Schachendspiele/ Turmendspiele/ Turm und Randbauer auf der 6.Reihe gegen Turm

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Die ersten drei Positionen ähneln bekannten Stellungen, in denen der Bauer bereits auf der 7.Reihe stand. Weil Weiß einen Zug länger bis zur Umwandlung braucht, hat Schwarz einen Zug mehr Zeit, seine Abwehr zu organisieren.

Stellung 1
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


Diese Stellung endet Remis. Der Bauer steht auf der 6.Reihe. Weiß benötigt noch ein Tempo, um ihn auf die 7.Reihe vorzurücken. Dieser zusätzliche Zug genügt Schwarz:

1.Th8-b8 Tb1-c1 2.Ka7-b7 Tc1-b1+ 3.Kb7-a8 Tb1-a1 4.a6-a7 Kd7-c7 Remis

Stellung 2
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß gewinnt


Im Vergleich zur vorhergehenden Stellung steht der schwarze König ein Feld weiter weg. Das reicht Weiß zum Sieg:

1.Th8-b8 Tb1-c1 2.Ka7-b7 Tc1-b1+ 3.Kb7-a8 Tb1-a1 4.a6-a7

  • 4...Ke7-d6 Der weiße König entkommt über die 8.Reihe: 5.Ka8-b7 Ta1-b1+ 6.Kb7-c8 mit Gewinn
  • 4...Ke7-d7 Der weiße König entkommt über die 5.Reihe: 5.Ka8-b7 Ta1-b1+ 6.Kb7-a6 Tb1-a1+ 7.Ka6-b6 Ta1-b1+ 8.Kb6-c5 mit Gewinn

In beiden Fällen ergeben sich bereits bekannte Stellungen mit einem Bauern auf der 7.Reihe.

Stellung 3
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


Auch diese Stellung endet mit Remis, weil der schwarze König genügend nahe ist:

1.Th8-b8 Tb1-a1 2.Ka7-b7 Ta1-b1+ 3.Kb7-c8 Tb1-c1+

(Mit 3...Tb1-a1? verliert Schwarz, weil Weiß umgruppieren kann. Der Turm schützt den König. Dieser wiederum deckt den Bauern beim Vorrücken: 4.Tb8-b6+ Kd6-c5 5.Kc8-b7 Ta1-h1 6.Tb6-c6+ Kc5-b5 7.a6-a7)

So aber hält er Remis:

4.Kc8-d8 Tc1-h1 5.Tb8-b6+ Kd6-c5 6.Tb6-e6 Th1-h8+ 7.Kd8-d7 Th8-h7+ Remis

Die beiden folgenden Diagramme zeigen Idealaufstellungen des Weißen. Schwarz am Zug hat keine ausreichenden Verteidigungsmöglichkeiten.

Stellung 4
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Schwarz am Zug verliert


1...Tc1-b1+ 2.Th7-b7 Tb1-c1 3.Tb7-b2 Tc1-c8+ 4.Kb8-b7 Tc8-c7+ 5.Kb7-b6 Kd8-c8 6.Tb2-h2

(Experten des Endspiels Dame gegen Turm können auch eine andere Variante wählen: 6.a6-a7 Tc7-b7+ 7.Kb7-a6 Tb7xb2 8.a7a8D+)

6...Tc7-c1 7.Th2-h8+ Kc8-d7 8.a6-a7 Tc1-b1+ 9.Kb6-a5 Tb1-a1+ 10.Ka5-b4 mit Gewinn

Stellung 5
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Schwarz am Zug verliert


Optisch steht der schwarze König etwas besser als in der vorigen Stellung. Das äußert sich z.B. darin, dass Weiß den feinen Zug 3.Tb7-c7! finden muss:

1...Ta1-b1+ 2.Th7-b7 Tb1-h1 3.Tb7-c7!

(3.Tb7-b6+? führt nur zum Remis: Kd6-c5 4.Tb6-b2 4...Th1-h8+, Gleiches gilt für 3.Tb7-b2? Kd6-c6!)

3...Th1-b1+ 4.Kb8-c8 Tb1-h1 5.a6-a7 und der Bauer ist durch.

Stellung 6
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß gewinnt


In dieser Stellung gewinnt Weiß wegen der schlechten schwarzen Turmstellung. Stände dieser etwas weiter entfernt, könnte Weiß nicht gewinnen.

1.Ka7-b6 1...Tc4-b4+

(Oder 1...Kc8-b8 2.Th7-h8+ Tc4-c8 3.a6-a7+ mit Gewinn)

2.Kb6-c6!

(2.Kb6-a5? führt nur zum Remis: 2...Tb4-b1 3.a6-a7 Tb1-a1+ 4.Ka5-b6 Ta1-b1+ 5.Kb6-c6 Tb1-c1+ 6.Kc6-d6 Tc1-d1+ 7.Kd6-e5 Td1-a1)

2...Tb4-c4+ 3.Kc6-b5 Tempogewinn! Tc4-c1 4.Th7-h8+ Kc8-c7 5.a6-a7 mit Gewinn

Ist in den beiden folgenden Stellungen Weiß am Zug, dann gewinnt er leicht, indem er mit 1.a7! zu bereits bekannten Stellungen übergeht, in denen der weiße Turm mit Schach von a8 abzieht und der Bauer zur Dame geht.

Stellung 7
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Schwarz am Zug verliert


Leider kann Schwarz am Zug hier nicht 1...Ke6-f6 ziehen und auf 2.a6-a7 spekulieren, was nach 2.Kf6-g7! zum einem bereits gezeigten Remis führt. Weiß spielt 2.Kc6-b6! und versteckt seinen König vorerst auf a7, gruppiert Turm und König um und gewinnt. Aber auch andere Ideen reichen nicht:

1...Ta1-c1+ 2.Kc6-b5 Ta1-b1+ 3.Kb5-c4 Tb1-c1+

Entscheidend ist in dieser Stellung, dass a7 nebst Turmschach droht und Schwarz darauf keine befriedigende Antwort findet. Es gibt für Weiß verschiedene Gewinnpläne mit jeweils anderen Stellungsbildern:

  • 4.Kc4-b3 Tc1-c7 5.a6-a7 Tc7-e7 6.Kb3-b4 Ke6-e5 7.Kb4-c5 mit Gewinn
  • 4.Kc4-d3 Tc1-d1+
    • 5.Kd3-c2 Td1-d7 6.Kc2-b3 Ke6-d6 7.a6-a7 Zugzwang
    • 5.Kd3-e3 Td1-d7 6.Ke3-e4
      • 6...Ke6-d6 7.a6-a7 mit Gewinn
      • 6...Kd6-f6 7.Ta8-b8 Td7-a7 8.Tb8-b6+ Kf6-g5 9.Ke4-d5 mit Gewinn
Stellung 8
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Schwarz am Zug hält Remis


Der Unterschied zur vorigen Stellung besteht darin, dass Schwarz gleichzeitig seinen König vor Schachgeboten in Sicherheit bringen und den weißen Bauern angreifen kann:

1...Kb4-a5! Einziger Zug 1...Ta1-h1? verliert nach 2.a6-a7

2.Ta8-d8 Ta1-c1+ 3.Kc6-b7 Tc1-b1+ 4.Kb7-a7 Tb1-b5!

(Schützt den König vor einem Seitenschach und damit vor der Abdrängung vom Bauern. 4...Tb1-h1? verliert nach 5.Td8-d5+ Ka5-b4 6.Ka7-b7 Th1-h7+ 7.Kb7-c6 Th7-g7 8.Td5-d7 Tg7-g6+ 9.Kc6-b7)

Weiß kann zwei Pläne versuchen, beide führen nur zum Remis:

  • 5.Td8-d1 Tb5-h5 6.Td1-a1+ Ka5-b5 Remis
  • 5.Td8-d6 Tb5-h5 6.Ka7-b7 Th7+ Remis