Japanisch/ On-Yomi und Kun-Yomi

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Kanji haben eine eigenständige Bedeutung und werden auch als Logogramme bezeichnet. Die Kanji wurden im 5. Jahrhundert aus China importiert, und ihre Lesung wurde dem Japanischen angepasst.

  • Die ON-yomi (wörtlich: Klang-Lesung) nennt man auch sino-japanische Lesung. Sie wurde aus dem Chinesischen abgeleitet (es handelt sich um eine ans Japanische angepasste Variante der originalen chinesischen Aussprache des Zeichens) und wird daher auch oft chinesische Lesung genannt. Die ON-yomi wird meistens (aber nicht immer) verwendet, wenn ein Zeichen zusammen mit anderen Kanji steht, um ein zusammengesetztes Wort zu ergeben.
  • Die KUN-yomi (wörtlich: Begriff-Lesung) heißt auch rein-japanische Lesung. Bei einer solchen Lesung handelt es sich um ein altjapanisches Wort (das also nicht aus dem Chinesischen stammt), für das das Schriftzeichen nur von seiner Bedeutung her übernommen wurde, aber nicht vom Klang her. Diese Lesung wird meistens (aber nicht immer) benutzt, wenn ein Kanji alleine steht und selbst ein ganzes Wort bildet. Da diese Lesung häufig bei Verben, Adjektiven und Adverbien, die konjugiert werden, verwendet wird, fügt man den konjugierten Teil mit Hiragana hinzu. Dieser Teil wird "Okurigana" genannt und in einem Wörterbuch steht er immer in Grundform nach der tatsächlichen Lesung (wie unten ".きい").

Beispiel:

    大           
     ON-Lesungen: ダイ (DAI) タイ (TAI) 
    KUN-Lesungen: おお (oo) - おお.きい (oo-kii) 
       Bedeutung: groß

Wann welche Lesung angewendet wird, geht aus dem Kontext des Kanji hervor und muss auswendig gelernt werden.