Japanisch/ Benefaktive
Erscheinungsbild
Ein weiterer Grund warum im Japanischen keine Pronomen notwendig sind, liegt darin, dass bestimmte Verben und Adjektive diese schon in ihrer Bedeutung beinhalten.
Die Verben
| ageru, kureru, yaru | geben |
und
| morau | bekommen |
bedeuten nicht einfach nur geben und bekommen:
| ageru | ich gebe jemandem etwas (oder du gibst jemand anderem etwas) |
| kureru | jemand gibt mir etwas (oder jemand anders gibt dir etwas) |
| morau | ich bekomme etwas (oder du bekommst von jemand anderem etwas) |
| yaru | jemand gibt einem Tier etwas |
Die Unterscheidung zwischen ich und du in diesem Zusammenhang ist nie problematisch.
Mit Hilfe der te-Form können ferner die so genannten benefaktiven Formen gebildet werden:
| doa o akete agemasu | ich öffne für jemanden die Tür |
| doa o akete kuremasu | du öffnest für mich die Tür |
| doa o akete moraimasu | jemand öffnet die Tür für mich |
| doa o akete yaru | die Tür für ein Tier öffnen |
Diesen Verben entsprechen auch wieder gehobene Formen:
| einfach | gehoben |
| ageru | sashiageru |
| kureru | kudasaru |
| morau | itadaku |
Damit werden sehr formelle und höfliche Ausdrücke erzeugt:
Der höfliche Imperativ wird mit kudasaru gebildet:
| Doa o akete kudasai. | Öffnen Sie bitte die Tür. |
Zusammen mit Passiv- und Kausativ- und Potenzialformen ergeben sich sehr formelle Ausdrücke:
| Doa o akesasete itadakemasu ka. |
| Wörtlich: Kann ich bekommen, von Ihnen veranlasst zu werden, Ihnen die Tür zu öffnen? |
| Würden Sie mir erlauben, für Sie die Tür zu öffnen? Darf ich Ihnen die Tür öffnen? |