Karl Marx und die Kritik der politischen Ökonomie/ Krisentheorie
Profitrate
[Bearbeiten]m (Mehrwert) PR (Profitrate) = -------------------------------------------- v (variables Kapital) + c (konstantes Kapital)
- "Der Profit des Kapitalisten kommt daher, daß er etwas zu verkaufen hat, das er nicht bezahlt hat. Der Mehrwert resp. Profit besteht gerade in dem Überschuß des Warenwerts über ihren Kostpreis, d.h. in dem Überschuß der in der Ware enthaltnen Gesamtsumme von Arbeit über die in ihr enthaltne bezahlte Summe Arbeit. Der Mehrwert, woher er immer entspringe, ist sonach ein Überschuß über das vorgeschoßne Gesamtkapital. Dieser Überschuß steht also in einem Verhältnis zum Gesamtkapital, das sich ausdrückt in dem Bruch m/C, wo C das Gesamtkapital bedeutet. So erhalten wir die Profitrate m/C = m/c+v im Unterschiede von der Rate des Mehrwerts m/v.
- Da der Kapitalist die Arbeit nur exploitieren kann durch Vorschuß des konstanten Kapitals, da er das konstante Kapital nur verwerten kann durch Vorschuß des variablen, so fallen ihm diese in der Vorstellung alle gleichmäßig zusammen, und dies um so mehr, als der wirkliche Grad seines Gewinns bestimmt ist nicht durch das Verhältnis zum variablen Kapital, sondern zum Gesamtkapital, nicht durch die Rate des Mehrwerts, sondern durch die Rate des Profits, die, wie wir sehn werden, dieselbe bleiben und doch verschiedne Raten des Mehrwerts ausdrücken kann.
- Zu den Kosten des Produkts gehören alle seine Wertbestandteile, die der Kapitalist gezahlt, oder für die er ein Äquivalent in die Produktion geworfen hat. Diese Kosten müssen ersetzt werden, damit das Kapital sich einfach erhalte oder in seiner ursprünglichen Größe reproduziere. […]
- <53> Die Rate des Mehrwerts gemessen am variablen Kapital heißt Rate des Mehrwerts; die Rate des Mehrwerts gemessen am Gesamtkapital heißt Profitrate. Es sind zwei verschiedne Messungen derselben Größe, die infolge der Verschiedenheit der Maßstäbe zugleich verschiedne Verhältnisse oder Beziehungen derselben Größe ausdrücken.
- Aus der Verwandlung der Mehrwertsrate in Profitrate ist die Verwandlung des Mehrwerts in Profit abzuleiten, nicht umgekehrt. Und in der Tat ist die Profitrate das, wovon historisch ausgegangen wird. Mehrwert und Rate des Mehrwerts sind, relativ, das Unsichtbare und das zu erforschende Wesentliche, während Profitrate und daher die Form des Mehrwerts als Profit sich auf der Oberfläche der Erscheinungen zeigen.
- Was den einzelnen Kapitalisten angeht, so ist klar, daß das einzige, was ihn interessiert, das Verhältnis des Mehrwerts oder des Wertüberschusses, wozu er seine Waren verkauft, zu dem für die Produktion der Ware vorgeschoßnen Gesamtkapital ist; während ihn das bestimmte Verhältnis dieses Überschusses zu, und sein innerer Zusammenhang mit den besondren Bestandteilen des Kapitals nicht nur nicht interessiert, sondern es sein Interesse ist, sich blauen Dunst über dies bestimmte Verhältnis und diesen innern Zusammenhang vorzublasen."
Kapital III, S. 52 ff. http://www.mlwerke.de/me/me25/me25_051.htm
Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate
[Bearbeiten]Ein Teil des Mehrwertes wird in Produktionsmittel investiert, sodass bei gleichbleibenden Mehrwerten die Ertragsrate des Gesamtkapitals (Profitrate) abnimmt; nur die größeren Kapitalisten können sich durch immer stärkeren Kapitaleinsatz behaupten.
Verelendungstheorie
[Bearbeiten]Der vermehrte Einsatz von Kapital führt dazu, dass Arbeiter durch Maschinen ersetzt werden. In der Folge sinkt die Lohnsumme; d.h. dort, wo die Löhne der Arbeiter oberhalb ihres Existenzminimums liegen, kommt es zu Lohnsenkungen; dort, wo kein Spielraum für Lohnsenkungen mehr besteht, zu Arbeitslosigkeit. Im Ergebnis sinkt der Lebensstandard der Massen bis hin zu einer allgemeinen Verelendung. In der Folge erhebt sich die Arbeiterklasse und enteignet die Kapitalistenklasse im Zuge einer Weltrevolution.
Klassisches Wertparadoxon
[Bearbeiten]„Wasser besitzt großen Nutzen aber geringen Wert, die Menge des Wassers ist nämlich viel größer als die Nachfrage danach. Diamanten haben geringen Nutzen aber großen Wert, da die Nachfrage nach Diamanten viel größer als ihre Menge ist.“
John Law: Money and Trade Considered, Kapitel 1
Einzelnachweise
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