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Diskussion:Religionskritik: Sexualität

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Mirco1989 in Abschnitt Sexualität darf nur der Fortpflanzung dienen

Mehr Neutralität

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Ich habe versucht, den Text zur Beschneidung neutraler zu formulieren. Rho 14:00, 10. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Da sind natürlich noch zahlreiche implizite oder explizite Wertungen drin - die ich persönlich teilweise gut nachvollziehen kann, was mich dann auch gerade an der Neutralität weiterhin zweifeln läßt ;o)
Beispiel 'Viele Religionen neigen dazu, die Sexualität der Menschen unnötig zu reglementieren und zu tabuisieren.' - 'unnötig' ist da etwa zu streichen, damit werden ja durchaus Ziele verfolgt, die man zwar nicht teilen mag, aber die Not der Beschränkung liegt ja in den verfolgten Zielen der Beschränker, nicht in der Einsicht des unbeteiligten Beobachters. Hinten sollte man vielleicht auch noch 'oder' statt 'und' schreiben - es muß ja nicht beides der Fall sein.
Beispiel Grundsätze der Sexualität - wie oder woher kommen solche Grundsätze, wieso ist das grundsätzlicher oder weniger willkürlich als irgendwelche willkürlichen religiösen Tabuisierungen? Das ist ja immer das Problem der ethischen Bewertung von Handlungen - hier könnte man sich etwa auch Gesetze/Menschenrechte (?) zurückziehen, die neutral referenzierbar wären, ohne selbst eine Position einzunehmen.
Beispiel 'Statistik' - sofern möglich könnte man die Studie referenzieren, also eine Quellenangabe machen.
Beispiel 'Sexualität darf nur der Fortpflanzung dienen' - wenn Herr Ratzinger das meint, kann man das als Meinung wohl durchaus so stehenlassen, der Rest ist aber eine Bewertung. Ratzingers Ansicht könnte man stattdessen eine andere zitierbare Quelle entgegensetzen, die behauptet, dass Sex vorrangig Spaß macht oder man selbst entscheiden kann, warum man das macht oder eben auch nicht. Gerade aus religiöser Sicht wird dem Menschen ja eine andere Rolle zugeschrieben als anderen Spezies - von daher unterliegt das Sexualverhalten doch der eigenen, freien Entscheidung. Vom Standpunkt der Neutralität ist es hier auch wichtig, jedem das Recht auf eigene Ansichten zuzuerkennen. Herauszuarbeiten ist hier vorrangig, daß Herrn Ratzingers Äußerung ja eine willkürliche Meinung ist, die wohl auch durch nichts fundiert begründet ist - er liefert ja keine objektiv nachvollziehbaren Belege für seine Aussage.
Es schadet ja nichts, wenn Herr Ratzinger nur Sex hätte betreiben wollen, wenn er sich hätte fortpflanzen wollen oder aber es seine Anhänger so halten. Es wäre nur mit Gesetzen/Menschenrechten nicht vereinbar, wenn er es Mitmenschen vorschreiben wollte, die nicht seine Anhänger sind - das macht er aber glaube ich nicht.
Man könnte sicher auch aus biologischer Sicht argumentieren, daß Sexualität auch bei einigen anderen Tiergruppen (Bonobos sind wohl ein gutes Beispiel dafür) dazu dient, das Sozialverhalten in der Gruppe zu verbessern oder allgemein die Zusammengehörigkeit einer Gruppe zu stärken - in der Hinsicht könnte man auch homosexuellen Neigungen eine wichtige biologische Funktion zuordnen, die dann auch gar nicht 'einfach so' auftreten würden, sondern vielleicht ja per Evolution der Gruppe signifikante Vorteile einbringt. Gerade bei Tieren, die viel Zeit und Aufwand in die Aufzucht des Nachwuchses investieren, ist auch eine solide Bindung der Eltern zueinander wichtig. Bereits aus biologischer Sicht gibt es somit viele Gründe, warum Sex einfach so Spaß macht, von daher kann man da wohl nicht von einer 'biologistischen' Sichtweise reden, wenn behauptet wird, Sex diene nur der Fortpflanzung, das wäre dann auch wieder diffamierend gegenüber der Biologie, die man damit viel zu naiv betrachten würde.
Dann kommt ein Abschnitt, der besteht fast nur aus Verweisen - kann zwar nützlich sein, um daraus mal einen Abschnitt für das Buch selbst zu formulieren, ist so aber nur eine Materialsammlung, die anderweitig aufzuheben ist - notfalls auf dieser Diskussionsseite als Ideensammlung.
Hinsichtlich der Beschneidung könnte man genauer darauf eingehen, warum es da weitgehend mehr Einigkeit darüber gibt, daß das bei Frauen/Mädchen so nicht allgemein durchgeht, bei Jungen/Männern aber schon. Auch könnte man einwenden, daß die Religionsfreiheit des Kindes hier jener der Eltern entgegensteht - nach dem operativen Eingriff kann der betroffene Mensch das kaum wieder rückgängig machen, was seine Eltern einst unter dem Vorwand der Religionsfreiheit veranlaßt haben. Man könnte hier also offensiv verschiedene Rechtsgüter (Grundgesetz/Menschenrechte) der verschiedenen Interessensgruppen der Akteure und der 'Opfer' gegenüberstellen, um zu sehen, wie da derzeit oder nach Meinung Zitierter ein Ausgleich der Interessen vorgenommen werden sollte oder wird. Auch hier - was passiert eigentlich, wenn es irgendeiner neuen Sekte einfällt, bestimmte ausgewählte Kinder müßten zum Beispiel überall mit Spaghetti mit Mettklößchen tätoviert werden - wurde man das als ähnlich berechtigt beurteilen wie traditionelle Initiationsrituale? Würden auch weitergehende Verstümmelungen noch unter die Religionsfreiheit der Eltern fallen? Dürfen eigene Kinder auch Göttern geopfert werden, wenn diese es im Rahmen einer Religion fordern? Ab wo beginnt der Konflikt zwischen dem Bestimmungsrecht der Eltern und den Rechten der Kinder? Praxis ist ja wohl derzeit eine Abwägung von Interessen, ein Ausgleich zwischen verschiedenen Rechten, wo die Grenzen recht willkürlich hin- und hergeschoben werden, um bei existierenden Glaubensgemeinschaften oder solchen, wo man aus historischen Gründen besondere Rücksicht nehmen möchte, möglichst wenig anecken mag. Ich denke, es ist hier ziemlich klar, daß ein willkürliches religiös motiviertes Ritual ohne medizinische oder außerreligiöse Rechtfertigung ansonsten anderen Rechtsvorstellungen entgegensteht (Religionsfreiheit des Kindes, körperliche Unversehrtheit etc). Es gilt also stärker hervorzubehen, daß versucht wird, zwischen verschiedenen Rechtsgüter abzuwägen oder auszugleichen. Benennt man diese präsise und zeichnet extreme Konsequenzen auf, so kann der Leser eine Bewertung leicht selbst vornehmen und muß dabei nicht vom Autor unterstützt werden...
Doktorchen 16:18, 10. Mai 2013 (CEST)Beantworten

email an Claudia Roth zum Thema Beschneidung

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Sehr geehrte Frau Roth!

Es wäre schön, wenn Sie sich vor Äusserungen zur  Beschneidung medizinisch und medizinethisch beraten ließen. Bei jeder Beschneidung kann es medizinische Komplikationen geben und gibt es tatsächlich auch, die bis zum Tod des Kindes führen können. Wie soll man etwas medizinethisch rechtfertigen, was den möglichen und unnötigen Tod von Kindern billigend in Kauf nimmt ? Es gibt nur eine einzige sinnvolle Begründung dafür, nämlich wenn gewichtige medizinische Gründe wie zb eine Vorhautverengung vorliegen. Meistens reicht es dann auch die Vorhaut einzuschneiden, man braucht sie selten komplett wegschneiden. Alles andere ist traditionalistischer, religiös archaischer Unsinn. Dafür sollten Sie sich bei aller kultureller Toleranz nicht einsetzen. Das Menschenrecht auf körperlicher Unversertheit ist viel höher zu bewerten als irgendwelche im Grunde sexualfeindlichen Traditionen.

R.Hoffmann [[Benutzer:Rho]

Jeder nicht beschnittene Mann sollte einmal selbst über diese Prozedur nachdenken

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All den männlichen Kritikern des Kölner Urteils zur Beschneidung empfehle ich, sich vorzustellen, selbst beschnitten zu werden. Am besten ohne örtliche Betäubung und ohne Schlafspritze, wie das bei religiösen Beschneidung leider immer noch üblich ist. Da würde wohl jeder, der sich vehement für die Religionsfreiheit in diesem umstrittenen Punkt einsetzt, sein männliches Glied sehr schnell wieder zurückziehen. Wenn man auf Google oder Bing unter dem Stichwort Beschneidung die verfügbaren Bilder heraussucht, machen die armen betroffenen Jungen jedenfalls einen sehr unglücklichen Eindruck.  Rho 14:06, 10. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Ganz meine Meinung! In vielen anderen Bereichen wird die Einverständnisfähigkeit von Kindern besonders im sexuellen Bereich auf ein Alter von 14 Jahren festgelegt, aber bei der Beschneidung werden Jungen wesentlich früher dauerhaft körperlich verstümmelt, nur weil das von der Religion gefordert und von den Eltern zugelassen wird. Sicher würden viele einer Beschneidung nicht mehr zustimmen, wenn diese erst im Alter von 14 Jahren durchgeführt werden darf, wenn die Kinder selber entscheiden können, ob sie beschnitten werden wollen, oder nicht. --Mirco1989 23:16, 15. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Sexualität darf nur der Fortpflanzung dienen

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Der Ehe hat drei Zwecke:

  • 1) Die Zeugung von Kindern
  • 2) Die Förderung der Liebe zwischen den Ehepartnern
  • 3) Die Hilfe für die Begierlichkeit.

Die Eheleute dürfen aus jedem einzelnen Grund verkehren, also auch zur Befriedigung der Lust, selbst wenn eine Zeugung aus natürlichen Gründen nicht (mehr) möglich ist. Dabei dürfen keine Handlungen bewusst gesetzt werden, die die Empfängnis verhindern. Das sind insbesondere das Aufpassen (coitus interruptus), die Anwendung von Pille und Kondom, Spirale usw., und nach der Empfängnis die Abtreibung. Bei Liebesspielen, ist neben allen sonstigen Bedingungen (z. B. beidseitiges Einverständnis, schuldiger gegenseitige Achtung, keine Gesundheitsgefährdung usw.) darauf zu achten, dass der Samenerguss in der Scheide erfolgt. All das, was ich hier gesagt habe zu belegen, ist eine umfangreiche Arbeit. Ausgangspunkt könnte PÄPSTLICHER RAT FÜR DIE FAMILIE; VADEMEKUM FÜR BEICHTVATER IN EINIGEN FRAGEN DER EHEMORAL http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/family/documents/rc_pc_family_doc_12021997_vademecum_ge.html --Kath Erich 21:38, 23. Mai 2013 (CEST)Beantworten

So ein Blödsinn, jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung, die ihm nicht von anderen vorgeschrieben wird. Was ich in einer Ehe mache, geht somit nur mich und den Ehepartner etwas an und niemand anderes hat das Recht mir da irgendwelche Vorschriften zu machen, solange ich niemanden dadurch belästige. --Mirco1989 22:37, 15. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Wieso Blödsinn? Wenn man sich entschieden hat, mitzuspielen, dann gehören die willkürlich aufgestellten Regeln eben dazu. Man stelle sich vor, etwa bei einem Schachspiel würden sich plötzlich die Spieler nicht mehr an die Regeln halten - gut, kann man natürlich machen, wenn es Spaß macht, ist dann eben nur kein Schach mehr. So auch hier - wer bei 'katholisch' mitspielt, bekommt eben auch lustige und willkürliche Spielregeln vorgesetzt. Wenn man die nicht mag, muß man dabei ja nicht mitspielen. Bedenklich ist nur, wenn Menschen solch ein Spiel samt der Regeln irgendwie aufgezwungen wird. Man kann natürlich auch fragen, wozu das Spiel gut sein soll, wenn es nicht mal Spaß macht, aber das ist dann schon wieder ein anderes Problem ;o) Und die Geschmäcker sind ja auch verschieden - und wenn da die beim intimen Spiele beteiligten Personen nicht sehr kommunikativ sind, so kommt ihnen solch ein erfahrener Schiedsrichter wie der Papst mit seinem Regelwerk sicher gerade recht, welches ja sicher auf tiefgreifenden eigenen Recherchen auf dem Gebiet basiert ;o) Doktorchen 11:33, 16. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Zunächst einmal wurde weder in der Überschrift noch im Inhalt darauf hingewiesen, das der Author sich auf die katholische Ehe bezieht, sondern es wurde nur von dem Zweck der Ehe geschrieben. Also legt er unabhängig von Religion und Nationalität Regeln für das Sexualverhalten in der Ehe fest, die dem Recht jedes einzelnen auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, sowie seinem Recht auf Meinungsfreiheit widersprechen. Den Papst würde ich auch nicht als "erfahrenen Schiedsrichter" ansehen, da der Papst nie verheiratet war und wohl auch niemals Sex hatte. Doch auch in einer christlichen Ehe in Deutschland wird mit der Eheschließung kein Verzicht auf Empfängnisverhütung oder Verzicht auf Sex der nicht der Fortpflanzung dient eingegangen, sondern dem Ehepartner die Treue und Liebe für das ganze weitere Leben bis zum Tot versprochen. Wer also hier die Regeln ändern will, bin nicht ich, sondern Kath Erich, der hier neue Regeln nach eigener Interpretation aufstellt. Man stelle sich nur einmal vor, das bei der Eheschließung nicht gefragt wird: "Willst du deinen Partner leiben und ehren und ihm treu sein bis der Tot euch scheidet" sondern statt dessen "Willst du auf jeglichen Sex, der nicht der Zeugung dient, sowie auf Empfängnisverhütung verzichten?" --Mirco1989 05:49, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Nachtrag: Nenne mir die Stelle in der Bibel, wo Sex in der Ehe verboten wird, wenn er nicht der Fortpflanzung dient, dann wäre ich auch bereit meine Meinung zu ändern --Mirco1989 06:07, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Dies ist ja nur eine Diskussionsseite. Wenn da im Inhalt etwas nicht eindeutig ist, solltest du das konkret ansprechen oder einfach dort klarstellen. Kath Erich hat ja auf ein Vademecum aus dem Vatikan verwiesen. Daher gehe ich mal davon aus, daß er sich da auskennt. Ich bin vor Jahrzehnten aus der katholischen Kirche ausgetreten und bin Atheist - für mich stellt sich da also nicht die Frage, wie sinnvoll die aufgestellten Spielregeln beim katholischen Spiele sind. Ob oder welche Erfahrungen der Papst bei dem Thema hat oder auf welche Experten er zurückgreift, wenn er Aussagen veröffentlicht, vermag ich nicht zu sagen, das war offenbar Ironie in meiner vorherigen Aussage ;o) Bei der Bibellektüre wurde es mir damals in der Jugend zu langweilig, als zig Seiten nur noch Steuerbescheide aus der Antike aufgeführt worden. Da hatte sogar Ulysses mehr Handlung ;o) Bis zu wirklich philosophisch oder wenigstens erotisch prickelnden Stellen bin ich da leider nicht vorgedrungen, kann also nicht sagen, ob sonst noch was inhaltlich Sinnvolles oder Spannendes drinsteht, was für heute von Belang sein könnte. Doktorchen 10:08, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten

"erotisch prickelnd": Unbedingt zu empfehlen ist das Hohelied Salomos. -- Jürgen 10:16, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Ich würde mich nicht als Atheist bezeichnen, denn ich glaube an Gott, jedoch nicht daran, dass Gott christlich, islamisch, jüdisch, budistisch oder sonst irgend einer Religion zuzuordnen ist. Entsprechend glaube ich nicht an die Kirche oder an die Bibel, akzeptiere aber, dass das für andere eine Richtlinie für die Gestaltung ihres Lebens ist. Jeder mag an das glauben oder nicht glauben, was er selber für richtig und sinnvoll hält, sollte aber nicht versuchen, anderen dieses Recht vorzuenthalten oder anderen vorschreiben, was und wie sie zu glauben haben. Aber genau das machen alle Religionen und gehen sogar noch weiter, indem sie Menschen, die sich nicht an das halten was andere als gültiger Glaube vorschreiben, als ungläubig und gottlos bezeichnen. Daher ist jede Religion eine Vergewaltigung der Seele eines Menschen.
Doch ich betone ausdrücklich, dass das meine Meinung ist. Ich erwarte von niemandem, dass er sich meiner Meinung anschließt, sondern jeder hat das Recht, an das zu glauben was er für richtig hält, sollte mir aber auch das gleiche Recht lassen. --Mirco1989 15:36, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Religionen und Weltanschauungen unterliegen natürlich immer der Gefahr der Vereinnahmung - und man kann wohl auch die Hypothese vertreten, daß monotheistische Gedankengänge da besonders anfällig zu sein scheinen. Aber auch da, wenn ich es richtig verstanden habe, wird meist nicht behauptet, daß es exakt einen Gott gibt, es wird eher die Meinung vertreten, daß die Anhänger exakt einen verehren sollen - was auch nicht unbedingt hinterfragt oder begründet wird. Meist führen wohl erst handfeste Machtinteressen dazu, daß man nach dem Motto - ein Gott, ein Herrscher/Führer, ein Volk auszulegen pflegt und dann beginnt, anderen den Schädel einzuschlagen, die anderer Meinung sind. Ob nun diese Mißachtung Andersdenkender zum Grundmuster menschlichen Denkens und Handelns gehört und ob auch Vorstellungen von Göttern und ob sich das in der Praxis immer früher oder später miteinander verknüpft, ist eine durchaus heikle Frage, die diskussionswürdig ist. All dies scheint mir jedenfalls der Neigung zur Vereinfachung zu entsprechen, denn der menschliche Geist ist von der komplexen Welt überfordert - und da denkt man sich eben Götter aus und wird leicht intolerant, wenn andere Anschauungen ganz offenbar machen, daß man bloß einem Märchen für Kinder anhängt und andere eben andere Märchen lieber haben und für bare Münze nehmen. Eben lieber alles kurz und klein und einfach, statt bunt, ungewiß und schonungslos ehrlich. Da ist solch ein festes Regelwerk wie beim Schach doch recht naheliegend. Da hält sich das Kind im Kopf dran fest in der stürmischen Welt, die sich darum natürlich überhaupt nicht kümmert. So wird die Konfrontation mit anderen Anschauungen und Regelwerken eben leicht als Bedrohung der eigenen Grundlagen wahrgenommen und die Leute reagieren aggressiv und nehmen ihren eigenen Glauben eben viel zu ernst. Warum sollte man sich sonst wegen krauser Gedanken gegenseitig die Schädel einschlagen oder Leute um ihr Leben bedrohen, die sich etwa mit Karikaturen darüber lustig machen, daß man die eigenen krausen Gedanken so ernst nimmt. Es fehlt an Humor und Selbstironie in den meisten Religionen. Da seien doch einstweilen wenigstens die Pastafari gelobt ;o)

Das Hohelied Salomos sieht recht vielversprechend aus - warum gab es das nicht im Kommunions- und Firmungs-Unterricht zu lesen?;o)

Doktorchen 18:35, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Naja, obwohl ich die Pastafari durchaus amüsant finde, mag ich keine Parodien jeglicher Art, weil sie das was andere gut finden ins lächerliche ziehen. Auch das missachtet das Recht anderer auf eine eigene Meinung. Die Pastafari haben darum bei mir keinen höheren Stellenwert, als eine Komödie die ich einmal anschaue und auch herzlich drüber lachen kann, sie aber danach wieder vergesse. Ich habe momentan gerade keine Bibel in greifbarer Nähe, gibt es das Hohelied Salomons irgendwo Online? --Mirco1989 03:06, 19. Dez. 2015 (CET)Beantworten
Über w:Bibelausgabe#Weblinks zu Online-Bibeln, zusammengestellt durch die Deutsche Bibelgesellschaft. Ich tendiere zur Einheitsübersetzung, auch wenn sich die EKD davon zurückgezogen hat. -- Jürgen 10:05, 19. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Die Pastafari jetzt nicht ernstzunehmen und für eine Parodie zu halten scheint mir auch etwas intolerant gegenüber anderen Glaubensvorstellungen zu sein. Und wenn man einmal absieht von der etwas zweifelhaften Affinität zu Priraten und der Leugung der Gravitation scheinen mir deren Verhaltensregeln im Schnitt deutlich mehr Hand und Fuß zu haben als was man bei etablierteren Organisationen finden kann. Viele neuere Glaubensschöpfungen scheinen den Anhängern beteits etablierter Strömungen zunächst eigenartig und nicht ernst zu nehmen, aber gerade an solchen neuen Strömungen läßt soch noch recht gut erkennen, wie Religionen eigentlich entstehen. Man denke auch etwa an den Cargo-Kult und ähnliche neuere Religionen. Abspaltungen und Neugründungen entstehen ja oft aus Protest oder als Korrektur etablierter Vorstellungen, die nicht mehr mit den aktuellen Entwicklungen mithalten können oder wollen, einfach weil ihre Schöpfer seit Jahrtausenden oder Jahrhunderten tot sind und sich das Konstrukt kaum noch flexibel anpassen kann. Gerade bei neueren Gründungen und Ab- oder Aufspaltungen zeigt sich also am ehesten der Kern des religiösen Problems. Bei solchen Gelegenheiten kann man wohl am meisten über Religion und Gottesvorstellungen und willkürliche Regelwerke solcher Anschauungen lernen. Hinsichtlich des hiesigen Diskussionspunktes zeigt sich etwa bei den Pastafari recht gut in Abgrenzung zu manch etablierter religiöser Strömung eine bemerkensferte Distanzierung vom Eingriff der Religion in die privaten Angelegenheiten der Anhänger ... Doktorchen 14:29, 19. Dez. 2015 (CET)Beantworten

@Doktorchen und @Mirco1989 Wollt ihr eure Grundsatzdiskussion über Religionen, Religionsfreiheit, Glauben usw. nicht wenigstens als eigenen Abschnitt behandeln? Eigentlich gehört es auf eine andere Diskussionsseite (es hat schließlich mit Sexualität nichts mehr zu tun), aber diese Zusatzdiskussion ist hier entstanden, also soll sie meinetwegen hier bleiben. -- Jürgen 15:08, 19. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Oh, ich lese gerade in der Bibel und das hat durchaus etwas mit Sexualität zu tun. Denn offenbar ist die Inzucht in der Familie von Noah von Gott geplant, da nur Noah und seine Familie die Sintflut überleben sollen. :)--Mirco1989 03:29, 25. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Kritik an diesem Abschnitt von Karsten

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Im Kapitel über Religion und Sexualität steht, wie Sex aussehen sollte, ohne irgendeine ethische Begründung. Dazu wird geschrieben, dass viele Religionen Sexualität verurteilen oder zumindest kleinzuhalten versuchen. Nirgendwo steht aber z.B., dass das Judentum und der Islam, zwei der Weltreligionen, einen gelungenen Sexualakt verehren, im Gegensatz zum Christentum. Viele solcher Ungenauigkeiten und undifferenzierter Kommentare ziehen sich durch alle Kapitel. Ein paar Gedanken sollte man sich schon bei einem solch wichtigen Thema vorher machen. --Karsten 12:47, 23. Apr. 2011 (CEST)

Antwort: rho

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Es soll nicht Aufgabe dieses Kapitels sein, darzustellen, wie Sexualität aussehen sollte. Das ist Sache jedes einzelnen und seines Sexualpartners. Hier haben Religionen und andere Ideologien viel zu oft individuelle Rechte und Freiheiten beschnitten. Es soll dargestellt werden, daß sich die Religionen oft unnötig und übermässig in das Thema Sexualität einmischen. Es soll auch dargestellt werden, daß es klare Normen einer allgemeinen menschlichen Sexualethik gibt. Diese Regeln sind sehr einfach und beispielsweise bei der Übertragung von Geschlechtskrankheiten sehr gut begründet. Daran sollte sich jeder halten, ob er religiös verwurzelt ist oder nicht. Wenn das Judentum und der Islam den gelungenen Sexualakt verehren, dann kann man dem aus religionskritischer Sicht nur fröhlich zustimmen. Eine Quellenangabe dazu würde mich auch interessieren. Leider zeigt aber die praktische Realität zumindest in den fundamentalistischen Varianten von Judentum und Islam oft eine archaische Einstellung zur Sexualität. Beispielsweise wird die Sexualität in der Rivalität dieser beiden Religionen ganz bewußt dazu mißbraucht, möglichst viele Kinder zu zeugen und die andere Religion demografisch zu überholen. Rho 22:44, 9. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Zitat dazu aus dem sehr lesenswerten Text Sexualität und Religion

Dennoch wäre es falsch anzunehmen, die Israeliten seien prüde oder puritanisch gewesen. Ihre Einstellung zur Sexualität war weitgehend positiv. Aber dadurch, dass sie die Fortpflanzung für die zentrale Funktion hielten, war der Koitus die einzig annehmbare Form sexueller Handlungen. Jede Sexualität, die nicht dem Ziel der Fortpflanzung diente (einschließlich sexueller Selbstbefriedigung), wurde - da sie im Widerspruch zum Willen Gottes stand - als „widernatürlich" betrachtet. Homosexueller Geschlechtsverkehr und sexueller Kontakt mit Tieren wurden mit dem Tode bestraft (3. Mose 20,13 u. 15).

Zitat altes Testament, kein Geschlechtsverkehr während der Monatsblutung, aus religionskritischer Sicht archaischer Unsinn. Wenn ein Mann bei einem Weibe liegt zur Zeit ihres Monatsflusses und mit ihr Umgang pflegt und so ihren Blutfluss aufdeckt und sie ihren Blutfluss entblößt, so sollen beide aus ihrem Volke ausgerottet werden (3. Mose 20,18).

Literatur?

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Auf der Seite werden unter Literatur ausschließlich einzelne Sätze aus vier Zeitungen, alle vom 12.07.2012 genannt. Wurde etwa an anderen Tagen davor und danach nichts zu dem Thema geschrieben? --Mirco1989 22:26, 15. Dez. 2015 (CET) Korrektur: Ich habe wohl nicht exakt benannt, auf welchen Bereich ich mich mit meiner Aussage beziehe. Ich hatte mich nur auf den Absatz "Literatur" im Bereich "Beschneidung bei Männern" bezogen. --Mirco1989 15:47, 18. Dez. 2015 (CET)Beantworten