Chemie für Quereinsteiger/ 4.1 Auswahl von Teilchenqualität und Bindungsart

Aus Wikibooks

4.1 Auswahl von Teilchenqualität und Bindungsart[Bearbeiten]

Wir erinnern uns an die große Anzahl von Grundbausteinen, die im Periodensystem zusammengefaßt sind. Sie bauen durch geeignete Verknüpfungen die uns bekannten Substanzen auf. Wir kennen nun von vielen Elementsorten zwei Qualitäten, die Atome und die Ionen. Welche Qualität sollen wir zur Verknüpfung nehmen bzw. welche Qualität dürfen wir verwenden? Sind zum Zusammenbau von Stickstoff- und Fluor-Teilchen Ionen oder Atome einzusetzen, welche Teilchenqualitäten bei der Kombination von Natrium- und Chlor-Teilchen oder der von Kupfer und Gold-Teilchen? Diese Frage ist im chemischen Laboratorium zu entscheiden.


Tab. 4.1: Theoretische Möglichkeiten der Teilchenkombinationen und Bindungsartene

Gleichzeitig bleibt aber noch offen, welche Bindungsart eingesetzt werden soll, denn wir müssen uns ja für die räumlich gerichtete oder für die räumlich ungerichtete Bindefähigkeit entscheiden. Stickstoff- und Fluor-Teilchen, Natrium- und Chlor-Teilchen, Kupfer- und Gold-Teilchen - welche Bindungsart werden sie betätigen? Stellen wir uns zunächst einmal zusammen, welche Möglichkeiten theoretisch gegeben sind, wenn wir beide Teilchenqualitäten und beide Bindungsarten bei der Teilchenkombinationstechnik berücksichtigen.

Wie in 3.1 bereits erläutert, stellen

a) die Metall-Atome mit ungerichteter Bindefähigkeit b) die Nichtmetall-Atome mit gerichteter Bindefähigkeit c) die Ionen mit ungerichteter Bindefähigkeit

in ihren Kraftwirkungen zunächst eigene Kraftqualitäten dar.

Wenn wir davon ausgehen, daß nur Teilchen mit gleicher Kraftqualität miteinander verknüpfbar sind, ist dies in den Varianten 1-3 direkt verwirklicht. Diese drei Varianten sind tatsächlich im großen Rahmen die wichtigsten Kombinationstypen.

Die Varianten 4-6 existieren ebenfalls. Sie sind jedoch in ihrer gegenseitigen Kraftwirkung einschließlich des zugehörigen Kombinationssystems weitaus schwieriger zu beschreiben als die Varianten 1-3 und betreffen komplizierte Teilchenkombinationen, die exemplarisch in Kapitel 5 vorgestellt werden.