Klettern/ Weiteres Material
Dieses Kapitel enthält Informationen zu Material, das nicht in andere Kapitel passt.
Bouldermatten
[Bearbeiten]Bouldermatten, die man üblicherweise als Crashpads bezeichnet, werden wie der Name schon sagt beim Bouldern eingesetzt. Die Matten werden auf, für den Boulderer gefährliche, Felsblöcke gelegt, die sich unter dem eigentlichen Boulder befinden und haben den Sinn, dass sich ein Sturz keine schweren Verletzung nach sich zieht. Auch dienen sie zum Dämpfen von Sprüngen wie beim Abspringen oder dem herunterspringen nach Begehung eines Boulders.
Clipstick
[Bearbeiten]Ein Clipstick, oder auch Cheatstick genannt, dient der Erleichterung des Clippens einer Expresse in eine Zwischensicherung.
Dabei wird am Ende einer Stange der Karabiner der Expresse möglichst starr befestigt, der in die Zwischensicherung eingehängt werden soll. Die Stange hat eine Länge, mit der die Zwischensicherung gut erreichbar ist. Es bieten sich hier längenverstellbare Teleskopstöcke an. Die Expresse kann dabei durch einen einfachen Mechanismus, bedienbar vom anderen Ende des Clipsticks, wieder von der Stange getrennt werden.
Man kann verschiedene Modelle von Clipsticks kaufen, wobei sie auch einfach improvisiert werden können.
Im gezeigten Beispiel im Bild wird eine Teleskopstange (aus dem Malerbedarf im Baumarkt erhältlich) und eine lange Reepschnur verwendet, um die nicht im Seil vorgeclippte Expresse in einen Bühlerhaken einzuhängen. Dabei wird
- die Expresse über einen auf Zug komplett lösbaren Knoten ähnlich des Schleifknotens über den Karabinerrücken am Ende der Telekopstange befestigt.
- Die starr verbundene Expresse wird mit der Schnapperöffnung gegen den Bühlerhaken gedrückt, so dass sie eingeklinkt wird. Über den Zug an der Reepschnur wird der Verbindungsknoten aufgelöst.
- Die Teleskopstange ist nicht mehr mit der Expresse verbunden und kann weggenommen werden. Die Expresse ist geklinkt.
In einigen Situationen ist es sinnvoll, dass der zu clippende Schnapper zuvor geöffnet ist. Etwa wenn die Zwischensicherung nicht starr ist und dadurch der Schnapper nicht gegen die starre Zwischensicherung aufgedrückt werden kann. Hier kann der Knoten um Karabinerrücken und Schnapper verlaufen, so dass dieser offen steht. Auch ist es möglich die Schlaufe des Schleifknotens so um den Schnapper zu legen, dass dieser offen bleibt und die Schlinge beim Lösen des Knotens auf Zug vom Schnapper herunterrutscht.
Oft übersehen: Anstatt des Teleskopstocks kann ein einfacher herumliegender langer Stock vom nächsten Gebüsch verwendet werden (Herumliegend! Nicht einfach abbrechen).
Sollte man auf ein Offenhalten des Schnappers vor dem Klinken verzichten können, so gibt es noch weitere Tipps:
- Alternativ zur Reepschnur kann die Expresse auch über ein Klebeband (Tape) am Teleskopstock befestigt werden.
- Es ist denkbar, den Stock fest an der Expresse zu fixieren. Dabei kann entweder auf ein Lösen des Stockes von der Expresse komplett verzichtet werden oder beim Erreichen der Expresse während des Klettern die Fixierung entfernt werden. Im Falle einer Toprope-ähnlichen Verwendung mit vorgeclippten Seil, sollte dies jedoch nicht geschehen, da hier durch den Stock eine zusätzliche Verletzungsmöglichkeit gegeben wird.
Es gibt kletterethische Diskussionen, ob der Einsatz eines Clipsticks vertretbar ist. De facto wird weder die Zwischensicherung noch der Fels der Kletterroute durch die Benutzung des Clipsticks selbst beschädigt.
Bei dieser Auseinandersetzung werden Fragen aufgeworfen, ob es vertretbar ist, wenn
- Clipsticks überhaupt eingesetzt werden oder
- ein Kletterer den Clipstick zum Einhängen der Expressen in die Kletterroute für einen anderen Begehungsstil als dem Pink-Point benutzt oder
- eine Benutzung des Clipsticks für die erste Zwischensicherung akzeptabel ist oder
- eine Benutzung des Clipsticks während der Begehung der Route im Routenverlauf aus der Wand heraus akzeptabel ist oder
- ein Vorclippen der Expresse im Seil stattfindet, während der Clipstick die Expresse erst später in die Zwischensicherung hängt.
Die allgemeinen Meinungen verlaufen dabei kontrovers und es gibt kaum objektive Kriterien, die eine totale Ablehnung rechtfertigen.
Gerade bei der letzten Frage gibt es jedoch ein aufgeführtes objektives Argument, wenn als zusätzliche Rahmenbedingungen gelten, dass der Kletterer über seinem Kletterniveau klettert und auch eine harte Sicherung durch den Sichernden stattfindet. Als harte Sicherung ist anzusehen, wenn der Sicherungspartner derart eng sichert, dass in einer solchen dem Toprope vergleichbaren Situation ein Seilzug dem Kletternden helfen kann. Zwischensicherungen sind nicht mit Selbstverständlichkeit als geeignete Topropeumlenker eingerichtet. Es kommt zu einer sonst nur im Sturzfall auftretenden Belastung der Zwischensicherungen. Auch können besonders bei dem sich daraus ergebenden Seilverlauf verbunden mit der harten Sicherung ungewohnte Schleifbedingungen des gespannten Seils auf Expressen und Fels der Kletterroute beobachtet werden. Der Fels wird also mehr belastet und beschädigt. Diese objektive Meinung der zusätzlichen Belastung führt zur deutlichen Ablehnung des Clipsticks im beschriebenen Fall. Dennoch gibt es Kletterer, die auf diese Art den Clipstick einsetzen. Auch sei hier noch folgende Anmerkung gestattet: Da Zwischensicherungen nicht mit Selbstverständlichkeit als geeignete Topropeumlenker eingerichtet sind, gefährden sich die in der Sicherungskette befindlichen Seilpartner hier zusätzlich.
Aufgrund der gegebenen Möglichkeit Angstsituationen des Vorstiegs mittels Clipstick zu umgehen oder zumindest zu verringern, sogar Kletterrouten unsauber deutlich über dem eigenen Kletterniveau einfacher als Pink-Point kletterbar zu machen, auch wenn keine Einhängemöglichkeit für einen Toprope gegeben ist, hat der Clipstick auch den Spitznamen Cheatstick geerntet (englisch: to cheat - schummeln).
Selbst gebautes Materialbrett
[Bearbeiten]Das Materialbrett dient zur Aufbewahrung von Klettermaterial: Schlingen und Reepschnüre können an den Holzstangen aufgehängt werden, zwischen denen sich Materialschlaufen für Karabiner, Expresssets usw. befinden. Es lässt sich leicht selbst bauen, sofern man mit einer Bohrmaschine umgehen kann. Die Maße können variiert werden, haben sich aber bei mir sehr gut bewährt. Das Brett schützt die Wand vor möglicher Beschädigung durch härtere Kletterutensilien. Das Materialbrett eignet sich nicht für die Aufbewahrung von Kletterseilen: Die Buchenstäbe sind etwas zu kurz und zu dünn dafür.
Material:
- Massivholzbrett 18 mm stark, 14 x 85 cm
- Rundholzstab Buche, Durchmesser 12 mm, Länge mindestens 60 cm (wird üblicherweise in Längen von 1 m verkauft)
- Kunststoffschlauch 1 m, Außendurchmesser 10 mm (Baumarkt, Gartenabteilung)
- Dünne Reepschnur (3 mm), etwa 1,5 m
- Schleifpapier (100 Körnung)
- Schrauben und Dübel zur Befestigung an der Wand
Bauanleitung:
- Foto gut anschauen.
- Vom Rundholzstab 5 Stücke von 11 cm Länge absägen. Ränder mit Schleifpapier leicht abrunden.
- Mit einer Bohrmaschine 5 Löcher mit 12 mm Durchmesser in das Brett bohren. Die Löcher haben 2,5 cm Abstand vom Rand des Bretts. Der Abstand zwischen zwei Löchern beträgt 20 cm. Das ist der schwierigste Teil, da die Löcher genau senkrecht sein sollten.
- 2 Löcher für die Wandbefestigung in Brett bohren.
- Die Buchenstäbe mit Holzleim in die Löcher einleimen.
- Den Kunstoffschlauch in 4 Stücke zu 25 cm schneiden.
- Die Reepschnur wird mit einem Mastwurf am ersten Buchenstab befestigt und dann durch ein Schlauchstück gezogen. Am nächsten Buchenstab mit einem Mastwurf befestigen usw.
Unfertiges und Entwürfe
[Bearbeiten]Eispickel
[Bearbeiten]Verwendung:
- Spazierstockpickel - Eine Hand umfasst den Kopf des Pickel. Beim Gehen stützt man sich auf den Pickel wie auf einen Spazierstock. Man geht in einem Dreierrythmus: Schritt - Schritt - Pickel.
- Seitstützpickel - Eine Hand umfasst den Kopf des Pickels, die andere Hand umfasst den Schaft weit unten. (Für steileres Gelände)
- Kopfstützpickel - Eine Hand umfasst den Kopf des Pickels. Die Haue wird aufs Eis aufgelegt (nicht eingeschlagen) und man stützt sich mit der Hand auf dem Pickel ab.
- Geländerpickel - Eine Hand umfasst den Schaft des Pickels. Die Haue wird möglichst tief unterhalb ins Eis geschlagen. Beim Abwärtsgehen gleitet die Hand am Pickelschaft wie an einem Geländer entlang.
- Schaftzugpickel - Eine Hand umfasst den Schaft des Pickels. Beim Aufwärtsgehen wird der Pickel oberhalb ins Eis eingeschlagen. Man zieht sich am Schaft nach oben.
Vgl. [GD01], S. 20-38
Eisgeräte
[Bearbeiten]- Haue
- Hammerkopf
- Schaufelkopf
-
Eispickel
-
Eispickel mit Nummerierung der Bauteile
-
Eisgerät
-
Eisgerät
Steigeisen
[Bearbeiten]Frontzacken, Fersendorn
-
Steigeisen
-
Steigeisen mit Riemenbindung
Eisschrauben
[Bearbeiten]Eishaken und wie man sie setzt.
Einwandfreien Halt im Eis bieten nur Sicherungsmittel in Rohrform, im Einzelnen:
- Rohreisschraube zum Eindrehen (nach einigen anfänglichen Hammerschlägen) zum Lösen wieder herausdrehen. Zum Sichern nicht unter 15 cm Schaftlänge.
- Rohreishaken zum schnellen Setzen (Einschlagen, keine Sprengwirkung) und wieder Herausdrehen. Einhändiges Setzen möglich. Zum Sichern nicht unter 18 cm Schaftlänge.
Alle anderen Eissicherungsmittel wie Halbrohreisschrauben, Korkenzieher-Eisschrauben, Spiralzahnhaken usw. sind nachteilig:
- geringe Haltekraft im Eis,
- Bruchgefahr,
- große Sprengwirkung.
-
Eisschraube
-
verschiedene Eisschrauben
-
Eisschraube
Felshammer
[Bearbeiten]Der Felshammer oder Kletterhammer dient zum Einschlagen vom Spreizkeil bei Bohrhaken oder zum Einschlagen von Normalhaken.
Leitern
[Bearbeiten]- aus Bandmaterial z. B. Petzl Gradistep
- Strickleiter
- mit Metallsprossen und Reepschnur
- Speläo-Leiter mit Metallsprossen und verzinktem Stahlseil
Fifi-Haken
[Bearbeiten]Zum Nachziehen von Leitern oder anderen Gegenständen.