Survival/ Medizinische Kenntnisse

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Reiseapotheke, Diagnostik und Behandlung verschiedener Krankheiten

Warnung: Alle Einträge habe ich nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Da ich aber weder Arzt noch Apotheker bin, sind alle hier gegebenen Tipps mit Vorsicht zu genießen und nur für den äußersten Notfall bestimmt, wenn absolut kein Arzt erreichbar ist. Ich lehne jede Verantwortung für Schäden ab.


Hygiene und Vorbereitung[Bearbeiten]

Hygiene ist sowohl in der Zivilisation als auch in der Wildnis überlebenswichtig. Durch Hygienemaßnahmen schützen wir unseren Körper vor Krankheitserregern und steigern unser Wohlbefinden. Niemand wird bestreiten, dass man sich frisch gewaschen und rasiert viel besser und wohler fühlt und das gibt Hoffnung. Die Hautreinigung ist besonders wichtig um sich vor Ekzemen und anderen Hautkrankheiten zu schützen. Das bedeutet, dass man sich täglich waschen muss – im Notfall auch ohne Seife. Die Hände mehrmals täglich und vor der Nahrungsaufnahme mit sauberem Wasser waschen um sich vor Viren, Würmern, Margen-Darm und anderen Krankheiten zu schützen. Das Waschen mit kaltem Wasser regt den Kreislauf an. Besonderer Beachtung bedürfen die Füße. Füße müssen stets sauber und trocken gehalten werden. Die Zwischenräume zwischen den Zehen nicht vergessen. Bei mangelnder Fußpflege drohen Blasen, Scheuerstellen und offene Wunden. Auch das tägliche Zähneputzen ist Pflicht. Eine Karies oder Zahnfleischentzündung kann in der Wildnis tödlich sein, da sie die Nahrungsaufnahme verhindern können. Die Schmerzen lähmen den Geist und den Körper. Wenn man keine Zahnbürste hat kann man sich einen Lappen (Lumpen) um den Finger wickeln und sich damit die Zähne reinigen. Als Ersatz für die Zahnpaste kann Holzasche dienen. Auch die Zahnseide darf für ihren eigentlichen Sinn genutzt werden. Männer sollten sich täglich rasieren, denn das hebt das Wohlbefinden ungemein und erzieht zu Disziplin.

Da viele Infektionskrankheiten von blutsaugenden Insekten übertragen werden, müssen wir uns vor ihnen schützen. Daher sollte möglichst viel Haut von Stoff bedeckt sein. Die langärmelige Kleidung kann durch einen Hut mit Moskitonetz ergänzt werden. Auch die Schlafstelle sollte mit einem Moskitonetz geschützt werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Insekten unter dem Netz durchkriechen können. Das Moskitonetz und die Kleidung sollten mit speziellen Mitteln imprägniert werden. Die noch freien Hautstellen müssen mit einem Mückenschutz wie z.B. Autan, Müga,etc. eingerieben werden. Jeder der in der Wildnis unterwegs ist muss seinen Körper täglich nach Wanzen und Zecken absuchen und diese entfernen. Zecken stechen meist am warmen und feuchten Körperstellen (z.B. Ohren Intimzone, Bauchnabel, Achselhöhlen etc. ) Gegen einen kleinen Teil der Infektionskrankheiten gibt es Impfmöglichkeiten, daher sollte man regelmäßig mit seinem Arzt über den eigenen Impfschutz sprechen.

Erste-Hilfe[Bearbeiten]

Erste Hilfe lernt man nicht nur aus Büchern. Daher ist eine regelmäßige Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs von 16 Stunden notwendig. Diese Kurse werden von allen Hilfsorganisationen angeboten. Wer etwas mehr können möchte kann zusätzlich an einem Sanitätshelfer A/B Kurs teilnehmen der ebenfalls von den HiOrg wie DRK, Johanniter, Malteser, usw angeboten wird.

Erste-Hilfe-Ausrüstung:[Bearbeiten]

Die Erste-Hilfe-Ausrüstung variiert je nach Größe der Gruppe, Grad der Abgeschiedenheit und Ausbildung. Wir beginnen mit der Wundversorgung. Jeder Teilnehmer an einer Wanderung oder Expedition sollte über ein persönliches Erste-Hilfe Set verfügen das immer am Mann/ an der Frau getragen werden sollte. Dazu bietet der Handel kleine gefüllte Taschen an ( Preis um 3€ ), die leicht an der Ausrüstung oder dem Gürtel angebracht werden können. Der Inhalt reicht aus, um kleine bis mittlere Verletzungen einer Person versorgen zu können. Personen die ständig auf Medikamente oder auf Notfallmedikamente (Allergiker) angewiesen sind, sollten eine Tagesdosis ihrer Medikamente in ihrem Erste-Hilfe Set haben. Bei der Anwendung gilt, zuerst das Erste-Hilfe-Set des Opfers zu verwenden, und nur wenn dies nicht ausreicht, auf das eigene Set zurückzugreifen. Gruppen sollten zu den kleinen persönlichen Sets eine Sanitätstasche haben. Als Basis dient ein KFZ- Verbandskasten der für ungefähr 8€ zu haben ist. Der Verbandskasten kann nun mit den folgenden Dingen ergänzt werden.

Beatmungsmaske:[Bearbeiten]

Dies ist eine Maske mit einem Ventil und Filter. Sie verhindert die Infektionsgefahr bei der Mund-zu-Mund-Beatmung, Was die Hemmschwelle deutlich herabsetzt. Alternativ dazu gibt es Folien die am Schlüsselbund getragen werden können und somit immer griffbereit sind. Sehr empfehlenswert auch für den Alltag. Kosten je nach Ausführung 4 bis 12€ .

Schienen:[Bearbeiten]

Zum Schienen gebrochener Extremitäten eignen sich am Besten sogenannte Splints. Das sind dünne Aluminiumbleche die mit Moosgummi gepolstert sind.

Sofort-Kältekompressen:[Bearbeiten]

Zur Schmerzlindrung bei Prellungen und Brüchen.

Wärmekissen[Bearbeiten]

Ein mit Salzlösung gefülltes Kissen zur Wärmeerzeugung.

Medikamente:[Bearbeiten]

Medikamente sind kein Bestandteil der einfachen Ersten-Hilfe und müssen daher mit einem Arzt abgesprochen werden.

  • ein Mittel zur Wunddesinfektion
  • ein Mittel gegen Durchfall
  • ein Schmerzmittel
  • Prophylaxe (z.B. Malaria)
  • fiebersenkendes Mittel
  • kreislaufstärkendes Mittel
  • Breitband-Antibiotika
  • Hautschutzmittel (Vaseline)
  • seine vom Arzt verschriebenen Medikamente
Splitterpinzette + chirugische Pinzette:[Bearbeiten]

Zum Entfernen von Fremdkörpern und Insekten (Zecken).

Steri-Strips:[Bearbeiten]

Zum Verschließen von tieferen Wunden anstelle von Nadel und Faden.

Blutdruckmanschette:[Bearbeiten]

Zum Messen des Blutdrucks. Kein elektrisches Gerät verwenden.

Thermometer:[Bearbeiten]

Bruchsicher verpackt.

Spritzen und Instrumente[Bearbeiten]

Wenn man jemanden mit einer medizinischen Ausbildung dabei hat oder in Länder reist, deren Krankenhäuser von zweifelhaftem Ruf sind, sollte man einen Vorrat an sterilen Instrumenten dabei haben. Beispielhaft seien hier erwähnt: Kanülen, Spritzen, Infusionsgeräte, Einwegskalpell, etc.

Rucksack oder Tasche:[Bearbeiten]

Um das alles zu verstauen braucht man einen Rucksack oder Tasche. Der Rucksack oder die Tasche sollten über viele kleine Taschen im Innenraum verfügen um alles ordentlich und griffbereit zu lagern. Die Farbe Rot hat einen hohen Erkennungswert.

Die Erste-Hilfe-Ausrüstung kann meist preiswerter über Hilfsorganisationen beschafft werden als über Sanitätshäuser und Apotheken. Einfach den Ausbilder beim Erste-Hilfe-Kurs fragen.

Heilkräuter[Bearbeiten]

Die Verwendung von Heilkräutern ist dem absoluten Notfall vorbehalten da eine Dosierung nur schwer möglich ist. Das Sammeln von Heilkräutern hat in einer Notsituation umgehend zu beginnen um im Bedarfsfall auf einen Kräutervorrat zurückgreifen zu können. Im Krankheitsfall wird man nur noch schwerlich in der Lage sein, nach Kräutern zu suchen. Die Kräuter werden durch Trocknen konserviert. Heilkräuter werden in der Regel als Sud oder Tee angewendet.

Echtes Johanneskraut: bei Verdauungsstörungen und Durchfall.

Schafgarbe: bei Magen–Darm-Erkrankungen, entzündungshemmend.

Spitzwegerich: bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsstörungen, Wurmkrankheiten

Frauenmantel: bei Blutungen, starker Periode

Huflattich: bei Husten, Heiserkeit, Bronchitis, Asthma.

Hirtentäschel: bei Blutungen und Kreislaufstörungen.

Wildes Stiefmütterchen und Erdrauch : bei Ekzemen und Ausschlägen.

Weidenbaum: Die Rinde der Weide enthält Salicylsäure, welche schmerzlindernd wirkt.

Erste Hilfe im Gelände[Bearbeiten]