Staatsbürgerkunde Deutschland/ Deutschland als Ganzes/ Feier- und Gedenktage
Fragen
Gesetzliche Feiertage
[Bearbeiten]An diesen Tagen ist gesetzlich festgelegt, dass die meisten Menschen nicht arbeiten. Nur bestimmte Berufsgruppen dürfen oder müssen arbeiten, vor allem um die Versorgung der übrigen Bevölkerung sicherzustellen. Zuständig sind wegen der „Kulturhoheit“ die Bundesländer.
Zusammen mit allen Sonntagen sind die Feiertage als „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ durch die Verfassung garantiert.
Art der Feiertage
[Bearbeiten]Staatliche Feiertage haben eine politische oder historische Bedeutung, keine religiöse.
Christliche Feiern sind der Ursprung für die meisten Feiertage in Deutschland. Obwohl inzwischen etwa 40 % der Bevölkerung nicht religiös sind und mehrere Millionen muslimischen Glaubens sind, gibt es nur wenige Versuche, an den Regeln zu Feiertagen etwas zu ändern.
Regionale Feste werden nur in wenigen Fällen wie ein Feiertag behandelt.
Übersicht
[Bearbeiten]Die folgende Aufstellung enthält die Feiertage, die allgemein gelten.
Bezeichnung | Datum | Art | Verbreitung | Bedeutung |
---|---|---|---|---|
Neujahr | 1. Januar | staatlich | bundesweit | Anfang eines neuen Jahres |
Epiphanias | 6. Januar | christlich | BW, BY, ST[1] | Tag der Erscheinung des Herrn, „Heilige Drei Könige“ |
Internationaler Frauentag | 8. März | staatlich | BE[1] | Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden, entstanden nach 1909 im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. |
Karfreitag | variabel[2] | christlich | bundesweit | Tag der Kreuzigung von Jesus Christus |
Ostermontag | variabel[2] | christlich | bundesweit | zweiter Tag von Ostern, dem Fest der Auferstehhung von Jesus Christus |
Tag der Arbeit | 1. Mai | staatlich | bundesweit | Internationaler Tag der Arbeit, Kampftag der Arbeiterbewegung |
Christi Himmelfahrt | variabel[2] | christlich | bundesweit | Fest der Rückkehr von Jesus Christus zu Gott, seinem Vater im Himmel |
Pfingstmontag | variabel[2] | christlich | bundesweit | zweiter Tag von Pfingsten, dem Fest der Aussendung des Heiligen Geistes und Beginn der christlichen Mission |
Fronleichnam | variabel[2] | christlich | mehrere Länder oder Teile | Fest der katholischen Kirche als besonderes Abendmahl |
Augsburger Friedensfest | 8. August | staatlich | Stadt Augsburg | Erinnerung an Frieden zwischen Katholiken und Protestanten 1550/1648 |
Mariä Himmelfahrt | 15. August | christlich | Teile von Bayern | Aufnahme Marias, der Mutter Jesu Christi, in den Himmel |
Tag der deutschen Einheit | 3. Oktober | staatlich | bundesweit | Nationalfeiertag, Wiederherstellung der deutschen Einheit 1990 |
Reformationstag | 31. Oktober | christlich | BB, MV, SN, ST, TH[1] | Beginn der protestantischen Reformation: Anschlag der 95 Thesen durch Martin Luther in Wittenberg |
Allerheiligen | 1. November | christlich | BW, BY, NW, RP, SL[1] | katholisches Fest zum Andenken an alle Heiligen |
Buß- und Bettag | Mittwoch vor dem 23. November | christlich | SN[1][3] | in der evangelischen Kirche ein Tag der Reue für Sünden und Umkehr |
1. Weihnachtstag | 25. Dezember | christlich | bundesweit | Weihnachtsfest zur Feier der Geburt von Jesus Christus |
2. Weihnachtstag | 26. Dezember |
Heiligabend (24. Dezember) als Vorabend des Weihnachtsfests und Silvester (31. Dezember) zum Jahresabschluss sind keine Feiertage, werden aber überwiegend wie ein Samstag (Sonnabend) behandelt.
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 BW Baden-Württemberg – BY Bayern – BE Berlin – BB Brandenburg – HB Bremen – HH Hamburg – HE Hessen – MV Mecklenburg-Vorpommern – NI Niedersachsen – NW Nordrhein-Westfalen – RP Rheinland-Pfalz – SL Saarland – SN Sachsen – ST Sachsen-Anhalt – SH Schleswig-Holstein – TH Thüringen
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Die meisten beweglichen Gedenk- und Feiertage hängen vom Datum des Ostersonntags ab: Aschermittwoch (46 Tage vorher), Karfreitag (2 Tage vorher), Christi Himmelfahrt (39 Tage danach), Pfingstsonntag (49 Tage danach), Fronleichnam (60 Tage danach). Der Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.
- ↑ Kein Unterricht an Schulen in Bayern.
Ergänzende Hinweise
[Bearbeiten]Auch in christliche Feste wurden heidnische Bräuche aufgenommen.
Karneval, Fasching, Fastnacht sind Zeiten ausgelassener Freude vor Aschermittwoch mit viel Tanz und Frohsinn, Umzügen am Rosenmontag (zwei Tage vor Aschermittwoch) und Verkleidung mit Masken und Kostümen. Diese Bräuche gibt es vor allem in katholischen Gegenden; anschließend folgt bis Ostern die Fastenzeit. Es handelt sich dabei nicht um amtliche Feiertage, aber vor allem im Rheinland wird am Rosenmontag und Faschingsdienstag in vielen Betrieben und Verwaltungen nicht gearbeitet.
Ostern wird auch als Frühlingsfest gefeiert. In Familien mit Kindern ist es weit verbreitet, Eier zu bemalen und zu verstecken, die die Kinder suchen sollen.
Als Adventszeit werden die vier Wochen vor Weihnachten bezeichnet, in der sich die Menschen auf die Ankunft des Herrn, nämlich die Geburt von Jesus Christus vorbereiten. Weit verbreitet sind Adventskränze aus Tannenzweigen; nacheinander werden eine bis vier Kerzen angezündet. Zu Weihnachten wird ein Tannenbaum mit Kerzen, Glaskugeln und Lametta geschmückt, und innerhalb der Familie gibt es Geschenke. Außerdem gibt es in dieser Zeit besondere Süßigkeiten (Dresdner Stollen, Lebkuchen u.a.). Wenn solche Süßigkeiten oder Geschenke schon viele Wochen vorher im Handel sind, hat das nichts mehr mit Vorbereitung auf Weihnachten zu tun, sondern ist nur Werbung des Einzelhandels.
Zu Silvester sind Feuerwerk und Böller weit verbreitet. Jedes Jahr werden dadurch viele Millionen Euro „verbrannt“.
Weitere Termine
[Bearbeiten]Die folgenden Tage sind keine offiziellen Feiertage, aber aus verschiedenen Gründen wichtig.
Bezeichnung | Datum | Art | Bedeutung |
---|---|---|---|
Internationaler Holocaustgedenktag | 27. Januar | Gedenktag | 1945 Tag der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz durch die sowjetische Armee. Seit 1996 in Deutschland Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, seit 2005 durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaustgedenktag erklärt. |
Tag der Befreiung | 8. Mai | Gedenktag | 1945 bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht, damit Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. |
Tag der deutschen Einheit (ehemals) |
17. Juni | Gedenktag | 1953 Volksaufstand in der DDR, von 1954 bis 1990 Nationalfeiertag (Tag der Deutschen Einheit) in der BRD |
Attentat auf Hitler | 20. Juli | Gedenktag | Erinnerung an das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 |
Volkstrauertag | Mitte November | Gedenktag | Erinnerung an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen; zwei Sonntage vor dem Ersten Advent. |
Opferfest Fest des Fastenbrechens |
variabel | islamische Feiertage | Das Opferfest und das Fest des Fastenbrechens (Zuckerfest) sind die höchsten islamischen Feiertage. Es sind keine staatlichen Feiertage; aber Schüler dürfen sich vom Unterricht befreien lassen, und Arbeitnehmer dürfen Urlaub nehmen. |
Antworten
1. | 220 | Richtig ist 4: | Opfer des Nationalsozialismus |
2. | 264 | Richtig ist 1: | Rosenmontag |
3. | 271 | Richtig ist 2: | einen Tannenbaum schmücken |
4. | 293 | Richtig ist 3: | Eier bemalen |
5. | 294 | Richtig ist 1: | christlicher Feiertag |
6. | 296 | Richtig ist 3: | Adventszeit |
Siehe auch
[Bearbeiten]Wikipedia hat zu allen genannten Terminen viele weitere Erläuterungen. Am einfachsten ist es, von Feiertage in Deutschland aus zu einem Feiertag weiterzugehen; oder man geht bei einem Datum an das Ende der Seite zum Abschnitt Feier- und Gedenktage.