Tschechisch: Gemeintschechisch
Erscheinungsbild
Die Umgangssprache in Tschechien
[Bearbeiten]Wer schon einmal in der Tschechischen Republik war, stellt sehr bald fest, dass sich in inoffiziellen Alltagssituationen das Tschechisch von dem unterscheiden kann, was in den offiziellen Lehrbüchern gelehrt wird. In der offiziell gesprochenen Kommunikation wird die Benutzung des Gemein-Tschechisch als unpassend empfunden. In der Schriftsprache ist das Gemeintschechisch nicht zulässig.
Typische Charakterzüge der tschechischen Umgangssprache:
- Wortformen, Endungen, Angleichungen
- "ej" anstatt "ý" (dobrej, malej, bejt, takovej, tejden)
- "ý" anstatt "é" (celý leto, velkýho, hezký ženy)
- "í" anstatt "é" (mlíko, polívka)
- "vo-" anstatt "o-" am Wortanfang oder vor der Vorsilbe (vokno, vo, von)
- "seš" = jsi
- Im Instrumental Plural haben alle Substantive die Endung "-ama"
- Wörter
- Vereinfachung schwer aussprechbarer Konsonantengruppen (neska, žíce, řbitov)
- Kürzung der Vokale in der letzten Silbe (nevim, dělaji)
- Satzstruktur
- co, jak anstatt který
- Wegfall des Hilfsverbs in der Vergangenheitsform (Já koupil … )
- Füllwörter: tak co, nó, hele, ten, ta, to jako
- Verkleinerungsformen und Kosenamen: pivko, Janička