Innere Medizin kk: Liquorpunktion
Erscheinungsbild
Zurück zur Übersicht
Das Wichtigste
[Bearbeiten]- Die Lumbalpunktion ist eine wichtige diagnostische Maßnahme in der Neurologie und Inneren Medizin
- Sie dient zur Gewinnung von Liquor, um diesen dann im Labor untersuchen zu können.
- Sie muß unter sterilen Bedingungen von einem erfahrenen Untersucher durchgeführt werden.
- Wenn man sie in Seitenlage durchführt, kann man den Patienten sedieren und die Untersuchung ist mit örtlicher Betäubung weitgehend schmerzfrei.
- Der Liquor wird bakteriologisch, mikroskopisch und laborchemisch untersucht, meist mit der Fragestellung nach einer entzündlichen Gehirn - oder Hirnhauterkrankung.
Name , englische Bezeichnung , OPS Nummer Definition der Methode
[Bearbeiten]OPS 2020
1-204.2 Lumbale Liquorpunktion zur Liquorentnahme
Indikationen
[Bearbeiten]- entzündlichen Erkrankungen des Gehirns
- Meningitis
- Enzephalitis
- Borreliose
- Neurosyphilis
- multipler Sklerose
- Leukämie
- Demenz
- Subarachnoidalblutung (erst nach der Bildgebung )
- Hirntumoren
Kontraindikationen
[Bearbeiten]- Erhöhter Hirndruck
- Blutungsgefahr
- unruhiger Patient
Ablauf
[Bearbeiten]Übersicht
[Bearbeiten]- Aufklärung, Indikation und Kontraindikation überprüfen
- Ruhige Umgebung schaffen
- Material ( Nadel, Auffanggefäße, Sterile Abdeckung ) beschaffen und bereitlegen
- erfahrenen Doktor suchen
- Labor informieren
- Patienten lagern und eventuell leicht sedieren
- Markierung der Punktionsstelle
- Desinfektion der Punktionsstelle
- Punktion + makroskopische Inspektion des Liquors
- Material ins Labor bringen und auswerten lassen
- Ergebnis im Kontext des Patienten bewerten
Lumbalpunktion im Liegen
[Bearbeiten]Die Lumbalpunktion in Seitenlage hat den großen Vorteil, dass der Patient zur Untersuchung sediert werden kann. Die Untersuchung ist dann auch bei unruhigen oder ängstlichen Patienten möglich. Die Trefferquote ist wahrscheinlich ähnlich gut wie bei der Punktion im Sitzen.
- Man markiert die Beckenkämme und die Spinalfortsätze der Wirbelsäule.
- Dann punktiert zwischen den Spinalfortsätzen in Richtung Wirbelsäule bis man auf das Ligamentum Flavum trifft.
- Dieses durchstösst man und zieht den Mandrän aus der Punktionsnadel, um den Liquorfluß zu prüfen.
Lumbalpunktion im Sitzen
[Bearbeiten]Ergebnisse
[Bearbeiten]Alternativen
[Bearbeiten]Risiken
[Bearbeiten]Einverständnis
[Bearbeiten]Geschichte, Innovationen
[Bearbeiten]Erste beschriebene Lumbalpunktionen
[Bearbeiten]- Heinrich Irenaeus Quincke:
- Die Lumbalpunktion des Hydrocephalus.
- In: Berliner Medizinische Wochenschrift. Band 28, 1891, S. 929–933.
- Die Lumbalpunktion des Hydrocephalus.
- Walter Essex Wynter:
- Four cases of rubercular meningitis in which paracentesis was performed for the relief of fluid pressure.
- In: Lancet. Band 1, 1891, S. 981–982.
- Four cases of rubercular meningitis in which paracentesis was performed for the relief of fluid pressure.
- J. M. Pearce: Walter Essex Wynter, Quincke, and lumbar puncture.
- In: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry. Band 57, Nr. 2, Februar 1994,
- ISSN 0022-3050, S. 179, PMID 8126500, PMC 1072445 (freier Volltext).
- In: Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry. Band 57, Nr. 2, Februar 1994,
Auswertung , typische Befunde Bildbeispiele
[Bearbeiten]siehe Innere Medizin kk: Liquor
Wie lernt man die Methode ? Didaktik
[Bearbeiten]Üben an der Leiche
[Bearbeiten]Zuschauen bei einem erfahrenen Arzt
[Bearbeiten]Markieren der wichtigsten anatomischen Punkte
[Bearbeiten]- Beckenkämme markieren
- Spinalfortsätzen tasten und markieren
Üben am Patienten
[Bearbeiten]Da die Lumbalpunktion keine hohe Komplikationsrate hat, kann der unerfahrene Arzt oder die unerfahrene Ärztin sie unter Aufsicht bei sedierten Patienten relativ schnell selbst durchführen.
Merksätze
[Bearbeiten]- Der Knochenkanal leitet einen zur Wirbelsäule. Man muß mit der Nadel tasten. Immer dort, wo man auf harten Knochen trifft ist man falsch.
- Die Serie bringt es. Man muss mindestens 20 Lumbalpunktionen durchgeführt haben, um die Technik zu verstehen.
Erfolgskriterium
[Bearbeiten]Der laufende Liquor ist das entscheidende Erfolgskriterium.
Probleme der Methode,Fehlinterpretationen, Grenzen
[Bearbeiten]Wer macht es ? Wie oft ? Statistik
[Bearbeiten]Kosten
[Bearbeiten]Geräteauswahl Hersteller
[Bearbeiten]Fragen
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-113.html
- Diagnostik und Therapie des postpunktionellen und spontanen Liquorunterdruck-Syndroms
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)|2012}}
- Diagnostik und Therapie des postpunktionellen und spontanen Liquorunterdruck-Syndroms
- http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/030-107.htm
- Diagnostische Liquorpunktion
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie
- Diagnostische Liquorpunktion
- http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/029-041.html
- Hygienemaßnahmen bei Liquorpunktionen, Liquorableitungen und Injektionen am ZNS
- Arbeitskreis „Krankenhaus- & Praxishygiene“ der AWMF 2011
- Hygienemaßnahmen bei Liquorpunktionen, Liquorableitungen und Injektionen am ZNS
Links
[Bearbeiten]Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Wikibooks und Autoren übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben. Beachten Sie auch den Haftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigen Hinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit.