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Wandern/ Material

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Der Themenkomplex Material enthält ausführlichere Informationen zu Wanderutensilien, Bekleidung und sonstigen mit dem Wandern verbundenem Materialien. Dabei werden hier alle erdenklichen beim Wandern benutzten Materialien beschrieben und auf Besonderheiten einzelner Produkte etwa Alleinstellungsmerkmale von Produkten gegenüber anderen Produkten ähnlicher Funktion hingewiesen. Hier werden diese auch kritisch betrachtet. Allgemeingültige Beschreibungen der Nutzung bestimmter Produktklassen wie Orientierungshilfen allgemein können dabei eher in den noch folgenden allgemeineren Themenkomplexen gefunden werden.

Den Themenbereich Material vertiefen...


Die Informationen in diesem Kapitel sollen die Auswahl des passenden und benötigten Materials erleichtern. Dabei sollen vorrangig folgende Fragen beantwortet werden:

  • Was ist das?
  • Wozu braucht man das?
  • Was macht man damit?
  • Auch: Was brauche ich als Anfänger?

Bekleidung

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Ein weiteres Reizthema ist die passende Kleidung: je nach Jahreszeit, Wetter und Umgebung soll sie entweder wärmen oder kühlen, leicht oder robust sein und natürlich gegen sämtliche Unbill schützen, die die Natur dem Wanderer entgegensetzt. Ein weiteres wichtiges Kriterium für Kleidung - vor allem bei mehrtägigen Wanderungen - ist ihre Masse, da letztendlich jedes zusätzliche Gramm Last mehr Anstrengung bedeutet.

Zwiebelprinzip

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Eine grundlegende Regel bei der Auswahl der Kleidung beim Wandern ist das Zwiebelprinzip. Es lässt sich kurz so zusammenfassen: Es ist besser, mehrere dünne Schichten zu tragen, statt einer dicken. In der Natur trifft man oft auf das Zwiebelprinzip, so haben beispielsweise Vögel mehrere Schichten unterschiedlichen Gefieders. Zwischen diesen verschiedenen Federsorten bilden sich Luftpolster, die den Vogel sowohl gegen Hitze als auch gegen Kälte isolieren. Der Mensch kann diesen Effekt mit mehreren Schichten Kleidung nachahmen und so seinen Wärmehaushalt stabilisieren.

Jacken

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Eine gute Jacke ist - selbst für den „Gelegenheitswanderer“ - sehr wichtig. Neben dem persönlichen Geschmack, was Schnitt und Farbe angeht, spielen Masse, Wasserdichte und Atmungsaktivität eine wichtige Rolle. Jacken lassen sich in Hardshells und Softshells unterscheiden.

Hardshells

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Hardshells sind meist mehrlagige, durch Membranen oder Beschichtungen gegen Wasser abgedichtete Jacken. Je nach Anzahl der Lagen sind Hardshells für verschiedene Aufgaben ausgelegt: Während der Tageswanderer - da er kein allzu schweres Gepäck trägt - mit einer zweilagigen Jacke aus Oberstoff und Membran bzw. Beschichtung gut zurechtkommt, benötigt der Fernwanderer manchmal dreilagige Jacken aus Futter, Oberstoff und Membran, damit selbst schwere Rucksäcke das Wasser nicht durch die Poren in die Jacke drücken. Durch Membranen und Beschichtungen sind die meisten Hardshells mehr oder weniger atmungsaktiv.

Softshells

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Softshells sind variabel einsetzbare, windabweisende oder winddichte Jacken. Im Vergleich zu Hardshells ist ihr Material weich und dehnbar. Außerdem isolieren Softshell-Jacken wesentlich besser als Hardshells. Softshells bieten guten Schutz gegen leichten Regen, bei stärkerem Regen ist allerdings eine Kombination aus Hard- u. Softshell günstiger.

Kritische Punkte beider Jackenformen sind folgende:

  • Kapuze

Je nach persönlichem Geschmack werden Kapuzen mit oder ohne Schild bevorzugt

  • Belüftung

Reißverschlüsse unter den Achseln dienen der Belüftung der Jacke, „Durchzug“ kann allerdings zu Kältegefühl führen

  • Kragen

Ebenfalls von persönlichem Geschmack hängt die Kragenform ab: Soll der Kragen eher dicht schließen und mit einer eingenähten Kordel „zuziehbar“ sein, oder soll er luftig schließen, damit ein Schal getragen werden kann

Taschen

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Taschen an Jacken haben drei Funktionen:

  • Aufbewahren von Gegenständen - Taschen mit Reißverschluss verhindern ein Herausfallen.
  • Wärmen der Hände - Mit weichem Stoff ausgeschlagene Taschen sind dafür besonders angenehm.
  • Belüftung - Durch Öffnen des Reißverschlusses kommt Luft in die Jacke. Taschen, bei denen der Taschenbeutel aus Netzmaterial ist, lassen besonders viel Luft in die Jacke.

Eine Tasche kann natürlich mehrere Funktionen erfüllen.

Taschentypen:

  • Außentasche - für die Hände und für Gegenstände, die leicht zugänglich sein sollen. Zu tief sitzende Außentaschen stören beim Tragen eines Rucksackgurts. Auf Brusthöhe sitzende Außentaschen sind auch beim Tragen eines Rucksacks gut zugänglich, allerdings für die Hände nicht sehr bequem.
  • Innentasche - eignen sich für Gegenstände, die man sicher aufbewahren oder vor Kälte schützen will. Nachteil: Die Taschen sind nicht ohne Öffnen der Jacke zugänglich.
  • Brusttasche - Für Material.
  • Napoleontasche - Sitzt da, wo Napoleon immer seine Hand hatte. Ist von außen ohne Öffnen der Jacke zugänglich, aber trotzdem hervorragend gegen Nässe geschützt. Gut zur Aufbewahrung von Karten geeignet.
  • Ärmeltasche - Für kleinere Gegenstände, die ständig erreichbar sein sollen. Ärmeltaschen aus transparentem Material eignen sich für Höhenmesser. Der Höhenmesser ist geschützt, kann aber trotzdem abgelesen werden.

Eine wasserdichte Jacke sollte wasserdichte Taschen haben. Unter Umständen ist aber auch ein Ablauf in der Tasche sinnvoll, damit eindringendes Wasser wieder nach außen gelangen kann.

Beschichtungen und Membranen

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Um Kleidung und Schuhe wasserabweisend bzw. wasserdicht zu machen, werden Beschichtungen und Membranen verwendet. Beschichtungen sind Verbindungen, die durch Aufdampfen oder Einwaschen auf ein Kleidungsstück aufgebracht werden. Membranen sind eine Art Folie, die mittels Hitze auf ein Trägermaterial laminiert werden. Hersteller von Regenjacken sind bestrebt, ihre Produkte sowohl wasserdicht als auch atmungsaktiv zu gestalten. Unter Atmungsaktivität ist die Fähigkeit eines Stoffes zu verstehen, Wasserdampf vom Inneren der Jacke nach außen zu leiten. Dafür ist ein Temperaturunterschied zwischen der Innenseite der Jacke und der Außentemperatur notwendig. So kann es vorkommen, dass man auch in einer atmungsaktiven Jacke schwitzt, allerdings verhindert die Atmungsaktivität das berüchtigte „Schwimmen im eigenen Saft“.

Vergleich Beschichtung-Membran
Vergleichspunkt Beschichtung Membran
Wasserdichte Wasserdicht Wasserdicht
Atmungsaktivität Etwas weniger atmungsaktiv Atmungsaktiv
Haltbarkeit Abrieb nach längerer Benutzung, vor allem durch Rucksack Abriebfester durch Laminieren
Preis Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Oft teuer

Ein Beispiel für häufig verwendete Membranen sind die Gore-Tex-Membranen. Die Gore-Tex-Membranen sind nach dem US-amerikanischen Chemiker Robert Gore benannt, der 1969 ein Verfahren entwickelte, mit dem es möglich wurde, die Eigenschaften des Polymers Polytetrafluorethylen auf Textilien zu übertragen. Da die Unterschiede zwischen den einzelnen Membran-Arten für den Laien oft schwer zu erkennen sind, werden sie hier kurz aufgeführt.

  • Gore-Tex Classic

Die klassische Gore-Tex-Membran

  • Gore-Tex XCR

Etwa 25% atmungsaktiver als Classic-Variante

  • Gore-Tex Paclite

In Punkto Atmungsaktivität der XCR ebenbürtig; Wird in sehr leichten Jacken verwendet

  • Gore-Tex Soft Shell

Im Gegensatz zu klassischen Soft-Shells wasserdicht, mit dünnem Microfleecefutter

  • Gore-Tex Duratherm

Besonders wasserdichte und atmungsaktive Membran, die oft in Schuhen eingesetzt wird

  • Gore-Tex Windstopper

100% winddichte Membran

Andere Membranen sind eVent, Dermizax, Membrain und Venturi. Häufig verwendete Beschichtungen sind Drytech, Hyvent und Texapore.

Schuhe

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  • fest, aber nicht zu schwer
  • Möglichst wasserdicht
  • vorher einlaufen
  • Ein Paar dünne und ein Paar dicke Socken anziehen. Das innere Paar scheuert dann gegen das äußere. Ansonsten scheuert der Fuß gegen den Socken und es gibt wieder mal Blasen.
  • Das Paar Socken für den nächsten Tag schon in der Nacht vorher anziehen, damit Seifenreste den Fuß nicht am nächsten Tag aufweichen und daran scheuern. ...gibt wieder mal Blasen.
  • In den Pausen ruhig mal die Schuhe ausziehen... tut gut (hoffentlich auch dem Nebenmann ;-)) und der Fuß trocknet wieder. ...klar damit´s keine Blasen gibt.(Leute deren Füße dazu neigen anzuschwellen sollten hier vorsichtig sein. Sonst geht der Fuß nacher nicht mehr in den Schuh)

Rucksäcke

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Einen der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände beim Wandern (vielleicht nach Schuhen und Kleidung) stellt der Rucksack dar. Seine Bedeutung wächst mit der Länge der Wanderung. So genügt für eine Tageswanderung, die mit der Einkehr in einem Wirtshaus endet, ein kleiner Rucksack (Daypack), der nur die Wegzehrung und einige Annehmlichkeiten der Zivilisation enthält. Handelt es sich jedoch um eine längere Wanderung, wächst die Bedeutung des Rucksacks immens: Mit einem guten Rucksack steht und fällt jede Mehrtages-Tour. So kann ein Rucksack mit einem unpassenden oder schlecht konstruierten Tragesystem eine Wanderung schnell zur Qual werden lassen, während ein optimal gepackter und eingestellter Rucksack es seiner Trägerin/seinem Träger ermöglicht, die Wanderung zu genießen, ohne dass er oder sie sich mit schmerzenden Schulter plagen muss.

Im Kletterbuch findet sich ein Kapitel mit ausführlichen Informationen zu Rucksäcken, sodass hier nur kurz und zusammenfassend auf die drei wichtigsten Rucksackmodelle eingegangen wird.

  • Tagesrucksäcke - Daypacks

Tagesrucksäcke haben ein Volumen von etwa 10 bis 30 Litern. Sie bieten genügt Stauraum für Tageswanderungen sowie für die Benutzung im alltäglichen Leben. Die Formen, sowie Farben und Ausstattungen sind sehr variabel. So haben viele Daypacks spezielle Taschen und Öffnungen, um sogenannte Trinksysteme verwenden zu können, oder sind gepolstert, um beispielsweise Notebooks Schutz zu bieten.

  • Tourenrucksäcke

Das Volumen von Tourenrucksäcken beträgt zwischen 30 und 45 Litern. Damit sind sie für Mehrtages-Touren bestens geeignet. In ihrer Form und Ausstattung sind sie für verschiedene Aktivitäten ausgelegt: So sind die Rucksäcke mit verschiedenem Zubehör (Halter für Eispickel, Lawinenschaufel u.Ä.) auf die Bedürfnisse von Skifahrern, Hüttenwanderern oder Alpinisten eingestellt.

  • Trekkingrucksäcke

Trekkingrucksäcke sind großvolumige (50 bis 70, teils über 100 Liter) Rucksäcke, die für Wochentouren oder Expeditionen bestens geeignet sind. Die Tragegurte und die Raumaufteilung sind bis ins Detail durchdacht, um den Tragekomfort sowie die Verfügbarkeit von Ausrüstung zu maximieren. Charakteristisch für diese Art von Rucksäcken sind die Bodenfächer, die Platz für Schlafsack und Iso-Matte bieten.

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Ernährung

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Vor allem diejenigen, die länger als einen oder zwei Tage etwas Abstand von der Zivilisation gewinnen wollen, kennen das Problem: Wohin mit den Lebensmitteln? Dieser Teil dürfte für die Menschen interessant sein, die über längere Zeiträume wandern bzw. wandern wollen. Aber auch für Tageswanderer könnten einige Dinge von Interesse sein.

Nahrung

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Ernährung unterwegs ist ein weites Feld, das hier nur in aller Kürze behandelt werden soll. Grundsätzlich gilt: Gut ist, was einen hohen Brennwert hat und dabei vielleicht noch schmeckt. Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt ca. 7000 kJ (=ca. 1750 kcal) Energie pro Tag. Dieser Wert kann sich jedoch durch Sport oder anstrengende Arbeiten drastisch erhöhen. Um diese Energiemenge mit möglichst wenig Masse aufzunehmen, ist es günstig, sehr energiereiche Lebensmittel auf Wanderungen mitzunehmen. So eignen sich Müsliriegel oder Fisch aus der Dose gut als Zwischenmahlzeit, während dehydrierte Nahrung (Tütensuppe etc.) und Nudeln gute Hauptmahlzeiten darstellen. Leicht verderbliche Lebensmittel können entweder nur über kurze Zeiträume oder in einigen Fällen in entwässerter Form mitgenommen werden. Um weitere Inspirationen für "Trekking-Essen" zu bekommen, kann es hilfreich sein, beispielsweise beim Einkaufen Nahrungsmittel im Kopf bewusst auf Wander-Tauglichkeit zu überprüfen oder gezielt Nahrungsmittel mit hohem Energiegehalt zu suchen.

Verpflegungsaufbewahrung

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Die meiste Nahrung ist, wenn sie gekauft wird, bereits verpackt, sodass es möglich ist, sie (der Ordnung halber) in einem einfachen Kunststoffbeutel zu transportieren. Mehl und andere hygroskopische Substanzen müssen unbedingt wasserdicht aufbewahrt werden (in Kunststoffbeutel, Brotbüchse o.Ä.), da sie sonst möglicherweise verderben.

Andere nützliche Gegenstände zur Aufbewahrung von Lebensmitteln sind:

  • Thermoskannen

eignen sich besonders für Flüssigkeiten , die warm oder kalt getrunken werden sollten.

  • PET-Flaschen (Kunststoffflaschen)

sind extrem leicht, reagieren aber empfindlich auf höhere Temperaturen.

  • Trinksäcke

ermöglichen über einen Schlauch leichten Zugang zu Getränken, können aber nur in speziell ausgestatteten Rucksäcken optimal verwendet werden.

  • Aluminiumflaschen ("Sigg-Flaschen")

sind universell einsetzbar, isolieren allerdings schlechter als Thermoskannen.

Kocher

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Mindestens einmal am Tag sollte der Mensch eine warme Mahlzeit haben. Ein warmes Essen hebt nicht nur die Stimmung, es trägt auch zur Gesunderhaltung des Körpers bei, also ist es unumgänglich auf jeder längeren Wanderung einen Kocher dabei zu haben (es sei denn, es werden nur Speisen aus Imbissbuden und Gaststätten konsumiert, allerdings steigen dann die Kosten für die Reise immens). In diesem Teil werden die für den Wandereinsatz wichtigsten Kocher-Bauarten mit ihren Vor- u. Nachteilen vor- u. gegenübergestellt.

Spirituskocher

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Spirituskocher

Wie der Name schon sagt, verbrennen Spirituskocher Spiritus, also Ethanol. Sie sind einfach in der Handhabung und deshalb vor allem bei Anfängern beliebt. Da Spiritus jedoch einen relativ geringen Heizwert (ca. 6700 kcal) hat und die Leistung von Spirituskochern bei niedrigen Temperaturen noch weiter sinkt, werden sie bei Expeditionen kaum eingesetzt. Allerdings ist die Versorgung mit Brennstoff relativ einfach, da Spiritus in vielen Teilen der Erde erhältlich ist. Spiritus ist als Brennstoff in sofern von Nachteil, als das die Verbrennung viel Ruß hinterlässt. Dieser Effekt lässt sich durch Zugabe von 10% Wasser zwar reduzieren, allerdings sinkt durch diese Maßnahme die Leistung noch weiter.

Es gibt zwei grundlegende Funktionsprinzipien bei Spirituskochern: Das einfachste findet sich bei Kochern der sogenannten Rechaud-Bauweise. Hier wird in einer Schale im Boden des Kochers der Spiritus entzündet. Auf dem Prinzip der Rechaud-Kocher aufbauend arbeiten die sogenannten Spiritus-Vergaser. Diese Kocher benötigen zunächst einige Zeit, um Brennstoff vorzuwärmen und zu verdampfen. Dieser Brennstoff, der sich in einer separaten Kammer befindet, tritt gasförmig aus Düsen aus. Daraus resultiert bei der Verbrennung eine bessere Energieausbeute und damit eine höhere Leistung.

Gaskocher

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Gaskocher mit Kartusche und Transportbox

Eine weitere Kocherbauweise sind die Gaskocher. Wie der Name schon sagt, verbrennt dieser Kochertyp Gas (meist ein Butan-Propan-Gemisch) aus Flaschen oder - für den Wanderer relevanter - aus Gaskartuschen. Dieser Kochertyp hat den Vorteil, dass er wartungsfrei über Jahre hinweg funktioniert, da das Gas beim Verbrennen keine Rückstände hinterlässt. Wie der Spirituskocher reagiert der Gaskocher allerdings empfindlich auf die Außentemperatur u. -druck, was ihn für extremere Touren eher ungeeignet macht. Ein weiteres Problem ist die Versorgung mit Gaskartuschen während einer Wanderung. Da es verschiedene Systeme (Stech-, Steck- u. Schraubkartuschen) gibt, wie der Kocher mit der Kartusche verbunden wird und eine solche nicht wiederbefüllt werden kann, ist der Wanderer unter Umständen darauf angewiesen, den Brennstoff für die gesamte Tour im Rucksack mit sich zu tragen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Gaskartuschen in Flugzeugen nicht mitgeführt werden dürfen und somit erst im Reiseland beschafft werden müssen.

Benzinkocher

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Propankocher mit Pfanne, Wärmereflektor, Windschutz und Gaskartusche

Auch bei dieser Kocherbauweise ist der Brennstoff namensgebend. Benzinkocher verbrennen entweder unverbleites Autobenzin oder gereinigtes Waschbenzin. Außerdem gibt es sogenannte Mehrstoff-Kocher, die neben den oben genannten Flüssigkeiten mit Hilfe spezieller Düsen auch Petroleum, Kerosin, Dieselkraftstoff, Heizöl oder Flüssiggas verbrennen können. Mit dieser Variabilität sind Benzinkocher in allen Gebieten der Erde einsetzbar, da sie Dank ihrer Brennstoffe (ausgenommen Gas) unempfindlich für Kälte und Luftdruck sind, die Benzinflaschen jederzeit nachgefüllt werden können und dabei eine hohe Heizleistung bringen. Nachteilig sind der relativ hohe Anschaffungspreis, die Notwendigkeit von Reinigungen zur Beseitigung von Verbrennungsrückständen sowie die recht komplizierte Konstruktion, die darauf zurückzuführen ist, dass flüssige Brennstoffe zunächst verdampft werden müssen, um verbrannt werden zu können.

Vergleich

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Vergleich der Kochertypen
Vergleichspunkt Spirituskocher Gaskocher Benzinkocher
Brennstoff(e) Spiritus (Ethanol) Gas (Butan-Propan-Gemisch) Autobenzin, Waschbenzin, Petroleum, Kerosin, Dieselkraftstoff, Heizöl, Flüssiggas
Handhabung und Aufbau Einfach in Handhabe und Aufbau Nach kurzer Eingewöhnung einfache Handhabe; Relativ einfacher Aufbau Verwendung erfordert Übung; Kompliziert im Aufbau
Wartung Wartung gelegendlich notwendig; Entfernung von Ruß Wartungsfrei Je nach verwendetem Brennstoff seltene bis häufige Wartung; Reinigung der Düse und der Brennstoffleitung
Reaktion auf Umwelteinflüsse Empfindlich Sehr empfindlich Unempfindlich
Leistung Gering; Oft nur zum Erwärmen oder Warmhalten geeignet Gut; Kocht 1 Liter Wasser in mittlerer Zeit (7-10 min) Sehr gut; Kocht 1 Liter Wasser in kurzer Zeit (4-5 min)
Verfügbarkeit von Brennstoff Nahezu überall verfügbar Oft verfügbar, allerdings unterschiedliche Systeme Überall verfügbar
Anschaffungspreis Sehr günstig (ca. 20€) Günstig (20-50€) Teuer (50-200€)
Brennstoffkosten ca. 2,50€ pro Liter ca. 20€ pro Liter ca. 3€ pro Liter (Reinbenzin)

Ausruhen und Übernachten

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Besonders auf Wanderungen mit Gepäck sind Pausen unerlässlich. Sie bieten den Füßen, Beinen und Schultern die Möglichkeit, sich zu entspannen, sodass der nächste Streckenabschnitt erholt angegangen werden kann. Doch jeder noch so lange Tag neigt sich einmal dem Ende zu und ein Lager für die Nacht muss her. Das Übernachten in Gasthöfen, Hotels o.Ä. ist eine Möglichkeit, allerdings ist es weitaus reizloser als das Übernachten unter freiem Himmel oder im Zelt. Um das bequeme und erholsame Schlafen in freier Natur soll es in diesem Abschnitt gehen.

Zelte

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Kuppelzelt

Auf einer Wanderung, auf der man so wenig wie möglich auf die Zivilisation angewiesen sein möchte, bietet sich die Möglichkeit entweder unter freiem Himmel oder im Zelt zu nächtigen. Zelte sind in Aufbau und Funktion ihrem Einsatzgebiet angepasst, daher ist es ausgesprochen schwer, das eine Zelt zu finden, das in allen Regionen allen Widrigkeiten trotzt. Es gibt verschiedene Zeltarten, die im Folgenden genauer erläutert werden.

Kuppelzelte

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Tunnelzelt

Kuppelzelte bilden die einfachste Bauform, die ein Zelt haben kann. Zwei Gestängebögen verlaufen diagonal durch Schlaufen oder Kanäle im Innenzelt (in seltenen Fällen auch im Außenzelt) und kreuzen sich über der Zeltmitte. Ist das Innenzelt errichtet, wird das Außenzelt darübergestülpt und befestigt. Kuppelzelte sind selbst ohne Abspannleinen und Zeltnägel sehr stabil, sodass diese nicht immer notwendig sind. Mit Abspannleinen und Zeltnägeln trotzen Kuppelzelte fast jedem Wetter. Zu den Kuppelzelten gehören ebenfalls die Geodät-Zelte. Hier kreuzen sich mehrere Gestängebögen mehrmals, was die Stabilität, aber auch das Gewicht des Zelts erhöht.

Tunnelzelte

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Tarp

Bei einem Tunnelzelt verlaufen mindestens zwei Gestängebögen parallel, was dem Zelt die Form eines Tunnel und somit seinen Namen verleiht. Tunnelzelte bieten die beste Raumausnutzung und sind deshalb im Relation zu ihrer Größe recht leicht. Da Innen- und Außenzelt meist verbunden sind, lassen sich Tunnelzelte schnell aufbauen. Nachteilig ist, dass sie in jedem Fall in Längsrichtung abgespannt werden müssen, um stehen zu bleiben. Mit der schmalen Seite in den Wind gedreht sind Tunnelzelte sehr windstabil.

Tarps

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Neben den klassischen Zeltformen gibt es noch wesentlich mehr - teils improvisierte - Bauweisen, von denen das Tarp exemplarisch vorgestellt wird. Ein Tarp ist ein Stück schweres, beschichtetes Gewebe, das ähnlich einem Sonnensegel entweder vollständig oder mit Hilfe von Zeltstangen aufgehängt wird. Es eignet sich als unauffälliger Zeltersatz oder als Überdachung eines für längere Zeit angelegten Camps. Mittlerweile setzt sich das Tarp im Wanderbereich aufgrund der neuen leichten Materialien durch. Durch Verwendung von Cuben oder Sylnylon kann man ein Tarp herstellen das zwischen 100g und 600g wiegt. Dadurch ergibt sich ein beachtlicher Gewichtsvorteil traditionellen Zelten gegenüber.

Schlafsäcke

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Für den Wanderer, der auf bequeme Hotelbetten und Einheitsbettwäsche verzichten will, wird der Erwerb eines Schlafsackes unumgänglich sein. Neben dem Schnitt unterscheiden sich Schlafsäcke vor allem im Füllmaterial. So eignen sich Schlafsäcke die mit Kunstfaser gefüllt sind, für den Einsatz in Gebieten, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht, da Kunstfaser kaum Feuchtigkeit aufnimmt und im Fall der Fälle trotzdem isoliert. Außerdem trocknen Schlafsäcke mit Kunstfaserfüllung schneller, sind einfacher zu pflegen und billiger in der Anschaffung. Daunen nehmen die Feuchtigkeit auf und verklumpen dadurch mit der Zeit, was die Isolation erheblich verringert.Eine Ausnahme bilden Teflon beschichtete Daunen. Daunenschlafsäcke sind leichter und kleiner im Packmaß. Außerdem bieten sie ein natürlicheres Schlafklima.

Unabhängig von der Bauweise des Schlafsackes sollte immer ein Inlett, das ist ein dünner Innenschlafsack aus Baumwolle oder Seide, verwendet werden, um Schweiß aufzufangen und damit dem eigentlichen Schlafsack unnötige Wäschen zu ersparen. Des Weiteren sollte es vermieden werden, den Schlafsack zwischen zwei Touren im engen Packsack aufzubewahren, was zur Folge hätte, dass die Füllung des Schlafsacks gepresst würde und Isolationsvermögen verloren ginge.

Mumienschlafsäcke

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Mumienschlafsäcke sind die häufigste Schlafsackform, denn sie bieten das beste Verhältnis zwischen Größe, Packmaß und Masse. Mumienschlafsäcke sind relativ eng geschnitten, damit kein überschüssiger Raum im Inneren entsteht, der durch die Körperwärme des Menschen erhitzt wird und so von diesem zuviel Energie aufgewendet werden muss, wodurch ein Kältegefühl entsteht.

Eiförmige Schlafsäcke

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Eiförmige Schlafsäcke sind eine Übergangsform zwischen Mumien- und Deckenschlafsack. Sie sind für Menschen geeignet die sich beim Schlafen viel bewegen, da im Knie- und Schulterbereich zusätzlicher Platz vorhanden ist. Durch den zusätzlichen Platz sind sie allerdings im Vergleich zu Mumienschlafsäcken schwerer und größer im Packmaß.

Deckenschlafsäcke

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Deckenschlafsäcke sind meist rechteckig geschnitten und damit in der Regel wesentlich komfortabler als eiförmige- oder Mumienschlafsäcke. Durch eine spezielle Reißverschlussführung können Deckenschlafsäcke auch - wie der Name schon sagt - als Decke benutzt werden. Sie eignen sich besonders in Hütten oder Jugendherbergen, jedoch sind sie für Trekking wegen ihres Packmaßes weniger geeignet.

(Top-)Quilt

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Beim klassischen Schlafsack wird die Unterseite durch das Körpergewicht beim Schlafen plattdrückt und verliert damit stark an Isolationskraft (sog. "Loft") von unten. Bei einem Quilt wird die untere Hälfte der Isolation weggelassen und nur das Fußende ist vollständig bis etwa auf Kniehöhe mit Isolationsmaterial ummantelt. Weiter oben teilt sich das Material, bis die linke und rechte Seite des Quilts die Schultern des Schläfers bedecken. Dadurch wird Packmaß und Gewicht reduziert. Ein Quilt besitzt aufgrund seines Designs keine Kapuze wie ein Schlafsack. Der Kopfbereich muss somit extra mittels Mütze, Tuch oder Sturmhaube vor Kälte geschützt werden.

Isomatten

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Aufgerollte Vollschaum-Matte

Trotz der gut isolierenden Wirkung moderner Schlafsäcke wird immer eine kleine Menge Wärme an die Umgebung abgegeben. Besonders problematisch ist dieser Effekt in der Gegend, wo der Schlafsack durch das Körpergewicht zusammengedrückt wird und dadurch eine Wärmebrücke, durch die dem Körper Wärme verloren geht, entsteht. Um diesem Verlust vorzubeugen, gibt es Isoliermatten - kurz Isomatten genannt.

Vollschaum-Isomatten

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Bei diesen Isomatten handelt es sich um Matten aus Polyethylen-Schaum (PE), die zwischen 5 und 20 mm dick sind. Diese Matten sind leicht und billig, haben aber den Nachteil, dass sie (meist) nicht faltbar und damit schlecht zu transportieren sind. Außerdem bieten sie weniger Liegekomfort als Thermoluftmatratzen.

Thermoluftmatratzen

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Thermoluftmatratzen sind eine Weiterentwicklung der Vollschaum-Matten. Sie bestehen aus einer Polyurethanschaum-Matte, die von einer luftdichten Tuchhülle umgeben ist. Über ein oder mehrere Ventile kann Luft in die Matte gelassen werden. Damit kombinieren Thermoluftmatratzen das Isolationpotential von Vollschaum-Matten mit dem Komfort von Luftmatratzen. Um Gewicht zu sparen, ist es bei den meisten Herstellern üblich, Löcher in den Schaum zu stanzen. Dadurch wird die Isolationswirkung kaum beeinträchtigt, aber einiges an Gewicht gespart. Auch im Transport sind Thermoluftmatratzen Vollschaum-Matten überlegen, da sie sich normalerweise ohne Probleme falten und damit kompakt verstauen lassen. Ein Nachteil ist allerdings der hohe Preis (selten unter 50 €).

Hängematten

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Eine populäre Alternative zum Kampieren in einem Zelt bieten Hängematten, die am Kopf- und Fußende jeweils an einem Baum befestigt werden. Da im Gegensatz zum Zelt keine Stangen zum Aufbau benötigt werden und Hängematten allgemein aus einer geringeren Menge an Material bestehen, sind sie oftmals deutlich leichter und kompakter als ein Zelt. Ihre Größe ist jedoch im Gegensatz zum Zelt auf maximal zwei Personen begrenzt. Die meisten Hängematten sind in ihrer Größe und Materialwahl auf eine Person ausgelegt.

Geraffte Hängematte mit Tarp

Bei schlechtem Wetter wird ein Tarp über der Hängematte aufgehängt, um Regen und Wind vom Hängematten-Camper fern zu halten. Zusätzlich kann ein Moskitonetz über die Hängematte gehängt werden, bzw. ist manchmal bereits in die Camping-Hängematte selbst integriert. Camping-Hängematten werden von Wanderern verwendet, die neben dem leichteren Gewicht auch Schutz vor Bodeninsekten oder anderen Komplikationen wie unebenen und mit Wurzeln durchdrungenen Böden, felsigem oder feuchtem Gelände suchen. Ein gängiges Set für Hängemattencamping umfasst somit neben der Hängematte selbst ein Insektennetz, ein Tarp zum Schutz vor Regen und Wind sowie Isolationsmaterial um ein Auskühlen zu verhindern. Mittlerweile stellen sich auch Campingplätze auf die Bedürfnisse ihrer Besucher ein. Auf vielen Campingplätzen wird das Aufhängen von Hängematten mittlerweile geduldet und wie ein Zelt berechnet. Allerdings wird dafür von Seite der Campingplatz-Betreiber häufig die Verwendung von Baumschonern/Baumgurten vorausgesetzt, um das Phloem der Bäume zu schützen. Eine Anfrage vor Anreise am Campingplatz ist angeraten, um eine Erlaubnis zum Übernachten in der Hängematte einzuholen.

Verwendete Hängematten beim Wandern und Trekking

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Die am häufigsten genutzten Hängematten für den Natursport/Outdoor-Bereich sind Tuchhängematten, wobei als Material standardmäßig atmungsaktive, nicht-kalandrierte Ripstop-Nylon bzw. -Polyesterstoffe verwendet werden, da diese in einer speziellen Technik gewebt und besonders reißfest sind. Der Vorteil von Polyester liegt in seiner geringeren Dehnbarkeit, während Nylon sich durch eine längere Haltbarkeit auszeichnet. Je nach Feinheit der Fasern und deren Gewicht sind unterschiedliche Modelle von militärisch robust bis ultraleicht auf dem Markt. Wichtig ist dabei, dass das genutzte Material aufgrund der Belastung eine hohe Reißfestigkeit aufweist und wesentlich mehr als das Körpergewicht des Liegenden aushalten sollte. Eine weitere Anforderung an das Material moderner Campinghängematten ist die geringe Schmutzaufnahme, einfache Waschbarkeit und das schnelle Trocknen.

Geraffte Hängematten ("Gathered End Hammocks")

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Geraffte Hängematten, auch Reisehängematten genannt, sind der klassische Typ. Sie bestehen aus einem rechteckigen Stück Stoff, das an den beiden kurzen Seiten zusammengerafft und daran aufgehängt wird. Eine flache Liegeposition kann dadurch erreicht werden, indem man sich nicht in Längsachse, sondern diagonal zur Längsachse in die Hängematte legt. Der Komfort wird durch die Länge und Breite der Hängematte, durch den Durchhang und die Nachgiebigkeit des Stoffs beeinflusst. Der übliche Aufhängewinkel der Abspannseile zur Horizontalen beträgt ca. 30°. Es gibt einlagige und doppellagige Hängematten. Zwischen die beiden Stofflagen einer doppellagigen Hängematte läßt sich eine Isomatte stecken, die duch die beiden Stofflagen fixiert und vor Verrutschen bewahrt wird.

Brückenhängematten ("Bridge Hammocks")

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Eine Brückenhängematte mit Moskitonetz und Underquilt

Brückenhängematten sind nach einem anderen Grundprinzip gebaut. Ihren Namen haben sie von Hängebrücken erhalten, deren Fahrbahn eben geformt ist. Man liegt in ihnen nicht diagonal, sondern in Längsachse der Hängematte. Durch den kettenlinienförmigen Schnitt der Längskanten wird der Stoff etwas gespannt und man kann flach in in der Hängematte liegen. Der Stoff wird an Kopf- und Fußende durch ansteckbare Spreizen auseinander gehalten. Durch die zusätzlichen Spreizen sind Brückenhängematten etwas schwerer als geraffte Hängematten.

Aufhängesysteme

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Die richtige Aufhängung einer Hängematte in der freien Natur stellt eine besondere Herausforderung dar, da eine dauerhaft bequeme Liegeposition stark abhängig vom Neigungswinkel der Aufhängung abhängt. Insbesondere die Länge des Aufhängungssystems will richtig bemessen werden. So muß die Aufhängung lang genug sein, um auch für große Baumabstände und Baumstämme mit großem Durchmesser geeignet zu sein. Andererseits muß es möglich sein, die Hängematte auch an dünnen und dichter stehenden Bäumen zu befestigen. Beim Wandern ist es von Vorteil, wenn die Aufhängung leicht ist und sich kompakt verstauen läßt.

Baumgurte ("Treehugger") und Baumbänder ("Treestraps")

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Baumgurte bzw. Baumbänder werden benutzt, um die Last der Aufhängung auf einer größeren Fläche auf den Baum zu übertragen, als es bei Verwendung eines Seils der Fall wäre. Die hohen Lasten (im Bereich von 1 Kilonewton), gepaart mit der kleinen Kontaktfläche des Seils am Baumumfang können das Kambium einschnüren und somit dem Baum Schaden zufügen. Die übliche Breite des verwendeten Gurtbandes liegt bei 2,5 cm. Für Baumgurte wird ebenfalls standardmäßig Polyester oder Nylon verwendet, wobei mittlerweile auch Gurte aus Dyneema oder Aramiden wie z.B. Kevlar benutzt werden. Baumgurte aus Polypropylen sind nicht geeignet, da dieses Material eine zu starke Dehnung aufweist und die Person in der Hängematte nach einigen Stunden womöglich auf dem Boden liegt. Während Baumgurte an jedem Ende eine Schlaufe haben, besitzen Baumbänder nur an einem Ende eine Schlaufe.

Whoopie Slings

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Whoopie Slings gelten als die leichteste und am besten verstellbare Aufhängung für Hängematten. Sie werden jeweils an dem einen Ende mit der Hängematte verbunden und am anderen Ende mit dem Baumgurt (z.B. mittels Karabinerhaken oder Knoten). Whoopie Slings besitzen eine leicht verstellbare Schlinge und werden aus spleißbaren und stark belastbaren Schnüren hergestellt (z.B. aus Dyneema, einer besonders reißfesten Polyethylen-Faser). Sie können eine beliebige Länge besitzen und haben eine sehr hohe Festigkeit. Die verstellbare Schlinge an dem einen Ende des Seils wird teilweise innerhalb des Seils mittels Spleiß in sich selbst zurückgeführt. Die eingestellte Länge wird dann bei Belastung in der Hängematte von der äußeren Lage des Seils zusammengepresst und somit fixiert. Durch das Lockern dieser Fixierung durch einfaches Zusammenschieben des äußeren Seils ist der Benutzer in der Lage, den Abstand zwischen Hängematte und Baum beliebig anzupassen, ohne einen Knoten oder den Baumgurt lösen zu müssen.

Schnallen-Systeme

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Zur Verbindung der Hängematte mit den Baumgurten werden oftmals Kletter-Karabinerhaken verwendet, die der Norm EN 12275 genügen und geschlossen in Längsrichtung mindestens 25 kN (Bruchlastwert) halten. Ein weiteres klassisches Verbindungssystem stellt der Einsatz zweier Ringe aus Stahl oder hochfestem Aluminium dar, durch die das Gurtband derart gefädelt wird, dass die Ringe bei Belastung das Band zwischen sich zusammendrücken und somit in der Länge fixieren. Da besonders im angloamerikanischen Raum das Hängemattencamping sehr verbreitet ist, haben sich im Laufe der Zeit Innovationen am Markt etabliert, für die es (noch) keine deutsche Übersetzung gibt. Darunter sind diverse Schnallen-Systeme (engl. "Buckles"), die eine Vereinfachung der Justierung des Hängemattenabstandes zu den Bäumen zum Ziel haben. Während Cinch-Buckles mit einem arretierenden Quersteg in ihrer Nutzung klassischen Gürtelschnallen gleichen, besitzen Beetle-Buckles z.B. spezielle Flügel, die verwendet werden, um die Spannung des Bandes leicht zu lösen und anzupassen. Ein weiterer Vorteil bei von der Hängematte unabhängigen Aufhängungssystemen ist, dass beim Abbauen der Hängematte nach Regen die nasse Aufhängung, welche nicht vom Tarp geschützt war, getrennt von der trockenen Hängematte aufbewahrt werden kann.

Knoten

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Um eine Hängematte mit einem Baumband ohne weitere technische Hilfsmittel wie Karabinerhaken stabil zu verbinden, gibt es zwei geeignete Knoten: Der Weberkreuzknoten oder auch Schotstek (engl. "Becket Hitch") ist ein einfacher Knoten, der zum Verbinden von zwei Seilen genommen wird. Auf Slip gelegt hat er den Vorteil, dass er sich unter Spannung nicht einfach löst, aber beim Abbauen sehr leicht wieder zu lösen ist. Der Marlspiekerschlag (engl. "Marlinspike Hitch") ist ein Knoten, bei dem ein Metallstab oder Aststück quer an ein Seil (hier: Baumband) geknotet wird. Das von der Hängematte kommende Seilende wird dann so um den Knoten gelegt, dass die Zuglast auf dem Knoten und nicht auf dem Querstab liegt. Auch dieser Knoten hält nur Belastungen auf Zug stand. Zum Lösen zieht man einfach bei entspanntem Seil den Stab zur Seite aus dem Knoten heraus und schon fällt dieser in sich zusammen.

Wärmedämmung

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Wie beim Camping auf dem Boden ist auch in der Hängematte ein Kälteschutz meist unabdingbar. Hierfür werden häufig konventionelle Schlafsäcke verwendet. Eine Variante des Schlafsackes, die sich insbesondere für die Anwendung in der Hängematte eignet, ist ein Top-Quilt. Es handelt sich dabei um eine Art Decke mit Fußsack die über den Körper gelegt wird. Der unter dem Körper liegende Teil des Schlafsackes, der kaum Isolationswirkung zeigt, entfällt hier. Während der Gewichtsvorteil gegenüber einem herkömmlichen Schlafsack der ursprüngliche Grund für die Entwicklung des Quilts war, ist beim Hängemattencamping die deutlich einfachere Handhabung der hauptsächliche Grund für die weite Verbreitung dieser Konstruktionsform.

Ein Schlafsack allein ist als Kälteschutz in der Hängematte - wie beim Liegen auf dem Boden auch - nicht geeignet, da die Füllung zwischen Körper und Unterlage (Boden oder Hängemattenstoff) zusammengepresst wird und dabei einen großen Teil ihrer Isolationwirkung einbüßt. Um das Auskühlen während der Nacht zu verhindern, kann in der Hängematte - wie auch im Zelt - eine Isomatte verwendet werden. Da diese im Gegensatz zum Schlafen auf dem Boden während der Nacht allerdings häufig verrutschen und dadurch einen Teil ihrer Wirkung verlieren, werden bei Benutzung einer Isomatte häufig zweilagige Hängematten verwendet. Die Isomatte wird dabei zwischen die beiden Stofflagen geschoben wird und dadurch stabilisiert.

Eine speziell für das Hängemattencamping entwickelte Form der Isolation von unten ist ein sogenannter Underquilt. Es handelt sich dabei um eine Art dicht unter die Hängematte gehängte Decke, die gegenüber einer Isomatte wesentliche Vorteile bietet. Zum einen ist dieser atmungsaktiv, d.h. der bei der Hautatmung ausgeschiedene Wasserdampf kann abtransportiert werden und die in der Hängematte liegende Person bekommt keinen feuchten Rücken. Des Weiteren kann sich der Underquilt besser an die Körperkonturen anpassen, während Isomatten im Vergleich zu Underquilts insbesondere bei einlagigen Hängematten ohne Isomatten-Einschubfach zum Verrutschen neigen und häufiger nachjustiert werden müssen. Bei Underquilts kann dies nicht passieren. Underquilts werden entweder in voller Körperlänge ausgeführt, oder sie bedecken nur die Unterseite des Torso. In diesem Fall wird ein kurzes Stück Isomatte, der Rucksack oder Kleidung unter die Beine untergelegt.

Schutz vor Insekten

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Zum Schutz vor Insekten verfügen manche Hängematten über ein integriertes Mückennetz, das sich mit einem Reißverschluss teilweise öffnen oder auch völlig entfernen lässt. Halbnetze schützen nur den Kopfbereich. Sie werden am Kopfende der Hängematte befestigt, haben eine weitere verschiebbare Befestigung an der Ridgeline und hängen etwa in Höhe des Gürtels lose herab. Den Schutz der unteren Extremitäten übernimmt bei Halbnetzen der Schlafsack oder Quilt.

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Regenschutz

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  • Regenschirm (nur für Spaziergänge zu empfehlen; für Wandertouren im Gebirge ungeeignet)
  • Regenjacke/Regenhose
  • Regenponcho
  • Wasserdichte Schuhe
  • Gamaschen

Orientierungshilfen

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Allgemeine Informationen zur Benutzung und Einsatz von Orientierungshilfen sind im Themenkomplex Orientierung zu finden. Im Themenkomplex Material wird dabei hauptsächlich auf speziellere Produkte und deren spezifische Besonderheiten eingegangen.

Wanderkarte

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  • Fritsch
  • Freytag
  • Topografische Karten

Kompass

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  • Recta Global System

Höhenmesser

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Fernglas

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GPS Gerät

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  • Spezielle Geräte mit Moving-Map erleichtern die Orientierung in unübersichtlichen Gebieten.
  • Ein GPS gerät sollte NIEMALS den Kompass ersetzen (sondern ihn höchstens ergänzen)!
  • Die Empfangsqualität sollte vor Beginn einer Wanderung getestet werden (gerade in Wäldern oder Schluchten ist der Empfang oft eingeschränkt)!
  • Vor allem auf längeren Wanderungen in spärlicher besiedelten Gegenden, ist es empfehlenswert, Ersatzbatterien mitzuführen
  • Trotz GPS sind Grundkenntisse in Orientierung unerlässlich (beispielsweise bei Ausfall des GPS-Empfängers)
  • Sollte wasserdicht (oder zumindest spritzwassergeschützt sein)!

Sonstiges

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  • Erste-Hilfe-Ausrüstung (Pflaster (auch Blasenpflaser!), Verbandszeug, Schere, Notfalldecke, Dreieckstuch etc.)
  • Trillerpfeife (Eventuell Signalpistole)
  • Messer nach eigenen Präferenzen (bitte bedenken, dass manche Messer als Waffen zählen und nicht überall getragen werden dürfen)
  • Uhr
  • Wanderkarte (Optimal sind Maßstäbe zwischen 1:50000 und 1:25000)
  • Sonnenbrille
  • Schrittzähler
  • Stirnlampe, inkl. Ersatzbatterien

Wanderstöcke

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Wanderstöcke dienen der Entlastung der Rumpf- und Beinmuskulatur, besonders aber der Entlastung von Wirbelsäule, Hüfte und Knien bei andauernden und längeren Belastungen. Sind allgemein Probleme des Wanderers in diesen Bereichen bekannt, so sollte auch bereits präventiv mindestens ein Wanderstock verwendet werden, nicht erst, wenn Schmerzen auftreten.

Es werden Wanderstöcke aus Holz, Carbonfasern und Metallrohren, meist Leichtmetall (Aluminium) verwendet. Neben den starren Wanderstöcken (Festlängenstöcke), die aus einem Teil gefertigt sind, gibt es auch längenverstellbare Teleskopstöcke mit zwei oder drei Gliedern.

Der Vorteil eines längenverstellbaren Wanderstocks liegt in der geländeabhängigen Einstellbarkeit. So kann bei Abstiegen ein Stock länger eingestellt werden als bei Aufstiegen, beziehungsweise bei Querungen am Hang der talseitige Stock länger als der bergseitige eingestellt werden. Zur Reduktion des Packmaßes kann der Teleskopstock zusammengeschoben werden, solange er nicht eingesetzt wird.

Generell gilt, dass der Stock so eingestellt beziehungsweise gewählt werden sollte, dass bei aufrechtem Stehen und vertikalen Halten des Stockes mit Bodenberührung der Spitze der Griff des Wanderstockes derart in der Hand liegt, dass das Ellbogengelenk einen nahezu rechten Winkel bildet.

Die Einstellung erfolgt entweder über einen Einrastmechanismus oder über die heutzutage am meisten verbreitete Form eines Spreizdübelmechanismus, bei dem die einzelnen Stockglieder durch Längsdrehung gelöst oder fixiert werden.

Am gebräuchlichsten sind heutzutage - besonders durch die Nutzung im Nordic Walking - Teleskopstöcke mit eingebauter Dämpfungsfeder (Antishock-System). Die Dämpfung ist dabei meist zuschalt-, beziehungsweise abschaltbar.

Der moderne Wanderstock hat eine anatomische Griffform mit zuziehbarer Handschlaufe am Griff (Automatikschlaufe) für einen sicheren Halt. Die Griffe sind aus Kunststoff, Naturkautschuk (festem Gummi oder geschäumtes Material) oder Kork gefertigt. Die Handschlaufe kann auf ihrer Innenseite aus Fleece hergestellt sein. In den luxuriöseren Ausführungen ist der Griff gegenüber dem längenverstellbaren Schaft des Wanderstockes leicht nach vorne gebogen. Diese Biegung des Griffes erlaubt ein leichteres Raumgreifen des Stockes nach vorne während dem Wandern.

Am unteren Stockende findet man jeweils eine Hartmetallspitze, auf die Gummihülsen aufgesetzt werden können. Hier handelt es sich um sogenannte Gummipuffer, Walkingaufsätze oder Spitzenschoner. Diese sollen die Hartmetallspitze gegebenenfalls schonen oder den Stock an seinen Einsatzzweck anpassen. Allzuoft gehen diese Aufsätze allerdings leider verloren und liegen dann in freier Natur als Sondermüll herum. Kleiner Trost: Sie sind bereits so konzipiert, dass sie nachgekauft werden können.

Überhalb der Spitze lässt sich der (Tiefschnee-)teller anbringen. Dies ist eine kleine Plastikscheibe, welche die Auflagefläche des Stockes im weichen Boden oder Schnee deutlich erhöht und so für besseren Halt sorgt.