Devanagari: Konsonanten

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Die Konsonantenreihen[Bearbeiten]

Man teilt die Konsonanten in Gruppen ein, in Devanagari unterscheidet man folgende Konsonantengruppen:

  1. Gutturale (कण्ठय , kaṇṭhya),
  2. Palatale (तालव्य , tālavya),
  3. Retroflexe (मूर्धन्य , mūrdhanya),
  4. Dentale (ढन्त्य , dantya),
  5. Labiale (ओष्ठ्य , oṣṭhya).
  6. Approximant (अन्तस्थ , antastha)
  7. Frikative (ऊष्म, ūṣma/संघशृ , saṃghaśrī)

Hierbei sollte man bedenken, dass die ersten fünf Gruppen nach dem Artikulationsort im Mund benannt wurden, die letzten zwei jedoch nach der Artikulationsart. Dies führt dazu, dass – phonetisch gesehen – die Laute insbesondere der Frikative auch in die oberen fünf Gruppen eingeordnet werden könnten, da die Gruppen einander nicht ausschließen. Nach der Artikulationsart sortiert fallen die ersten vier Laute der Gruppen Gutturale, Retroflexe, Dentale und Labiale auch unter Plosive, die der Gruppe Palatale sind eine Kombination aus Plosiv und Frikativ. Der letzte Laut der oberen fünf Gruppen ist demgegenüber jeweils ein Nasal. Da die Plosive und Nasale jedoch hier nach dem Artikulationsort sortiert werden, fallen sie dadurch in dieser Unterteilung in andere Gruppen. Des Weiteren wird der – nach Artikulationsart in der Phonetik – einzige Vibrant ra in der Devanagari-Einteilung fälschlicherweise unter die Approximanten einsortiert.

Gutturale[Bearbeiten]

ka
kha
ga
gha
nga

Beim kha und beim gha werden die Konsonanten deutlich aspiriert – also stärker als im Deutschen –, also als k+h bzw. g+h ausgesprochen. Demgegenüber werden die Konsonanten in ka und ga anders als im Deutschen nicht aspiriert ausgesprochen. Die deutschen leicht behauchten Laute liegen also hörbar jeweils dazwischen. Dies gilt auch für die Aspirationen der folgenden Konsonanten in aspirierter und nicht-aspirierter Form. Das ng in nga wird ausgesprochen wie in singen. Gutturale werden ganz hinten in der Kehle gebildet und in der heutigen Phonetik als Velare bezeichnet.

Palatale[Bearbeiten]

ca
cha
ja
jha
ña

Das ca wird tscha ausgesprochen, das cha wieder aspiriert, als tschha. Das ja und das jha sind die stimmhafte Variante, also dscha und dschha. Das ña wird nasal als nja (dt.; engl. nya) ausgesprochen, der Konsonant klingt dabei wie die Buchstabenkombination „gn“ in Lasagne.

Retroflexe[Bearbeiten]

ṭa
ṭha
ḍa
ḍha
ṇa

Bei den Retroflexen wird der Artikulationsort durch die Lage der Zunge bestimmt, wodurch die Laute dunkel klingen. Beispielsweise wird der Konsonant beim nicht wie beim deutschen t mit der Zunge in der Nähe der Schneidezähne erzeugt, sondern die Zunge wird zurückgerollt bis zum Gaumen.

Dentale[Bearbeiten]

ta
tha
da
dha
na

Die dentale Reihe, Aussprache fast wie im Deutschen, jedoch berührt die Zungenspitze die Zähne, wodurch die Laute hell klingen. ta und da im Gegensatz zum Deutschen nicht aspiriert, tha und dha sind wieder aspiriert.

Labiale[Bearbeiten]

pa
pha
ba
bha
ma

Die Labiale dieser Gruppe sind ausschließlich Bilabiale und werden insofern mit beiden Lippen gebildet, weshalb sie ganz vorn im Mund entstehen. Die Aussprache entspricht wie bei den Gutturalen den Lauten im Deutschen, wobei pa und ba wiederum die unaspirierten und pha und bha die stark aspirierten Varianten darstellen.

Approximant[Bearbeiten]

ya
ra
la
va

ya wie deutsches ja, ra mit gerolltem Zungen-r (ist in der Phonetik eigentlich ein Vibrant), va wie deutsches wa.

Frikative[Bearbeiten]

śa
ṣa
sa
ha

Das śa ist ein palataler Laut und wird ausgesprochen wie das sch in Schule; das ṣa (siehe ) ist hingegen retroflex, wird gesprochen wie die anderen Laute der retroflexen Reihe und klingt dadurch gegenüber dem deutschen sch dunkel. Das sa ist ein Dental und wird stimmlos ausgesprochen (wie ß) wie in essen; das ha ist ein Guttural und wird wie das deutsche ha ausgesprochen.

Das Devanagari-Alphabet[Bearbeiten]

Natürlich kann man die Zeichen auch alphabetisch anordnen, dabei folgen die Konsonanten den Vokalen in der genannten Reihenfolge:

अ आ इ ई उ ऊ ऋ ॠ ऌ ॡ ए ऐ ओ औ क ख ग घ ङ च छ ज झ ञ ट ठ ड ढ ण त थ द ध न प फ ब भ म य र ल व श ष स ह