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Geschichte der Menschheit: Neuzeit in Mittel- und Nordeuropa

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Keine Epocheneinteilung bleibt in der Geschichtswissenschaft völlig unwidersprochen. Häufig werden markante Ereignisse als Wegpunkte gebraucht, auch wenn auf langfristige Entwicklungen so meist wenig Rücksicht genommen wird. Nachfolgend werden für die Epoche der Neuzeit in Mittel- und Nordeuropa das 17. bis 19. Jahrhundert in den Blick genommen.


Im 17. Jahrhundert

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Die Anfänge des Parlamentarismus

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Das Parlament als Gesprächsrunde

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Demokratie, die Herrschaft des Volkes war im 16. und 17. Jahrhundert in Mittel- und Nordeuropa noch nicht die vorherrschende Staatsordnung. Unabhängig davon bestanden in vielen Territorien jedoch Parlamente. Diese bildeten Keimzellen auf dem Weg zur Herausbildung des Gedankens der Volkssouveränität in Europa.

Das Wort „Parlament“ kommt vom französischen Wort „parler“ (sprechen, erörtern), war demzufolge ein Ort zur Beratung und Diskussion wichtiger Probleme. Im Mittelalter berieten die Fürsten, Bischöfe und Barone den König bei wichtigen Entscheidungen. Sie bildeten eine Gesprächsrunde, die zunehmend zu einer selbständigen Versammlung wurde, ohne deren Zustimmung der König keine wichtigen Gesetze erlassen durfte.

England gilt als das Mutterland des Parlamentarismus: In der berühmten Magna Carta Libertatum von 1215 verpflichtete sich in England der König, nur noch mit Zustimmung der Fürsten, Bischöfe und Barone Steuern erheben zu dürfen. Seit dem 14. Jahrhundert fühlte sich diese Versammlung immer unabhängiger vom König. Vermehrt gehörten neben dem hochadel auch Vertreter der Städte sowie der einfachere Landadel zu den Mitgliedern des Parlaments. Bürger und Landedelleute bildeten das sog. „Unterhaus“, Hochadel und Klerus das „Oberhaus“.

Autokratismus und Widerstand

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Königin Elisabeth hatte während ihrer ihrer 45-jährigen Regentschaft von 1558 bis 1603 das Parlament lediglich zehnmal einberufen. Dabei bestanden wenig Konflikte; meist waren die Mitglieder der Versammlung mit der Politik der Königin weitgehend einverstanden. Ein heftiger Konflikt entbrannte erst unter ihren Nachfolgern, den Königen Jakob I. und Karl.. Beide wollten in absolutistischer Weise regieren, vergleichbar den französischen Königen dieser Epoche. Das schloss eine Mitwirkung des Parlaments nach ihrem Verständnis aus. Beide Regenten beriefen sich darauf, dass bedeutende Rechtsgelehrte ihrer Zeit die Ansicht vertraten, im Staat könne nur einer doe oberste Gewalt ausüben. Nur der Monarch besitze die "Souveränität" und müsse absolut, d. h. losgelöst von den staatlichen Gesetzen und gänzlich unabhängig, über sie verfügen. Diese Aufgabe sei den Königen von Gott übertragen, und Gott allein seien sie Rechenschaft schuldig.

Elf Jahre versuchte Karl I. ohne das Parlament zu regieren. Nachdem er mehrfach höhere Steuern und Zölle erheben ließ, weigerte sich ein Kaufmann deren Entrichtung. Seine Begründung war, dass die vom König verlangten Abgaben ohne Zustimmung des Parlaments illegal seien. Ein königliches Gericht verurteilte den Untertanen wegen der Missachtung königlicher Verordnungen zu einer Gefängnisstrafe. Dieses Urteil verschärfte so den latenten Streit über die Rechte von König und Parlament. Als Karl I. für den militärischen Feldzug gegen Schottland 1640 dringend Finanzmittel zur Besoldung seiner Soldaten benötigte, berief er eine Parlamentsversammlung ein. Diese fügte sich den Wünschen des Königs aber nicht mehr.

Die Parlamentsversammlungen der Jahre 1640/41 konnten gegenüber dem König das Recht durchsetzen, künftig allein alle Steuern zu genehmigen. Ebenso durfte der König allein das Parlament nicht mehr auflösen und muss das Gremium mindestens einmal in drei Jahren einberufen. Andernfalls trete es aus eigenem Entschluss zusammen.

Diesen Machtzuwachs nutzten einige Parlamentarier dazu, sich dem König soagr offen zu widersetzen. Als Karl I. während einer Parlamentssitzung fünf Abgeordnete verhaften lassen wollte, musste er feststellen, dass diese gewarnt worden, geflohen und von der Bürgerschaft regelrecht gefeiert waren. Jetzt riefen König und Parlament zum Krieg gegeneinander auf. England befand sich im Bürgerkrieg.

Der Sieg des Parlaments

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Das Parlament hatte Vorteile, die sich mit zunehmender Dauer des Bürgerkriegs als vorteilhaft erweisen sollten. London, das wichtigste Handels- und Finanzzentrum des Königreichs, war ebenso wie die wichtigsten Häfen in seiner Hand. Darüber hinaus war der Südosten, der bevölkerungsreicheste und wolhhabendste Teil des Landes auf seiner Seite. Dort konnten reguläre Steuern erhoben werden, während die Finanzmittel der Königstreuen überwiegend aus landwirtschaftlichen Renten bestanden, die im Zuge des Bürgerkriegs zunehmend versiegten.

Der Landedelmann Oliver Cromwell leitete im Bürgerkrieg die Truppen des Parlaments. Er selbst war nicht nur aus politischen Gründen gegen einen zu mächtigen König, sondern war auch als Puritaner aus religiösen Gründen gegen die englische Staatskirche eingestellt. Unter seinen Soldaten erreichte er durch häufige Predigten aus der Bibel und durch harte Bestrafungen bei Vergehen eine eiserne Disziplin.

Der Sieg über die königstreuen Verbände führte aber nicht zur Sicherung der Rechte der Parlamentarier. Cromwell trieb alle Parlamentarier mit Waffengewalt auseinander, die nicht puritanisch gesinnt oder für Verhandlungen mit dem König eingetreten waren. Ein "Rumpf-Parlament" von 60 Abgeordneten verurteilte schließlich Karl I. zum Tode. Die öffentliche Hinrichtung eines gesalbten und gekrönten Königs erregte in der Bevölkerung großen Unmut. England wurde zur Republik und Oliver Cromwell regierte als „Lordprotekor“ mit diktatorischen Vollmachten und achtete die Rechte des Parlaments wenig.

Die „Glorious Revolution“

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Nach Cromwells Tod richtete ein neues Parlament nach elf Jahren Republik im Jahr 1660 wieder die Monarchie ein. Der Landadel und die Schicht reicher Kaufleute war der Meinung, nur ein König könne die anhaltende Unruhe im Land beenden. Das Parlament berief den Sohn des hingerichteten Karl I. als Karl II. auf den englischen Thron, er die Beschlüsse des Parlaments von 1640 bestätigen musste. In der Konfessionsfrage kam es zwischen König und Parlament aber bald zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen. Karl II. war dem katholischen Glauben sehr wohlgesonnen, sein Nachfolger Jakob II. war sogar Katholik. Das Parlament, das sich seit der Reformation konsequent protestantisch entschieden hatte, verabschiedete 1673 ein Gesetz, das alle Katholiken von Staatsämtern im englischen Königreich ausschloss.

Wilhelm III. von Oranien

Das Parlament befürchtete nach der Geburt des Sohns Jakobs II. die Wiedereinführung des katholischen Glaubens in England. Es bot daher dem protestantischen Schwiegersohn Jakobs II., Wilhelm III. von Oranien, die Krone an. Wilhem III. landete 1688 mit einem großen Heer in England. Da das Heer Jakobs II. sich kampflos ergab, flüchtete dieser nach Frankreich und Wilhelm III. zog ohne Blutvergießen in London ein.

Bevor Wihelm und seine Frau zum Abschluss der „Glorious Revolution“ zu König und Königin gekörnt wurden, mussten sie einen Vertrag mit dem Parlament unterschreiben, in dem ncohmals die Rechte des Parlaments festgelegt waren (Bill of rights, 1689). Das Parlament bestimmte soagr, wer König werden konnte. Aber der König war dennoch kein gänzlich machtloser Mann. Er war immer noch das Staatsoberhaupt und leitete die Ausführung der Gesetze, die Außenpolitik und hatte den Oberbefehl über die Armee. Auch konnte er seine Regierung selbst zusammenstellen und alle Staatsbeamten gehorchten ihm. Die Bill of rights entsprach damit den Vorstellungen des Staatstheoretikers John Locke (1632–1704). Seinen naturrechtlichen Vorstellungen nach sind alle Menschen von Natur aus gleich und besitzen von Geburt an unverletzliche Rechte. Die Könige sind nicht von Natur über die Menschen gesetzt, denn der Staat ist erst durch einen Vertrag zwischen Untertanen und Herrschern entstanden. Darum sind die Könige nicht von Gottes Gnaden, sondern von Volkes Gnaden.

Das Zeitalter des Konfessionalismus

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Auch in Kontintentaleuropa spielte die Konfession im 17. Jahrhundert als Sezessionsanlass sowie im Rahmen der Sozialdisziplinierung eine wichtige Rolle. Seit dem auf dem Augsburger Religionsfrieden 1555 festgelegten Prinzip, wonach der Landesherr die Konfession seiner Untertanen bestimmt („cuius regio, eius religio“), für eine gewisse Stabilisierung gesorgt. Mit dem zunehmenden Machtanspruch der (katholischen) Kaiser aus dem Hause Habsburger ab ca. 1600 erhielt der politische Konflikt mit den (zum Teil evangelischen) Fürsten eine zusätzliche konfessionelle Komponente.

Frühneuzeitliche Krisenphänomene

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Eine zunehmende Inflation, die infolge der konfessionellen Zersplitterung ausgelösten Erschütterung des moralischen Rasters in der Bevölkerung sowie eine Reihe von Missernten führten zu einer allgemeinen Verunsicherung in weiten Teilen der Bevölkerung. Diese Krisenstimmung entlud sich vermehrt in Progromen gegen Fremdartige wie die Juden sowie einer extremen Zunahme von Hexenverfolgungen in weiten Teilen Mitteleuropas.

Im 18. Jahrhundert

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Die Herausbildung eines „Konzerts der Großmächte“

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Das 18. Jahrhundert war in der Tendenz von der Herausbildung eines Mächtegleichgewichts geprägt. Eingangs dominierte politisch, kulturell und wirtschaftlich das absolutistische Frankreich, das unter Ludwig XIV. diese Herrschaftsform in all ihren Ausprägungen kultivierte und damit auch Vor- und Wunschbild vieler anderer Herrscher in Europa wurde. Diese unipolare Stellung veränderte sich im Verlauf des Jahrhunderts und führte zur Herausbildung eines - wenngleich bis ins 19. Jahrhundert hinein sehr fragilen - Konzerts von fünf Großmächten.

Der Spanische Erbfolgekrieg

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Mit dem Spanischen Erbfolgekrieg 1701-1714 begann gleich zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Krieg, an dem alle europäischen Großmächte der damaligen Epoche beteiligt waren. Anlass des Krieges war die Thronfolge in Spanien. Nachdem 1700 der letzte spanische Herrscher, Karl II. aus dem Hause Habsburg ohne legitime Nachkommen gestorben war, hofften sowohl Frankreich als auch Österreich, das spanische Erbe für sich gewinnen zu können. Der französische König, Ludwig XIV. hatte es diplomatisch geschickt erreicht, dass Karl II. sein Erbe dem Enkel Ludwigs XIV. vermachte. Diesem französischen Machtübergewicht stellt sich eine Koalition unter Leitung Englands entgegen. In dem sich daraus ergebenden Krieg kämpften die Engländer und ihre Verbündeten für eine Machtbalance in Mitteleuropa, Frankreich dagegen versuchte seine Vormachtstellung weiter auszubauen. Die unter anderem durch den Herzog von Marlborough und Prinz Eugen geführten Kampfhandlungen führten letztlich zu keinem entscheidenden Ergebnis, so dass man sich im Frieden von Utrecht 1713 auf einen Frieden verständigen konnte. Bedingung dafür, dass Ludwigs Enkel Philipp V. als spanischer Thronerbe bestätigt wurde, war jedoch, dass Frankreich und Spanien fortan niemals vereinigt werden sollten. Dies hätte das europäische Mächtegleichgewicht erheblich gestört.

Die Expansion der Habsburger auf dem Balkan

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Prinz Eugen von Savoyen.

Im Jahr 1683 unternahmen die Osmanen einen letzten Versuch, Wien zu belagern. Bis dato hatten sie lange den größten Teil Ungarns und des Balkans beherrscht. Ein Entsatzheer unter Leitung des Königs von Polen befreite die österreichische Hauptstadt von der Belagerung und verfolgte die Osmanen so nachdrücklich, bis sie fast ganz Ungarn zurückerobert hatten. Prinz Eugen von Savoyen erhielt das Kommando über die kaiserlichen Truppen und brachte den Osmen 1689 in Serbien eine vernichtende Niederlage bei. Zwischen 1699 und 1716 herrschte ein brüchiger Friede, ehe Habsburg die Soldaten des Sultans bei Belgrad erneut besiegte. Teile Serbiens und der Walachei fielen daraufhin an Habsburg, das eroberte Land wurde durch eine „Militärgrenze“ gesichert. In einem Gebiet von ca. 50 Kilometer Breite und auf einer Länge von fast 2000 Kilometern durften Bauern siedeln, die zugleich Soldaten waren. zur Rekolonisation des durch die Verwüstungen der Kriegszeit schwer in Mitleidenschaft gezogenen Gebiets wurden in Süddeutschland Interessierte geworben, die sog. „Donauschwaben“, die auf Schiffen die Donau flussabwärts zogen, siedelten sich an dieser Militärgrenze neu an.

Ein Machtvakuum im Herzen Europas

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1740 kam nach dem Tod ihres Vaters Maria Theresia auf den Thron Österreichs. Im selben Jahr war auch Friedrich II. König in Preußen geworden. Das Schicksal sollte in den kommenden Jahrzehnten beide noch eng aufeinander bezogen sehen. Das mit der fehlenden männlichen Thronfolge im Hause Habsburg eintretende kurzfristige Machtvakuum war noch durch Maria Theresias Vater, Kaiser Karl IV., mit der „Pragmatischen Sanktion“ einzuhegen versucht worden. Gleichwohl zögerten beim österreichischen Thronwechsel 1740 die europäische Staatenwelt, die neue Herrscherin anzuerkennen. Das wusste Preußen in seinem Sinne auszunutzen, verbündete sich mit Frankreich, Bayern, Spanien und Sachsen gegen Habsburg. Maria Theresia war gezwungen, Schlesien an Preußen abzutreten, konnte mit erheblichem diplomatischem Einsatz erreichen, dass sie als Kaiserin und ihr Gemahl, Franz I. von Lothringen als Kaiser anerkannt wurden. Die „Pragmatische Sanktion“ war damit völkerrechtlich anerkannt. Gleichwohl drohte das europäische Mächtegleichgewicht Mitte des 18. Jahrhunderts erneut substantiell zu zerbrechen.

Eine völlige Umkehrung des Bündnissystems

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Europa in den Jahren 1748-1766.

Nach der Eroberung Schlesiens suchte Preußens Herrscher, Friedrich II., das Erreichte dauerhaft zu sichern, sah in Maria Theresia eine unversöhnliche Nachbarin, die fortan danach trachten würde, Schlesien für Habsburg zurückzugewinnen. In Kombination mit Zarin Elisabeth, die in Maria Theresia eine Bundesgenossin sah, drohte Preußen strategisch in die Zange genommen zu werden. Sollte es Österreich gar gelingen, mit England oder Frankreich zu einem Bündnis zu gelangen, säße Preußen quasi in der Falle. Das hielt Friedrich II. aber für ausgeschlossen, sah die europäische Diplomatie Frankreich und Österreich seit Jahrhunderten als notorisch verfeindet, sozusagen als „Erbfeinde“ an. Der schrittweise erkennbare Wandel in der französischen Außenpolitik, d.h. die verstärkte Blickrichtung auf den Überseehandel, den Ausbau der Flotte und die nordamerikanischen Besitzungen, wirkte sich auch zunehmend positiv auf die französisch-österreichischen Beziehungen aus. Als Preußen und England sich im Westminster-Vertrag ihre europäischen Besitzungen gegenseitig garantierten, sorgte das in Paris für enorme Verstimmung. Jetzt gelang des der österreichischen Diplomatie, Frankreich mit einem Verteidigungspakt an Habsburg zu binden. Das Endergebnis war die vollständige Umkehrung des europäischen Bündnissystems innerhalb nur eines Jahrzehnts: Russland, Österreich und Frankreich standen jetzt gegen Preußen. Auch Sachsen und Schweden schlossen sich dem österreichischen Bündnis an. Friedrich II. befand sich in einer verzweifelten Lage, deutete doch alles auf einen Angriff seiner Gegner auf sas vergleichsweise kleine Preußen hin.

1756 wurde Friedrich präventiv aktiv und fiel in Sachsen ein, um sich eine günstige Ausgangslage für die kommenden Kämpfe zu verschaffen. Und diese sollten geradezu existenzbedrohend sein, war es doch erklärtes Ziel der Gegner Preußens, Brandenburg auf die Größe vor dem Dreißigjährigen Krieg zurechtzustutzen.

Der Siebenjährige Krieg

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Der präventive Feldzug Friedrichs II. erreicht sein Ziel nicht, da das gegnerische Bündnis nach wie vor geschlossen blieb. Er suchte daher, Österreich militärisch aus dem Feld zu schlagen, ehe Russen und Franzosen zum Angriff übergingen. Die preußischen Armeekorps siegten zwar bei Prag, wurden aber in der Schlacht bei Kollin schwer geschlagen, so dass ein Rückzug aus Böhmen unvermeidlich war. Auch hatte der Nimbus des unbesiegten Feldherrn, der Friedrich II. umgab, erheblich eingebüßt. Österreich rückte in Schlesien war, die Franzosen standen im Thüringer Wald und russische Soldaten marschierten in Ostpreußen ein. Da gelang Preußen mit einem Sieg über Franzosen und kaiserliche Truppen in der Schlacht bei Rosbach die militärische Wende. Auch bei Leuthen gelang ein Sieg über ein zahlenmäßig überlegenes österreichisches Heer. Schlesien war damit wieder in preußischen Händen. Die Kampfhandlungen zogen sich in die Länge und die militärische Stärke des preußischen Heeres ließ zusehends nach. Die Schlacht bei Kunersdorf, bei der 53.000 Preußen einer Übermacht von 70.000 Gegnern gegenüberstand, endete mit einer knappen Niederlage Friedrichs. Doch Preußens Gegner nutzen den Vorteil nicht aus. An weitere Gegenangriffe Preußens war aber gar nicht zu denken. Vielmehr stand sein Untergang unmittelbar bevor. Einzig das 1762 eintretende „Wunder des Hauses Brandburg“ bewahrte es davor: Nach dem Tod der Zarin Elisabeth löste der neue Zar Peter III., ein schwärmerischer Verehrer des Preußenkönigs, das Bündnis mit Österreich. Zwar folgte wenige Monate später ein erneuter Thronwechsel, im Ergebnis aber zog sich Russland aus Ostpreußen und den Kriegshandlungen in Mitteleuropa zurück. Die allgemeine Kriegsmüdigkeit erzwang ein Ende der Kampfhandlungen. Auf dem sächsischen Jagdschloss Hubertusberg trafen sich 1763 die Unterhändler und schlossen Frieden. Preußen konnte Schlesien behalten, versprach aber dem Sohn Maria Theresias seine Stimme bei der Wahl zum römischen König. Das Ansehen Friedrichs II. in Europa war durch seine Zähigkeit gestiegen, sein Staat wurde im „Konzert der Großmächte“ als jüngste Macht anerkannt. Allerdings bedeutete dieser Aufstieg Preußens zur zweiten deutschen Großmacht zu einem Dualismus, der den Bestrebungen, langfristig wieder eine stärkere Reichseinheit herstellen zu können, entgegenstehen musste.

Sozioökonomische Entwicklungen

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Die Verdichtung des Handels

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Die Rolle der Landwirtschaft

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Die Herausbildung der Aufklärung

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Träger aufklärerischen Denkens

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Die Academie Royale des Sciences de Paris
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Voltaire
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Rousseau
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Das inhaltliche Portefeuille

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Vernunftbestimmtes Denken
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Empirismus und moderne Erkenntnistheorie
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Das Naturrecht
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Aufklärung und die Schönen Künste
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Auswirkungen auf Staat und Gesellschaft

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Im 19. Jahrhundert

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Zwischen Revolution und Restauration

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Nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft 1794 wurde die französische Verfassung erneut geändert. Fünf Männer übernahmen fortan die Regierungsgeschäfte, beauftragt von einem neuen Parlament. Das gleiche Wahlrecht für alle männlichen Franzosen wurde zugunsten eines Zensuswahlrechts abgeschafft. Das bevorzugte das reiche Bürgertum. Denn es brachte bei Wahlen mehr Stimmen zusammen als die große Masse der Bevölkerung, die mangels großen Vermögens, wenig oder keine Steuern entrichtete. Das Geschehen sollte in den kommenden Jahren aber nicht das Direktorium, sondern ein anderer dominieren: Napoleon Bonaparte gelangte als Artillerieoffizier im revolutionären Frankreich zu Ansehen und Macht, als er 1795 einen Aufstand von Königstreuen niederschlagen ließ. Rücksichtslos hatte er in die Menge schießen lassen, Hunderte Pariser Bürger wurden getötet. Das regierende Direktorium übertrug dem gerade 26jährigen Napoleon zum Dank daraufhin den Oberbefehl über die französische Armee in Oberitalien. Napoleon wusste dem Feldzug neues Leben einzuhauchen. Nach kurzer Zeit waren die österreichischen Truppen besiegt. Unabhängig vom Direktorium trat er in Friedensverhandlungen ein und trat als siegreicher General auf. Ein ähnlicher Feldzug in Ägypten gegen das britische empire schlug fehl. Nur mit Mühe konnte sich Napoleon mit einem kleinen Schiff nach Frankreich retten. In Paris war in der Zwischenzeit das Direktorium zusehends unbeliebter geworden. Neue Abgaben und Niederlagen der Rheinarmee sorgten für Unzufriedenheit. Nicht wenige hofften, dass der junge, in Italien siegreich gewesene General Napoleon Bonaparte zum „Retter der Nation“ werden würde. 1799 stürzte Napoleon die Regierung mit Waffengewalt und trieb das Parlament auseinander. Vorwand für diesen Umsturz war das Gerücht eines Staatsstreichs der Jakobiner gegen die Regierung. Mit einer neuen Verfassung wurde eine Regierung der „Konsuln“ gebildet, der Napoleon Bonaparte als „Erster Konsul“ vorstand. Auch wenn er als Quasi-Monarch regieren konnte, gab er sich durch Volksbefragungen den Schein, dass die Franzosen ihn an der Spitze der Regierung wünschten. Bei der Volksbefragung über die Verfassungsänderung antworteten drei Millionen Wähler mit „Ja“, nur einhunderttausend mit „Nein“. Drei bis vier Millionen hatten sich aber der Stimme enthalten. Bei der Bekanntgabe der neuen Verfassung verkündete Napoleon, dass die Revolution, die 1789 begonnen hatte, nun abgeschlossen sei.

„Im Anfang war Napoleon...“

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Mit diesen biblischen Worten eröffnet der Historiker Wolfgang Nipperdey seine zweibändige „Deutsche Geschichte 1800-1866“ und weist damit auf die herausragende Rolle des französischen Konsuln und späteren Kaisers bei der Herausbildung eines deutschen Nationalstaats hin. In wenigen Jahren gelang es, das zusehends eingefahrene und verknöcherte Heilige Römische Reich deutscher Nation zu zerschlagen, moderne Verwaltungsstrukturen zu errichten und – wenn auch ungewollt – durch die entstehende Widerstandsbewegung die Grundlage für die Geburt eines deutschen Nationalbewusstseins zu schaffen.

Folgen des Wiener Kongresses

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Industrialisierung in Mittel- und Nordeuropa

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Voraussetzungen

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Länderbeispiele

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Herausforderungen der Sozialen Frage

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Die Entstehung des Nationalstaatsgedankens

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Das lange 19. Jahrhundert: Rückblick und Ausblick

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