine Nachrichten über Meißen vor.[3]

984[Bearbeiten]

  • um 984 war es Mieszko I. von Polen (* um 945?; † 25. Mai 992) gelungen, seinen Sohn Bolesław (* 965/967; † 17. Juni 1025) mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag von Meißen (ab 978 Markgraf von Meißen[4]) zu verheiraten
  • Boleslav II. von Böhmen († 7. Februar 999[5] betrachtete Meißen jedoch als sein Einflussgebiet und besetzte mit Erlaubnis Heinrichs des Zänkers 984 die Burg Meißen - damit waren die Pläne der Piasten zur Einflussnahme in der Region vorerst gescheitert; Bolesław löste die Ehe mit der Meißnerin (um 985/86 heiratete er eine Fürstentochter aus der ungarischen Herrscherfamilie der Árpáden, um Böhmen durch dieses Bündnis einzukreisen. Allerdings wurden die Ungarn gegen Böhmen militärisch kaum aktiv, so dass Bolesław 987 auch diese Ehe auflöste)

987[Bearbeiten]

  • Bolesław I. von Polen heiratete 987 Emnilda, die Tochter des einflussreichen sorbischen Adligen Dobromir
  • damit rückten die elbslawischen Grenzmarken des Heiligen Römischen Reichs, die Mark Meißen, die Mark Lausitz und die Nordmark, ins Zentrum des polnischen Expansionsinteresses

1002[Bearbeiten]

  • nach dem Tode Ottos III. († 23. oder 24. Januar 1002[6]) bewarb sich Ekkehard von Meißen (der Halbbruder von Boleslav I. von Polen) um die Königskrone, wurde aber von einer gegnerischen Partei ermordet (* ca. 960; † 30. April 1002 in der Pfalz Pöhlde)
  • im Einverständnis mit den Ekkehardinern versuchte Bolesław daraufhin, sein Territorium im Grenzgebiet auf die Marken Lausitz und Meißen auszudehnen - die Meißener hofften dadurch, die dort lebenden heidnischen Stämme der Lusitzi und Milzener unter ihrer Kontrolle zu halten
  • Heinrich II. ließ am 7. Juni 1002 die in Mainz anwesenden geistlichen und weltlichen Fürsten abstimmen, ohne die erforderliche allgemeine Wahlversammlung abzuwarten oder anzustreben - mit den Stimmen seiner Anhänger aus Bayern und dem östlichen Franken und gegen die Stimmen Schwabens wurde er gewählt, ohne Wissen und Teilnahme des Nordens und Westens – Lothringen, Sachsen und Thüringen: Heinrichs Machtbasis waren sein Herzogtum und die Mehrheit der Bischöfe unter Führung des Mainzer Erzbischofs Willigis, der die zugesagte Krönung auch unmittelbar nach der Wahl vornahm - zwar war Willigis als Erzbischof von Mainz für die Krönung auch zuständig, alles andere an dieser Königswahl hingegen entsprach nicht den Traditionen – der Ort der Wahl, die fehlende Thronsetzung auf dem Karlsthron und natürlich die fehlende allgemeine Wahl
  • im Juli 1002 traf sich Bolesław in Merseburg mit dem neu gewählten König Heinrich II., um über die Zukunft Meißens zu beraten - noch am Verhandlungsort wurde der Polenfürst, der als Gast unter dem Schutz des Gastgebers stand, von Bewaffneten angegriffen und konnte nur mit knapper Not entkommen - die Hintergründe dieses Angriffs sind nicht geklärt, das Verhältnis zwischen Heinrich und Bolesław aber war nachhaltig gestört
  • schon wenige Wochen später heiratete Ekkehards Sohn, Graf Hermann, Bolesławs Tochter Reglindis - kurz darauf versuchte Bolesław durch die Unterstützung des Thronprätendenten Vladivoj auch Böhmen in ein anti-kaiserliches Bündnis einzubeziehen, was jedoch scheiterte

1003[Bearbeiten]

  • im März 1003 übernahm Bolesław dann selbst die Herrschaft über Böhmen - damit entstand ein Bündnis, das von Böhmen über die Territorien der Ekkehardiner, der Grafen von Schweinfurt und möglicherweise der Billunger bis nach Polen reichte - im Norden schloss sich Dänemark unter Bolesławs Schwager Sven Gabelbart an, der ebenfalls als Gegner Heinrichs auftrat

Leckwitzer Schanze[Bearbeiten]

(Slawische Wallanlage, 9. Jahrhundert, ovaler Ringwall 110x60m, auf dem Hochufer der Elbe) Sachsen - Landkreis Meissen: Leckwitzer Schanze

Burg Boritz (Alte Schanze)[Bearbeiten]

(Wallanlage, Slawenzeit, Nachnutzg. als koenigl. Castrum, Gruendung Burgward d. Koenig Heinrich I. 10. Jh., Ersterw. 983, Holz-Erde-Befestigung, an Suedostkante Turmhuegel mit Wall u. Graben, Aufgabe wohl Ende 12. Jh.) Sachsen - Landkreis Meissen: Burg Boritz (Alte Schanze)

Burgwall Groitzsch[Bearbeiten]

Slawischer Burgwall, 6.-10. Jh., ab 12./13. Jh. wohl Nutzung als dt. Burg, Ersterw. des Ortes 1334 als "Greuchs", altsorb. Name fuer Burg, Sichelwall in Spornlage Sachsen - Landkreis Meissen: Burgwall Groitzsch

Wallanlage Robschuetz[Bearbeiten]

Slawische Wallanlage, 6.-10. Jh., Spornlage mit sichelfoermigem Wall und Abschnittsgraben, Wallhoehe bis 10m, ab 12. Jh. wohl Nutzung als dt. Burg, Ersterw. wird 1228 ein Herrensitz des Volcwinus de Robatsitz, Sichelwall erhalten Sachsen - Landkreis Meissen: Wallanlage Robschuetz

Burg Zehren[Bearbeiten]

Spornburg, Ersterw. 1003 als "castellum cirin" bei Thietmar v. Merseburg, Burg des Koenigs Heinrich II., Streit mit dem Polenherzog Boleslaw Chobry um die Burg, 1245 Erw. als Herrensitz des Heinricus de Szerin, Abschnittswall erhalten Sachsen - Landkreis Meissen: Burg Zehren

Schloss Heynitz (Wasserburg)[Bearbeiten]

Wasserburg, erster Wachtturm erbaut im 10. Jh., urk. Ersterwaehnung 1005, Ausbau 12. u. 13. Jh., 1349 Erwaehnung als Herrensitz des Jenchin v. Heynnicz Sachsen - Landkreis Meissen: Schloss Heynitz

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Ernst Eichler, Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 2, Berlin 2001. S. 25.
  2. Renate Koch: Zur Geschichte der Mark Meißen und des Landkreises Dresden-Land. In: Renate Koch, Herbert Wagner: Die Geschichte der Kommunalpolitik in Sachsen: Von der friedlichen Revolution bis zur Gegenwart. W. Kohlhammer Verlag, Dresden 2006, ISBN 3555540386, S. 173. Eingeschränkte Google-Vorschau
  3. Gertraud Eva Schrage: Zur Siedlungspolitik der Ottonen. Untersuchungen zur Integration der Gebiete östlich der Saale im 10. Jahrhundert. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. Bd. 135, 1999, S. 189–268, S. 204.
  4. ab 982 Markgraf von Merseburg und Zeitz sowie Gaugraf im Schwabengau, Gau Chutizi und Gau Daleminzi
  5. böhmischer Fürst aus dem Geschlecht der Přemysliden - Herzog von Böhmen von 972 (traditionell 967) bis 999 über die zentrale Region um Prag, das dominierende Territorium Böhmens
  6. in Castel Paterno bei Faleria, Italien