LaTeX-Kompendium: Schnellkurs: Erstellen eines Literaturverzeichnisses

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Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten ein Literaturverzeichnis zu erstellen: Manuell oder automatisch mit Unterstützung eines Hilfsprogrammes. Bei der automatischen Erzeugung unterscheidet man in das in die Jahre gekommene BibTeX (mit Zusatzpaketen wie natbib und anderen) und der modernen Kombination aus LaTeX-Paket biblatex mit dem Hilfsprogramm biber.

Im folgenden wird das manuelle Erstellen mit der thebibliography-Umgebung, sowie der automatische Ansatz mit BibTeX erklärt. Der moderne Ansatz fehlt bislang, kann aber auf goLaTeX nachgelesen werden.


theBibliography[Bearbeiten]

Verweis aus dem Text[Bearbeiten]

Im Text wird hinter dem Zitat der Befehl \cite verwendet.

.... So sind 96\,\% der bundesdeutschen Schulen mit Computern ausgestattet. \cite[S.~7]{bmbf} ...

Um eine Quelle in das Literaturverzeichnis aufzunehmen, ohne dass sie explizit im Text als Quelle aufgeführt wird, ist \nocite zu verwenden.

Literaturverzeichnis[Bearbeiten]

Am Ende der Datei wird ein Abschnitt thebibliography gesetzt. thebibliography enthält die kompletten Informationen zu den Einträgen im Literaturverzeichnis.

\begin{thebibliography}{laengste Labelbreite}
   \bibitem[text]{bezugspunkt}
\end{thebibliography}

In dem Feld laengste Labelbreite wird etwas eingetragen, das mindestens so lang ist, wie das längste Label eines Eintrages (eine Zeile darunter).

Das optionale Argument text kann ein Label enthalten, welches sowohl im Text als auch im Literaturverzeichnis erscheint.

Der Pflichtparameter bezugspunkt enthält eine kurze Bezeichnung des Eintrages. Anhand dieser Bezeichnung wird ein Bezug von dem Verweis im Text zum Literaturverzeichnis erstellt.

\begin{thebibliography}{xxxxxxxxxxxxxxxxxxx}
   \bibitem[BMBF, 2003]{bmbf}"'IT-Ausstattung der allgemein bildenden und berufsbildenden 
                               Schulen in Deutschland"', http://www.schulen-ans-netz.de/   
                               neuemedien/fakten/dokus/it-ausstattung-2003.pdf, 10.03.2005
\end{thebibliography}

Der Zeilenumbruch im \bibitem-Befehl ist nicht in der Originalversion des Dokuments. Würde es, wie in der Original tex-Datei, ohne Zeilenumbruch geschrieben werden, sieht das Ergebnis hier im Wiki schaurig aus.

Um die Überschrift des Literaturverzeichnisses zu ändern, kann folgender Befehl verwendet werden:

\renewcommand{\refname}{Mein Literaturverzeichnis}

Das Literaturverzeichnis enthält alle Einträge, egal ob sie benutzt werden, oder nicht (im Gegensatz zu BibTeX, siehe unten).

BibTeX[Bearbeiten]

Mit BibTeX wird eine separate Datei mit Literaturverweisen beschrieben. Ein Datensatz ist unten beschrieben. Bei BibTeX spricht man von einer Literaturdatenbank.

Da die Literaturdatenbank in einer separaten Datei gespeichert ist, kann sie besser transportiert und wiederverwendet werden. Es werden nur Einträge in das kompilierte Literaturverzeichnis übernommen, auf die auch im Text referenziert wurde, oder die durch den Befehl "\nocite{key}" erzwungen werden. Möchte man alle in der .bib-Datei enthaltenen Quellen auch im Literaturverzeichnis aufführen lassen, so tut dies der Befehl "\nocite{*}" an einer beliebigen Stelle im Dokument.

BibTeX unterscheidet bei den Befehlen nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung.

Verweis aus dem Text[Bearbeiten]

Im Text wird hinter dem Zitat der Befehl \cite verwendet. Die Verwendung ist die gleiche wie oben.

Aufbau des BibTeX[Bearbeiten]

@MISC{bmbf,
  AUTHOR = "Bundesministerium für Bildung und Forschung",
  TITLE = "IT-Ausstattung der allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen in Deutschland",
  HOWPUBLISHED = "http://www.schulen-ans-netz.de/neuemedien/fakten/dokus/it-ausstattung-2003.pdf",
  YEAR = "2003"
  }

Literaturtypen[Bearbeiten]

Bei diesem Beispiel wurde als Literaturtyp MISC benutzt, da ein Internetlink nicht so recht einzuordnen ist. Es gibt aber noch (viele) andere:

  • article - Artikel aus einer Zeitschrift
  • book - Buch
  • conference, proceedings, inproceedings - Protokoll oder Artikel aus einer Konferenz oder Tagung
  • inbook - Buchauszug, z. B. Kapitel
  • incollection - Buch aus einem Sammelwerk oder einer Reihe
  • manual - Bedienungsanleitung, technische Anleitung
  • masterthesis - Diplomarbeit
  • phdthesis - Doktorarbeit
  • techreport - Material aus einer Hochschule, Universität oder Forschungsinstitut
  • unpublished - noch nicht veröffentlichtes Material

Felder[Bearbeiten]

  • address
  • annote
  • author
  • booktitle
  • chapter
  • edition
  • editor
  • howpublished
  • institution
  • journal
  • key
  • month
  • note
  • number
  • organization
  • pages
  • publisher
  • school
  • series
  • title
  • type
  • volume
  • year

Einbinden ins Dokument[Bearbeiten]

\bibliography{lit}

Mit dem \bibliography-Befehl wird das Literaturverzeichnis erstellt. Der Parameter gibt die benutzte Literaturdatenbank an. In diesem Fall ist das die Datei "lit.bib".

\bibliographystyle{alpha}

\bibliographystyle gibt den Designstil für das Literaturverzeichnis an. Es gibt -natürlich- mehrere:

  • plain - Das Literaturverzeichnis ist alphabetisch geordnet und die Verweise erfolgen durchnummeriert.
  • unsrt - Das Literaturverzeichnis ist nach dem Auftreten des \cite-Befehls sortiert.
  • alpha - alphabetische Sortierung, die Verweise werden mit der Abkürzung des Autorennamens und der Jahreszahl markiert
  • abbrv - alphabetische Sortierung, die Eintragungen im Literaturverzeichnis werden abgekürzt

Online-Generierung von BibTeX-Einträgen[Bearbeiten]

Der Literaturgenerator macht es möglich, schnell und einfach BibTeX-Einträge zu erstellen.

Dazu muss nur der Title in die Suche eingegeben werden und schließlich das gewünschte Buch ausgewählt werden.