Die akustischen Jahre in der Musikproduktion/ Vorwort

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Vorwort[Bearbeiten]

Eine der letzten Werbeanzeigen der Operaphone Company in der Talking Machine World vom 15. Oktober des Jahres 1920.

Am Anfang der Musikindustrie stand, wie bei so vielen die Geschichte verändernden Gegebenheiten, eine Erfindung, die ihre Epoche nicht unerheblich prägen sollte. Der Phonograph, entwickelt von Thomas Alva Edison, steht für solch einen Wendepunkt. Erstmals war es möglich geworden, Sprache und Musik aufzuzeichnen, zu vervielfältigen und wiederzugeben. Anfänglich eine Attraktion, feilgeboten auf Jahrmärkten zur Erbauung einer zahlenden Zuhörerschaft, weckte jenes neuartige Gerät, auch bekannt als Sprechmaschine, zunehmend das Interesse von findigen Unternehmern, die im Gegensatz zu Edison, das Potential seines Phonographen vollends erkannten und für sich zu nutzen gedachten. Erst als Diktiergerät, später als Musikabspielgerät.

Jene Periode, umfassend Phonograph, Graphophon und Grammophon, steht, begründet darin, dass jegliche Aufnahme– und Wiedergabeprozesse ohne elektrische oder elektronische Hilfsmittel erfolgten, für die akustischen Jahre der Musikindustrie. Ein Zeitabschnitt, in dem Normen und Standards entwickelt wurden, deren Gültigkeit nie verloren gegangen sind und aus dem bedeutende Labels und Brands hervorgingen, dren Tätigkeit sich bis in die Gegenwart erstreckt. Columbia, Victor und Edison in den Vereinigten Staaten, die Deutsche Grammophon in Deutschland, Pathé in Frankreich, seien hier als verdeutlichende Beispiele aufgeführt. Sie alle wirkten in vielfältiger Weise und legten den Grundstein für die heutige Musikwelt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

Dieses Buch will in einfacher erzählerischer Form die akustischen Jahre der Musikindustrie dem geneigten Leser näher bringen. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da dies, aufgrund der mit der Zeit einsetzenden Komplexität hinsichtlich der getätigten Erfindungen, entstandenen Unternehmen und den technischen Fortentwicklungen, nicht in einem angemessenen Rahmen zu verwirklichen wäre. Vielmehr konzentriert sich der retrospektivische Blick überwiegend auf die Geschehnisse im amerikanischen und europäischen Raum. Vereinzelt, insofern es nötig sein sollte, finden in Ergänzung auch weitere geschichtlich relevante geografisch gebundene Gegebenheiten ihre Erwähnung. So unter anderem die Gründung der japanischen Dependance der Victor Talking Machine Company, firmierend unter Victor Company of Japan, oder Japan Victor Company, kurz JVC.