Datensicherung/ Beispiel/ Netzwerk-PC/ Modifikationen
Was kann man besser machen
[Bearbeiten]Programmdateien von der Sicherung ausschließen
[Bearbeiten]Der größte Teil der Systempartition ist mit Programmdateien belegt. Die Programme zu sichern ist sinnlos, denn wenn eine Windows-Neuinstallation notwendig werden sollte, müssen ohnehin sämtliche Anwendungen von den Installations-CDs installiert werden. Nun könnte man die Ordner C:\Programme
und C:\Windows
sowie alle Unterordner grundsätzlich von der Sicherung ausschließen. Ratsam ist das nicht, denn leider gibt es immer noch Programme, welche ihre Daten im eigenen Programmverzeichnis ablegen. Deshalb muss ein anderer Weg gewählt werden.
Das Programm ROBOCOPY hat den Parameter /XF (eXclude Files), mit dem man Dateien oder Dateigruppen von der Sicherung ausschließen kann. Wenn Sie an das Ende der Befehlszeile
ROBOCOPY C:\ \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\ /S /XA:SH /W:1 /R:1
die folgenden Parameter
/XF *.msi *.tmp *.exe *.dll *.com *.dat *.ini
anfügen, werden Dateien mit den Endungen .msi, .tmp usw. nicht kopiert. Diese Dateien belegen etwa 60% der Systempartition, wodurch sich der Umfang des Backups auf weniger als die Hälfte verringert. Der Zeitaufwand für die Sicherung verringert sich ebenfalls, allerdings nur um etwa 20%.
Mit XCOPY geht das leider nicht. XCOPY hat keine Parameter, um Dateien von der Sicherung auszuschließen.
Ein Ausklammern von Programmdateien ist nur auf Laufwerk C:
vorteilhaft. Weil sich auf Laufwerk D:
und weiteren Datenpartitionen eigentlich keine Programme befinden sollten, würde ein Ausklammern von Programmdateien keinen Vorteil bringen.
Nur ausgewählte Daten sichern
[Bearbeiten]Wenn Ihnen eine tägliche Komplettsicherung zu lange dauert, genügt es je nach Ihrem Arbeitsstil möglicherweise, die Vollsicherung nur einmal wöchentlich zu planen und an den anderen Tagen nur die Word- und Excel-Dateien zu sichern.
ROBOCOPY C:\ \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\ *.DOC *.XLS /S /XA:SH /W:1 /R:1
sichert ausschließlich Word- und Excel-Dokumente. Wenn Ihnen andere oder weitere Datentypen wichtig sind (z. B. *.url
für Internetlinks), ergänzen Sie die Aufzählung im obigen Befehl.
Mit XCOPY gibt es keine Möglichkeit, Listen von Dateien anzugeben. Wenn sie XCOPY benutzen wollen oder müssen, brauchen Sie für jeden einzelnen Dateityp einen separaten Befehl.
XCOPY C:\*.doc \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.doc /R /S /I /C /D
XCOPY C:\*.xls \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.xls /R /S /I /C /D
Aufräumen, wenn XCOPY verwendet wird
[Bearbeiten]Ein Backup, das auf XCOPY beruht, hat einen prinzipiellen Mangel.
- Wenn auf dem Quell-PC eine Datei oder ein Verzeichnis gelöscht werden, bleiben Sie auf dem Ziel-PC erhalten.
- Wenn Sie auf dem Quell-PC eine Datei oder ein Verzeichnis umbenennen, gelten sie als neu und werden bei der nächsten Sicherung kopiert. Auf dem Ziel-PC gibt es die Datei oder das Verzeichnis nun doppelt, unter dem alten und unter dem neuen Namen.
Im Ergebnis wird die Anzahl der gesicherten Dateien größer als auf dem Quell-PC. Diese Platzverschwendung ist ärgerlich. Weitaus schlimmer ist es, dass Dateien verschiedenen Alters mit gleichem Namen im Backup enthalten sind. Falls eine Rücksicherung notwendig werden sollte, haben Sie zahlreiche Dateien doppelt, die im Original bereits gelöscht waren. Sie werden die Duplikate aufwendig aussortieren müssen.
Was kann man dagegen tun?
- Ganz einfach: Löschen Sie alle paar Monate das Verzeichnis LWC und führen Sie gleich danach eine Datensicherung durch.
- Verwenden Sie ROBOCOPY und ersetzen Sie den Parameter /S durch /MIR.
Spiegelung mit ROBOCOPY
[Bearbeiten]Wenn Sie in einem ROBOCOPY-Befehl den Parameter /S durch /MIR ersetzen, erzeugt das Programm eine sogenannte Spiegelung, englisch MIRror. Das bedeutet: Dateien, die im Original gelöscht worden sind, werden auch aus der Kopie entfernt. Dadurch sind Original und Kopie exakt identisch. Für die Rücksicherung nach einem Datenverlust ist das ideal. Wenn Sie allerdings eine Datei im Original versehentlich gelöscht haben, können Sie diese nur vor dem Zeitpunkt des nächsten Backups zurückholen, danach ist sie auch in der Kopie gelöscht.