Quadcopter selber bauen/ Motivation Quadcopter

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Du fragst dich vielleicht, warum du dich unbedingt mit Quadcoptern und dann auch noch den Selbstbau beschäftigen sollst? Nun, prinzipiell sind im Modellbau auch die Elemente Land und Wasser möglich, aber diese haben natürlich weniger Freiheitsgrade und oft können sich die Modelle dort gar nicht so weit entfernen. Sein wir ehrlich, selbst zu fliegen ist bisher nur wenigen vergönnt :) Die unbemannte Luftfahrt, also die Nutzung von UAVs, hat seit Jahren eine immer weiter steigende Verbreitung. Verschiedenste Copter werden dabei bereits in verschiedensten Szenarien genutzt und haben auch eine eigene kleine Industrie geschaffen. Gleichzeitig gibt es eine sehr breite Community, angefangen von spezialisierten Firmen, über Modellbauvereine, bis hin zu stark engagierten Hobbisten.

Elektrisch angetriebene Copter (und hier 'quads' im speziellen) haben den wesentlichen Vorteil, dass sowohl der Aufbau, als auch die Steuerung relativ einfach sind. Verglichen mit Flugzeugmodellen, ist die Mechanik hier wirklich sehr überschaubar und man muss sich nicht mit Servos , Hebeln & Stangen und dem Ausbalancieren herumschlagen. Die Landung ist erfreulich einfach und während des Fluges kann man spontan die Richtung wechseln und die Geräte sind extrem wendig. Das Schweben im Raum ist ebenso möglich und insgesamt ist das Fluggerät auch bei Wind sehr lagestabil. Somit benötigt man nicht unbedingt viel Platz, um einen Quadcopter steigen zu lassen und man kann problemlos in einem Koffer oder Rucksack transportieren und auch in entlegenen Arealen schnell zum Einsatz bringen.

Damit du möglichst keine großen Fehler bei der Zusammenstellung und Kauf deiner Drohne machst, versuchen wir dir in diesem Wikibook die verschiedenen Komponenten mit ihren Standards darzustellen und dir damit eine Vorauswahl basierend auf den best practises darstellen. Doch eigentlich soll es dabei nicht immer nur um kaufen, kaufen, kaufen gehen, sondern gerade das selber machen und auch insbesondere fliegen und Spaß mit dem eigenen Gerät haben. Du hast es dann bei der Zusammenstellung selbst in der Hand, Interoperabilität herstellen und bist dann nicht auf Hersteller-Baugruppen oder nicht anpassbare Komplettsysteme angewiesen. Du weißt dann nach dem Zusammenbau auch wie man die Drohne reparieren kann und ja, leider sind Abstürze im Modellsport kaum auf Dauer zu vermeiden. Aber darüber hinaus hast du auch den Ausbau und Anpassung des UAV selbst in der Hand und es kann sich gemeinsam mit deinen Fähigkeiten weiterentwickeln. Diese Modularität erfordert zwar eine deutlich zeitaufwendigere Einarbeitung, als mit einem fertigen System zu starten, aber die sehr gute Kombinier- und Anpassbarkeit spart auch bares Geld, und ermöglicht später immer noch den Austausch mit leistungsfähigeren Komponenten. Du umgehst damit die teilweise deutlich überteuerten Fertigkomponenten und den oft künstlich eingeschränkten Lebenszyklus durch auslaufende Softwareunterstützung.

Für das Zusammenspiel, der Konfiguration und Steuerung ist dann nämlich auch keine geschlossene kommerzielle Software notwendig. Dies ermöglicht dir beinahe beliebig tiefe Eingriffe in die Abläufe und das realisieren eigener Projekte oder Forschungen. Plus, dass du automatisch von der Weiterentwicklung durch die gesammte Community profitierst. Die zugrundeliegende Elektronik ist dank OpenHardware prinzipiell meist auch selbst baubar, aufgrund der Kompaktheit erfordert dies aber durchaus einige Übung. Wie bei anderen technischen Hobbies, wird man hier basteln und fummeln müssen. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Dadurch lernt man aber viel, weil man auf Lücken stößt, wo einem Aspekte unklar waren. Und es ging fast allen Modellbau-Piloten so :-) Durch die Nutzung von vielen freier Projeke, ermöglicht es dir das damit gelernte Wissen und Fähigkeiten universell einzusetzen und auch auf andere Projekte zu übertragen

Egal ob Kind, Student oder Rentner, wir sind der Meinung, dass jeder (mit der richtigen Unterstützung) eine Drohne bauen und natürlich fliegen kann. Dazu sollen dir als Leser die jeweiligen Aspekte auf möglichst einfachem Niveau dargestellt werden, denn niemand kann überall gleich gutes Vorwissen mitbringen. Ärmel hoch, das wird schon!