Podcasting für Einsteiger und Fortgeschrittene/ Kondensatormikrofone
Kondensatormikrofone arbeiten – wie der Name schon sagt – nach dem Kondensatorprinzip. Zwei sich in engem Abstand gegenüberstehende Metallplatten werden mit einer elektrischen Spannung geladen und erzeugen ein Magnetfeld. Auftreffende Schallwellen verändern den Abstand der beiden Platten und erzeugen einen entsprechenden Stromfluss. Gegenüber der Bewegung der Membran/Spule des dynamischen Mikrofons ist die Empfindlichkeit eines Kondensatormikrofons deutlich größer.
Ein Kondensatormikrofon kommt daher dem Podcaster im Prinzip sehr entgegen und auch im professionellen Radio kommen selten andere Mikrofone zum Einsatz. Die Qualität ist bei gleichem Preis deutlich höher, Stimmen werden viel realistischer abgebildet und auch kleinste Nuancen werden registriert.
Für die Vorladung des Kondensators benötigen Kondensatormikrofone eine anliegende Spannung, die sogenannte Phantomspannung (oder auch Phantomspeisung). Diese liegt in der Regel bei 48V und wird von vielen Mikrofoneingängen mitgeliefert. Dies gilt es aber stets zu prüfen, nicht jeder Mikrofoneingang liefert Phantomspannung bzw. manchmal muss diese noch explizit ein- oder zugeschaltet werden.
Auch hier ist der Vorteil ein Nachteil. Zwar sind bei dem empfindlichen Kondensatormikrofon dank der ungeheuren Empfindlichkeit Lautstärke und Nähe zum Mikrofon nicht mehr ganz so entscheidend, wie beim dynamischen Mikrofon, doch bedeutet dies auch, dass unerwünschte Hintergrundgeräusche viel eher mit auf der Aufnahme landen.
Ein daraus resultierendes Problem kann das sogenannte Übersprechen sein: bei einer Aufnahme mit mehreren Mikrofonen kann eine laute Stimme von einem weiteren, ggf. zu empfindlich eingestellten Mikrofon mit aufgenommen werden. Dieses Übersprechen erzeugt schnell unerwünschte Halleffekte, auf die mit besserer Schalldämmung oder niedrigeren Eingangspegeln reagiert werden sollte.