Wir hatten die Transportgleichnung betrachtet und daraufhin die Eigenschaften der Laplace-Gleichung und der Poisson-Gleichung untersucht. Nun gehen wir zur Wärmeleitungsgleichung über, sie lautet
Sie heißt homogen für , sonst inhomogen.
Wir können eine Anfangswärmeverteilung zum Zeitpunkt und Wärmequellen und -senken vorgeben und die Gleichung sagt uns, wie sich die Wärmeverteilung in Raum und Zeit entwickelt. Die Lösung für den Ganzraumfall haben wir schon betrachtet. Dann haben wir die Wärmekugel (englisch heat ball) eingeführt und die Mittelwerteigenschaft bewiesen. Nun folgern wir daraus das Maximumprinzip. In diesem Kapitel beweisen wir drei verschiedene Varianten der Eindeutigkeit des Anfangswertproblems.
Eindeutigkeit gemäß dem Maximumprinzip
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Eindeutigkeit mittels der Energiemethode
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Beweis
Für gilt
Setze
und berechne die Ableitung nach der Zeit. Integral und Ableitung lassen sich vertauschen, da und seine Ableitung stetig sind und beschränkt auf dem kompakten . Das ergibt mit partieller Integration Mathe_für_Nicht-Freaks:_Buchanfang_Maßtheorie_by_Richard4321/ Der_Satz_von_Stokes
Damit ist monoton fallend und es folgt
Das ergibt mit der Randbedingung
damit folgen
Hilfssatz über das Supremum der Lösung auf
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Bisher hatten wir Eindeutigkeit für beschränkte Gebiete gezeigt, jetzt ist das Ziel die Eindeutigkeit auf unbeschränkten Gebieten. Dafür benötigen wir eine Zusatzbedingung an , dass nicht zu schnell anwächst. Und wir benötigen folgenden Hilfssatz.
Satz
Sei eine Lösung von
Zudem genüge der Wachstumsbedingung
mit . Dann gilt
Genügt die Lösung der Anfangswertaufgabe der unteren Schranke
so gilt
Beweis
1.) Seien und fest. Dann löst die Funktion
die homogene Wärmeleitungsgleichung in , denn
und
Zu beliebigem setze . Dann ist eine kalorische Funktion und mit dem Maximumprinzip erhalten wir
2.)
Sei beliebig. Da echt positiv ist, gilt
Für alle gilt
Es gelte . (Später zeigen wir das Argument für beliebig große ). Wähle ein mit . Dann gilt
und weiter
Wegen des Grenzwertes
gilt für große
somit
3.)
Damit folgt
und mit obiger Anwendung des Maximumprinzips
Damit ergibt sich
und insgesamt
4.)
Wir hatten die Einschränkung formuliert. Ist größer, so betrachtet man die Intervalle mit . Dann gilt
Benennt man nun die Zeit , so lässt sich der Beweis auf Schritte 1.)-3.) zurückführen. Wieso genau? Hat jemand eine Idee?
To-Do:
Wieso gilt das? Hat jemand eine Idee? Nachzutragen
Eindeutigkeit auf
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Satz
Seien und . Dann hat die Anfangswertaufgabe
höchstens eine Lösung , die der Wachstumsbedingung
mit Konstanten genügt