Religionskritik: Buddha

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Eine Buddhastatue auf Java

Einleitung[Bearbeiten]

Der  Buddhismus wird aus der begrenzten westlichen Sicht als undogmatische und friedliche Religion wahrgenommen. Ein Protagonist wie der  Dalai Lama vermittelt ein sympathisches Bild des Buddhismus. Auch die undogmatische Herangehensweise der buddhistischen Lehre an die Entstehung der Welt, die nach festen Naturgesetzen und ohne Eingreifen eines übernatürlichen Wesens stattfand, ist aus religionskritischer Sicht positiv zu werten. Im Buddhismus gibt es außerdem keinen übernatürlichen Gott, kein reines Geistwesen. Auch das kommt bei naturwissenschaftlich denkenden und gotteskritischen Menschen gut an.

Dazu ein Zitat von  Andreas Altmann: aus seinem lesenswerten Buch: Triffst du Buddha töte ihn.

Wie erfreulich hoffnungslos da der Buddhismus klingt. Wie lässig er den Himmel übersieht, auch den Teufelsschlund, ja, sich nicht um Gott schert, somit dem Menschen seine Würde und Eigenverantwortung zurückgibt. Indem er ihn nicht vertröstet, auf gar nichts, nur ungerührt und kompromisslos auf die Gegenwart verweist, in der er sich bewähren muss. Schon schwer. Aber immerhin werden wir nicht infantilisiert, sind wir nicht angewiesen auf die Launen eines Allmächtigen, eines – so plappern die Glaubensbrüder und Betschwestern – »Allgütigen«.

Trotzdem gibt es auch am Buddhismus einiges zu kritisieren. Hauptkritikpunkt ist dabei sicherlich der Reinkarnationsglaube, bzw in abgeschwächter Form der Karmagedanke. Beides ist aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht haltbar.

Das Leiden und seine Ursachen, sarvam dukha – alles ist leidvoll[Bearbeiten]

(Anmerkung: zu diesem Abschnitt gibt es einige Einsprüche und Kritik. Sie sind auf der Diskussionsseite nachzulesen.)

Ausgangspunkt der buddhistischen Lehre ist die Existenz des Leidens in der Welt. Dazu meint Buddha als sog. 1. Edle Wahrheit seiner Lehre: Dies Bhikkhus, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist leidhaft, Altern ist leidhaft, Krankheit ist leidhaft, Tod ist leidhaft; Trauer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind leidhaft; mit Unliebem vereint sein, von Liebem getrennt sein ist leidhaft; Begehrtes nicht erlangen ist leidhaft; kurz das Anhaften an dem, was unsere Person ausmacht, ist leidhaft.

Aus Sicht der heutigen Religionskritik wird im Buddhismus das Leiden überbetont. Es gibt auch lange Phasen im menschlichen Leben ohne Leiden. Es gibt Freude, Lusterleben, Gesundheit, Freundschaft und Erfolg. Die heutige Gesellschaft ist hedonistischer. Der Begriff Leiden klingt nach Erleiden und Erdulden. Das wird in unserer jetzigen Zeit nicht mehr automatisch akzeptiert. Man versucht heute Krankheiten und Schmerzen zu verstehen und zu behandeln, unsinnig langes Leiden zu begrenzen. Zu Gautamas Zeit war die Betonung des Leidens viel verständlicher als heute, denn vieles war in den damaligen Gesellschaften ungerecht, unberechenbar und hoffnungslos.


Was aber, ihr Mönche, ist die Edle Wahrheit von der Leidentstehung? Es ist jenes Wiederdasein erzeugende, von Lust und Gier begleitende, bald hier, bald dort sich ergötzende Begehren, nämlich das sinnliche Begehren, das Daseinsbegehren, das Selbstvernichtungsbegehren.

Der Buddhismus sieht im übermäßigen Begehren die Ursache für das menschliche Leiden. Das ist ein stark verengte und teilweise völlig falsche Ansicht. Es gibt viele Gründe für menschliches Leiden, die überhaupt nichts mit Begehren zu tun haben. Es seien hier Unfälle, Naturkatastrophen, Krankheiten und das Alter genannt.

In den folgenden Zitaten aus westlichen Buddhismusquellen zeigt sich die übersteigerte Betonung des Leidens.

Zitat:Der Buddhismus ist ein AUSWEG für die, welche das dauerhafte Ende allen Leides hier und jetzt suchen. Was aber ist dieses Leid? Leid ist Geburt, Leiden, Schmerz, Kummer, Krankheit, Alter, Verfall, Tod, Trauer, Verzweiflung, Armut, Übel, Jammer, Sorgen, Drangsal, Unglück, Krieg, Wahnsinn, Hunger, Not, unerfüllte Wünsche, unzurreichende Lebensbedingungen, Widrigkeiten, Trennung von Dingen, die wir verlangen, Gespaltenheit und alles Instabile und Unkontrollierbare. Buddhismus bedeutet erkannt zu haben, daß alles GESCHAFFENE UNBESTÄNDIG ist, und daß alles Unbeständige KRANK ist. Im UNBESTÄNDIGEN kann kein dauerhafter Segen oder Glück gefunden werden, nur Schmerz und Gefahr. Quelle: http://fundamentalbuddhism.com/german.htm

Zitat: Kurz zusammengefasst heißt das, daß das Pendel der Wiedergeburt unablässig zwischen Himmel, Hölle und dem physischen Universum hin und her schwingt, BIS das SELBST eines jeden "Wesens" sich entschließt, all den Manifestationen ein Ende zu machen, ein Ende dem Leben das indirekt abhängig ist von der Konstruktion einer künstlichen Wirklichkeit, dem Geschaffenen zu ENTFLIEHEN, allem, das eine verwirrende, verfallene, verrottende Masse von Leiden, Schmerz und Qual ist, die durch Verlangen, Haß, Begierde, Wahn, Täuschung und Unwissenheit fortbesteht. Quelle: http://fundamentalbuddhism.com/german.htm

Zementierte Sozialstruktur als Ursache des Leidens[Bearbeiten]

Zitat: Ambedkar, der Führer der Unberührbaren in Indien, der am Ende seines Lebens Buddhist wurde, sagte: Es genügt nicht, die Ursachen des Leidens in "Gier", "Haß" und "Verblendung" zu sehen. Damit spricht man nur von den "inneren" Ursachen. Die soziale Struktur ist ebenfalls Ursache des Leidens.

Kritik an  Anatta[Bearbeiten]

Die tibetischen und nepalesischen Gottheiten Nairatmya und Hevajra umarmen sich. Nairatmya ist die Gottheit der Leere, des Nichtselbst, der Nichtseele, des Anatta

Der buddhistische Begriff Anatta bedeutet Folgendes: Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes „Ich“ und keine ewige Seele. Alles entsteht abhängig von anderem. Jeder Mensch wird etwa von seinen Eltern gezeugt und muss Nahrung zu sich nehmen, um existieren zu können.

Wenn man Anatta auf naturwissenschaftliche Phänomene anwendet, dann ist der Begriff in seiner groben Verallgemeinerung mehrfach falsch:

  • Geologisch betrachtet gibt es Gesteine, die sind uralt und unverändert seit Millionen Jahren beispielsweise Granit, eines der ältesten Gesteine der Erde.
  • Biologisch betrachtet gibt es Abschnitte im Erbgut, die immer konstant bleiben, die essentiell für das Leben sind. Kommt es hier zu Variationen, was in der Evolution ja sonst sehr beliebt ist, dann endet dies in biologischen Sackgassen. Die Variation ist nicht erfolgreich, das variierte Gen stirbt aus und der ursprüngliche Genabschnitt bleibt erhalten. Beispiele dafür sind die Gene für Insulin oder andere lebenswichtige Eiweiße.
  • Psychologisch betrachtet, gibt es menschlich/tierische Verhaltensmuster, die seit Jahrmillionen immer gleich ablaufen. zB Panikreaktionen, Aggression durch zunehmenden Hunger, Kindchenmuster und vieles mehr.

Das es keine ewige Seele gibt, da sind sich dann Naturwissenschaften und Buddhismus wieder einig. Warum sich dann der Buddhismus aber auf die Reinkarnation eingelassen hat und wie diese funktionieren soll, ist aus religionskritischer Anschauung nicht zu verstehen und als Unsinn abzulehnen.

Ich denk mal in Frankfurt

Selbst oder Kein Selbst[Bearbeiten]

Manche buddhistische Lehren und Schulen bestreiten, daß der Mensch ein Selbst, eine Persönlichkeit, hat. Zumindest ist es ein Ziel des Buddhismus, dieses Selbst aufzulösen und es zu transzendieren. Erst dann erreicht man die höchste Stufe der Erleuchtung und kann aus dem Kreislauf der Wiedergeburten ausbrechen.

Der westliche Individualismus und die wissenschaftliche Psychologie widersprechen dieser Ansicht. Jeder Mensch hat eine besondere Persönlichkeit, eine eigene Lebensgeschichte und damit auch eine ganz spezielle menschliche Würde. Aus religionskritischer Sicht ist es nicht Sinn des Lebens, sich immer mehr der völligen Bedürfnislosigkeit anzunähern. Ziel ist ein erfülltes, fröhliches und fleissiges Leben, auf das man als alter Mensch zufrieden zurückblicken kann.

Zitat ausTriffst du Buddha töte ihn.

Mein Ego fällt mir ein. Das es laut Buddhismus nicht gibt. Deshalb sitzen wir hier. Um durch die genaue Beobachtung innerer Vorgänge zu erkennen, dass diese ungeheure Behauptung – die Nichtexistenz des Egos – den Tatsachen entspricht. Nicht mein Ego, niemandes Ego gibt es. Verkündet Buddha. Was wir dafür halten, sei nichts als Einbildung, eine unglaublich hartnäckige Fata Morgana. Da laut den Worten des Meisters nichts »permanent« ist, kein Teil auf der Welt ewig dauert, alles vergeht, jedes Atom sich konstant bewegt, jede lebende Zelle sich verändert, warum soll es dann ein »Ego« geben? Schon aufgrund unserer Stimmungsschwankungen ließe sich doch nachweisen, dass es als »feste Größe«, als feste Einrichtung, nie vorhanden war. Es schwankt, von einer Minute, ja manchmal von einer Sekunde zur nächsten. Es empfindet einmal so, einmal das genaue Gegenteil. Es verfügt über keine Basis, keinen festen Grund, es verfügt über nichts. Nur unsere Einbildung. Um die nächsten Überlegungen klarer im Kontext zu verstehen, sei vorausgeschickt, dass Buddha zu etwas aufgerufen hat, was man nur unter Beifallsstürmen zur Kenntnis nehmen kann. Er rief zu geistiger Unabhängigkeit auf, eigenen Gedanken, eigenem Urteil. So nehme ich ihn jetzt beim Wort: Jede meiner bisherigen Erfahrungen zeigt in die ganz andere Richtung. Denn wenn mich etwas in meinem Leben – 24 Stunden pro Tag, 365 Tage pro Jahr – begleitet, ja nie und niemals verlassen hat, dann mein »Ich«. (» Ich« klingt weniger negativ belastet als »Ego«.) Mein Ich, mein Ego, also meine Sehnsucht nach Liebe, meine Gierattacken und mein Lebenstrieb, werden folglich erst dann aufhören, wenn jemand meinen Kopf vom Rumpf trennt oder durch einen Schuss mein Herz tötet. Oder mein Leben durch einen ganz und gar banalen Tod endet. Vorher wird das »Ich« mich nicht verlassen. So wenig wie meine Haut, meine Lebensfreude und meine Todesangst. Es ist ein Teil von mir.

 Reinkarnation[Bearbeiten]

 Samsara, das Rad des Lebens und der Wiedergeburt im tibetischen Buddhismus

Wie im Hinduismus nimmt auch im Buddhismus der Reinkarnationsglaube einen wichtigen Platz ein. Siehe  Reinkarnation#Buddhismus

Allerdings haben sich die meisten Schulen des Buddhismus vom individuellen Weiterleben des Körpers oder der Seele verabschiedet. Was im Buddhismus weiterlebt ist das  Karma. Das Karma kann man sich dabei wie eine lange Liste der guten und schlechten Taten vorstellen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens mit bewusstem Willen getan hat. Diese lange Liste, vielleicht auch nur die positive oder negative Summe der Karmabilanz, wird dann einem neuen Menschen zugeordnet. Der kann sich dann - ohne klare Verbindung zu seinem Vorgänger - mit dessen gutem oder schlechtem Karmakonto herumschlagen.

Auch der gegenüber dem Hinduismus abgeschwächte Reinkarnationsgedanke des Buddhismus mit seiner anonymisierten Karmaweitergabe, ist aus naturwissenschaftlicher Sicht unsinnig.

Zitat:

  • Herder Verlag, 1992, "Die Reden des Buddha" von Hermann Oldenberg
    • Mit gesammeltem Geist wandte ich mich hin auf die Erinnerung und Erkenntnis meines früheren Daseins. So erinnerte ich mich an viele frühere Existenzen. Dort war ich mit dem und dem Namen. Von da schied ich und wurde dort wiedergeboren...

Gegenargumente zum Reinkarnationsglaube im Allgemeinen[Bearbeiten]

Das Problem der psychophysischen Abhängigkeit[Bearbeiten]

  • Kein Geist ohne Gehirn
  • Keine Information ohne Informationsträger.
  • Keine Software ohne Hardware.

Das Problem der Übertragung von einer Seele auf die andere[Bearbeiten]

  • Wie kommt die Information von einem Gehirn ins andere Gehirn ?
  • Wieso erinnern wir uns gewöhnlich nicht an unsere Vorexistenzen?
  • Warum nehmen wir nichts mit?

Das Problem des Ursprungs[Bearbeiten]

  • Wann kamen die Wiedergeburten in Gang?
  • Wann kommt die Karmasammlung und Karmaweitergabe in Gang ?
    • zu diesem Punkt gibt es Anmerkungen auf der Diskussionsseite

Das Problem der Bevölkerungsexplosion[Bearbeiten]

  • Wo kommen plötzlich all die vielen Seelen her?

Das Problem der personalen Identität[Bearbeiten]

  • Wie kann ich er oder sie sein?

(Kritik der Kritik: Der Buddhismus erkennt eine personale Identität als empirische an. Sie ist aber vergänglich und ist keine Seele.)

Gerechtigkeitsproblem[Bearbeiten]

  • Hauptgrund warum man mit dem diesseitigen einmaligen Leben nicht zufrieden ist, ist die Ungerechtigkeit der Welt
    • Diese Ungerechtigkeit soll im Jenseits oder im neuen Leben ausgeglichen werden.(Kritik der Kritik: Der historische Buddha bestand auf Gerechtigkeit im Diesseits. Dies ist im achtfachen Pfad dargestellt.)
    • Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist dies menschliches Wunschdenken.

Das Problem der Vererbung[Bearbeiten]

  • Vieles liegt in unseren Genen
  • Bei den Genen findet tatsächlich eine Weitergabe von einer Generation auf die nächste statt
  • Dies geht aber nur in Form eines Stammbaumes
  • das Verhalten jedes Einzelnen beeinflußt die Gene nur sehr indirekt und eine Weitervererbung von erworbenen Eigenschaften konnte für Menschen klar widerlegt werden.

Zitat http://www.jungewelt.de/2000/07-21/015.shtml[Bearbeiten]

Die Form, wie du dich im jetzigen Leben präsentierst, ergibt sich daraus, wie du dich im letzten Leben verhalten hast«, so heißt das im Klartext: Wer ausgebeutet wird, krank ist, Opfer von Vergewaltigung, Folter oder Krieg wird, ist letztlich an seinem Schicksal selbst schuld. Eine Analyse oder gar Bekämpfung der Ursachen ist demnach weder notwendig noch möglich. Das angeblich selbstverschuldete Elend hat seine Berechtigung und im übrigen bleibt ja immer die Hoffnung auf ein besseres Schicksal in der nächsten Reinkarnation.

Links[Bearbeiten]

Christliche Argumente gegen die Reinkarnation[Bearbeiten]

Gegenargumente gegen den abgeschwächten Reinkarnationsglauben der Buddhisten[Bearbeiten]

Wer führt das Karmakonto ?

Buchführung[Bearbeiten]

Wer führt Buch über das individuelle gute und schlechte Karma, welches sich im Laufe eines Lebens ansammelt ?

Diese vielen Karmakonten müssen verwaltet, bewertet, zugeordnet und neu vergeben werden, wenn jemand stirbt ?

Das ist ein erheblicher bürokratischer Aufwand, der irgendwo erfasst und gespeichert werden muß. Aus naturwissenschaftlicher Sicht gibt es keine frei schwebende Information ohne Informationsträger. Wo wird das Karma rein materialistisch verwaltet ? Welches Rechenzentrum leistet das ?

Wie erfolgt die Zuteilung des Karmas an einen neugeborenen Menschen ? per Zufall? das wäre auch ungerecht. Jeder Mensch wird schon immer in eine individuelle Lebenssituation hineingeboren, die meist durch seine Eltern, seine Kultur, durch sein Erbgut etc definiert wird. Was soll das Karma da noch dazufügen ?

Naturwissenschaftliche Gedanken zum Thema Reinkarnation:[Bearbeiten]

  • Die Atome und Moleküle eines Lebewesens können nach dessen Tod wieder in andere Lebewesen eingebaut werden.
  • Die Gene eines Lebewesens stammen als mehr oder minder gute Kopien von einer langen Ahnenreihe von Vorfahren ab.
  • Jeder kann einen Teil seines Geistes an andere weitergeben, wenn er seine Gedanken aufschreibt und andere diese Gedanken übernehmen.

Ansonsten ist das Weiterleben oder die Wiedergeburt des Geistes oder der Seele nach dem Tod unglaubhaft, denn es gibt keine Information ohne Informationsträger. Wenn der Informationsträger Gehirn stirbt , dann stirbt auch der dazugehörige Geist. Das ist die Ansicht der meisten Naturwissenschaftler.

 Karma – Punkte sammeln für die nächste Wiedergeburt[Bearbeiten]

Wurzeln des Karma
negativ           positiv
------------------------------
Gier              Selbstlosigkeit, 
Hass              Güte
Verblendung       Weisheit

Eigentlich hatte sich Buddha von der Vorstellung eines Weiterlebens der Seele oder des Körpers nach dem Tode verabschiedet und sich damit vom Hinduismus losgelöst. Irgendwie rutschte dann aber doch ein Stück Reinkarnationsglaube in den Buddhismus wieder hinein. Man kann es sich in etwa so vorstellen, das jeder Mensch positive oder negative Punkte auf seinem Karmakonto ansammelt. Der Besitzer des Kontos verliert mit dem Tod seinen Körper, seine Seele und sein Karmakonto. Das Konto wird dann aber nicht aufgelöst, sondern mehr oder minder zufällig einem anderen Lebewesen zugewiesen. Je nach Kontostand muß sich das neue Lebewesen mit einem günstigen oder ungünstigen Ausgangswert herumschlagen.

Zitat, Altmann, Triffst du Buddha, töte ihn. Buddha war ein Revolutionär. Er hat sich vor 2500 Jahren mit der herrschenden Klasse der Brahmanen angelegt, wollte nichts wissen von »Gottesmännern«, nichts von Kasten mit höheren und niederen Menschenwesen. Aber bei der Lehre der Wiedergeburt hat er nur wiederholt, was bereits an himmlischem Märchenfunk vorhanden war.

Wenn Sie nachlesen wollen, wie sich die Buddhisten selber die Karmalogik vorstellen, dann empfiehlt sich folgende Internetseite: http://www.viewonbuddhism.org/buddhismus-deutsch/g-karma.htm

Buddhistische Mönche

Gleichberechtigung der Frauen[Bearbeiten]

Im Buddhismus gibt es viele Mönche aber nur sehr wenige Nonnen. Nonnen werden sozial niedriger eingeschätzt als die Mönche. Die Nonnen haben bis jetzt kein Recht auf volle  Ordination.

Gewalttätigkeit gegenüber anderen Religionen[Bearbeiten]

In der Auseinandersetzung mit anderen Religionen entwickelt auch der Buddhismus eine erschreckende gewalttätige Intoleranz, wie die Beispiele  Sri Lanka und die Bewegung 969 in  Myanmar zeigen.

Diskussion und Einwände zu obiger Aussage[Bearbeiten]

Kritik der Kritik von Rolftheus:

Gewalt geht immer von Anhängern einer Religion aus. Die Lehre des historischen Buddha propagiert absolute Gewaltlosigkeit gegen jedes fühlende Wesen. Der Buddhismus bzw. die Karmalehre ist oft missbraucht worden zur Rechtfertigung von Herrschaft und Unterdrückung wie z.B. im alten feudalistischen Tibet)

Antwort von Benutzer Rho:

Die Idee der absoluten Gewaltlosigkeit ist aus naturwissenschaftlicher Sicht unrealistisch und unbiologisch. Jedes tierische Lebewesen - auch der Mensch zählt dazu - ist mehr oder minder aggressiv und gewalttätig, sonst hätte es sich im Evolutionsprozeß nie durchsetzen und halten können. Jede vernünftige Psychologie und politische Ideologie muß diese biologische Grundaggressivität akzeptieren und kann nur versuchen, sie zu minimieren und zu kontrollieren. Das gelingt im modernen säkularen Rechtsstaat bisher am besten ohne individuelle Freiheiten allzu sehr zu beeinträchtigen. An den Taten werdet ihr sie erkennen, so steht es ganz richtig in der Bibel. Auf Staaten und Ideologien umgemünzt, kann man sagen:

An den Toten werdet ihr sie erkennen.

Wenn eine Religion Tote produziert, dann muß man sie kritisieren und ablehnen. Das gilt für den Islam, das Christentum, das Judentum, den Buddhismus und alle anderen Religionen.

Gleichmut ist langweilig[Bearbeiten]

Hotei, der faule, dickbäuchige, immer fröhliche und kinderliebe Buddha

Wenn es das Ziel des Buddhismus ist, Ruhe und Gleichmut gegenüber dem Leben und Leiden zu erreichen, dann besteht darin die Gefahr zu ruhig und zu gleichmütig zu werden. Der lange Weg eines buddhistischen Mönches ins Nirwana ist dann vielleicht doch ziemlich langweilig und eintönig.

Esoterik und Mystik[Bearbeiten]

Der Buddhismus ist - wie viele andere Religionen - anfällig für Esoterik und Mystik. Man hat dabei den Eindruck, daß gerade westliche Buddhisten sich mit möglichst viel Esoterik hervortun wollen.

Personenkult[Bearbeiten]

Obwohl Buddha selbst den Kult und die Verehrung seiner Person ablehnte, kam es irgendwann doch zu einer Anbetung seiner Person. Buddhastatuen wurden geschaffen und angebetet. Wallfahrten zu Buddhas Geburtsort und seinen Lebensstationen wurden populär.

Nummerierungsquatsch[Bearbeiten]

Drehen am achtfachen Rad

 Tim Parks, in dem lesenswertes Roman über den Aufenhalt einer jungen Frau in einem buddhistischen geistigen Zentrum in England Sex ist verboten

  • Dieser Nummerierungsquatsch ist unglaublich. 3 Zuflüchte, 4 edle Wahrheiten, 5 Regeln, 7 Stadien der Reinigung, 8facher Pfad der Erleuchtung, 10 Vollkommenheiten, und zählen, zählen, zählen, bloß um schließlich bei Null zu landen, im Nichts.

2[Bearbeiten]

Die zwei Pfeiler Wenn Buddhismus richtig praktiziert wird, schafft er zwei Empfindungen, die zwei Pfeiler, auf denen das buddhistische Leben ruht: Mitgefühl und Distanziertheit. Distanziert sein heißt frei sein, und Freisein führt zu Gleichmut.

Quelle: Der leere Spiegel, rororo Verlag


3[Bearbeiten]

Die drei  Zuflüchte oder die Zuflucht zu den 3 Juwelen.

  1. Zuflucht zu Buddha,
  2. Zuflucht zum  Dharma d.h. Ethik und Moral
  3. Zuflucht zu  Sangha d.h. zur Gemeinde und zur Gemeinschaft

4[Bearbeiten]

 Vier Edle Wahrheiten des Buddhismus

  1. Da ist die edle Wahrheit über das Leiden;
  2. die edle Wahrheit über die Entstehung des Leidens;
  3. die edle Wahrheit über die Beendigung von Leiden;
  4. und die edle Wahrheit über den Pfad der Ausübung, der zur Beendigung des Leidens führt.

5[Bearbeiten]

Die fünf Gebote des Buddhismus, das sind die  Fünf Silas

Du sollst

  1. kein Lebewesen töten oder quälen,
  2. nicht stehlen,
  3. keinen sexueller Fehltritt machen, (Was heißt das ?)
  4. nicht lügen,
  5. keine Drogen nehmen.

6[Bearbeiten]

Buddha lehrte die 6 Befreienden Handlungen (6  Paramitas).

  1. Großzügigkeit
  2. sinnvolles Verhalten
  3. Geduld
  4. freudige Anstrengung
  5. Meditation
  6. Weisheit

Die sechs Tugenden im  Lotus-Sutra des  Mahayana sind ähnlich

  1. Freigebigkeit (Dāna paramita, Chinesisch: 布施波羅蜜),
  2. ethische Richtlinien (Śīla paramita, 持戒波羅蜜),
  3. Geduld (Kṣānti (kshanti) paramita , 忍辱波羅蜜),
  4. energisches Bemühen (Vīrya paramita, 精進波羅蜜),
  5. Meditation (Dhyāna paramita, 禪定波羅蜜),
  6. Weisheit (Prajñā paramita , 智慧波羅蜜 bzw. 般若波羅蜜).

7[Bearbeiten]

Der Legende nach entstieg Buddha als Kind seinem Bett und machte sieben Schritte in jede Himmelsrichtung. Danach erklärte er, daß er zur Erlösung finden werde.

8[Bearbeiten]

10[Bearbeiten]

Zitat Die 10 Fesseln. Die zehn Fesseln, die alle Lebewesen dauerhaft "binden" und zwingen, die künstlichen, geschaffenen, fiktiven Wirklichkeiten zu verewigen, sind:

  1. die Vorstellung einer dauerhaften, individuellen Persönlichkeit, Seele oder Selbst,
  2. die Bindung an falsche Sichtweisen, Riten, Rituale, Dogmen, Aberglaube,
  3. Zweifel und Verwirrung
  4. Zuneigungen, Bindungen, Leidenschaften, sinnliche Begierden, Lust, Gier,
  5. Abneigung, Verachtung, Haß, Bosheit, Tücke, Feindschaft,
  6. Lust und Verlangen nach Dauerhaftem und Materiellem,
  7. Lust und Verlangen nach Formlosem und Unkörperlichem,
  8. Falsche Sichtweisen, Stolz und Hochmut, sagen "Ich bin der Urheber,"
  9. Erregung gegenüber Konstruktionen und Verewigung künstlicher Wirklichkeiten, Wahn und Illusion.
  10. Abhängigkeit von Selbsttäuschung und ein Zustand absoluter Unwissenheit, die notwendig sind, damit die Illusion der künstlichen Wirklichkeiten und des Individuums als real erscheinen, ....

Quelle: http://www.fundamental-buddhism.com/buddhismus-deutsch.htm

Die Erleuchtung

 Erleuchtung[Bearbeiten]

Ziel eines erfolgreichen buddhistischen Lebens ist die Erleuchtung. Was die Erleuchtung genau ist und wie man zu ihr gelangt, darüber gibt es eine Vielzahl von Meinungen und Geschichten. Aus religionskritischer Sicht wird allzu viel Aufwand getrieben, um ein glückliches Leben zu führen. Vor allem entfernt sich der Buddhist auf dem Weg zur Erleuchtung immer mehr von seiner profanen Umgebung und seinen Mitmenschen. Der Legende nach hat Buddha selbst im Morgengrauen eines Vollmondtages im Mai, im Alter von 35 Jahren, die volle Erleuchtung, den Zustand der Allwissenheit erlangt. Er saß dabei unter einem Feigenbaum, dem berühmten Bodhibaum in Bodhgaya, Nordindien.

Der religionskritische Mensch wünscht keine endgültige Erleuchtung, sondern spricht weniger abgehoben von

  • Ausgeglichenheit,
  •  Flow, das Aufgehen im Tun, in der Bewegung, in der Arbeit.
  • Geistesblitz, wenn er eine neue kreative Idee hat
  • Weisheit, wenn er abgewogene Meinungen vertritt und danach handelt.

Wenn ein heutiger, religionskritischer Mensch alles gleichzeitig machen will, wenn er nur noch fremdgesteuert ist und wenn sein Leben in Hektik und Stress ausartet, dann können allerdings die buddhistischen Techniken wie  Yoga und  Meditation durchaus helfen. Ob man das dann schon Erleuchtung nennen mag, bleibt jedem selbst überlassen.

 Sangha ist die am wenigsten entwickelte der "drei Juwelen" des Buddhismus[Bearbeiten]

Die Kapitelüberschrift stammt von  Gary Snyder und trifft damit einen wunden Punkt des Buddhismus. Auch wenn der Buddhismus die Existenz einer beständigen Persönlichkeit eher ablehnt, so scheint er doch nach außen, wie ein Psychoprogramm zur Vervollkommnung des einzelnen Individuums. Es gilt vor allem, das persönliche Gleichgewicht und die Erleuchtung zu erreichen, störende Einflüsse muß man verdrängen oder ertragen. Das soziale Miteinander, die Kritik an und die Bekämpfung von sozialen Misständen kommt zu kurz. Der Buddhismus ist apolitisch und trägt nur wenig zur Überwindung sozialen Übels bei. Allzu schnell wird soziales Unrecht als unüberwindliches Hindernis im Konzert des allgemeinen Leidens akzeptiert. Deswegen kommt der Buddhismus auch mit den verschiedensten politischen Systemen gut aus, da er meist friedlich ist.

Chakrasystem

Chakra,Energie und Licht[Bearbeiten]

Das hinduistische/buddhistischen System der  Chakras ist aus anatomisch/medizinischer Sicht eine nicht mehr zu begründende Vorstellung, die aus der Entstehungszeit des Buddhismus herrührt, heute aber seine Bedeutung verloren hat bzw. schlichtweg als falsch zu bezeichnen ist. Es fließen angebliche Energien im Körper ohne daß ein Energieträger oder eine anatomische Transportroute vorgegeben ist.

Der naturwissenschaftliche Begriff der Energie ( Wärme, Strom, mechanische Arbeit etc) wird mit der oft im religiösen/philosophischen Bereich vorhandenen Vorstellung von geistiger Energie vermischt.

Geistige Energie interpretiert man heute aus naturwissenschaftlicher Sicht entweder als

  • Nervenströme entlang von Nervenbahnen

oder damit verknüpft als

  • Informationsströme über Sinneskanäle oder Nervenbahnen.

Dabei sind Informationsströme immer mit Energie- oder Materieströmen verbunden. Reine Information ohne Informationsträger gibt es nicht.

Ein Erleuchtungserlebnis ist aus heutiger naturwissenschaftlicher Sicht entweder ein

  • ein meist freudiger Erkenntnisgewinn im Gehirn
  • ein Gefühl völligen Wohlerlebens
  • ein Gefühl der Wärme im Körper

Dieser Unterschiede sollte man sich immer bewußt sein, wenn man versuchte alte Vorstellungen in die Neuzeit zu transportieren.

Von der Sprache zur Schrift[Bearbeiten]

Die Reden und Lehren Gautamas wurden über Jahrhunderte nur mündlich weitergegeben. Sie waren damit sicher erheblichen Veränderungen ausgesetzt. Was heute als Orginalzitate Buddhas ausgegeben wird, kann man ehrlicherweise nicht so nennen.

Zitate[Bearbeiten]

Indologe  Rudolf Otto Franke

  • Er hält den Buddhismus für »fade Schwätzerei und wirren Unsinn«.

Literatur[Bearbeiten]

  • Die Grundgedanken des Buddhismus
    • von Verena Reichle von Fischer Taschenbuch Verlag (22. Mai 2012)
  • Buddhismus für Dummies
    • von Jonathan Landaw, Stephan Bodian und Reinhard Engel
    • von Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA (2. Februar 2006)
  • SPIEGEL GESCHICHTE 6/2018
    • Der Buddhismus
    • 27. November 2018
      • Sandra Schulz



  • Dakini Power: Zwölf außergewöhnliche Frauen, die den heutigen Buddhismus prägen
    • Michaela Haas
  • Triffst du Buddha, töte ihn! Ein Selbstversuch
    • Andreas Altmann
      • Altmann mag den Buddhismus, aber er sieht ihn auch sehr realistisch und formuliert dies oft recht drastisch in seinem Reisebericht. Er vertritt die Ansicht, dass man keinen Lehrer, keinen Meister und keinen Gott braucht: Der spirituelle Lehrer ist nur Wegweiser. Du musst dein eigener Meister werden.
      • Das ist seine lesenswerte Botschaft.
  • Geschichte der buddhistischen Philosophie (1996)
    • Volker Zotz
  • Bekenntnisse eines ungläubigen Buddhisten: Eine spirituelle Suche
    • HERDER spektrum, 24. April 2012
      • von Stephen Batchelor und Renate Seifarth
  • Der Schatten des Dalai Lama
  •  Osamu Tezuka
    • Buddha, Band 1, Hardcover, 310 Seiten, Carlsen, 22,90 Euro
  • Die Religionen der Menschheit, 36 Bde., Bd.24/1, Der Buddhismus1. Januar 1999
    • von Heinz Bechert und Ian W. Mabbett
  • Buddhismus als Religion und Philosophie
    • Probleme und Perspektiven interkulturellen Verstehens
    • 26. Mai 2011
      • Dr. Karsten Schmidt
      • Lehrbeauftragter Universität Frankfurt im Fachgebiet Religionswissenschaften mit Schwerpunkt "Indische Religionen"
      • Dissertation : Hermeneutische Zugänge zum Buddhismus. Ein Beispiel für die Perspektiven interkulturellen Verstehens in der radikalisierten Moderne
  • Buddha. Sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde (1881).
  • Der historische Buddha
    • von Hans Wolfgang Schumann.
  • Hermann Hesse
    • Siddhartha
      • Eine indische Dichtung
      • Erstausgabe 1922
        • Romanhafte Umsetzung der Lebensgeschichte Buddhas
        • lesenswert und leicht zu lesen.
  •  Fritz Mauthner
    • Der letzte Tod des Gautama Buddha
      • Erstausgabe 1913
      • Romanhafte Umsetzung des letzten Lebensabschnittes von Buddha.
        • Lesenswert und leicht zu lesen
  •  Janwillem van de Wetering
    • Der leere Spiegel
      • Sehr schönes Buch über die Erfahrungen des Autors in einem buddhistischen Zenkloster in Japan

Links[Bearbeiten]

Der heilige Feigenbaum unter dem Buddha seine Erkenntnisse bekommen haben soll.

Allgemeines[Bearbeiten]

Kritik am Buddhismus[Bearbeiten]