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Kurzanleitung zur Analyse der Wohnungselektrik: Installationsrohranordnung und Leitungsanordnung

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Installationsrohranordnung und Leitungsanordnung

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Es wird ein bisschen praktischer. Die Geräte und Leitungen der gezeigten Schaltungen sollen gedanklich so im Raum verteilt werden wie man sie mit guter Wahrscheinlichkeit auch vorfinden kann. Dabei reicht es vorerst, die möglichen Bahnen der Leitungen zu bestimmen und nicht welche Leiter dann genau drinnen sind. Diese Leitungsbahnen entsprechen den Elektroinstallationsrohren, wenn welche verlegt sind. Die Rohre oder Kabel sind in einer Wohnung normalerweise nicht sichtbar, im Gegensatz zu den Geräten. Mit den folgenden Überlegungen, kann man aber trotzdem ganz gut abschätzen, wo sie sich befinden.

In weiterer Folge werden die Lampen- und Steckdosenschaltungen von einem früheren Kapitel kombiniert und so umgeformt, dass sich die Leiter aus dem Schaltplan auch tatsächlich in den konstruierten Kabelbahnen verlegen lassen. Damit ist auch der Ort und die Funktion der zu erwarteten Leiter bekannt, egal ob es jetzt Drähte oder Kabel sind und welche Farbe sie genau haben.

Dazu gibt es keine allgemeingültigen Schaltungsmuster wie etwa bei den Lampenschaltungen, weil ja jedes Zimmer ein bisschen anders ist. Deswegen werden häufige Anordnungen behandelt, die einen Grossteil der Fälle abdecken. Das Ganze wird anhand der Beispielwohnung, ebenfalls aus einem früheren Kapitel, gezeigt und kann als theoretische Übung für die tatsächliche Wohnung gesehen werden.

Installationszonen

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Die Leitungen werden in einer Wohnung verdeckt unter dem Verputz oder hinter den Trockenbauwänden verlegt, eben in Rohren, selten auch direkt im Verputz. Jedenfalls sind sie in Wänden, Decken und Zwischendecken und manchmal auch im Boden zu finden. In Decken und Böden nehmen sie wenn möglich die kürzeste Strecke, in Wänden sollten sie in bestimmten Bereichen verlegt sein.

Finden der besten Route

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Deckendose, auf eine Betonschalung genagelt
Gipskartongerätedose von hinten

Theoretisch gesehen ist Leitungsverlegen ein Routingproblem. Es wird in einer Wohnung ein Netzwerk von Routen ausgewählt sein, das möglichst einfach zu herzustellen ist, aber trotzdem korrekt ist. Dazu ist es notwendig, den Herstellungsaufwand grob einzuschätzen. Er hängt stark vom Mauerwerk ab. Gipskartonwände und Decken eignen sich gut für die Verlegung von flexiblen Elektroinstallationsrohren für eine Wohnung, Ziegelmauerwerk ist okay. Fertiger Beton eignet sich schlecht, erfolgt die Verlegung aber schon beim Bau von Betonwänden und Decken, eignet er sich gut. Ein Kamin eignet sich eigentlich gar nicht. Holzdecken sind meistens nur in einer Richtung gut geeignet, das heißt in der Richtung der Trägerbalken und nicht quer dazu. Liegt entlang dem Weg einer Leitung beispielsweise eine Ziegelwand und eine solche Holzdecke, ist der einfachste Weg nicht unbedingt der kürzeste.

Abzweigdosen und Gerätedosen

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Unterputz-Abzweigdose

Die Knotenpunkte eines Leitungsnetzwerks, also die Klemmstellen für Abzweigungen, können in eigenen Abzweigdosen liegen, oder in vergrösserten Schalter- Steckdosen- oder Lampenanschlussdosen, allgemein Gerätedosen genannt. Natürlich ist auch eine Kombination möglich. Abzweigdosen sind meist mit freiem Auge sichtbar und sind normalerweise knapp unter der Decke an der Wand angeordnet.

Die Installation mit flexiblen Installationsrohren gibt eine gewisse maximale durchgehende Rohrlänge vor, da die Drähte oder Kabel, die eingezogen werden müssen sonst steckenbleiben würden. In einem zweifingerdicken Rohr können etwa 2 Steckdosen- oder Lampenkabel nicht viel mehr als 10m gezogen werden, um die Ecke nur die Hälfte. Bei längeren Strecken oder beengten Verhältnissen sind mehrere Dosen anzutreffen, wenn auch nur zum Zweck des leichteren Verlegens.

Zimmer mit einem Schalter

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Anhand der im Plan vom vorigen Kapitel gezeichneten Beispielwohnung soll nun ein einfacher Stromkreis analysiert werden. Der Schlafzimmerstromkreis Nummer 1 im Plan besteht aus allen Anlagenteilen im Schlafzimmer. Das sind der Lichtschalter, die Lampe und zwei Steckdosen. Es wird für das Beispiel angenommen, dass Rohre in der Decke nur gut in der Richtung der Fensterfront installiert werden können, nicht quer dazu. Sonst gibt es keine besonderen Einschränkungen.

Abzweigung in Abzweigdosen

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Prinzipnetzwerk einer einfachen Lampenschaltung

Die Installation mit Abzweigdosen läuft grundsätzlich an der Wand entlang. Es kommt die einfache Ein-Aus-Lampenschaltung mit einem Schalter zum Einsatz, kombiniert mit mehreren Steckdosen. Die Lampenschaltung benötigt eine Verbindung vom Sicherungskasten zum Schalter, vom Schalter zur Lampe und vom Sicherungskasten zur Lampe. In der vorliegenden Schaltung ist in der Mitte dieses Dreiecks ein Knoten, die erste Dose. Durch sie gehen alle drei Verbindungen durch. Weiters wird die Verbindung von dieser Dose zur Lampe mit einer zweiten Dose unterbrochen. Die Steckdosen sind jeweils mit der nächstgelegenen Geräte- oder Abzweigdose verbunden. Die Zuleitung geht aller Vorausicht nach durch weitere Dosen, die aber erst bei der Betrachtung des Gangs erwähnt sind.

Für die Schaltung werden die 3 notwendigen Verbindungen einer einfachen Lampenschaltung wie beschrieben an der ersten Dose gebündelt. Die Steckdosenleitungen kommen noch dazu. Dabei werden Anspeisungsleiter, die sowohl von der Lampen- als auch von der Steckdosenschaltung genutzt werden nicht doppelt verlegt sondern so spät wie möglich aufgeteilt. Das gilt in dem Beispiel für die Phase bis zum Schalter und den Neutralleiter bis zur zweiten Dose.

Dieselbe Schaltung mit Kabeln muss mit weniger Farben auskommen, hat aber natürlich denselben Schaltplan. Ist ein Leiter einer Lichtschaltung einmal von der einer Steckdosenleitung getrennt, wird er in neueren Installationen aufgrund von Querschnittsregeln normalerweise nicht mehr im selben Kabel wie Steckdosenleitungen geführt. Deswegen führen 2 getrennte Kabel von der ersten zur zweiten Dose.

Abzweigung in Schalter- und Steckdosen

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Ohne Abzweigdose erfolgt die Bündelung der 3 notwendigen Verbindungen einer einfachen Lampenschaltung in einer Gerätedose, hier der Schalterdose. Als Netzwerk betrachtet, wird die Abzweigdose mit allen Verbindungen und Funktionen aus der vorigen Version mit der Schalterdose verschmolzen. So gehen die direkten Verbindungen zur Anspeisung und zum Rest der Schaltung auf die Schalterdose über. Die andere Abzweigdose verschwindet aber natürlich auch, damit müssen die Lampe und Steckdose ihre eigenen Leitungswege zur Schalterdose erhalten. Die Zuleitung geht aller Voraussicht nach wieder durch weitere Dosen.

Besonders praktisch ist das in dem Zimmer nicht. Die Leitung zur Lampe hat 3 Kurven, 2 davon sind scharfe Raumkanten, was normalerweise so nicht installiert wird. Günstiger wird die Methode bei mehr Steckdosen und natürlich bei direkt verbundenem Licht.

Auch im Schaltbild ist die Bündelungsstelle zum Schalter gewandert. Dargestellt ist die zweite Version mit Stecker X1.3.

Dasselbe mit Kabeln.

Abzweigung in Lampendosen

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In Betondecken werden die Installationsrohre meist schon beim Schalungsbau verlegt. Anders als sonst ist eine Verlegung in Decken dabei besonders beliebt. Um die Decke gut zu nutzen, können die dort befindlichen Lampendosen zur Abzweigung und Verteilung für ein Zimmer verwendet werden. Die Zuleitung über die Decke kann ziemlich geradlinig erfolgen, was keine zusätzlichen Dosen erforderlich macht.

Der Mittelpunkt der Schaltung ist die Lampendose.

Für Kabelinstallation gilt dasselbe: Der Bündelungspunkt verlagert sich zur Lampe.

Zimmer mit zwei Schaltern in einem Lichtkreis

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Der Gang- und Badstromkreis Nummer 2 im Plan besteht zum einen Teil aus den Anlagenteilen vor der Eingangstür und vor der Schlafzimmertür, im Folgenden Gang genannt. Zum anderen Teil besteht er aus den Anlagenteilen im Bad. Der Gang, der hier als Beispiel für ein Zimmer mit 2 Schaltern dient, enthält ausserdem 2 gleichzeitig geschaltene Lichter und 2 Steckdosen. Es wird für das Beispiel wieder angenommen, dass Rohre in der Gangdecke nur gut in der Richtung der Fensterfront installiert werden können, nicht quer dazu. Ausserdem soll das Bad eine abgehängte Decke haben. Sonst gibt es keine Besonderheiten.

Abzweigung in Abzweigdosen

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Prinzipnetzwerk einer Wechselschaltung mit 2 Lampen

Für die Installation mit Abzweigdosen kommt die Wechselschaltung mit zwei Schaltern zum Einsatz, kombiniert mit den Steckdosen. Diese Lampenschaltung benötigt 5 Verbindungen, vom Sicherungskasten zu einem Schalter, weiter zum anderen Schalter, weiter zu einer Lampe, ausserdem die Verbindung vom Sicherungskasten zu einer Lampe und die Verbindung zwischen den Lampen. Die Verbindungen kann man kreisförmig anordnen, was für die räumliche Verteilung der Geräte im Gang gut passt. Jeweils eine Lampe und ein Schalter sind nämlich nahe beieinander, während die 2 Lampe-Schalter Gruppen selber eher entfernt voneinander liegen. Fasst man nun die notwendigen Leitungswege in Abzweigdosen bzw. Knoten zusammen, und wählt man zur Probe nur eine einzige Dose, so enthält er alle Leitungen, was aber nicht sehr praktisch ist. Wählt man eine Dose auf jeder Seite, so liegen die zwei Verbindungen der Lampen-Schaltergruppen in beiden Dosen und ebenfalls der Rest der ihnen jeweils nahestehenden Leitungen. In dem Beispielraum wird angenommen, es ist noch eine dritte Verbindungsdose an der Wand sichtbar, und zwar beim Schalter der Schalter-Lampegruppe beim Eingang bzw. beim Sicherungskasten. Also wird der betreffende Knoten noch mal aufgeteilt auf 2 Knoten bzw. Dosen.

Die Steckdosen sind jeweils mit der nächstgelegenen Gerätedose verbunden. Da man in Zwischendecken beim Rohrverlegen ein leichtes Spiel hat, wird im Beispiel vermutet, dass die Verlegung der Gangleitungen über die Badezimmerdecke geht.

Die Leitungen des Schaltplans der Wechselschaltung werden wieder so umgezeichnet, dass sie durch die 3 Dosen gehen. Das Bild ist das Ergebnis in Drahtausführung. Die Korrespondierenden gehen durch alle Dosen, der Geschaltene kommt vom letzten Schalter und geht zu den Lampen zurück. Die Steckdosenleitungen kommen noch dazu. Dabei wird die Phase der Lampenschaltung beim ersten Schalter vom Steckdosenkreis abgezweigt und der Neutralleiter in der jeweiligen Lampenabzweigdose.

Die Kabelausführung bringt keine grossen Überraschungen.

Der Weg vom Sicherungskasten zur Schlafzimmertür wird auch von der Zuleitung vom Schlafzimmerstromkreis genutzt. Sie kann durch die selben Dosen gehen, sollte dann aber als Kabel ausgeführt sein. Wenn nicht, wären Zugdosen zu erwarten, das sind Dosen ohne Abzweigung die nur der leichteren Verlegung dienen. Ist das Rohr an der Badezimmerdecke zugänglich, kann stattdessen eine Muffe zum Kabel- oder Drahteinziehen gedient haben. Abzweigdosen sollte es in der Zwischendecke keine geben.

Eine weitere Besonderheit kann hier beim Gang erklärt werden. Normalerweise wird ein Stromkreis der Übersichtlichkeit wegen nicht im Sicherungskasten verteilt sondern wie hier in der Dose über der Eingangstür. Alle Verbraucher sind in die Dose geführt und gehen mit einer gemeinsamen Zuleitung mit 3 Leitern in den Sicherungskasten. Ist ein Teil direkt mit dem Sicherungskasten verbunden, zum Beispiel die Steckdose X2.1, hat der Stromkreis zwei Zuleitungen. Das kommt vor allem bei Stromkreisen in der Nähe vom Sicherungskasten vor und ist bei der später behandelten Dosensuche wichtig.

Abzweigung in Schalter- und Steckdosen

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Soll die Bündelung und Verschaltung in Schalter- und Steckdosen erfolgen, kommen hier nur die 2 Schalterdosen in Frage. Weil der Weg dazwischen recht lang ist und sich so kaum ein Kabel einziehen lässt, bietet es sich an, auch dazwischen nach Dosen zu suchen. Der Badezimmerlichtschalter kommt in Frage. Oder aber es wurde auf der Badezimmerdecke eine Muffe zum Kabelziehen geöffnet.

Die Mittelpunkte der Schaltung sind die Schalterdosen.

Dasselbe mit Kabeln.

Abzweigung in Lampendosen

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Die Leitungsführung beim Zusammenschliessen der Leitungen in den 2 Lampendosen, wie sie bei Betondecken häufig anzutreffen ist, erfolgt grossteils über die Decke.

Die Mittelpunkte der Schaltung sind die Lampendosen.

Dasselbe mit Kabeln.

Installationsdose mit 2 Lichtkreisen

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Die Problemstellung ist diesmal nur die Verdrahtung einer Dose für die Anlagenteile vom Badezimmer, das sind Steckdose, Schalter und 4 Lampen. Dazu kommt noch ein Ventilator mit eingebauter Nachlauffunktion. Um ein Beispiel einer etwas komplizierteren Verschaltung zu erhalten, kommen die Badezimmerleitungen zu einer schon beschriebenen Schaltung dazu. Die Grundlage ist nämlich die mittleren Dose der Abzweigdoseninstallation des Gangs.

Die Leitungen der besprochenen Ganginstallation bleiben gleich, das sind Phase, Nulleiter und Schutzleiter, 2 Korrespondierende die die Dose nur durchqueren, und ein Geschaltener für die Lampe E2.1. Neu ist eine einfache Ein-Ausschaltung mit dem Schalter S2.2 und der Lampengruppe E2.2. Auch der Steckdosenanschluss über dem Waschbecken kommt dazu, sowie ein Ventilatoranschluss. Er wird mit den 3 Steckdosenleitungen angespeist. Der zusätzliche Geschaltenene vom Badezimmerlicht steuert die Nachlaufautomatik.

Ist das Bad mit einem eigenen Stromkreis abgesichert, sollten 2 verschiedene Dosen zu finden sein, für jeden Stromkreis eine. Es ist auch möglich, eine Dose mit Kunststoff-Trennsteg vorzufinden, dann kann jede Hälfte einen separat abgesicherten Stromkreis enthalten.


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