Langzeitarchivierung: Philosophie

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Tafel der Voyager 2 Sonde, Beschreibung siehe Weblinks
Tafel der Voyager 2 Sonde (andere Seite), Beschreibung siehe Weblinks
Radioteleskope in den USA

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Ein Spinner, der dieses Buch verfasst hat? Gut möglich, aber das überlasse ich dem Leser, man muss sich alles mal klar machen. Wie lange hält denn so ein "Endlager", wir wollen ja realistisch sein. Vielleicht wird es ja mal gefunden und die Informationen sind wirklich wertvoll und machen einen posthum berühmt, aber was bringt es denn, wenn man vielleicht eh schon lange tot ist? Der Ruhm? Was hat man denn davon? Ich persönlich habe es nicht auf Ruhm abgesehen, wenn ich so ein Lager anlege, meinen Namen wird man eh irgendwann vergessen und weg bin ich. Irgendwann wird die Menschheit eh aussterben und damit jegliche Erinnerung und irgendwelches Wissen, das dann niemand mehr braucht. Aber das ist der Sinn des Lebens, es gibt ja keinen, alles, was wir jemals tun, denken oder sagen werden, ist absolut bedeutungslos, da es irgendwann verloren und vergessen wird. Machen wir uns nichts vor, es ist doch so und vielleicht ist es auch gut so. Jeder sollte darüber nachdenken und sich Fragen, welcher Sinn in seinem Dasein steckt, ich wäre ja schon glücklich, wenn man irgendwann ein Buch aus dem Lager ausgräbt und mit Freude liest, dann hätte es sich schon gelohnt, aber der Mensch will ja viel weiter hinaus...

Voyager[Bearbeiten]

Am 20. August 1977 startete die Voyager Sonde 2 auf ihre Reise ins All. Sie hatte einige Aufgaben und flog an Saturn, Uranus und Neptun vorbei um schließlich das Sonnensystem zu verlassen und in die Weiten des Weltraums einzutauchen. Sie fliegt, noch heute, nach mehr als 30 Jahren, dabei wird sie fast nicht langsamer und fliegt immer weiter, sofern alles gut geht, auch in 50 oder 500 Jahren. Dabei kann es gut sein, dass diese Sonde das letzte Zeugnis der Menschheit wird, wenn wir ausgestorben sind und die Erde nicht mehr bewohnbar ist, dann bleibt dieses kleine Gerät der letzte Beweis für unsere Existenz. An Bord der Sonde befindet sich eine vergoldete Platte (siehe Bild). Diese hat eine Haltbarkeit von einer halbe Milliarde Jahren und enthält Musik und Bilddokumente, die man mit einem Gerät abspielen kann. Musik, Tierlaute, Sprache, das alles wird man finden, dazu noch eine Angabe, woher die Platte kommt und etwas über unsere Welt, das wars schon, mehr bleibt von uns nicht mehr, in 500 Millionen Jahren, aber es hat sich doch gelohnt, oder?

Noch weiter weg[Bearbeiten]

Ganz schön viel weiter weg sind aber noch andere "Dinge" von uns Menschen. Es sind keine Objekte, aber dennoch kann man sie wahrnehmen, wenn man die Technik dazu hat. Ich spreche von Radiowellen, Signalen, die mit Lichtgeschwindigkeit durchs All sausen und praktisch ewig weit senden. Nehmen wir einfach mal an, die ersten Radiosignale, die es gab und die stark genug gesendet wurden, starteten 1950 und senden bis heute. Das sind knapp 58 Jahre bis heute, jedes Jahr hat 365 Tage(wir rechnen vereinfacht ;), jeder Tag 24 Stunden, jede Stunde 60 Minuten, jede Minute 60 Sekunden. Das macht 1.829.088.000 Sekunden, fast 2 Milliarden! Nun, wir wissen, das Licht legt in einer Sekunde eine Entfernung von 300.000 km zurück, also sind diese Signale insgesamt schon 548.726.400.000.000km weit gereist! Stellen Sie sich das mal vor, achso, leider kann das niemand, im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbar! Und jeden Tag legen diese Signale wieder knapp 25.920.000.000 km zurück und das werden sie weiterhin, Jahre, sogar Jahrhunderte lang. Dann, wenn selbst die Voyager Sonden zerstört sind, werden diese Signale noch durchs All schwirren und vielleicht wird sie irgendjemand hören und dekodieren können, vielleicht irgendwann, aber dann werden wir es nicht mehr herausfinden können.

Problematik[Bearbeiten]

Auch hier liegt wieder der Hase im Pfeffer. Wir wissen nicht, ob es noch anderes Leben im All gibt, aber da es Milliarden von Sonnen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr sehr groß. Nur wird das Leben zu weit weg sein, als dass wir jemals davon erfahren könnten. Wir müssen aber bedenken, selbst wenn unsere Signale irgendwann einen Planeten erreichen, der Leben beherbergt: kann man unsere Signale wahrnehmen? Wir dürfen nicht vergessen, wir Menschen leben zwar seit etwa 40.000 Jahren auf dem Planeten und Leben an sich gibt es seit vielen Millionen Jahren, aber die Technik, um Radiowellen zu empfangen, haben wir erst seit ca. 100 Jahren! Vielleicht haben uns schon längst vor etlichen Jahrtausenden Aliens angefunkt, aber wir konnten es gar nicht bemerken, weil wir die Technik nicht hatten. Es wäre also ein riesiger Zufall, wenn unsere Signale genau dann einen anderen Planeten erreichen, wenn das Leben dort in der Lage ist, die Signale zu lesen... naja, vielleicht haben wir ja mal Glück.

Weblinks[Bearbeiten]