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Einführung in die Imkerei/ Das Bienenjahr

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Das Bienenjahr

Das Bienenjahr

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Bienenjahr
Bienenjahr

Die Bienen haben einen Jahreszyklus, der von klimatischen Bedingungen der Umgebung, in denen das Bienenvolk lebt, abhängig ist. Prinzipiell ist der Jahreszyklus der Bienen immer gleich, kann sich aber um Wochen je nach Wetter und Volksentwicklung verschieben. Deshalb muss der Imker, um die richtigen Zeitpunkte für die nötigen Arbeiten am Bienenstock zu treffen, die Natur und die Bienenvölker beobachten. Im Gegensatz zur Feldwirtschaft, wo der Jahreszyklus mit dem Frühjahr beginnt, beginnen die Imker die Jahresrechnung im Sommer. Praktisch dann, wenn die Bienen schwärmen und so ein Jungvolk entsteht. Das ist die sogenannte absteigende Entwicklung, da hier die Zahl der Bienen in einem Stock wieder abnimmt.

1 Absteigende Entwicklung

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Wintervorbereitung. Die Brutpflege hört auf, und die Bienen werden langlebig. Es wird ein Fett- und Eiweißpolster im Hinterleib und in Drüsen angelegt. Die Drohnen werden aus dem Volk getrieben.

2 Winterruhe (Oktober bis März)

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Es entsteht im Stock eine kugelförmige Bienentraube über mehrere Wabengassen. Die Bienen verzehren den eingelagerten Honig. Die Kerntemperatur der Bienentraube beträgt etwa 25° C.

  • Spätwinter

Mit den körpereigenen Reserven wird neue Brut angelegt. Die Temperatur steigt auf 35° C. Sobald die Außentemperatur über 10°C steigt, beginnen die ersten Reinigungs- und Wasserflüge der Bienen. Sobald Pollen verfügbar sind beginnt der Brutbetrieb.

3 Aufsteigende Entwicklung

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  • Durchlenzung

Die langlebigen Winterbienen werden durch junge Sommerbienen ersetzt. Es tritt eine hohe Brutpflegeleistung auf, so dass kurzfristig die Volksstärke leicht absinken kann.

  • Frühling

Erstarken des Volkes. Sobald die ersten Trachten da sind, werden Vorräte angelegt. Beginn der Drohnenzucht.

4 Spätfrühling/Sommer

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Jetzt ist der Höhepunkt der Volksentwicklung erreicht. Durch die wachsende Größe des Volkes werden Ammenbienen arbeitslos. Das Volk legt Königinnenzellen an. Wenn es bereit ist, teilt sich das Volk durch Schwärmen.

Die Imkerarbeiten im Lauf des Jahres

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Erfolgreich arbeiten kann ein Imker nur, wenn er sich nach dem Jahresrhythmus der Bienen richtet. Dabei ist das Bienenjahr nicht wirklich festgelegt. Es kann sich je nach Region und Witterung um bis zu zwei Monate verschieben. Das Leben der Bienen richtet sich nach dem Nahrungsangebot und der Witterung.


Januar

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Im Januar sind die Bienen in der Wintertraube. Sie zehren von ihren Vorräten. • Die Reinigungsausflüge beobachten, sie zeigen den Zustand der Völker an. • Die Kontrolle der Unterlagen zeigt Gesundheit und Volksstärke an. • Am Flugbrett den Gemüllauswurf beobachten. • Ev. Kastenboden mit der Reinigungskrücke säubern. • Material, Drohnenwaben vorbereiten, Rahmen drahten. • Organisation des Ergänzungsfutters für den Frühling.

Februar

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Situation Anfangs Februar 2011 Im Moment kann der Gesundheitszustand der Bienenvölker wegen des seit Anfang Dezember meist anhaltenden, strengen Winterwetters noch nicht beurteilt werden. Erste Meldungen aus dem Vorwinter lassen aber darauf schließen, dass wieder mit Völkerverlusten gerechnet werden muss. Wenn sich im Herbst eine Kombination von starkem Varroa‐ und Virenbefall einstellt, so haben die Völker kaum eine Überlebenschance. Die Bekämpfung der Varroamilbe ist die Schlüsselfunktion in der Imkerei. Für normal starke und gesunde Bienenvölker ist ein Winter wie er jetzt stattfindet kein Problem. So wie ich festgestellt habe, hat das Brutgeschäft in den Völkern aber bereits begonnen.

Was ist im Februar zu tun? • Die Reinigungsausflüge beobachten, sie zeigen den Zustand der Völker an. • Die Kontrolle der Unterlagen zeigt Gesundheit und Volksstärke an. • Am Flugbrett den Gemüllauswurf beobachten. • Ev. Kastenboden mit der Reinigungskrücke säubern. • Material, Drohnenwaben vorbereiten, Rahmen drahten. • Organisation des Ergänzungsfutters für den Frühling.

März

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Bisherige Überwinterungsbeobachtungen Im allgemeinen stellen die Imker fest, dass die Völker gut überwintert haben. Auf einzelnen Bienenständen sind aber auch wieder größere Völkerverluste zu verzeichnen. Die Ursache der Verluste ist aber fast immer im Befall durch Varroamilben und Viren zu finden. Nur wenn die Varroabekämpfung ganz sach‐ und zeitgerecht durchgeführt wurde kann mit einer erfolgreichen Überwinterung der Völker gerechnet werden. Wegen dem kombinierten Auftreten der Varroamilbe und der Bienenviren reagieren die Völker heute wesentlich empfindlicher auf den Befall. Wichtig ist auch dass der Imker versucht möglichst starke Völker mit über 10 000 Bienen einzuwintern, sie sind im Frühling viel besser in der Lage große Bienenpopulationen aufzubauen.

Auf was ist im Schlüsselmonat März zu achten? Hygieneverhalten beachten, ein wichtiges Auslesekriterium für die Nachzucht ist das Hygieneverhalten der Völker. Nur solche die im Frühling schnell einen sauberen Kastenboden haben sind Nachzuchtwürdig. Wenn der Kastenboden von den Bienen nicht sauber gereinigt wird ist das bereits ein Zeichen, dass im Volk etwas nicht stimmt, eine Kontrolle ist angezeigt. Bei starkem Totenfall und feuchtem Boden kann der Imker mit der Reinigungskrücke etwas nachhelfen. Wärme, das brauchen die Bienen für die Brutaufzucht, 36 Grad beträgt die Bruttemperatur. Wenn wir darauf achten, dass möglichst wenig Wärme die die Bienen mit Futteraufnahme produzieren verloren geht, so spart das Volk Futter und wertvolle Energie, also soweit möglich Völker warm decken. Überzählige, von den Bienen nicht besetzte Waben werden entnommen, der kleinere Raum kann von den Bienen besser gewärmt werden und wir schaffen Raum für neuen Wabenbau. Ergänzungsfutter, im März – April verbrauchen die Völker sehr viel Futter für die Brutaufzucht. In dieser Zeit ist unbedingt auf eine sehr gute Futter – und Blütenpollenversorgung der Völker zu achten. Künstliche Pollenfütterung kann helfen, aber viel besser ist es, wenn wir Reif‐ und Salweiden pflanzen, sie spenden den Bienen den hochwertigen Eiweißpollen.Ergänzungsfütterung: im Frühling kann das Zuckerfutter (Kohlenhydrate) auch sehr schnell knapp werden. Nur Völker die sozusagen im Futter schwimmen entwickeln sich zur Trachtreife mit vielen Arbeitsbienen. Seit Jahren ergänze ich im März den Futtervorrat von oben mit einem bis 2 Plastikbeuteln a.2,5 kg. Flüssigfutter. Der Vorteil der Fütterung ist, das Futter wird unter der Wärmeabdeckung auch warm und somit sehr gerne angenommen. Die Ergänzungsfütterung muss 30 bis 40 Tage vor der erwarteten Tracht erfolgen. (Anfang – Mitte März) Völkervereinigung, das lohnt sich nur wenn es sich um gesunde Kleinvölker handelt. Kränkliche Völker mit verkoteten Waben sind unbedingt abzuschwefeln und die Waben zu verbrennen, nicht auf andere Völker verteilen. Die Bienen auch nicht vor dem Stand abwischen, so infizieren diese wertlosen, kränklichen Altbienen nur die gesunden Völker. Drohnenbau hat eine wichtige Funktion. Er liefert die männlichen Bienen für die Begattung der Königinnen und kann als Fangwabe für die Varroamilben genutzt werden. Wenn ein Teil des Drohnenbaus vor dem Schlüpfen der Drohnen ausgeschnitten wird, kann so die Varroapopulation deutlich gesenkt werden.

Was ist im März zu tun?

  • Völker auf Stärke und Überwinterung und Hygieneverhalten kontrollieren, tote Winterbienen entfernen
  • Stockunterlagen auf Varroabefall untersuchen und Befallsgrad feststellen
  • Nicht besetzte Waben entfernen (einengen) gibt Raum für neuen Bau
  • Gesunde Kleinvölker vereinigen
  • Ergänzungsfütterung machen, besser flüssig als mit Futterteig.
  • An Flugtagen Kontrolle auf Polleneintrag und ev. Raub achten.
  • In trockenen Lagen kann eine Bienentränke nützlich sein.
  • Reif‐ und Salweiden als Pollenspender pflanzen.
  • Waben für die Bauerneuerung vorbereiten
  • Mäusegitter entfernen
  • Gibt es drohnenbrütige Völker?
  • Schwache Völker vereinigen.
  • Ende März 2. Brutraum aufsetzen, falls nicht schon drauf.
  • Für Vatervolk Baurahmen einsetzen.

April

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Die Völkerführung ist entscheidend!

Die Bienenvölker haben sich im Februar und März, dank der oft milden Witterung sehr gut entwickelt, oft hat man den Eindruck, die Völker sind schon fast zu stark in die Brut gegangen. Wenn im April nicht extreme Wetterrückschläge folgen, so ist das schon gut. Wenn das eintreten sollte, so muss der Imker einfach die Futterversorgung sehr gut kontrollieren. Die Völker brauchen im März – April für den Aufbau der Bienenpopulation immer sehr viel Futter, bei längeren Kaltwettereinbrüchen ohne Flugmöglichkeiten wird dann das Futter sehr schnell knapp und dies führt zum ausräumen der Bienenbrut um Futter zu sparen. Eine Ergänzungsfütterung im März – April ist zur Förderung der Volksentwicklung und Bildung von Futterreserven sowieso von großem Vorteil.

Blütenpollenversorgung

Die Sicherstellung einer guten, natürlichen Pollenversorgung ist für die Entwicklung der Bienenvölker von sehr großer Wichtigkeit. Untersuchungen haben ergeben, dass der Pollen von Weiden sehr viel Eiweiß enthält und somit im März – April zu den wichtigsten Pflanzen für die Bienen zählt. Mit dem Pflanzen von Weiden können wir also nachhaltig zur Verbesserung der Nahrungsgrundlage der Bienen beitragen. Weiden können sehr einfach durch Stecklinge vermehrt werden, jetzt wäre noch Zeit dazu. Völkerverluste im Winter 2010 / 11 Laut Auskunft der Imker und den eigenen Feststellungen haben die Bienenvölker den vergangenen Winter deutlich besser überstanden als in den letzten Jahren. Es gibt aber auch wieder einige Imker die größere, oder Totalverluste zu beklagen haben. In den meisten Fällen sind solche Verluste aber auf Befall durch Varroamilben mit gleichzeitigem Virenbefall zurückzuführen. Die Imker müssen zur Kenntnis nehmen, dass bereits ein kleiner Varroabefall im Herbst zum Absterben der Völker führen kann. Die Varroabekämpfung muss also sehr genau und Zeitgerecht ab Ende Juli durchgeführt werden.

Ergänzungsfütterung

Gerade in diesem Jahr mit einem frühen und starken Brutbeginn der Völker im Februar ist die sehr gute Überwachung des Futtervorrates im April sehr wichtig. Der Vorrat in den Völkern kann ergänzt werden durch Vorratswaben, oder sehr wirksam durch die Fütterung mit einigen Litern Flüssigfutter. Nach einer solchen Ergänzungs- oder Notfütterung muss mit dem Aufsetzen des Honigraumes einige Tage gewartet werden.

Völkerführung

Unter diesem Begriff versteht man die Durchführung der richtigen Arbeiten zum richtigen Zeitpunkt um die Völker in ihrer Entwicklung zu fördern. Zu diesen Maßnahmen zählen insbesondere, Einengen der Völker im März (alte Waben weg), Ergänzungsfütterung, Drohnenbaumöglichkeit schaffen, rechtzeitige Erweiterung der Völker mit Mittelwänden zum bauen, Schwarmkontrolle und Aufsetzen der Honigwaben.

Was ist im April zu tun?

  • Futterkontrolle generell und insbesondere bei längerem Kaltwettereinbruch
  • Drohnenbaumöglichkeit schaffen
  • Zur Reduzierung der Varroamilbe Drohnenbau kurz vor dem schlüpfen ausschneiden und neu bauen lassen
  • Neue Mittelwände zum bauen geben (sobald der Drohnenbau ausgebaut ist)
  • Völker die sich nicht entwickeln auf Brutgesundheit kontrollieren
  • Völker immer noch warm decken
  • Starke Völker auf Schwarmzellen kontrollieren
  • Königinnenzucht vorbereiten
  • Bei Trachtbeginn (Kirschbaumblüte) Honigräume aufsetzen
  • Weiden pflanzen, sie produzieren eiweißreichen Pollen

Neuer Bau, vitales, gesundes Bienenleben

Wenig Winterverluste, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, kann man jetzt feststellen, dass die Bienen im Winter 2010/11besser überwintert haben als in den vorhergegangenen Jahren. Man hört sehr wenig von leergeflogenen Völkern. Der Grund für die bessere Überwinterung dürfte beim deutlich kleineren Varroa – und Virenbefall zu suchen sein. Warum der Befall durch die Schadorganismen kleiner ist kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, aber vermutlich wurden die Behandlungen besser gemacht und die Witterung (höhere Temperaturen) haben den Behandlungserfolg unterstützt. Auf vielen Bienenständen mussten im März weisellose Völker festgestellt werden, offenbar haben vor allem die älteren Königinnen dem Stress der Varroabehandlung nicht widerstanden.

Start in den Frühling

Die Witterung im Februar, März und April war für die Entwicklung der Bienenvölker meist sehr günstig, vor allem die sehr hohen Temperaturen im April haben die Völker massiv in Schwung gebracht. Der sehr wertvolle Pollen der Weiden konnte außerordentlich gut genutzt werden. Die Bienen brauchen ihn als Eiweißquelle für die Brutaufzucht. Es lohnt sich also sehr in der Nähe des Bienenstandes Weiden anzupflanzen. Dank der warmen Witterung und dem Beginn der Löwenzahn- und Kirschbaumblüte haben die Völker sehr intensiv neue Waben gebaut. In dieser Zeit ist die tägliche Überwachung der Völker sehr wichtig, nur so kann man erkennen dass die Völker mehr Raum brauchen und gewillt sind neue Waben zu bauen. Gebaut wird natürlich nur wenn der Imker auch Raum und Waben freigibt, aber nur so viel wie es das Volk auch bewältigen kann, diese Arbeit nennt man Völkerführung. Noch nie habe ich auch so früh die Honigräume freigegeben.

Schwarmverhinderung

Es ist anzunehmen, dass die sehr gute Entwicklung im April auch die Bildung von Bienenschwärmen fördert. Wer dies verhindern will muss im Mai die Völker auf Schwarmzellen kontrollieren, wenn solche vorhanden sind, so kann man die Völker teilen und so den Schwarmtrieb reduzieren, oder verhindern. Wer aber immer mit Schwarmzellen seinen Völkerbestand erneuert, fördert auch die Schwarmbildung, weil sich diese Eigenschaft stark vererbt. Königinnenzucht Der Monat Mai wäre die ideale Zeit um von guten Völkern neue Königinnen zu züchten. Nur wer regelmäßig die Königinnen erneuert kann mit einem ausgeglichenen und leistungsfähigen Völkerbestand rechnen. Kleinimker können auch mit einem einfachen Königinnenzuchtkasten ihren Bedarf an Königinnen decken.

Sauerbrut

Leider werden bereits wieder die ersten Sauerbrutfälle gemeldet. Es ist sehr wichtig, dass die Imker bei jeder Arbeit an den Völkern die Bienenbrut sehr genau auf Krankheitsbefall kontrollieren. Im Verdachtsfall ist der Bieneninspektor beizuziehen. Kranke Völker sind in jedem Fall abzuschwefeln und sämtliche Waben sind zu entsorgen sie enthalten mit Sicherheit Krankheitskeime die andere Völker auch infizieren wenn solche Waben weiter verwendet werden.

Was ist im Mai zu tun?

• Anfang Mai den ersten Honigraum aufsetzen und Absperrgitter einfügen (Bei Magazinimkerei mit 2 Brutmagazinen zur Überwinterung). Brutvolle Waben aus dem Brutraum in den Honigraum hängen und durch neue Leerwaben (Mittelwände in Rähmchen) ersetzen. Nach dem späteren Ausschleudern des Honigs können die Honigwaben eingeschmolzen werden, sodass alle Waben nur 1 Jahr alt werden. (Dies dient der Hygiene zur Krankheitsvermeidung und gesunden Volksentwicklung.) Wenn der Honigraum mit Honig gefüllt ist, in selber Weise den zweiten Honigraum aufsetzen.(Ab ca. 2 Wochen danach ca. Mitte Mai) Schwarmkontrolle (wöchentlich, bis ca. Juli)Völker erweitern und neue Waben zum bauen geben • Kontrolle auf genügend Futtervorrat in Trachtloser Zeit machen • Schwache Völker auf Brutgesundheit kontrollieren, Schwächlinge abschwefeln, nicht vereinigen. • Kontrolle der Drohnenbrut auf Varroabefall (Brut aufbrechen und Milben zählen) • Kontrolle der Völker auf Schwarmzellen • Abgeschwärmte Völker nach 3 Wochen auf Eilage kontrollieren • Um die Mittagszeit Bienenstandumgebung auf ausgezogene Bienenschwärme kontrollieren • Königinnenzucht beginnen, oder solche zukaufen • Wachsmottenbekämpfung im Wabenschrank • Völker immer noch warm halten • Je nach Lage kann ab Ende Mai die Blütenhonigernte beginnen, es müssen aber min. ¾ der Waben verdeckelt sein, sonst enthält der Honig noch zu viel Wasser und geht in Gärung.

Bienenverluste in der ersten Maiwoche

Die zweite Aprilhälfte war für die Entwicklung der Bienenvölker sehr günstig. Nach einem zögerlichen Start haben sich die Völker sehr gut entwickelt, dies zeigt einmal mehr, dass die Bienen sehr auf die Witterung reagieren und der Imker dementsprechend mit der Natur und seinen Bienen imkern muss. Die erste Maiwoche mit dem Kälteeinbruch war dann aber für die Bienen sehr verlustreich. Viele Flugbienen wurden auf dem Sammelflug für Nektar, Pollen und Wasser unterkühlt und konnten nicht mehr in den Stock zurückfliegen, dies führte zu einem massiven Verlust an Flugbienen.

Völkerverluste

Viele Imker stellten erst im Verlauf des Aprils fest, dass einige ihrer Völker den Winter nicht überlebt haben und „leergeflogen“ waren. In den allermeisten Fällen ist dies aber auf einen sehr starken Varroabefall und die damit verbundenen Begleiterkrankungen durch Virenbefall zurückzuführen. Die Lehre die daraus zu ziehen ist, ist eine noch bessere Varroabehandlung im Jahr 2010. Insbesondere ist darauf zu achten, dass mit den Behandlungen spätestens Ende Juli begonnen wird. In vielen Fällen wird es zweckmäßig sein, bereits nach der Blütenhonigernte im Juni eine Zwischenbehandlung mit Ameisensäure zu machen. Nicht an zu heißen Tagen behandeln und den Völkern genügend Platz geben. (Trommelraum) Nur wer mit einer tiefen Varroapopulation in dem Spätsommer startet, wird gesunde Winterbienen erhalten. Die Viren sind auch in hohem Maß für den Völkerabgang verantwortlich und diese Viren werden durch die Varroamilben übertragen.

Neue Völker bilden

Die Bildung neuer Völker wird eine der wichtigsten Arbeiten für viele Imker im Jahr 2010 sein Die Möglichkeiten sind, einlogieren der Naturschwärme, Bildung von Kunstschwärmen und Ablegern. Der Monat Juni ist für diese Arbeiten noch sehr gut, wenn das erst später gemacht wird, so ist es viel schwieriger noch starke Jungvölker zu erhalten. Sehr wichtig ist dabei, dass diese Jungvölker immer sehr gut gefüttert werden.

Königinnenzucht Die Königinnenzucht ist die Grundlage einer Erfolgreichen Bienenhaltung. Mit dem regelmäßigen Auswechseln der Königinnen in der dritten Saison legen wir den Grundstein für gesunde leistungsfähige Bienenvölker. Man hat zwei Möglichkeiten, entweder selber züchten, oder den Zukauf aus zuverlässiger Quelle. Schwarmköniginnen werden bei mir immer ausgewechselt, weil sich der Schwarmtrieb vererbt, Völker die regelmäßig schwärmen sind weniger ertragreich und machen viel zusätzliche Arbeit. Im Juni und Juli können die Königinnen gut ersetzt werden, gleichzeitig kann auch der Wabenbau neu geordnet werden.

Sauerbrut, Geisel die Bienen

Seit einigen Jahren tritt die Sauerbrut immer stärker auf, die Gründe dafür sind nicht genau bekannt, man kann aber auch davon ausgehen, dass die Völker an Vitalität verloren haben. Aus vielen Gesprächen mit Imkern kann entnommen werden, dass die Carnica Bienenrasse weniger anfällig ist. Auf jeden Fall sollte die Brut gut auf Anzeichen der Sauerbrut überwacht werden.

Was ist im Juni zu tun?

• Kontrolle der abgeschwärmten Völker auf Eilage • Kontrolle der Brutgesundheit • Schleudern des Blütenhonigs • Kontrolle einer ev. Waldtracht • Futterkontrolle in trachtloser Zeit, ev. Ergänzungsfütterung • Bildung von Jungvölkern • Junge Königinnen zusetzen • Wachsmottenbekämpfung im Wabenschrank • Ev. Zwischenbehandlung gegen Varroamilben • Wabenbau neu ordnen, im CH Kasten alten Waben nach hinten nehmen.

Kleinere Blütenhonigernte im 2010

Ausgangslage Anfangs Juni Das Wetter in den ersten 3 Maiwochen hat die Erwartungen der Imker an eine gute Blütenhonigernte sehr stark gedämpft. Während der besten Blütezeit war das Wetter für die Bienen meist sehr ungünstig. Bei den oft sehr kalten Regen‐ und Brisentagen verloren die Bienenvölker sehr viel Flugbienen wegen Unterkühlung auf den Sammelflug die Bienenvölker sind im Mai nicht, oder nur sehr zögerlich gewachsen, ein schöner Teil des eingetragenen Honigs wurde im Stock wieder verbraucht. Nach dem Eintritt wärmerer Witterung haben dann noch viele der noch überlebten Völker Schwärme abgestossen, nicht immer zur Freude der Imker.

Mit Bienenschwärmen konnte man aber die im Winter abgestorbenen Völker ersetzen. Jetzt gilt es die abgeschwärmten Völker zu pflegen so, dass diese nicht durch Weisellosigkeit eingehen.

Futterversorgung im Juli Die Imker rätseln im Juni und Juli immer ob noch mit einer Waldhonigernte gerechnet werden kann, man kann es nie sagen, die Witterung spielt dabei eine sehr grosse Rolle. Der Markt für den dunklen Waldhonig ist total ausgetrocknet, die Konsumenten lieben den Waldhonig über alles. Wenn im Juli keine Waldtracht ist, so muss der Futterversorgung der Bienenvölker alle Aufmerksamkeit gegeben werden. Völker im Hungerstress sind sehr krankheitsanfällig. Wenn im Juli infolge Futtermangel zu wenig Sommerbienen erbrütet werden, so fehlen diese dann im August und September für den Aufbau der wichtigen Winterbienengeneration.

Nachdem nun am 21 Juni das Wetter auf die Bienenfreundliche Seite gewechselt hat, kann beob achtet werden, dass in vielen Regionen eine Waldtracht unterschiedlicher Stärke eingesetzt hat. Es ist nun wichtig, dass den Bienen genügend Honigwaben für die Einlagerung des Wald – Sommerhonigs gegeben werden.. Das Brutnest soll jetzt nicht verhonigen die Völker müssen weiterhin junge Bienen produzieren. Es ist auch zu kontrolliweren ob ev. nicht schleuderbarer Melizitosehonig eingetragen wird. Merkmal, er wird sofort kristallin in den Waben. Nur bei sofortiger Schleuderung kann noch ein Teil davon geerntet werden. Bei guter Waldtracht bauen die Bienen auch gerne neue Waben. Waldhonig ist kein geeignetes Winterfutter er sollte na ch Trachtende so gut als möglich abgeschleudert werden.

Erfolgsrezept, junge Zuchtköniginnen Die Basis für eine erfolgreiche Bienenzucht liegt in der regelmässigen Erneuerung der verbrauchten Königinnen. Im 3 Lebensjahr sollten die Königinnen ausgewechselt werden, nur so kann mit starken, leistungsfähigen Völkern im Frühjahr gerechnet werden. Weil sich der Schwarmtrieb stark vererbt, werden bei mir auch alle Schwarmköniginnen ausgewechselt, auch wenn sie noch so schöne Brutnester auf den neuen Waben haben. Im Juli und August ist es ideal um die Königinnen zu wechseln. Ich imkere seit Jahren erfolgreich mit den sanftmütigen Carnikabienen. Beobachtungen lassen auch den Schluss zu, dass diese deutlich weniger anfällig sind auf Sauerbrut. Diese Brutkrankheit breitet sich leider immer weiter aus. Varroabekämpfung aktuell Ab Mitte Juli wird die Bekämpfung der Varroamilbe aktuell. Sofort nach Ende einer ev. Waldtracht sind die Honigräume wegzunehmen und es ist mit der Bekämpfung zu beginnen. Nach Mitte Juli kann kaum mehr mit einer wesentlichen Waldtracht gerechnet werden. Wenn zur Bekämpfung Ameisensäure, oder Thymovar eingesetzt wird so ist auf eine gute Luftzirkulation im Bienenstock zu sorgen, die Verdampfungsplatten dürfen nicht direkt auf den Waben aufliegen, es muss ein Abstand von 2 bis 3 cm eingehalten werden. Diese beiden Mittel wirken nur gut bei Temperaturen über 20 Grad C. Ameisensäure soll aber nicht an extrem heissen Sommertagen eingelegt werden.

Was ist im Juli aktuell zu tun? • Kontrolle auf Futtervorrat • Kontrolle auf Brutgesundheit und Weiselrichtigkeit • Feststellung einer ev. Waldtracht • Wenn keine Waldtracht ist, Honigräume nach Mitte Juli wegnehmen. • Wabenbau umstellen, neue Waben ins Zentrum des Brutnestes nehmen • Königinnen auswechseln • Beginn der Varroabekämpfung • Wabenvorrat vor Wachsmotten schützen

August

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Kleinere Blütenhonigernte im 2010 Ausgangslage Anfangs Juni Das Wetter in den ersten 3 Maiwochen hat die Erwartungen der Imker an eine gute Blütenhonigernte sehr stark gedämpft. Während der besten Blütezeit war das Wetter für die Bienen meist sehr ungünstig. Bei den oft sehr kalten Regen‐ und Bisentagen verloren die Bienenvölker sehr viel Flugbienen wegen Unterkühlung auf den Sammelflug die Bienenvölker sind im Mai nicht,oder nur sehr zögerlich gewachsen, ein schöner Teil des eingetragenen Honigs wurde im Stock wieder verbraucht. Nach dem Eintritt wärmerer Witterung haben dann noch viele der noch überlebten Völker Schwärme abgestossen, nicht immer zur Freude der Imker. Mit Bienenschwärmen konnte man aber die im Winter abgestorbenen Völker ersetzen. Jetzt gilt es die abgeschwärmten Völker zu pflegen,so, dass diese nicht durch Weisellosigkeit eingehen.

Futterversorgung im Juli Die Imker rätseln im Juni und Juli immer ob noch mit einer Waldhonigernte gerechnet werden kann, man kann es nie sagen, die Witterung spielt dabei eine sehr grosse Rolle. Der Markt für den dunklen Waldhonig ist total ausgetrocknet, die Konsumenten lieben den Waldhonig über alles. Wenn im Juli keine Waldtracht ist, so muss der Futterversorgung der Bienenvölker alle Aufmerksamkeit gegeben werden. Völker im Hungerstress sind sehr krankheitsanfällig. Wenn im Juli infolge Futtermangel zu wenig Sommerbienen erbrütet werden, so fehlen diese dann im August und September für den Aufbau der wichtigen Winterbienengeneration.

Nachdem nun am 21 Juni das Wetter auf die Bienenfreundliche Seite gewechselt hat, kann beob achtet werden, dass in vielen Regionen eine Waldtracht unterschiedlicher Stärke eingesetzt hat. Es ist nun wichtig, dass den Bienen genügend Honigwaben für die Einlagerung des Wald – Sommerhonigs gegeben werden.. Das Brutnest soll jetzt nicht verhonigen die Völker müssen weiterhin junge Bienen produzieren. Es ist auch zu kontrolliweren ob ev. nicht schleuderbarer Melizitosehonig eingetragen wird. Merkmal, er wird sofort kristallin in den Waben. Nur bei sofortiger Schleuderung kann noch ein Teil davon geerntet werden. Bei guter Waldtracht bauen die Bienenauch gerne neue Waben. Waldhonig ist kein geeignetes Winterfutter er sollte na ch Trachtende sogut als möglich abgeschleudert werden.

Erfolgsrezept, junge Zuchtköniginnen Die Basis für eine erfolgreiche Bienenzucht liegt in der regelmässigen Erneuerung der verbrauchten Königinnen. Im 3 Lebensjahr sollten die Königinnen ausgewechselt werden, nur so kann mit starken, leistungsfähigen Völkern im Frühjahr gerechnet werden. Weil sich der Schwarmtrieb stark vererbt, werden bei mir auch alle Schwarmköniginnen ausgewechselt, auch wenn sie noch so schöne Brutnester auf den neuen Waben haben. Im Juli und August ist es ideal um die Königinnen zu wechseln. Ich imkere seit Jahren erfolgreich mit den sanftmütigen Carnikabienen. Beobachtungen lassen auch den Schluss zu, dass diese deutlich weniger anfällig sind auf Sauerbrut. Diese Brutkrankheit breitet sich leider immer weiter aus.

Varroabekämpfung aktuell Ab Mitte Juli wird die Bekämpfung der Varroamilbe aktuell. Sofort nach Ende einer ev. Waldtracht sind die Honigräume wegzunehmen und es ist mit der Bekämpfung zu beginnen. Nach Mitte Juli kann kaum mehr mit einer wesentlichen Waldtracht gerechnet werden. Wenn zur Bekämpfung Ameisensäure, oder Thymovar eingesetzt wird so ist auf eine gute Luftzirkulation im Bienenstock zu sorgen, die Verdampfungsplatten dürfen nicht direkt auf den Waben aufliegen, es muss ein Abstand von 2 bis 3 cm eingehalten werden. Diese beiden Mittel wirken nur gut bei Temperaturen über 20 Grad C. Ameisensäure soll aber nicht an extrem heissen Sommertagen eingelegt werden.

Was ist im August aktuell zu tun? • Kontrolle auf Futtervorrat • Kontrolle auf Brutgesundheit und Weiselrichtigkeit • Feststellung einer ev. Waldtracht • Wenn keine Waldtracht ist, Honigräume nach Mitte Juli wegnehmen. • Wabenbau umstellen, neue Waben ins Zentrum des Brutnestes nehmen • Königinnen auswechseln • Beginn der Varroabekämpfung • Wabenvorrat vor Wachsmotten schützen Behandlung mit Ameisensäure 2 mal.

September

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Regional unterschiedliche Honigerträge Der Monat August war für die Bienen nicht besonders günstig, regnerisches Wetter und zum Teil kühle Temperaturen behinderten den Polleneintrag und ermöglichten nur einen sehr kleinen Nektareintrag für den Tageskonsum der Bienenvölker. Das Bienenjahr 2010 wird als regional sehr unterschiedliches, mittelmässiges Jahr in die Geschichte eingehen. Zu Beginn des Monats konnte man dann auch oft sehr lückenhafte Brutnester erkennen, erst nach den ersten Futtergaben konnten wieder schön geschlossene Brutanlagen festgestellt werden, sie sind wichtig für die Bildung der Winterbienengenerationen. Es war auch in diesem Jahr richtig Ende Juli die Honigräume wegzunehmen und mit Varroabehandlung und Fütterung zu beginnen. Diese Arbeiten sind bereits der Start für das Bienenjahr 2011. Nur wer diese Arbeiten Termin‐ und Fachgerecht durchführt schafft die Voraussetzungen für ein Erfolgreiches Bienenjahr 2011.

Nach der Ernte die Fütterung Die Fütterung mit Zuckerwasser ( 3 Teile Zucker 2 Teile kaltes Wasser) muss bis am 15. September abgeschlossen sein. Die nötige Menge richtet sich der Volksgrösse, dem Vorrat in den Völkern und schwankt zwischen 15 und 25 Litern Zuckerwasser. Ich lasse den Völkern 10 bis 12 Brutwaben bei der Fütterung, so haben sie noch Platz zum Aufziehen der Winterbienen, zu starke Fütterung im August schränkt die Brut zu stark ein. Leere Zellen brauchen die Bienen auch für den Wintersitz. Am 15. September muss die hinterste Wabe im Schweizerkasten teilweise mit Futter gefüllt sein. Im Verlauf des Herbstes wird dann dies wieder in den Wintersitz umgetragen. Zusätze irgendwelcher Art in das Zuckerwasser bringen keine Vorteile und sind nicht nötig. Zur Vermeidung von Räuberei immer alle Völker gleichzeitig und nur Abends füttern, Flugbretter am Folgenden Tag auf Anzeichen von Räuberei kontrollieren, ev. Fluglöcher enger stellen.

Schlüsselarbeit ist die Varroabehandlung Noch ist etwas Zeit um die 2 Sommer‐Herbstbehandlung mit Ameisensäure oder Thymol gegen die Varroamilben durchzuführen. Möglichst die warmen Tage dazu nutzen, die Verdampfung der Mittel wirkt nur gut bei Temperaturen über 15 bis 20 Grad C. Zur Ergänzung der Sommerbehandlungen unbedingt im November – Dezember eine Winterbehandlung im Brutlosen Volk vorsehen. Mittel: Qxalsäure verdampfen, oder träufeln, oder Perizin träufeln. Auf jeden Fall empfehle ich den Varroabefall mit Gittergeschützten Unterlagen zu kontrollieren. Man muss beachten, dass im September – Oktober massive Varroamilben – Rückinvasionen aus unbehandelten Völkerbeständen möglich sind. Varroa‐ Schadenschwelle im Oktober, 1 Milbe natürlicher Totenfall je Tag, wenn es mehr ist muss unbedingt eine Winterbehandlung erfolgen.

Sauerbrut Nach wie vor breitet sich die Sauerbrut weiter aus und auf befallenen Bienenständen hält sie sich zum Teil hartnäckig. Im September sollten nochmals alle schwachen Völker kontrolliert werden. Mit verdächtigen Völkern ist kurzer Prozess zu machen, abschwefeln, Waben entsorgen, nicht umarbeiten lassen. Kästen, Fenster und Deckmaterial sauber desinfizieren. Als Bieneninspektor kann man beobachten, dass die Bienenrasse Carnica gegenüber der schwarzen Landrasse Apis mellificia viel weniger Sauerbrutanfällig ist. Diese bessere Wiederstandsfähigkeit sollte man sich in der Imkerei ohne auf Rassenpolemik zu machen zum Nutzenmachen.

Was ist im September zu tun ? • Bis Mitte September fertig auffüttern • Möglichst früh im Sept. 2 Varroabehandlung durchführen • Kontrolle auf Räuberei am Tag nach dem Fütterung • Kontrolle des Milbenfalles mit Gittergeschützten Unterlagen • Wachsmottenkontrolle im Wabenschrank • Schwache Völker auf Gesundheit kontrollieren, ev. auflösen • Alte Waben entsorgen, umarbeiten lassen • Aufräumarbeiten im Bienenstand, auch der Boden darf gereinigt werden !!

Oktober

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Rückblick auf das Bienenjahr 2010 Wenn im September die Fütterung der Bienen abgeschlossen ist kann der Imker bereits Rückschau auf das vergangene Jahr halten. In der Imkerei beginnt das neue Bienenjahr immer sehr früh, bereits mit dem Einweiseln der Jungköniginnen in die Völker im Juni – Juli und der Fütterung im August –September wird der Grundstein für ein kommendes, Erfolgreiches Bienenjahr gelegt. Vorerst wollen wir aber Kritisch Rückschau auf das vergangene Jahr halten.

Völkerverluste im Winter Auch im Winter 2009‐10 haben viele Imker Völker verloren, auch ich selber habe von 42 Völkern 8 verloren und dies bereits im Vorwinter. Ursache, Varroa – und Viren befall, die Völker waren wie man sagt leergeflogen. So ist es vielen anderen Imkern auch ergangen, viele beklagten Totalverluste. Diese Situation hat dann im Frühling zu einer enormen Nachfrage nach Bienenvölkern geführt. Witterungsbedingt haben aber dann die verbliebenen Völker überdurchschnittlich stark geschwärmt und so konnte ein Teil der Verluste ersetzt werden. Der Imker – und Völkerbestand ist aber weiterhin Rückläufig. Im Kant. Solothurn hat sich der Völkerbestand in den letzten 10 Jahren halbiert und dies ist in den anderen Kantonen ähnlich.

Krankheiten, Sauerbrut und Varroamilbe Leider ist die Situation hier weiterhin sehr angespannt und eine Besserung noch nicht sichtbar. Die Forschung arbeitet intensiv am Problem, es ist aber vielschichtig und nicht mit einfachen Rezepten lösbar. Das Grundübel liegt sicher bei der Varroamilbe und den Begleiterkrankungen die die Völker schwächen bis hin zum Totalverlust. Bei dieser Sache sind aber die Imker auch sehr gefordert, nur wenn die Vorbeugenden Massnahmen gegen die Krankheiten und die eigentliche Bekämpfung sehr gut und zeitgerecht durchgeführt werden kann im nächsten Jahr mit gesunden Völkern gerechnet werden. Der Aufwand für die Bienenpflege hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt.

Honigertrag 2010 Die Honigerträge waren im 2010 regional sehr unterschiedlich, von fast Null Ertrag bis sehr gut wird berichtet. Als sehr gut können Erträge von über 30 kg. Je Volk bezeichnet werden. Zum Teil wurde auch noch der sogenannte, nicht schleuderbare Melizitosehonig eingetragen. Die Witterung hat einen sehr grossen Einfluss auf den Honigertrag und diese war in einigen Fällen nicht Bienengünstig. Speziell der Monat Mai (Haupttrachtzeit)war in weiten Teilen der Schweiz kühl und regnerisch. Die Hitzetage im Juli mit den schweren Gewittern haben den Sommerhonigfluss auch weitgehend unterbunden und somit kann das Jahr 2010 nicht als besonders günstig für die Imkerei beschrieben werden. Schweizer Bienenhonig ist zur Zeit sehr gesucht und wird es in den nächsten Jahren auch bleiben.

Zu den Arbeiten im Oktober An den Bienenvölkern sind im Oktober eigentlich keine Arbeiten nötig. Was man aber machen sollte ist die Überwachung des Varroabefalls, wenn pro Tag mehr als 1 Milbe natürlicher Totenfall auf der Unterlage liegt so muss unbedingt eine Winterbehandlung ca. ab 15. November im Brutfreien Zustand gemacht werden. Ich empfehle aber diese Winterbehandlung mit Oxalsäure, oder Perizin auf jeden Fall zu machen. Im Brutfreien Zustand lässt sich die Varroamilbe am besten bekämpfen.Bei sehr warmer Witterung brüten die Völker oft bis in den Dezember, vor der Behandlung eine Stichprobenkontrolle machen.

Was ist im Oktober zu tun ? • Kontrolle des natürlichen Totenfalls der Varroamilbe • Vorbereitung, Beschaffung des Materials für die Wintervarroabehandlung • Fluglochschieber auf die Mäusesichere Einstellung bringen (5mm Höhe) • Ich empfehle die Völker jetzt schon warm zu decken Bienen sollen nicht schwitzen, auf Belüftung achten. • Reinigungsarbeiten im Bienenhaus • Bienenhaus entrümpeln, ist nach meinen Beobachtungen als Bieneninspektor oft nötig. • Kontrolle auf ev. stille Räuberei der Bienen, Gemüll auf dem Flugbrett ist verdächtig.

November

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Imkerei im November 2010 Gemäss meinen Beobachtungen haben sich die Bienenvölker im Spätsommer und Herbst gut entwickelt, immer vorausgesetzt dass sie über genügend Futter verfügen und die Varroabehandlungen im Sommer durchgeführt wurden. Bei den Behandlungskontrollen mit Gittergeschützten Unterlagen konnte oft nur ein kleiner Varroabefall ausgezählt werden das haben mir auch andere Imker bestätigt. Es hat aber auch immer einige Völker die viel stärker befallen sind,die Gründe dafür sind nicht genau zu bestimmen, es kann mit dem natürlichen Abwehrverhalten, oder mit einer intensiveren Bruttätigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Auch ist eine gewisse Rückinvasion von nicht behandelten Nachbarbeständen möglich. Ich empfehle aber allen Imkern im November, oder Dezember eine Winterbehandlung gegen die Varroamilbe durchzuführen. Die meisten Imker arbeiten mit Oxalsäure, verdampfen, oder träufeln, die Wirkung ist besser bei höheren Temperaturen dann sitzt das Volk weniger dicht zusammen. Man kann aber auch Milchsäure sprühen oder Perizin träufeln. Von der Anwendung nicht geprüfter Mittel ist abzuraten. Die Winterbehandlung wirkt am besten, wenn die Völker brutfrei sind, ich habe festgestellt, dass in diesem Jahr die meisten Völker die Brut sehr früh eingestellt haben.

Winterzeit, Ruhe auf dem Bienenstand Mit Ausnahme der Wintervarroabehandlung sind vom November bis Februar keine Arbeiten an den Bienenvölkern notwendig. Die Tätigkeiten an und im Bienenhaus beschränken sich auf Reinigungs – und Sanierungsarbeiten am Material und Geräten. Als Bieneninspektor stelle ich immer wieder fest, dass punko Reinigung und Hygiene in den Bienenständen vielerorts noch Nachholbedarf vorhanden ist. Vor allem ist auf neuwertigen Wabenbau zu achten, dies würde sicher auch helfen die Sauerbrutkrankheit einzudämmen.

Was ist im November zu tun? • Wintervarroabehandlung ab der Monatsmitte • Fluglöcher auf 5 mm Höhe einstelle, so sind sie Mäusesicher • Völker Winterfest decken . Bienenvölker dürfen nicht schwitzen, auf Belüftung achten. • Aufräumen im Bienenstand • Altwabenverwertung • Honigvermarktung, CH Honig ist aber Mangelware, deshalb off. Preisempfehlung einhalten. • Honiggläser sauber etikettieren

Dezember

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Immer weniger Imker und Bienenvölker Die Zahlen aus dem Imkerkalender 2011 bestätigen es, die Zahl der Imker und Bienenvölker ist weiterhin rückläufig. Es gibt mehrere Gründe für diese Entwicklung, der Hauptgrund dürfte aber der sehr stark gestiegene Pflegeaufwand der Bienenvölker sein. Seit dem Auftreten der Varroamilbe 1984 in der Schweiz ist der Aufwand in der Bienenhaltung im Bereich Arbeit und Fachkenntnis um 50% angestiegen. Auslöser dieser Entwicklung ist die Varroamilbe und die damit verbundenen Begleiterkrankungen, durch Viren die von der Varroamilbe auf die Bienenbrut übertragen werden. Die Bienenvölker reagieren heute auch sehr viel empfindlicher auf Varroabefall als vor Jahren. Das hat zur Folge, dass nur noch die Völker den Winter überleben die sehr korrekt gegen die Milben behandelt wurden. Es muss heute alles stimmen, der Zeitpunkt der Behandlungen, Mittelwahl und vor allem auch die älteren nicht. Die Sauerbrut Epidemie die auf vielen Ständen wütet, bringt weitere Imker dazu die Bienenhaltung aufzugeben.

Honigerträge Vorausgesetzt man hat die Bienenvölker gesund über den Winter gebracht, so sind die Voraussetzungen für gute Honigerträge heute nicht schlechter als vor Jahren, im Gegenteil, die Durchschnittserträge der Völker zeigen nach oben. Es ist aber wichtig, dass der Imker zur Blütentrachtzeit grosse, mit 30 000 bis 50 000 Bienen besetzte Völker hat. Dies ist wiederum nur mit guten Zuchtköniginnen zu erreichen die wenig Schwarmneigung haben. Solche Völker verlangen aber eine professionell geführte Imkerei mit entsprechend anspruchsvollem Pflege‐und Überwachungsaufwand.

Nachwuchsförderung Die Imkerverbände und Vereine müssen heute und in Zukunft wesentlich mehr in der Richtung Nachwuchsförderung und Ausbildungsqualität investieren. Weil die Anforderungen die an die Imker gestellt werden heute wesentlich höher sind als vor Jahren ist auch das Konzept der Aus‐ und Weiterbildung zu überdenken. Moderne Lehrbienenstände und Top motivierte Ausbildungskader sind eine Voraussetzung dazu. Es ist fraglich, ob die heutige Ausbildung die von den Vereinen weitgehend in Freiwilligenarbeit getragen wird den neuen Herausforderungen noch genügt.

Varroawinterbehandlung Die Varroawinterbehandlung ist jetzt aktuell. Es stehen die folgenden offiziellen Möglichkeiten zur Wahl. Oxalsäure träufeln, verdampfen oder sprühen. Wenn die Anwendungsbestimmungen korrekt eingehalten werden verspricht jedes Verfahren Erfolg. Bei der Anwendung von Oxalsäure besonders beim Sprühen und verdampfen ist der Anwenderschutz unbedingt zu beachten. Bei der Andermatt BioVet in Grossdietwil kann kostenlos eine Film DVD Tel.062 917 5110 die den richtigen Einsatz der Oxalsäure zeigt, bezogen werden. Im weiteren kann auch Perizin im November ‐ Dezember geträufelt werden. Beide Mittel sollen an warmen Wintertagen (Min 5 Grad C.) angewendet werden, die Wirkung ist bedeutend besser, wenn sich der Wintersitz gelockert hat.

Was ist im Dezember zu tun? • Wintervarroabehandlung durchführen Temperatur beachten • Flugöffnungen auf Mäusesicherheit prüfen • Flugöffnungen im Winter von toten Bienen freimachen • Wöchentlich ein Kontrollgang zum Bienenstand.

Winter

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Im Winter hat der Imker an den Bienen nichts zu tun. Allerdings gibt es noch viele andere Arbeiten, die verrichtet werden müssen. Dazu gehören:

  • Honigverkauf
  • Wachsverarbeitung
  • Wabenbau
  • Beutenbau
  • Eventuelle Varroosebehandlung
  • Reinigung/Wartung der Arbeitsgeräte und Werkzeuge

Frühling

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Sobald die Temperaturen tagsüber höher als 10°C liegen, erwacht der Bienenstock. Jetzt ist es an der Zeit, die Bienen nach dem Winter zu begutachten:

  • Ist das Volk weiselrichtig?
    • Ist die Königin vorhanden?
    • Ist Brut vorhanden?
  • Volksstärke, wie viele Waben sind wie stark besetzt?
  • Volksgesundheit prüfen, Gemüllkontrolle

Eventuelle Eingriffe:

  • Abkehren, wenn keine Brut vorhanden ist.
  • Krankheitsbehandlung, wenn notwendig.

Aufsetzen der Honigräume.

Sommer

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Ablegerbildung

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Honigernte - Schleudern

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Honiggläser bereit zum Abfüllen.
Geschafft!

Von Mai bis Anfang August können mehrmals Honigwaben entnommen und geschleudert werden, bei Nutzung einer Spättracht auch noch zu einem späteren Zeitpunkt. Nach der Schleuderung wird der Honig zunächst in größere Gefäße abgefüllt. Kleine Luftblasen, die durch das Schleudern und Umfüllen in den Honig geraten, steigen nach oben und nehmen kleinste noch im Honig befindliche Wachsteilchen mit. So klärt sich der Honig. Die oberste Schicht wird abgeschöpft. Anschließend wird der Honig häufig gerührt, um beim Kandieren des Honigs eine cremige Konsistenz zu erzielen.

Spätsommer

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Entnahme der Honigräume

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Bei der letzten Schleuderung werden die Honigräume nicht mehr aufgesetzt und möglichst gleich mit der Fütterung begonnen.

Fütterung

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Varroosebehandlung

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