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Haltung von Süßwassergarnelen: Probleme und Krankheiten

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Krankheiten

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Da Garnelen noch nicht so lange in der Aquaristik gehalten werden wie Fische, ist auch zu ihren Krankheiten noch nicht viel bekannt. Leider wird auf Grund des mangelnden Wissens über die Krankheiten der Garnelen aus einer kranken Garnele heute auch schnell eine tote Garnele. Echte Krankheiten sind bei Garnelen zum Glück relativ selten. Viel häufiger sind Haltungsfehler der Grund für das Ableben einer Garnele. Wenn es vermehrt zu Todesfällen kommt, sollte man daher zu allererst nach eigenen Fehlern suchen[1], ehe man anfängt sein Geld für teure und möglicherweise nutzlose Medikamente zum Fenster hinaus zu werfen.
Auch wenn die Garnelen unter Krankheitserregern leiden, liegt das in vielen Fällen primär an schlechten Haltungsbedingungen. Eine Verbesserung der Haltungsbedingungen löst oft auch Probleme mit Krankheiten im Garnelenaquarium[2].

Nicht eindeutig zuzuordnende Erreger

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Rostkrankheit

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Eine Amanogarnele mit Rostkrankheit

Unter dem Begriff "Rostkrankheit" werden verschiedene Infektionen zusammengefasst die sowohl von Bakterien, als auch von Pilzen verursacht werden können. Es handelt sich also eher um ein Symptom, als um eine eigenständige Krankheit. Bei Garnelen ist die Ursache oft ein Fadenpilz.
Die Krankheit soll relativ oft bei Krebsen vorkommen, ist bei Garnelen aber eher selten. Darüber ob die Infektion durch Verletzungen oder den verzehr infizierter und verstorbener Artgenossen eintritt gehen die Quellen auseinander. Betroffenen Tiere sollten isoliert werden, um eine Ansteckung der gesunden Artgenossen zu verhindern. Eine Behandlung mit Erlenzapfen oder Eichenlaub soll der Krankheit in manchen Fällen entgegengewirkt haben. Da es sich um eine Pilz- oder Bakterieninfektion handelt, ist auch eine Behandlung mit Fungol und/oder Furanol von JBL möglich. Die Behandlung mit diesen beiden Mitteln wurde im Fachforum garnelenforum.de von einem Benutzer dokumentiert. [3]

Black Gill Disease

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Dunkel verfärbte Kiemen bei einer Red Fire

Die Black Gill Disease (zu deutsch "Schwarzkiemen Krankheit") ist ähnlich wie die Rostkrankheit eher ein Symptom als eine eigenständige Krankheit. Die Kiemen der Tiere färben sich dunkel bis schwarz, es kommt zu Wachstumsstörungen. Laut Krage/ Klotz können bestimmte chemische Verbindungen und Stickstoffabbauproduckte wie Ammonium oder Nitrit zur Ausfällung von Mineralien führen, die dann als dunkle (schwarze) Ablagerungen in den Kiemen erkennbar werden. Solche Symptome können ab einer Konzentration von 1 - 2 mg/l Nitrit auftreten. Neben Nitrit sind auch hohe Eisenkonzentrationen im Wasser als Ursache der Black Gill Disease beschrieben worden. Ein weiterer Auslöser für die Black Gill Disease ist eine Infektion mit dem Pilz Fusarium incarnatum. Wenn Tiere mit den beschriebenen Symptomen entdeckt werden, sollte als erstes eine chemische Ursache ausgeschlossen werden (Wassertests auf Ammonium, Nitrit und Eisen). Bei chemischen Ursachen ist wie im Kapitel Vergiftungen beschrieben vorzugehen. Sollte dies nicht zutreffen, müssen erkrankte Tiere isoliert werden, um eine Ansteckung der Artgenossen zu verhindern. Eine Behandlung mit einem garnelentauglichen Mittel gegen Verpilzungen kann zumindest versucht werden. Die Ablagerungen in den Kiemen führen letztendlich zum Tod der betroffenen Tiere. [4]

Bakterielle Infektionen

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Eine Blue Pearl mit einer schweren inneren bakteriellen Infektion

Bei inneren bakteriellen Infektionen färbt sich das Fleisch der Garnele weiß, die Garnele wird träge und stirbt letztendlich. Anfangs kann man versuchen, die Keimbelastung im Wasser durch regelmäßige, großzügig gewählte Wasserwechsel (70-80%) zu senken. Wird dadurch keine Verbesserung erzielt, so empfiehlt sich die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten. Es gibt eine Reihe von antibakteriell wirkenden Mitteln am Markt, von den einige auch für Garnelen geeignet sind. Sollten die frei verkäuflichen Mittel keine Wirkung zeigen, können über den Tierarzt Antibiotika beschafft werden.


Um bakteriellen Infektionen vorzubeugen, empfiehlt es sich, auf die Hygiene im Becken zu achten. Dazu gehören regelmäßige Wasserwechsel, eine sparsame Fütterung, von Zeit zu Zeit das Absaugen von Mulm, sowie das sofortige Entfernen von toten Tieren. Auch Seemandelbaumblätter und Erlenzapfen setzen antibakterielle Substanzen frei und beugen so derartigen Infektionen vor.

Pilzinfektionen

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Neben Symptomen wie der Rostkrankheit oder der Black Gill Disease können Pilzinfektionen auch zu Wattebauschartiegen Belegen auf der Garnele führen. Derartige Erkrankungen treten auch oft bei Fischen auf, dort werden sie dann auch treffender weise als "Fischschimmel" bezeichnet. [5]

Auch die berüchtigte Krebspest ist eine Pilzinfektion die viele Krebse gnadenlos dahin rafft, zum Glück befällt diese Krankheit aber keine Garnelen.


Verpilzung des Geleges
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Crystal Red mit verpiltztem Gelege

Gelegentlich kommt es vor, dass bei tragenden Garnelen das ganze Gelege von einer Verpilzung überzogen wird. Wenn es der Garnelen nicht gelingt das Gelege abzustoßen, kann die Verpilzung auf das Tier übergreifen, was oft tödlich ist. Das abgebildete Tier wurde wie folgt behandelt:

  • Die Garnele wurde in ein Quarantänebecken mit 5 l Wasser überführt.
  • Dem Wasser wurde ein Teelöffel Kochsalz (jodfrei ohne Zusätze) zugegeben.
  • Des weiteren Wasserstoffperoxid, dosiert nach "G. Schubert/ D. Untergasser - Krankheiten der Fische"[6]: 25 ml 3%tige Wasserstoffperoxidlösung auf 100l. (entspricht 1 ml bei 5 l)
  • Es wurden Erlenzapfen in das Becken gelegt (genug um das Wasser stark einzufärben).
  • Das Quarantänebecken wurde mit einem Sprudelstein belüftet.
  • Es wurden täglich 30% des Wassers gewechselt und das Wasserstoffperoxid nachdosiert,

Nach wenigen Tagen war die Verpilzung verschwunden und die Garnele konnte das abgestorbene Gelege abstoßen. Die Behandlung hat sich an den Inhaltsstoffen vieler gängiger Medikamente gegen Verpilzungen im Aquarium orientiert, die aber nicht beschafft werden konnten, weil der Fall an einem Oster-Wochenende auftrat. Der beschriebene Fall ereignete sich bei dem Mitautor Benutzer:J_C_D.

Falscher Garnelenschimmel (Systemische Mykose)
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Ein vor allem bei Importtieren auftretender Befall der sich in länglichen keulenförmigen Stäben an den Schwimmbeinen zeigt. Eine sehr gute Beschreibung bietet Crustakrankheiten.de

Parasiten

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Saugwürmer

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Garnele mit Saugwurm
Blue Pearl mit Saugwürmen an den Kiemen

Saugwürmer leben im Kiemenraum der Garnelen und ernähren sich offensichtlich von der Blutflüssigkeit der Wirtsgarnele. Die Eier werden auch im Kiemenraum abgelegt, welche etwa eine Woche bis zum Schlupf benötigen. Die Saugwürmer scheinen sich auf gewisse Garnelenarten spezialisiert zu haben. Wenn die Garnelen bereits mit vielen Saugwürmern befallen sind, verlassen die Parasiten zunehmend den Kiemenraum und man kann sie dann als dünne, weiße Stäbchen auf den Garnelen entdecken. Sie halten sich vor allem im Bereich der Antennen auf. Die Würmer bewegen sich raupenähnlich fort und können auch recht schnell auf andere Garnelen übergehen - was insbesondere dann passiert, wenn die befallene Garnele stirbt oder sich häutet (da die Kiemen mitgehäutet werden, befinden sich die Saugwürmer anfangs auf der Exuvie). [7]


Gegen diese Parasiten hat sich Tremazol von Sera bewährt. Beim Mitautor Harry3 traten diese Parasiten auf Red Fire Zwerggarnelen auf (siehe Foto), im folgenden wird beschrieben, wie die Diagnose gestellt wurde und wie die Parasiten erfolgreich bekämpft wurden:

  • Bevor die Parasiten auf den Garnelen zu sehen sind, kann man bei halbwegs transparenten Garnelen die Saugwürmer im Kiemenraum als auffällig weiße Punkte erahnen.
  • Sobald die Parasiten dann auf der Garnele zu sehen sind, ist die Diagnose problemlos möglich. Meist ist dann bereits ein Punkt erreicht, an dem sie so ziemlich jede Garnele befallen haben.
  • Die Behandlung erfolgt mit Tremazol von Sera.
  • Vor der Behandlung ist sicherzustellen, dass das Aquarium gut belüftet ist. Im beschriebenen Fall wurde der Wasserspiegel leicht abgesenkt, sodass das Wasser aus dem Filter auf das Wasser plätscherte.
  • Tremazol wird laut Beipackzettel dosiert. Es empfielt sich, die dosierte Medizin in einem Becher mit Wasser zu vermischen, da es schwer löslich ist, und erst dann ins Aqarium zu schütten. Bereits nach einer Stunde war kein Saugwurm mehr zu sehen. Wenn während der Behandlung das Wasser trüb wird, ist sofort der Wasserwechsel durchzuführen. Ansonsten ist das Wasser nach 6 Stunden zu 80% zu wechseln.
  • Nach einer Woche ist die Behandlung erneut durchzuführen, da das Mittel nicht gegen die Eier des Parasiten wirkt.
  • Alle Garnelen und alle Blasenschnecken haben die Therapie überlebt. Die Saugwürmer waren danach verschwunden.
  • Nach der Behandlung kann man mit Aktivkohle filtern, in diesem Fall wurde dies allerdings nicht gemacht.
  • Es ist zu beachten, dass man sich mit neu gekauften Tieren wieder Saugwürmer ins Becken holen kann.

Hakenwürmer

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Freilebende Larve des Hakenwurmes Ancylostoma duodenale

Hakenwürmer gehören zum Stamm der Fadenwürmer (Nematoden) und besitzen eine Mundplatte, die mit Haken versehen ist was ihnen ihren Namen eingebracht hat. Einige Hakenwurmarten befallen auch den Menschen [8]. Da diese Würmer aber wirtsspezifisch sind leiden Garnelen unter anderen Arten. Die oft wird auch nur eine Garnelenart befallen, während eine andere Art im selben Aquarium verschont bleibt.
Bei Garnelen befinden sich die Würmer meist unter dem Panzer oder in den inneren Organen der befallenen Tiere. Die Würmer durchbohren die Darmschleimhaut von der die Würmer sich dann ernähren und wo sie sich weiter vermehren können. Bei starkem Befall können Hakenwürmer die Organe von Garnelen mit ihren Hakenkränzen bzw. Hakenzähnen so stark angreifen, dass diese einen irreparablen Schaden erleiden. [9]
Wie auch Saugwürmer lassen sich Hakenwürmer mit gängigen Medikamenten gegen Wurmbefall behandeln. Wie bei allen Medikamenten die Bei Garnelen eingesetzt werden sollte auch hier darauf geachtet werden, dass das Präparat auch für Garnelen geeignet ist. Da sich aber diese Parasiten im Inneren der Garnelen befinden, wo sie durch Medikamenten nicht sehr gut erreicht werden, sollte die Behandlung mehrmalig durchgeführt werden.[10]

Milchkrankheit

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Die Milchkrankheit wird durch Myxosporidien verursacht. Diese einzelligen Parasiten fressen die Garnele regelrecht von innen her auf. Myxosporidien kommen auch bei Fischen vor. Der Erreger ist sehr widerstandsfähig und nur schwer zu bekämpfen. Bekämpfungsversuche mit Penizillinen aus der Humanmedizin zeigten kaum Erfolg. Erkrankte Tiere sind an der Verfärbung des Körpers zu erkennen. Sie werden vom Kopf bis zum Schwanzfächer milchig Weiß. Die Krankheit verläuft tödlich. Wenn gesunde Garnelen die verendeten Artgenossen fressen, werden auch sie infiziert und zeigen bald selber die Symptome der Krankheit. Kranke und tote Tiere müssen deshalb schnellstmöglich aus dem Aquarium entfernt werden, um eine Ansteckung des restlichen Bestandes zu verhindern. Dies ist die einzige bekannte Möglichkeit, um dieser Krankheit Herr zu werden. [11]

Dieses Buch oder Kapitel ist leider sehr kurz oder unvollständig; beispielsweise könnten Überschriften ohne Inhalt enthalten sein.

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Porzellankrankheit

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Die Porzellankrankheit wird von dem einzelligen Parasiten Thelohania contejani, ausgelöst. Diese Parasiten befallen das Muskelgewebe der Garnelen. Durch den Befall wird das Muskelgewebe immer stärker angegriffen wodurch die Bewegungsfähigkeit immer stärker eingeschränkt wird - letztlich kann sich der Wirt überhaupt nicht mehr bewegen, was dann zum Tod führt.[12] Thelohania contejani gehört zu den Microsporidia welche mit den Pilzen verwandt sind.[13][14] Eine effektive Behandlung ist noch nicht bekannt, einige Quellen berichten zwar von Behandlungsversuchen mit Malachitgrünoxalat, dies scheint aber wenig Wirkung zu zeigen. Der Parasit wird hauptsächlich mit Wildfängen eingeschleppt, durch den Transportstress bricht die Krankheit dann aus.[15]

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Parasiten bei der Nektarinengarnele (Neocaridina palmata)

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Wildfänge haben eine attraktive orange gefärbte Ansammlung von kleinen Kugeln im Bereich des Eiflecks, während Nachzuchten im Aquarium stets unauffällig gezeichnet sind. Die orange Färbung der Wildfänge kommt von orange gefärbten Parasiten die eingekapselt dort liegen. Garnelen stellen aber nur einen Zwischenwirt der Parasiten dar, und da der Endwirt im Aquarium fehlt, sind nachfolgende Generationen nicht mehr von den Parasiten befallen, folglich verliert sich auch die attraktive Färbung. Bevor dies bekannt war wurden die Nektarinengarnelen als eigene Art gesehen, sind aber Neocaridina Palmatas. [16]

Glockentierchen

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Glockentierchen (Vorticellidae) sind zu den Wimperntierchen gehörende Einzeller. Sie sind keine Parasiten im eigentlichen Sinn, sie haften lediglich an Garnelen (oder anderen hartschaligen Aquarienbewohnern). Normalerweise besiedeln sie aber Pflanzen oder Steine. Da ihr Erscheinungsbild auf den ersten Blick einem Pilzbefall sehr ähnlich sieht, werden sie unter Umständen mit einer derartigen Infektion verwechselt. Medikamente gegen Pilzbefall schlagen bei Glockentierchen natürlich nicht an. Ihr Auftreten bei Garnelen gilt als haltungsbedingte Störung, zu der es kommt, wenn schlechte Lebensbedingungen die Tiere schwächen. Bei einem Befall sollte die Wasserqualität verbessert werden. Ein erster Schritt hierzu sind großzügige Wasserwechsel. Eine Gefahr für die Garnelen stellen Glockentierchen normalerweise nicht dar. Die aufsitzenden Einzeller werden in der Regel bei der nächsten Häutung zusammen mit der alten Haut abgestreift. Optisch kann man Glockentierchen allerdings als ein Ärgernis betrachten. Und sehr starker Befall kann Garnelen auch in ihrer Bewegungsfreiheit und bei der Nahrungsaufnahme beeinträchtigen.
Zusätzlich zu den Wasserwechseln kann man Glockentierchen medikamentös mit handelsüblichen Präparaten, die Malachitgrünoxalat oder Methylenblau enthalten, bekämpfen (Anwendung nach Packungsbeilage).[17][18]

Gefährliche ungebetene Gäste

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Libellenlarven

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Eine Libellenlarve (Großlibellenlarve)

Einige Libellenarten stechen ihre Eier in Wasserpflanzen. Kauft man neue Wasserpflanzen, so kann es passieren dass Libellenlarven aus Eiern schlüpfen, die zuvor in diesen Pflanzen abgelegt wurden. Seltener kommt es vor, dass im Sommer eine Libelle aus dem Freiland in die Wohnung gelangt und ihre Eier in einem Aquarium ablegt.

Libellenlarven sind Räuber, die auch Garnelen nachstellen. Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten die Larven loszuwerden. Der beste Weg ist alle Larven aus dem Becken zu fangen. Die Larven verstecken sich am Tag oft in Pflanzen, während sie in der Nacht mit einer Taschenlampe leicht zu finden sind. Diese Methode erfordert zwar etwas Geduld führt aber mittelfristig sicher zum Ziel. Da sich die Larven nicht fortpflanzen können, hat man früher oder später alle erwischt.

Die zweite Möglichkeit wäre abzuwarten, bis sich die Larven zu fertigen Insekten entwickelt haben und das Wasser von alleine wieder verlassen. Teilweise fliegen sie dann direkt gegen die Lampe und ertrinken im Aquarium. Es kann aber auch vorkommen, dass man mitten im Winter eine tote Libelle in der Fensterbank findet. Bei einigen Großlibellenarten dauert die Entwicklung zum fertigen Insekt allerdings mehrere Jahre, weswegen man von dieser Methode, den Garnelen zu liebe besser absehen sollte. Wenn Libellenlarven in einem frisch eingerichteten Aquarium auftauchen, in das noch keine Garnelen eingesetzt wurden, kann es aber auch sehr spannend sein, die Entwicklung dieser interessanten Insekten zu beobachten. Die Larven von Kleinlibellen benötigen für die Entwicklung zum Fertigen Insekt teilweise nur wenige Monate.

Planarien

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Eine Planarie der Art Dugesia tigrina

Bei den Planarien oder Strudelwürmern (Turbellaria) handelt es sich um eine Klasse der Plattwürmer. Es sind etwa 3000 rezente Arten bekannt, die alle freilebend, vorwiegend in den &&Meeren und im Süßwasser, selten an Land vorkommen. Sie leben räuberisch und zumindest einige Arten vergreifen sich auch an Garnelen oder deren Nachwuchs, weswegen Planarien in Garnelenaquarien äußerst ungern gesehene Gäste sind.

In Garnelenquarien sorgen vorwiegend zwei Arten für Probleme, eine eher braun/graue Planarie mir "dreieckigem" Kopf wie auf dem Foto zu sehen und eine weiße Variante. Hat man Planarien in seinem Becken gesichtet, sollte man sie als erste Maßnahme vorsichtig absammel, dabei aber unbedingt darauf achten diese nicht zu verletzen. Planarien sind in der Lage sich selbst zu "regenerieren", das heißt, aus jedem noch so kleinen Stück wächst wieder eine ganze Planarie. Abfischen kann man sie idealerweise mit einem Wattestäbchen, oder ganz vorsichtig mit einem sehr feinen Kescher. Um einen Überblick zu bekommen, wie stark der Befall mit diesen Tieren ist, hat es sich als sinnvoll erwiesen, eine Falle zu basteln, die mit Futter -wie ein kleines Stück Rindfleisch- bestückt wird und bei ausgeschaltetem Licht oder besser Abends wenn die Beleutung eh aus ist, ins Becken zu legen. Nach einer Stunde sollte man die Falle kontrollieren, gefangene Planarien vom Köder abspülen und das ganze noch mal wiederholen, auch in den Folgetagen.

Am einfachsten kann man sich die Falle mit einem kleinen Glasfläschen (z.B. vom Wassertest), Gummiband und Fliegengitter selber basteln. Köder in das Glas, Fliegengitter stramm auf die Öffnung und mit dem Gummiband fest fixieren. Den Köder dann ins Aquarium legen, am besten an der Scheibe und etwas in den Kies drücken. Wenn man nicht mit bloßen Händen den Köder ins Becken legen möchte, kann man noch Angelschnur am Glas fest machen und dieses so ins Becken geben und rausholen.

Mit dieser Methode wird man die Planarien allerdings nicht ganz los. Sie hat aber den Vorteil, dass man damit zum einen ungefähr weiß wie stark der Befall ist und zum anderen durch diese "Absammel-Methode" schon mal einen großen Teil aus dem Becken entfernt bevor man eine Behandlung vornimmt, wodurch dann bei der Behandlung an sich das Wasser weniger stark durch tote Planarien belastet wird.

Behandlungsmöglichkeiten
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  • Panacur

Panacur enthält den Wirkstoff Fenbendazol und ist als Tablette und Paste über den Tierarzt erhältlich. Die Dosierempfehlung gegen Planarien lautet 0,5mg -1mg Fenbendazol pro Liter Wasser. Am einfachsten ist es, wenn man vom Tierarzt die 250mg Tablette bekommen kann. Diese löst man dann in 250ml lauwarmen Wasser auf und nimmt von der Lösung 1ml pro Liter Aquariumwasser. Andere Dareichungsformen müssen dementsprechend umgerechnet werden. Das Panacur lässt sich nur schwer lösen. Anzumerken ist ferner noch, das es nicht nur Planarien angreift, sondern auch Schnecken schaden kann. Posthorn, Blasen und auch Turmdeckelschnecken macht es wohl weniger was aus, aber alle anderen sollte man vorher sichern und erst mal eine Zeit in Quarantäne setzen, da diese Planarien beherbergen könnten. Die Lösung muss man gut im Becken verteilt werden und es empfiehlt sich auch, den Bodengrund dabei zu stochern das auch da genug von der Lösung rankommt. Aktivkohle muss für die Zeit der Behandlung zwingend herausgenommen werden, da sonst das Mittel gleich wieder durch diesen aus dem Becken gefiltert würde. Auch solltet in der Zeit das Becken zusätzlich belüftet werden, also einen Ausströmer mit hineingeben. Nach 5 Tagen (bei Problemen früher!) sollte ein Wasserwechsel erfolgen von gut 50-60% und auch der Bodengrund einmal durchgestochert werden, sowie die toten Tiere mit abgesaugt werden. Dann wird das Panacur noch mal nachdosiert und verbleibt weitere 5 Tage im Becken. Nach den letzten 5 Tagen sollte wieder ein Wasserwechsel erfolgen von 50-60% indem wieder nach Möglichkeit der Bodengrund mit abgesaugt wird. Eine weitere Nachdosierung ist nun nicht mehr notwendig und es kann nun mittels Aktivkohle das Medikament wieder aus dem Becken gefiltert werden.

  • Flubenol

Flubenol enthält den Wirkstoff Flubendazol und man bekommt es als Paste oder auch in Pulverform beim Tierarzt. Es wird normalerweise als Wurmkur für Hunde, Katzen und auch in der Nutztierhaltung zum Beispiel bei Schweinen verwendet. Da Planarien eng mit diesen parasitischen Würmern verwandt sind, wirkt Flubenol auch gegen Planarien. Bei den Planarien wird durch Flubenol der Stoffwechsel so gestört/blockiert, dass diese trotz ausreichender Nahrungsaufnahme verhungert. Die Dosierungsempfehlung liegt bei 0,2g Flubendazol auf 100l. Da die Darreichungsformen als Paste sich nur sehr schwer bis garnicht in Wasser lösen lassen und auch Emulgatoren wie Wachse und Fette enthalten können, ist eher die Gabe in Pulverform zu empfehlen. Das Flubenol in Pulverform sollte vorher in entsprechender Dosierung in einer kleinen Menge lauwarmen Wassers gelöst werden und dann erst ins das Aquarium gegeben werden. Der Wirkstoff Flubendazol selbst ist kristallin und löst sich im Wasser nicht auf. Während der Behandlung ist das Aquariumwasser milchig weiß. Es ist für den Zeitraum der Behandlung für eine gute Luftzufuhr zum Beispiel in Form von Sprudelsteins/Ausströmer sicherzustellen. Aktivkohlefilter sollten vor Beginn und während der Behandlung entfernt werden. Da Schnecken einen ähnlichen Stoffwechsel, wie Planarien haben, sollten diese vorsorglich vor der Behandlung aus dem Aquarium entnommen werden. Da sich an und in den Schnecken auch Planarien und Eier von Planarien befinden können, sollten Schnecken aus einem mit Planarien befallenen Becken "nicht/nie" wieder in ein Garnelenaquarium eingebracht werden. Berichte, dass Aquariumschnecken Flubenolbehandlungen schadlos überstanden haben, gibt es allerdings auch im WWW.

Eine Behandlung über einen Zeitraum von einer Woche wird empfohlen. Bei starken Planarienbefall ist täglich ein Teilwasserwechsel mit entsprechender Nachdosierung von Flubenol durchzuführen. Dabei sollte auch der Bodengrund mit abgesaugt werden, um den durch die toten verwesenden Planarien entstandenen hohen Eiweißweißspiegel im Aquarium zu senken. Bei nur geringen Planarienbefall hat sich gezeigt, dass eine einmalige Gabe des Medikaments ausreichend ist. Dann ist kein täglicher Wasserwechsel erforderlich. Nach Ablauf der Behandlungsdauer sollte das Flubenol durch großzügige Wasserwechsel und über einen Aktivkohlefilter entfernt werden. Das nach unten abgesunkene Medikament sollte mit einem Mulmsauger entfernt werden. Eine Restmenge wird sicherlich im und auf dem Bodengrund verbleiben und zerfällt allmählich "vermutlich" durch Licht und chemische Reaktionen. Da die Eier der Planarien durch eine Flubenolbehandlung verschont bleiben, sollte nachdem die jungen Planarien geschlüpft sind eine zweite Behandlung erfolgen. Dies ist nach etwa drei bis vier Wochen der Fall. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Restmengen Flubenols, welche von der Erstbehandlung im Bodengrund verblieben sind ausreichend sind, das Aquarium anschließend dauerhaft Planarienfrei zu bekommen.

Außerdem hat sich gezeigt, dass einige Garnelenarten (z.B. die Zuchtformen der Neocaridina Arten wie Yellow Fire und Red Fire) nach einer Behandlung mit Flubenol sich über einen längeren Zeitraum (teilweise sechs bis sogar zwölf Monate) nicht mehr vermehren. Auch wurde beobachtet, dass die dann tragenden Weibchen viel weniger Eier tragen. Insgesamt gesehen könnte auf Grund der Kurzlebigkeit der Zwerggarnelnen dies dann zu einem starken Einbruch bis hin zum Zusammenbruch des gesamten Stammes führen. Es wird auch gesagt, dass Flubenol bei einigen Garnelen eine dauerhafte Unfruchtbarkeit hervorruft. Ein Beleg oder eine Studie hierfür konnte aber bisher nicht gefunden werden, kann aber gerne, wenn vorhanden, hier eingefügt werden.

  • No Planaria

No Planaria ist ein natürliches Mittel, dessen Hauptwirkstoff ein Extrakt der Betelnusspalme ist. Der Extrakt wird aus dem Stamm der Betelpalme gewonnen, der Substanzen enthält, welche toxisch auf verschiedene wurmartige Organismen wirken. Auch wenn das Mittel natürlichen Ursprungs ist, sollte man bei der Behandlung bedenken, dass das natürlich nicht gleich ungiftig bedeutet. Überdosierung kann ein kleines Aquarium auch zum Kippen bringen.


Süßwasserpolypen (Hydra)

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Süßwasserpolypen sind kleine Nesseltiere und sie werden je nach Art bis zu 3 cm groß. In unseren Süßwasseraquarien kommen vor allem zwei Arten vor, die Weiße (Hyra vulgaris) und die Grüne (Hydra viridis). Die Grüne Hydra lebt mehr in Symbiose mit Algen. Hydra ernähren sich von kleinen Tieren die sie aus dem Wasser fangen. Erwachsenen Garnelen werden sie nicht gefährlich. Frisch geschlüpfte kleine Garnelen können sie aber je nach Größe erbeuten. Hydra sind in vielen Aquarien latent vorhanden, ohne das es der Aquariener überhaupt bemerkt. Zum Problem werden sie nur bei massenhafter Vermehrung, zu der es kommt wenn sie viel Nahrung finden, zum Beispiel bei übermäßiger Gabe von Artemia. Süßwasserpolypen besitzen eine Bemerkenswerte Regenerationsfähigkeit, aus wenigen Zellen kann ein neuer Polyp entstehen. Wenn man eine Hydra mechanisch entfernt sollt man daher darauf achten, dass man sie komplett entfernt. Zur Entfernung an den Scheiben kann man einen Q-tip nehmen oder etwas Watte - womit man die Hydra im Grunde ganz einfach absammeln kann ohne sie zu verletzen. Neben der manuellen Entfernung hat sich der Einsatz von Spitzschlammschnecken der Gattung Lymnaea Stagnalis bewährt, diese fressen die Polypen.

(Schnecken-) Egel

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Ein Egel wie er hin und wieder in Aquarien gesichtet wird

Manchmal tauchen im Aquarium kleine wurmartige Wesen auf, die sich raupenähnlich fortbewegen. Sie besitzen an ihren beiden Körperenden je einen Saugnapf. Bei diesen Tierchen handelt es sich um Egel. Oft lässt sich die genaue Art nicht bestimmen. Über viele Egel, die im Aquarium auftauchen, ist wenig bekannt. Zumindest einige Arten leben räuberisch; manche scheinen sich dabei auch an Garnelen zu vergreifen. Oft sind die Schnecken wesentlich gefährdeter, denn es tauchen immer wieder Egel auf, die ganz offensichtlich über Schnecken herfallen. Egel können sich auch sehr schnell vermehren.

Egel reagieren sehr empfindlich auf Salz und können damit sehr effizient vernichtet werden –- Schnecken allerdings auch. Empfehlung:

  • Schritt 1: Schnecken und Garnelen separat in kleine Zwischenbehälter überführen ohne jegliche Pflanzen.
  • Schritt 2: Das Aquarium massiv mit hochdosiertem Salzwasser behandeln (bzw. einfach eine 500-g-Packung unjodiertes Salz direkt in ein 20-l-Becken geben). Ein paar Stunden (6–24 Stunden) einwirken lassen. Das übeleben Egel nicht, die meisten Wasserpflanzen allerdings schon.
  • Schritt 3: Intensiver vollständiger Wasserwechsel, um das Salz loszuwerden; man kann auch danach versuchen, das Aquarium komplett auszutrocknen, um ganz sicherzugehen, keine Egel mehr zu haben.
  • Schritt 4: WICHTIG – sicherstellen, dass keine Egel im Behälter der Garnelen oder Schnecken sind. Falls doch, jede Garnele und Schnecke einzeln in einen weiteren Zwischenbehälter überführen, evtl. mit Salzwasser (2 Teelöffeln jodfreiem Salz auf 1 Liter) behandeln, um Egel von anderen Tieren abzulösen und zurück ins Aquarium überführen. (Bitte bei diesem Schrit vor allem die Schnecken genau beobachten und bereit sein, sie schnell in normales Wasser zu überführen. Schnecken reagieren auch sehr empfindlich auf Salz und vertragen evtl. auch diese Salzkonzentration nicht.)

Jetzt sollte man alle adulten Egel losgeworden sein. Sollte man geschlechtsreife Egel gehabt haben, kann es sein, dass Eier diese Prozedur überleben (sie sind unter Umständen hitze-, kälte- und trockenheitsresistent). Beobachten und notfalls Prozedur wiederholen.

Quelle der Egel waren in diesem Fall aus dem Wald gesammelte Blätter aus Ufer-/Sumpfnähe.

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Schmalröhrenwürmer (Tubifex)

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Schmalröhrenwürmer an sich stellen keine Gefahr für die Garnelen da, aber sie sind ein Warnsignal dafür, dass im Aquarium etwas nicht stimmt. In der Gewässerökologie gelten sie als Indikator für belastetes Wasser. Wenn Tubifex plötzlich massenhaft aus dem Boden schauen, ist etwas im Argen, oft lässt dann das große Sterben der Garnelen nicht mehr lange auf sich warten. In diesem Falle ist es oft so dass im Boden nicht mehr genug Sauerstoff ist und die Würmer ihre Hinterteile aus dem Boden strecken um an Sauerstoff zu gelangen. Oft sind es auch genau diese Tiere die den Boden vom Faulen abhalten in dem sie wie Regenwürmer organische Abfälle im Boden verarbeiten wo die Garnelen nicht hin kommen. Stören die Schmalröhrenwürmer lassen sie sich prinzipiell leicht bekämpfen, man kann sie zum Beispiel mit der Mulmglocke absaugen. Das beseitigt auch ihre Lebensgrundlage, den Schlamm im Kies. Allerdings fressen Garnelen auch gerne lebende Tubifex wenn sie ihrer habhaft werden können. Man sollte auch seine Fütterungsgewohnheiten überprüfen, denn verrottendes, überflüssiges Futter ist ihre Hauptnahrungsquelle.

Süßwassermilben

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Süßwassermilben sind kleine achtbeinige Tiere, die weltweit in mehreren tausend Arten vorkommen. Sie leben räuberisch oder parasitisch im Wasser und stellen eine Gefahr für Garnelen und deren Junge dar. Sie werden in der Regel mit Pflanzen oder Gegenständen aus dem Freiland bzw. aus schon befallenen Aquarien eingeschleppt.
Eine Bekämpfung ist schwierig. Zum Glück findet man diese Tierchen eher selten im Aquarium. Wer aber das Pech hat, sie sich einzufangen, sollte sich an den Gedanken gewöhnen, das Becken neu aufsetzen zu müssen. Bei schwachem Befall könnte eventuell absammeln helfen. Es sind keine Chemischen Mittel zur Bekämpfung bekannt, die nicht auch Garnelen töten.

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Harmlose ungebetene Gäste

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Es kommt immer wieder vor, dass im Aquarium Tiere auftauchen die zwar ungebeten sind aber keine Gefahr für die Garnelen bedeuten. In den meisten Fischaquarien würden diese Tiere wahrscheinlich als Fischfutter enden und gar nicht weiter auffallen. Im Garnelenaquarium haben sie aber oft keine Fressfeinde und fallen daher ins Auge. Vor allem Anfänger reagieren oft panisch wenn sie eines dieser "USOs" (unbekannte Schwimmende Objekte) entdecken. Die folgenden Tiere sind kein Problem im eigentlichen Sinne sondern im schlimmsten Fall lästig.

Wasserflöhe

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Wasserflöhe (Daphnia) sind kleine rundliche Krebstierchen, die sich mit Hilfe von Ruderfüßen fortbewegen. Dies geschieht hüpfend, daher der Name. Mit Flöhen hat der Wasserfloh nichts zu tun. Wasserflöhe sind Filtrierer, die sich hauptsächlich von Schwebealgen, Bakterien und anderen Einzellern im Wasser ernähren. Ihre Anwesenheit ist für Garnelen absolut ungefährlich, in ungefilterten Becken sogar von Vorteil, da Daphnien Schwebstoffe im Wasser ausfiltern. In gefilterten Aquarien können sie sich nicht lange halten, auch Strömung mögen sie überhaupt nicht. Sie leben im Süßwasser. Sie sind ca. 1-2 mm groß. Sie haben 5 Paar Beine und ein Herz. Man kann Wasserflöhe (Daphnia) super mikroskopieren.

Muschelkrebse

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Muschelkrebse (Ostracoda) sind ebenfalls sehr kleine rundliche Krebstiere, die sich aber im Gegensatz zu Wasserflöhen nicht hüpfend fortbewegen, sondern gemächlich kreiselnd. Sie sind hellgrau bis weiß gefärbt, manche haben auch eine graue oder grünliche Musterung. Sie fressen Aufwuchs, Futterreste, Aas, ...

Manchmal können sie für Schnecken sehr lästig werden. Es ist umstritten, ob manche Muschelkrebsarten an lebende, gesunde Garnelen gehen, die meisten dürften allerdings tatsächlich harmlos sein. Eine explosionsartige Vermehrung dieser Krebschen deutet auf eine Überfütterung hin, am besten bekommt man ihre Anzahl in den Griff, indem man sehr viel sparsamer füttert. Als Sofortmaßnahme hat sich ein Stück Gurke bewährt, das sehr schnell "besetzt" wird. Damit kann man diese Tiere dann einfach aus dem Becken holen und außerhalb abwaschen. Gurke wieder zurück, und das Ganze von vorn. Muschelkrebse sind ein beliebtes Fischfutter, also freuen sich auch kleine Fisch wie z.B. Guppyjunge, wenn sie die Anzahl der Muschelkrebse ein wenig dezimieren dürfen. Aber bitte - kaufe sich jetzt keiner extra wegen der Muschelkrebse einen Guppy! Der ist nämlich auch dann noch da, wenn die schon längst gefressen wurden.

Hüpferlinge

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Hüpferlinge (Cyclops) sind ebenfalls sehr kleine Krebstiere, die sich im Garnelenaquarium tummeln können. Alle diese Bewohner findet man übrigens in Fischbecken so gut wie nie, weil sie von den allermeisten Fischen mit Freuden gefressen werden. Im Wirbellosenbecken passiert das nicht oder nur äußerst selten, da die meisten Garnelen kein lebendes Futter nehmen. Cyclops erkennt man an ihrer zuckend-hüpfenden Fortbewegung und an ihrer Körperform. Sie haben im Gegensatz zu den anderen hier beschriebenen Kleintieren einen Schwanzfortsatz am ovalen Körper. Bei weiblichen Hüpferlingen kann man links und recht davon Eipakete erkennen. Für Garnelen sind Hüpferlinge harmlos.

Scheibenwürmer

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Scheiben- oder Plattwürmer ähneln in ihrem Äußeren Planarien. Im Gegensatz zu diesen stellen sie aber keine Gefahr für Garnelen dar. Auf den ersten Blick lassen sie sich relativ schwer von Planarien unterscheiden. Im Durchlicht kann man aber erkennen, dass sie keinen Y-förmigen Darm haben wie Planarien, ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass sich Scheibenwürmer gleitend fortbewegen, also eher Schneckengleich, und sich nicht Regenwurmartig zusammenziehend und wieder ausstreckend fortbewegen. Außerdem lassen sie sich nicht mit Fleisch ködern und sind resistent gegen Mittel wie Panacur, Flubenol oder No Planaria. Ein Versuch der Bekämpfung mit diesen Medikamenten wird nur den Schnecken schaden und schlimmstenfalls das Bioklima im Aquarium durcheinander bringen. Scheibenwürmer finden sich in vielen, wenn nicht sogar in nahezu allen Aquarien. Besonders in der Einlaufphase kann es vorkommen, dass sie sich massenhaft vermehren. Was gerade Aquarienanfänger immer wieder irritiert. Wenn man Scheibenwürmer im Aquarium hat ist es am besten einfach die Ruhe zu bewahren und sich von niemanden einreden zu lassen es seien Planarien. Für gewöhnlich verringert sich ihre Zahl nach einer Massenvermehrung in der Einlaufphase wieder, bis man schließlich kaum noch einen Scheibenwurm zu Gesicht bekommt.

Mückenlarven

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In den Sommermonaten kann es vorkommen, dass Mücken oder andere Insekten, deren Larven im Wasser leben, ihre Eier im Aquarium ablegen. Mückenlarven sind absolut problemlos, und stellen für manche Garnelen sogar eine Nahrung dar. Nachdem die Larven fertig entwickelt sind, verpuppen sie sich an der Wasseroberfläche und nach ein paar Tagen schlüpfen sie zum fertigen Insekt. Schwarze Mückenlarven sollten mit Vorsicht gesehen werden, sie können schnell zu einer Stechmückenplage in der Wohnung führen.

Vergiftungen

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Garnelen reagieren sehr empfindlich auf eine Vielzahl von Giften in der Umwelt, daher sind Vergiftungen ein häufiges Problem und die Ursache für viele Todesfälle.[19] Im Folgenden sollen die häufigsten Ursachen für Vergiftungen dargestellt werden. Es werden Maßnahmen der Vorbeugung und Abhilfe beschrieben.

Schwermetallvergiftung

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Wie die meisten wirbellosen Tiere reagieren Garnelen sehr empfindlich auf Schwermetalle. Besonders Kupfer sorgt immer wieder für Probleme.

Die Lage ist aber etwas komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht. Karge/Klotz gehen auf das Thema in ihrem Buch "Süßwassergarnelen aus aller Welt" sehr detailliert ein. Kurz zusammengefasst ist folgendes zu sagen: Kupfer ist in hartem Wasser (hohe Gesamthärte, Karbonhärte, pH>7) weit weniger giftig als in weichem Wasser (niedrige Gesamthärte, Karbonhärte, pH um 7 oder darunter). Ähnlich wie bei einem Wasseraufbereiter verbindet sich das Kupfer mit den Härtebildner im Wasser und sinkt zu Boden. Wenn nun die Wasserwerte sich ändern, kann Kupfer doch zum Problem werden: Vor allem durch CO2 Düngung wird der pH Wert deutlich gesenkt, und das gebundene Kupfer kann wieder frei werden.

Da gerade das Wasser in unseren Aquarien selten sehr weich ist, stellt Kupfer ein viel kleineres Problem dar als oft gedacht. Auch wenn es öfters angeraten wird, sich für Garnelen Kupfertests zu besorgen: die handelsüblichen Tests sind viel zu ungenau, um die Grenzwerte für Garnelen feststellen zu können.

Es ist in Fachforen derzeit anscheinend modern, bei jeder Erkrankung einer Garnele sofort dem Kupfer die Schuld zu geben. Meist stellt sich nach etwas nachhaken allerdings heraus, dass der Fragesteller Insektizide im Raum verwendet hat, neue Pflanzen ins Becken eingesetzt hat, oder komplett unpassende Wasserwerte hat. Somit ist im Aquarien-Alltag das Problem meist nicht am Kupfer zu suchen.

Kupferanteile in Aquarienzusätzen wie z.B. Eisenvolldünger haben eine nicht-giftige Konzentration.

Kupfer ist in geringen Spuren sogar notwendig für Garnelen, eine extra Zuführung von Kupfer ist aber nicht notwendig.

Wie verhindere ich eine Schwermetallvergiftung? Wenn man das Wechselwasser direkt aus der Wasserleitung entnimmt, so empfiehlt es sich, das Wasser zuvor eine Weile laufen zu lassen. Außerdem sollte stets kaltes Wasser genommen werden. Warmes Wasser fließt im Erhitzer durch Kupferrohre. Um das Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen, kann man es entweder eine Zeit stehen lassen, oder aber erwärmen (z.B. mit dem Wasserkocher und dann im richtigen Verhältnis das heiße und kalte Wasser mischen).

Der Einsatz von Wasseraufbereitern ist in den meisten Fällen nicht nötig. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Wasseraufbereiter giftig Stoffe binden. Diese Verbindungen sinken dann zu Boden und bleiben dort liegen. Die Verbindungen brechen mit der Zeit aber wieder auf. Wasseraufbereiter zögern das Problem i.d.R. also nur hinaus.

Vergiftungen durch Insektizide

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Garnelen stehen von der Physiologie den Insekten sehr nahe, daher reagieren sie ähnlich auf Insektizide wie Insekten. Wenn man manchen der Berichte im Internet glaubt, hat es sogar den Anschein, dass Garnelen noch empfindlicher auf Insektizide reagieren als die Insekten selber. Das erscheint nachvollziehbar, da viele Schadinsekten schon seit Generationen mit Insektiziden bekämpft werden, während die Garnelen in den abgelegenen asiatischen Bergbächen, aus denen sie stammen, wohl eher selten mit Insektenvernichtungsmitteln in Berührung kamen. Während also Floh, Blattlaus, Küchenschabe und Co. mit der Zeit Resistenzen aufbauen konnten und immer stärkere Gifte entwickelt wurden, um ihrer Herr zu werden, hatten die Garnelen keine Gelegenheit, sich anzupassen, und werden völlig unvorbereitet von den Giften übermannt.

Wie gefährlich Insektizide sein können, macht eine Geschichte deutlich, die im Internet kursiert: Eine Garnelenhalterin hatte am Morgen einen Hund gestreichelt, der gegen Flöhe behandelt wurde. Als sie am Abend Arbeiten im Aquarium tätigte, waren an ihren Händen anscheinend noch genug Reste des Giftes, um alle Garnelen im Becken zu töten.

Insektizide können auf vielen Wegen in das Aquarium gelangen. Der oben beschriebene ist wohl eher die Ausnahme. Aber wie viele Menschen versprühen bedenkenlos Gift gegen Mücken oder Stubenfliegen? Und letztlich ist es auch nicht von der Hand zu weisen, dass viele Garnelenliebhaber allgemein Tierfreunde sind, die oft auch andere Haustiere wie Katzen oder Meerschweinchen haben, die sie vielleicht doch einmal gegen Zecken, Flöhe oder Ähnliches behandeln müssen.

Auch über gespritztes Gemüse, das als Futter dient, oder neu gekaufte Pflanzen können Pflanzenschutzmittel in gefährlichen Dosen in das Garnelenaquarium gelangen. Diese beiden Wege sind auch die wahrscheinlichsten. Daher sollte man Gemüse immer gut reinigen oder noch besser aus dem Bioladen beziehen. Pflanzen, die nicht von Privatleuten (am besten aus Garnelenaquarien) beschafft wurden, geben die eventuell aufgenommene Gifte langsam wieder an das Wasser ab. Sie sollten daher vor dem Einbringen in das Becken zwei bis vier Wochen vorgewässert werden. Dabei ist das Wasser immer wieder zu wechseln, um so die Giftstoffe zu entfernen.

In Räumen, in denen Garnelenaquarien stehen, dürfen auf keinen Fall Insektizide versprüht werden!

Vergiftungen durch Abbauprodukte

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Durch den Abbau von organischen Substanzen kann eine Vielzahl von Abbauprodukte wie Ammoniak, Nitrat, oder Schwefelwasserstoff gebildet werden. In zu hohen Konzentration können diese Substanzen zu Vergiftungen bei Garnelen und anderen Aquarienbewohner führen. Dies geschieht vor allem, wenn das Becken bzw. der Filter noch nicht richtig eingelaufen ist und der biologische Abbau noch nicht zu 100% so läuft wie er sollte oder es z.B. durch Überfütterung bzw. abgestorbene Pflanze oder Tier zu Fäulnis kommt.

Maßnahmen bei Vergiftungen

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Sollte der Verdacht bestehen, dass die Aquarienbewohner egal ob Garnele, Fisch oder Schnecke, an einer Vergiftung leiden, muss schnellst möglich die Ursache ermittelt und beseitigt werden. Großzügige Wasserwechsel und eine Filterung mit Aktivkohle entfernen die Gifte aus dem Wasser. Bei Schwermetallen hilft auch die Zugabe von Wasseraufbereiten. Die Garnelen kann man durch verstärkte Sauerstoffzufuhr etwas bei der Regeneration unterstützen. Sollte ein zweites Aquarium, das nicht dem Giftstoff ausgesetzt war, zur Verfügung stehen kann eine Evakuierung der Tiere Leben retten.

Leider muss an dieser Stelle aber angemerkt werde, dass bei akuten Vergiftungen allzu oft jede Hilfe zu spät kommt. Nur bei schleichenden Vergiftungen durch geringe Giftmengen oder schwache Gifte können die oben genannten Maßnahmen Abhilfe schaffen.

Fäulnis im Boden

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Oft liest man in der Literatur, dass sich Garnelen in klinisch reinen Aquarien nicht wohl fühlen. Dies wird immer wieder falsch interpretiert. In Fachforen waren oft schon eindrucksvolle Bilder von Aquarien zu sehen, die monatelang oder gar jahrelang nicht gereinigt wurden. Meist hat die Vermehrung stark nachgelassen, oder es trat gar ein Garnelensterben auf. In der Speisegarnelenzucht geht man einen komplett anderen Weg, dort wird penibel darauf geachtet, dass die Becken sauber sind und das Wasser möglichst keimfrei ist. Im Aquarium sollte der Mittelweg gewählt werden: Das Becken sollte nicht klinisch sauber sein, sodass auch Jungtiere ohne Zusatzfutter genug zum Fressen finden, aber trotzdem ab und zu gereinigt werden, sodass es nicht zu Fäulnisprozessen im Boden und hoher Keimbelastung im Wasser kommt.

Zu Fäulnisprozessen kommt es, wenn organische Materialien im Wasser unter Sauerstoffabschluss (anaerob) zersetzt werden. Durch Fäulnis werden u.a. Abbauprodukte wie Methan oder Schwefelwasserstoff freigesetzt. Besonders Schwefelwasserstoff ist sehr giftig und gefährdet alle Tiere im Aquarium. Außerdem sorgt Schwefelwasserstoff für den unangenehmen Fäulnisgeruch. Sollte festgestellt werden, dass es im Aquarium zu Fäulnis kommt, muss die Quelle, meist tote Tiere, abgestorbene Pflanzenteile oder überschüssiges Futter, ausfindig gemacht und aus dem Aquarium entfernt werden. Ein anschließender großzügiger Wasserwechsel ist auf jeden Fall auch sinnvoll, um die entstandenen Schadstoffe wieder aus dem Becken zu entfernen.

Man kann nicht hundertprozentig verhindern, dass es im Aquarium zu Fäulnis kommt, aber eine sparsame Fütterung und schnelles Entfernen von toten Tieren beugen dem Problem vor. Auch Turmdeckelschnecken tun ihren Dienst, da sie auf der Suche nach Nahrung den Boden umgraben, ihn so "belüften" und Material fressen, das im Boden faulen könnte. Weiters empfiehlt es sich, den Boden ab und zu mit einem Mulmsauger zu reinigen.

Algen

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Bevor man über "Algenprobleme" spricht, sollte man sich erst mal darüber im Klaren sein, dass Algen ein ganz normaler Bestandteil jedes Ökosystems in Oberflächengewässern sind. Ohne Algen wäre Leben, wie es uns jeden Tag begegnet, auf der Erde kaum möglich, denn Algen produzieren den Großteil des Sauerstoffes, den wir und unsere Haustiere jeden Tag atmen. Und sie stehen am Anfang nahezu jeder Nahrungskette im Wasser. Auch im Aquarium wird es, solange man es nicht vollständig verdunkelt, immer Algen geben. Deshalb wird jede Aquarienscheibe, wenn man sie nicht regelmäßig reinigt, über kurz oder lang von Algen bewachsen. Das ist noch kein Algenproblem, sondern ganz normal. Erst wenn Algen übermäßig stark wachsen, kann man berechtigterweise von einem Problem sprechen.

Das übermäßige Wachstum von Algen ist oft ein Anzeichen dafür, dass etwas mit dem ökologischen Gleichgewicht im Aquarium nicht stimmt. Die Algen sind also ein Indikator des eigentlichen Problems und nicht das Problem selber. Um ein Algenproblem in den Griff zu kriegen, sollte man also die Ursachen und nicht nur die Symptome bekämpfen.

Die Ursachen von Algenplagen

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Kalkablagerungen auf den Blättern von Aquarienpflanzen sind ein eindeutiges Warnsignal, dass zu wenig CO2 im Wasser vorhanden ist. Dieser CO2 Mangel wiederum begünstigt das Algenwachstum

Viele Algenarten vermehren sich dann übermäßig, wenn Nährstoffe in einem Ungleichgewicht im Wasser sind. Problematisch kann es zum Beispiel sein, wenn das Wasser zuviel Nitrat enthält, gleichzeitig aber nur sehr wenig CO2. Die Aquarienpflanzen wachsen in so einem Fall nur sehr schlecht, da ihnen CO2 fehlt. Die weit weniger anspruchsvollen Algen profitieren nun vom Überangebot an Nitrat und vermehren sich sehr schnell. Aquarienpflanzen sind somit der Gegenspieler zu Algen. Daher empfiehlt sich eine regelmäßige Düngung (eventuell auch mit CO2), um die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Wenn es den Pflanzen gut geht, so halten sich Algen normalerweise sehr in Grenzen. Als ideale Nährstoffkonkurrenten haben sich schnellwachsende Stengelpflanzen erwiesen.

Neben der Sicherstellung eines optimalen Nährstoffgleichgewichts, um das Pflanzenwachstum zu fördern, sind regelmäßige Wasserwechsel sinnvoll. Mit diesen werden überflüssige Nährstoffe aus dem Aquarium transportiert. Vor allem in nur schwach bepflanzten, aber mit Garnelen dicht besetzten Aquarien können Stickstoffverbindungen wie Nitrat überhand nehmen, da keine Pflanzen da sind, um den Stickstoff aufzunehmen. Hier ist ein regelmäßiger Wasserwechsel äußerst wichtig. Nicht nur der Algen wegen, denn zu hohe Nitratwerte können auch Garnelen schaden.


Auch zu viel Lichteinfall kann das Algenwachstum begünstigen. Vor allem direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden. Aber auch zu lange Beleuchtungsdauern können problematisch sein, in der Regel reichen 10 Stunden Beleuchtung am Tag vollkommen. Ebenso können alte Leuchtstoffröhren, die kein optimales Lichtspektrum mehr abgeben, Algen begünstigen.

Maßnahmen bei übermäßigem Algenwachstum

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Schnellwachsende Stengelpflanzen sind Nährstoffkonkurrenten und können helfen, Algenplagen zu vermeiden

Es sei nochmals angemerkt, dass Algen in jedem Aquarium vorhanden sind. Man wird sie niemals vollständig entfernen können. Die "Chemiekeule" ist eine denkbar schlechte Methode, weil man damit

  1. in den meisten Fällen den Garnelen erheblich schadet und
  2. nur die Symptome (kurzfristig) bekämpft

Um ein akutes Algenproblem zu bekämpfen, sollte man aber Ursachen und Symptome gleichermaßen angehen. Folgende Methoden haben sich dabei bewährt:

Den Pflanzen einen Vorteil verschaffen

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In einem gesunden Aquarium werden die Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen und in neue Pflanzenteile umgesetzt. Die Algen haben auf Grund von Nährstoffmangel erst gar keine Chance zu gedeihen.

Daher sollte man bei einem Algenproblem viele schnell wachsende Pflanzen einsetzen, die möglichst viele Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen.

Algen sind jedoch wesentlich anspruchsloser, was die Art der Nährstoffe angeht. Pflanzen sind auf eine größere Palette von Nährstoffen angewiesen. Fehlt auch nur ein Nährstoff aus der Palette, so können sie nicht wachsen und somit auch keine Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen.

Das ganze kann man mit dem "Fass-Prinzip" veranschaulichen:

  • Ein altmodisches Holzfass besteht aus vielen Planken, die mit Eisenringen zu einem Fass zusammengehalten werden.
  • Die Höhe jeder Planke steht in unserem Vergleich nun für die Konzentration eines bestimmten Nährstoffes im Aquarienwasser.
  • Das Fass lässt sich bis zur Höhe der niedrigsten Planke füllen.

Daher sollte man bei einem Algenproblem die Aquarienpflanzen mit Flüssig- oder Feststoffdünger gezielt mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Auch eine CO2 Düngung kann sich positiv auswirken.

Beleuchtung reduzieren

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Unsere normalen Wasserpflanzen stellen nach ca. 10 Stunden Beleuchtung am Tag ihren Stoffwechsel ein. Alle übrige Beleuchtungszeit können die Algen voll für sich nutzen.

Dunkelkur

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Bei der Dunkelkur wird die Beleuchtung abgeschaltet und das Aquarium für zwei Tage lichtdicht verhängt. Den Pflanzen und Tieren schadet das nicht, die Algen vertragen es hingegen nicht und sterben ab.

Manuelles Entfernen

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Neben der Ursachenbehandlung kann man natürlich auch die Symptome angehen. Bei Pinselalgenbefall auf den Blatträndern der Wasserpflanzen können diese zum Beispiel mit einer Schere entfernt werden. Für das Reinigen der Scheiben gibt es Magnetschrummer und Klingenschaber. Auch das Abreiben mit Filterwatte hat sich bewährt.

Geweihschnecken

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Gegen lästige Schmieralgen an den Scheiben kann man auch Geweihschnecken einsetzen. Diese kleinen Schnecken weiden die Algen unermüdlich von den Scheiben und anderen Gegenständen ab.

Kahmhaut

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Dabei handelt es sich um einen Biofilm an der Wasseroberfläche. Dieser Biofilm macht zumeist einen öligen, glänzenden Eindruck. Es handelt sich um verschiedene Bakterien und Mikroorganismen, die an der Grenzfläche leben.

Eine Kahmhaut stellt normaler Weise kein Problem dar, kann aber im Extremfall den Gasaustausch zwischen Beckenwasser und Luft behindern. Man kann sie entfernen, indem man ein Stück Küchenrolle kurz auf die Kahmhaut legt und sofort wieder von dieser abzieht. Durch Oberflächenbewegung kann die Kahmhaut ebenfalls vermindert werden. Garnelen und Schnecken fressen gerne die Kahmhaut. Wenn man Pflanzen hat, die bis an oder über die Wasseroberfläche reichen, bietet man Garnelen die Chance, die Kahmhaut zu erreichen.

Zu hohe Temperaturen im Sommer

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An heißen Tagen steigt die Temperatur im Aquarium schon mal auf gefährliche Werte und Krankheitserreger können sich rasant vermehren. Die Garnelen, die durch die hohen Temperaturen eh schon gestresst und geschwächt sind, können so schnell erkranken und sterben. Die beste Abhilfe schaffen folgende Vorgehensweisen:

Wasserwechsel mit kühlem Wasser

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Mit dem Einwechseln von kühlem Wasser kann man die Temperatur schnell senken. Allerdings steigt sie mit der Zeit wieder an und es muss erneut Wasser gewechselt werden. Das Ganze ist daher auf Dauer recht zeitaufwändig.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht zu weit und nicht zu schnell abgesenkt wird. In Fällen von zu schneller Abkühlung wurden mitunter schon sogenannte Schockhäutungen beobachtet. Daher sollte die Temperatur pro Wasserwechsel nicht mehr als 3°C sinken.

Kühlung mittels Ventilatoren / Lüftern

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Ein Ventilator, der auf die Wasseroberfläche bläst, sorgt für "Verdunstungskälte". Das bedeutet, dass durch die Verdunstung das Aquariumswasser gekühlt wird. Da das Wasser aber durch die Umgebungswärme wieder aufgeheizt wird, stellt sich ein Temperatur-Endwert ein. Dieser hängt von Umgebungstemperatur, Lüfterleistung und Aquariumsgröße ab.

Als Lüfter benutzt man entweder einen gewöhnlichen Standventilator, oder verwendet Einrichtungen, die in/an der Aquarienabdechung angebracht werden. Derartige Lüftereinheiten kann man schnell und kostengünstig selber bauen. Bei einem 200l-Becken reicht z.B. meist schon ein handelsüblicher 8cm-PC-Lüfter aus, der über ein Steckernetzteil mit variabler Spannung problemlos geregelt werden kann (und dessen maximale Spannung von 12V selbst bei direktem Kontakt mit Wasser nicht lebensgefährlich ist).

Aber Vorsicht: Elektrischer Strom birgt Gefahr für Leben und Gesundheit, speziell in der Nähe von Wasser!

Einzelnachweise

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  1. Carsten und Frank Logemann - Garnelenfiebel 2007, Dähne Verlag
  2. Andreas Karge / Werner Klotz, Süßwassergarnelen aus aller Welt, 2.Auflage 2008 Dähne Verlag
  3. Dokumentation der Behandlung der Rost/Brandfleckenkrankheit: www.garnelenforum.de, (abgerufen am 16.Februar 2012)
  4. Andreas Karge / Werner Klotz, Süßwassergarnelen aus aller Welt, 2.Auflage 2008 Dähne Verlag
  5. Andreas Karge / Werner Klotz, Süßwassergarnelen aus aller Welt, 2.Auflage 2008 Dähne Verlag
  6. Gottfried Schubert/ Dieter Untergasser - Krankheiten der Fische 1994, Franckh-Kossmos Verlag
  7. Klotz, Werner: Untermieter oder Feind - Saugwürmer als Ektosymbionten auf Süßwassergarnelen, Artikel in Caridina 2010/1, S. 48
  8. Hakenwürmer bei de.wikipedia.orgabgeruhfen am 01.05.2012
  9. Michael Wolfinger, Krankheiten bei Garnelen - http://www.zzf.de/tips/artikel/140.html (abgerufen am 01.04.2012)
  10. Michael Wolfinger - Ihr Hobby Garnelen 2011, bede bei Ulmer
  11. Michael Wolfinger, Krankheiten bei Garnelen - http://www.zzf.de/tips/artikel/140.html (abgerufen am 25.02.2012)
  12. Michael Wolfinger - Ihr Hobby Garnelen 2011, bede bei Ulmer
  13. Krankheiten und Pathogene www.garnelenzucht.de (abgerufen am 19.02.2012)
  14. Microspora (abgerufen am 19.02.2012)
  15. Michael Wolfinger, Krankheiten bei Garnelen - http://www.zzf.de/tips/artikel/140.html (abgerufen am 19.02.2012)
  16. Andreas Karge / Werner Klotz: "Warum haben die Rotrücken rote Rücken?", Stand: Februar 2005, www.wirbellose.de, (abgerufen am 16.Februar 2012)
  17. Michael Wolfinger - Ihr Hobby Garnelen 2011, bede bei Ulmer
  18. Andreas Karge / Werner Klotz, Süßwassergarnelen aus aller Welt, 2.Auflage 2008 Dähne Verlag
  19. Carsten und Frank Logemann - Garnelenfiebel 2007, Dähne Verlag