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Traktorenlexikon: Mercedes-Benz Dieselschlepper OE

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Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Mercedes-Benz“
Mercedes-Benz Dieselschlepper OE
Mercedes-Benz Ackerschlepper OE
Mercedes-Benz Ackerschlepper OE
Basisdaten
Hersteller/Marke: Mercedes-Benz
Modellreihe: OE
Modell: Dieselschlepper OE
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum: 1928–1933
Stückzahl: ca. 380
Maße
Eigengewicht: 2.560–3.200 kg
Länge: 2.360 mm
Breite: 1.720 mm
Höhe: 1.650 mm
Radstand: 1700 mm
Spurweite: vorne: Eisenräder: 1.740 mm
hinten: Eisenräder: 1.480 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: ca. 4.000 mm
Standardbereifung:
Motor
Nennleistung: 17,7 / 19,1 kW, 24 / 26 PS
Nenndrehzahl: 800/min
Zylinderanzahl: 1
Hubraum: 3.433 / 4.241 cm³
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe: 3/1-Differentialgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 6,2 / 12 / 15 km/h

Der Dieselschlepper OE ist ein Universalschlepper, der 1928 bis 1933 von Mercedes-Benz (Daimler-Benz AG) in Mannheim gefertigt wurde. Vorgestellt wurde der OE bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAMA) Anfang 1928 und in Serie gefertigt wurde er ab Mai 1928. Anfangs wurde er von Daimler-Benz noch als Benz-Sendling-Erzeugnis angepriesen, was u.a. auf den Erfolg des Benz-Sendling BK als technischem Vorläufer des OE sowie auf die damals noch junge/unbekannte Marke „Mercedes Benz“ zurückzuführen ist (der Zusammenschluss von Daimler und Benz war erst 1926 erfolgt). Die Produktion des OE wurde schließlich 1933 eingestellt. Insgesamt wurden bis 1935 gut 380 Exemplare verkauft.

In der Typenbezeichnung des OE steht das „O“ [1] für Oelmotor (Dieselmotor); die meisten Ende der 1920er Jahre gebauten Schlepper liefen mit Benzin- oder Benzolmotoren. – Das „E“ steht für Einzylindermotor.

Der Dieselschlepper OE wurde in mehreren Varianten gefertigt: als Ackerschlepper OE mit (hinten greiferbesetzten) Eisenspeichenrädern, als Straßenschlepper OE mit gummibereiften Ganzmetallrädern, etwas anderer Getriebeübersetzung, einfacherem Luftfilter und weiteren Detailveränderungen. Durch Austausch der vier Räder und Wechsel zweier Getriebezahnräder konnten Acker- in Straßenschlepper und umgekehrt verwandelt werden. Mit doppeltem Radsatz und Wechselzahnrädern wurde der OE in späteren Jahren auch noch als Kombinationsschlepper OE angeboten. Die Bezeichnung „Univeralschlepper“ bezieht sich auf die im Unterschied zu Motorpflügen/Pflugschleppern breitere Einsetzbarkeit der Ackerschlepperversion zum Pflügen, Grubbern, Eggen usw.

Motor

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Der liegende Einzylinder-Vorkammer-Dieselmotor von Daimler-Benz läuft mit Verdampfungskühlung (Umlaufkühlung wurde auf Wunsch angeboten). Er wird mit einer Handkurbel mit Hilfe einer Zündpatrone gestartet.

Verbaut wurden zwei Motorvarianten:

1928–1929:

  • Hubraum: 3.433 cm³
  • Bohrung: 135 mm, Hub: 240 mm
  • Leistung: 24 PS


1929–1933:

  • Hubraum: 4.241 cm³
  • Bohrung: 150 mm, Hub: 240 mm
  • Leistung: 26 PS
  • Max. Drehmoment: 28 kpm bei 400/min

Kupplung

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  • Einscheiben-Trockenkupplung, im Schwungrad untergebracht

Getriebe

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Der OE ist mit einem Dreigang-Differentialgetriebe (Ausgleichsgetriebe, Differenzialsperre) mit Rückwärtsgang ausgestattet.

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts

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Straßenschlepper OE
Ackerschlepper Straßenschlepper
Gang
km/h
1. Gang 3,2 ?
2. Gang 4,5 ?
3. Gang 6,2 10,6–15,0
rückwärts ? ?

Der gummibereifte Straßenschlepper OE kann im dritten Gang je nach Anhängelast (ohne Übersetzungsänderung bis zu 15 Tonnen Zuglast) 10,6 km/h bis 12,3 km/h, mit der zweiten Motorversion bis zu 15 km/h erreichen.

Zapfwelle

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Der OE ist mit einer Zapfwelle versehen, die damals u.a. zum Antrieb von Mähmaschinen, Kartoffel- und Rübenrodern oder Sortiermaschinen verwendet wurde.

Bremsen

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  • Handbremse per Außenband aufs Getriebe wirkend

Achsen

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  • Vorderachse pendelnd aufgehängt

Lenkung

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  • Zahnstangenlenkung

Maße und Abmessungen

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  • Leergewicht 2560 kg (mit Scheibenrädern 3200 kg); je nach Bereifung und Zusatzausrüstung auch noch mehr oder weniger

Bereifung

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  • Ackerschlepper-Bereifung: hinten winkelgreiferbesetzte Flacheisenräder mit jeweils 1300 mm Durchmesser
  • Bereifung mit Vollgummirädern: vorne 560×110 mm, hinten doppelt 850×150 mm

Füllmengen

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  • Kraftstofftank: 45 l

Verbrauch

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Sonderausrüstung

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Am OE ließ sich eine Riemenscheibe mit Drehzahlen zwischen 300/min und 800/min montieren. Diese wurde u.a. zum Antrieb von Kreissägen, Pumpen, Dreschmaschinen, Häckselmaschinen und Schrotmühlen verwendet. Ebenso erhältlich waren eine Heck-Seilwinde und Radverbreiterungen für den Ackerschlepper-Einsatz z.B. auf Moorböden.

Daneben gab es verschiedene Zusatzausstattungen, die insbesondere beim Straßenschlepper OE Verwendung fanden. Dazu gehören neben der Luft- oder Vollgummibereifung u.a. ein Wetterschutzverdeck, Scheinwerfer (Petroleum-, Karbid- oder elektrische Lampen) und ein bequemerer Sitz.

Sonstiges

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Bei der Welt-Schlepperprüfung 1930 in England schnitt der OE von allen teilnehmenden Schleppermodellen (bzgl. Treibstoffsparsamkeit/Betriebskostenersparnis) am besten ab.[2]

Literatur

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  • Werner Schmeing, Hans-Jürgen Wischhof: Traktoren der Daimler AG. DLG-Verlag, Frankfurt am Main, 2009. ISBN 978-3-7690-0733-6. S. 168 ff.
  • OLDTIMER TRAKTOR Ausgabe 03-04/2006, Seite 28 ff.

Quellen

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  1. vgl. die Mercedes-Benz-Motorenbenennung „OM“, siehe Liste der Motoren von Mercedes-Benz
  2. daimler.com: 1928: Debüt des Mercedes-Benz Ackerschleppers OE
[Bearbeiten]
Wikipedia: Mercedes-Benz Ackerschlepper OE – enzyklopädische Informationen
 Commons: Mercedes-Benz Dieselschlepper OE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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