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Bridge: Einführung

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Bridge ist ein Kartenspiel für 4 Spieler

Vorwort

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Bridge, das weltweit am meisten gespielte Kartenspiel, ist in Deutschland noch relativ unbekannt. Oft wird es als typisches Spiel „der älteren englischen Damen beim Tee“ angesehen. Vermutlich stammt diese häufige Betrachtungsweise aus englischen Krimis, in denen des Öfteren solche Bridgerunden eine Rolle spielen. Jedoch hat Bridge viele Gesichter. Diese reichen vom geselligen Kartenspiel, ob in der Damenvariante mit Tee oder in der Herrenvariante mit Bier, bis zum sportlichen Wettkampf. Letzteres hat in der Anerkennung als olympische Disziplin durch das Internationale Olympische Komitee und der damit verbundenen Diskussion ob Kaffee als Dopingmittel gilt, bisher seinen Höhepunkt gefunden.

Geschichte

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Bridgeähnliche Kartenspiele wurden schon Anfang des 16. Jahrhunderts gespielt. Das Spiel Whist, welches den Grundstock für das heutige Bridge bildete, wurde ab Mitte des 17. Jh. populär, nachdem 1782 das erste Whist-Buch erschien.

Die Weiterentwicklung zum heutigen Bridgespiel geschah sowohl in England als auch in den USA Ende des 19. Jahrhunderts.

Den absoluten Durchbruch gab es jedoch, nachdem der Amerikaner Harold S. Vanderbilt 1925 auf einer Kreuzfahrt die Regeln für das Contract Bridge entwickelte, welche bis auf Kleinigkeiten den Grundstock für das heutige Bridge bilden. Bereits ein Jahr später erschien das erste Bridge Magazin in England. 1928 fand die erste nationale Meisterschaft in den USA statt, worauf ein Bridgeboom folgte. Eine treibende Kraft war die Bridgepersönlichkeit Ely Culbertson. 1929 gab er das erste Bridgemagazin heraus, 1930 veröffentlichte er das Bridgebuch „blue book“, welches zu einem Bestseller wurde.

1932 wurde der erste weltweite Bridgeverband, die Internationale Bridge Liga, und der erste Deutsche Bridgeverband gegründet. 2 Jahre später fand in den USA ein großes Bridgeturnier statt, an dem 200.000 Spieler aus 65 Ländern teilnahmen. Im darauf folgenden Jahr, 1935, fand die erste Weltmeisterschaft statt. Es siegte die USA vor Frankreich.

1934 gab es in Deutschland 43 Bridgeclubs. Diese wurden jedoch durch den Ausschluß jüdischer Mitglieder stark dezimiert. Über die Zeit während des 2. Weltkrieges gibt es wenig Berichte über das Bridgespiel in Deutschland. Erst am 4. Februar 1949 mit der Gründung des "Westdeutschen Bridge-Verbandes", aus welchem der heutige "Deutsche Bridgeverband" (DBV) hervorgegangen ist, wurde das organisierte Bridgespiel in Deutschland neu belebt.

1951 trat der Deutsche Bridgeverband der European Bridge League (EBL) bei. Ebenfalls seit diesem Jahr gibt der Deutsch Bridge-Verband ein Nachrichtenblatt heraus, um alle seine Mitglieder über das Bridgegeschehen in Deutschland und auf der Welt zu unterrichten.

1958 wurde dann der Welt-Bridge-Verband (WBF) gegründet, der auch heute noch den Bridgesport weltweit koordiniert.

Die 1960 in Turin (Italien) erste ausgetragene Bridge-Team-Olympiade (es siegte übrigens Frankreich vor Großbritannien) hatte noch nichts mit den olympischen Spielen zu tun. Die Anerkennung durch das Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erhielt Bridge erst 1995.

Wer spielt Bridge?

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Mitgliederzahlen in den Zonen des Welt Bridge-Verbandes (WBF)

Wie schon erwähnt ist Bridge das weltweit am meisten gespielte Kartenspiel. Es gibt wenige allgemeine Angaben über private Bridgerunden, aber es gibt Zahlen über organisierte Bridgespieler. Diese werden im Weiteren für die Beschreibung benutzt. Die absolute Anzahl von Bridgespielern wird sicherlich um einiges höher liegen. Es gibt Schätzungen für Deutschland, dass auf einen organisierten Spieler etwa 10 Freizeitspieler kommen.

In Deutschland werden vom Deutschen Bridge-Verband (DBV) insgesamt fast 29.000 Mitglieder in ca. 470 Vereinen betreut. Der DBV ist Mitglied im europäischen Bridgeverband (European Bridge League - EBL), welcher wiederum eine der acht dem Weltbridgeverband (World Bridge Federation - WBF) angeschlossenen regionalen Zonen vertritt.

Weltweit sind in den 8 Zonen des WBF etwa 637.500 Spieler organisiert. Das Land mit den meisten Mitgliedern ist die USA (ca. 140.000 organisierte Spieler), aber dann kommen schon die europäischen Länder wie Frankreich mit über 100.000 Mitgliedern und die Niederlande mit fast 90.000 Mitgliedern. Da auch andere europäische Länder eine hohe Anzahl organisierter Bridgespieler aufweisen, stellt die European Bridge League mit fast 387.700 Spielern weit über die Hälfte sämtlicher Mitglieder des WBF.

Betrachtet man die Zahl der Bridgespieler im Verhältnis zu den Einwohnern liegen die Niederlande mit knapp 5,5 Bridgespielern/1000 Einwohner an der Spitze. Dänemark folgt mit über 4,4 Bridgespielern/1000 Einwohner. Dann kommen Island, Norwegen, Schweden und Frankreich. In Deutschland gibt es nur 0,35 Bridgespieler je 1000 Einwohner. Die USA bringt es auf Grund der hohen Einwohnerzahl ebenfalls nur auf ca. 0,47 Bridgespieler je 1000 Einwohner.

verschiedene Formen des Bridge

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Trotz der einheitlichen Regeln gibt es Bridge in verschiedenen Formen. Die Unterschiede ergeben sich jedoch fast ausschließlich aus der unterschiedlichen Bewertung der Ergebnisse. Das Spiel selbst unterliegt einheitlichen Regeln und basiert auf dem 1925 von dem Amerikaner Harold S. Vanderbilt entwickelten Contract Bridge (siehe auch Geschichte).

Die am wenigsten aufwändige Form ist das Rubberbridge. Hierfür reichen vier Leute. Deshalb wird diese Form im privaten Kreis bevorzugt. Das Spiel verspricht eine angenehme Atmosphäre und unterhaltsame Stunden. Andererseits wird diese Variante aber auch von "Zockern" bevorzugt, die um unterschiedlich hohe Geldbeträge spielen.

Die in Bridgevereinen und -verbänden organisierten Spieler sind in der Regel Wettkampforientiert und bevorzugen das Turnierbridge, im englischen auch duplicate bridge genannt. Hierbei werden die gleichen Kartenverteilungen mehrfach gespielt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Der Vorteil dieser Variante gegenüber dem Rubberbridge ist die Unabhängigkeit vom Kartenglück. Während der Erfolg beim Rubberbridge stark von der Verteilung der Karten abhängt, spielt beim Turnierbridge nur die entsprechende Behandlung seiner Karten eine Rolle. Denn hierbei wird das Ergebnis mit den Ergebnissen der anderen Spieler verglichen, die die gleiche Kartenverteilung gespielt haben. Man kann also auch mit "schlechten" Karten gewinnen. Allerdings bedeutet dieses auch, dass man mindestens 8 Leute zum Spielen braucht, damit man jemanden hat, mit dem man seine Ergebnisse vergleichen kann. Deshalb wird organisiertes Bridge in der Regel in Vereinen durchgeführt, die regelmäßig ein- bis mehrmals die Woche ihre Clubturniere veranstalten. Dabei nehmen je nach Größe des Vereins bis zu mehr als 100 Spieler teil.

Doch auch für das Turnierbridge gibt es unterschiedliche Austragungsmöglichkeiten.

Paarturnier /Teamturnier

Bridge als Sport

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Die Frage, ob man Bridge als Sport bezeichnen kann, wurde in in der Vergangenheit in betroffenen Kreisen bereits intensiv diskutiert. Sie ist schwer zu beantworten und hängt von der Definition des Begriffs Sport ab.

Definition Sport:

  • Kluge (Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Walter de Gruyter, 1999, S.782): "Sport m. (< 19. Jh.). Entlehnt aus ne. Sport. Dort gekürzt aus disport „Vergnügen“, das entlehnt ist aus mfrz. Desporter. Dieses wiederum ist umgebildet aus ml. Deportare „sich betragen, sich vergnügen“, ……".
  • Bertelsmanns Neues Lexikon (Bd. 9, S. 136): "Sport [der; lat., frz., engl.], zusammenfassende Bez. für die spielerischen menschl. Betätigungen, die auf eine höhere (meist körperl., aber auch geistige) Leistungsfähigkeit zielen. Grundlegende Merkmale des S.s sind die Einheitlichkeit der Regeln (für jede S.art), seine weltweite Verbreitung u. das daraus resultierende Streben nach internationalen Vergleichswettkämpfen ……".
Anerkennungsurkunde durch das IOC

Letztendlich ist es jedem selbst überlassen, ob er den Begriff "Sport" mit dem deutschen Wort "Leibesübungen" gleichsetzt. Unabhängig von dieser Diskussion ist die Bezeichnung von Turnierbride als Denksport sicherlich treffend. Es findet ein sportlicher Wettkampf statt, bei dem es darum geht, besser als sein Gegner zu sein. Das Glück ist beim Turnierbridge ausgeschlossen, so dass die eigenen geistigen Fähigkeiten den Ausschlag geben. Ob der Faktor Vergnügen allerdings immer wirklich zum tragen kommt, muss bei der Verbissenheit mancher Spieler bei großen Turnieren allerdings bezweifelt werden. Aber Ehrgeiz spielt halt nicht nur beim Fußball eine Rolle.

Bridge ist seit März 1999 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als Sportart anerkannt - anders als in den meisten Nachbarländern ist die Anerkennung auf nationaler Ebene in Deutschland noch nicht erfolgt. Damit ist Bridge beim IOC mit anderen Sportarten wie Schach oder Billard, aber auch wie Sumo oder Rugby, gleichgestellt. Die Teilnahme an Olympischen Spielen scheitert jedoch noch daran, dass Bridge nicht publikumswirksam vorgetragen werden kann. Größere Wettkämpfe werden zwar bereits in bestimmten Internetforen mit bis zu mehreren 1.000 Zuschauern übertragen, aber die Präsentation ist nur suboptimal und für Nicht-Bridgespieler unattraktiv.

Quellen:

Zitate

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Der Tennis-Promoter Larry King sagte: "Bridge ist besser als Tennis. Du mußt nicht rennen, um den Gegner zu schlagen - sondern nur denken".

Omar Sharif bezeichnete Bridge als "die zweit schönste Nebensache der Welt".


Martina Navratilova: "Bridge ist mehr als ein Kartenspiel. Es ist ein Denksport. Bridge fördert logisches, detektivisches und schnelles Denken. Bridge trainiert Geduld, Konzentration und partnerschaftliche Fähigkeiten."

Bill Gates: "Bridge ist ein phantastisches Spiel, weil es von Strategie und Partnerschafts-Vertrauen lebt. Man muss fähig sein schnell zu denken und zu reagieren."

Siehe auch

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