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Gitarre: Nagelpflege

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Nagelpflege für Gitarristen

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Nagelpflege ist nicht nur ein Thema für modebewusste Menschen, sondern dieses Thema sollte auch jeden Gitarrenspieler interessieren, der gelegentlich zupft oder pickt.

Die Nagelpflege ist eine sehr individuelle Angelegenheit, bei der es viel auf eigene Erfahrungswerte (also letztlich auf Versuch und Irrtum) ankommt. Einige Gitarrenspieler haben von Natur aus robuste Fingernägel oder sie zupfen bzw. picken recht wenig. Diese Spieler brauchen sich nur wenige Gedanken über dieses Thema zu machen. Andere interessieren sich aber mehr für das Zupfen oder Melodiepicking oder für anspruchsvollere Begleittechniken, wie sie beispielsweise beim Jazz oder Flamenco gefordert sein können. Bei denen ist die Nagelpflege dann schon eher ein Thema.

Hier folgen ein paar zusammengefasste Ratschläge von Gitarrenspielern aus dem www.gitarrenboard.de und ehemaligen www•gitarre-spielen-lernen•de[1]. Nicht alle Empfehlungen sind für jede Art von Fingernägeln geeignet oder notwendig, und nicht alle Tipps werden von jedem Typ von Gitarrenspielern benötigt. Einige Tipps sind zudem reine Geschmackssache. Trotzdem kommt man für seine eigene Nagelpflege nur auf Ideen, wenn man mal den einen oder anderen Fingerzeig bekommt.

Wozu Nagelpflege?

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Feilen und Polieren ist bei Konzertgitarristen eine übliche Praxis, den Nagel zu schonen und den Ton klar und rund zu machen. Daher ist das Feilen in einem guten Unterricht ein wichtiges Thema. Je mehr man Zupfen und Picking bevorzugt, desto mehr sollte man sich über Nagelpflege Gedanken machen.

Ein paar ganz banale Tipps für den Anfang

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  • Man sollte es anfangs, solange die Fingernägel noch nicht stark genug sind, nicht mit dem Zupfen oder mit dem Anschlag übertreiben! Auch die stärksten Fingernägel halten nur eine begrenzte Zeit Nagelanschlag aus. Zudem sollte man das Nagelbett nicht durch einen zu harten Anschlag oder durch zu langes Zupfen überstrapazieren. Dieses würde sich dann wieder negativ auf die Stabilität der Nägel auswirken. Für das Üben zu Hause kann man sich beim Zupfen auch mal eine Weile mit den Fingerkuppen begnügen. Es dauert eine kleine Weile, bis man das richtige Gefühl für den Anschlag heraus hat.
  • Zum Schonen der Fingernägel (wenn man es doch mal übertrieben hat) kann man ruhig mal kurzfristig auf ein Plektrum oder Fingerpicks umsteigen. (Das beinhaltet auch, dass man das Spielen mit dem Plektrum übt.) Dieses sollte auf jeden Fall dann geschehen, wenn der Fingernagel während des Spielens einreißt und man keine Möglichkeit hat, den Schaden zu beheben und so den Riss vergrößern könnte.
  • Aber nur damit man es nicht falsch versteht: diese Tipps sind nur für den Anfang gedacht. Man muss im Allgemeinen keine Angst vor dem Anschlag mit Fingernägeln haben. In den allermeisten Fällen werden die Fingernägel gerade durch das Gitarrespielen kräftiger. Viele vormals brüchige Fingernägel werden gerade durch die Beanspruchung besser durchblutet und durch das ständige Training gekräftigt.

Wie pflegt man die Nägel

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Die Pflege der Nägel ähnelt dem Vorgehen in einem Nagelstudio. Mitunter lohnt es sich daher auch mal bei einer Freundin oder bei einer professionellen Maniküre einen Rat einzuholen.

  1. Erst den Nagel mit einer normalen Metall- oder Saphirfeile in die gewünschte Form feilen.
    1. Die Form sollte so gewählt sein, dass eine möglichst breite Fläche die Saite berührt. Ist die Auflagefläche des Nagels zu klein, besteht gerade an dieser Stelle eine höhere Einreißgefahr. Daher empfiehlt es sich, die Nägel in einem breiten Bogen zu feilen.
    2. Ob der Fingernagel nur 1 mm aus dem Nagelbett oder bis zu 3 mm über die Fingerbeere herausschaut (oder ob er bei den Damen aus modischen Erwägungen noch länger sein soll), dass muss man für sich selbst herausfinden. Jedoch ist es für die Stabilität sinnvoll, den Nagel dennoch so kurz wie möglich zu halten. Wenn man also sowohl mit 2 als auch mit 3 mm zurecht kommt, dann sollte man der Stabilität zuliebe die kürzere Variante bevorzugen.
  2. Auch die Ecken des Fingernages sollten gleichmäßig abgerundet sein.
    1. Jede verbleibende Kante erhöht das Risiko, dass der Nagel einreißt.
    2. Man sollte immer vom Rand bis zur Nagelmitte feilen (in eine Richtung) dann können die Nägel nicht mehr so schnell einreißen.
  3. Nach dem Schneiden und Feilen der Fingernägel sollte man die Ränder der Fingernägel mit einer Polierfeile, Polierleinen oder Polierleder nachpolieren, bis alles absolut glatt ist.
    1. Alle Seiten, besonders die Grate (überstehende Unebenheiten) , müssen poliert werden. Durch das Entgraten, Abrunden und Glätten reißen die Nägel nicht mehr so schnell ein.
    2. Dazu mit der gröbsten Polierfeile über die gefeilte Nagelkante gehen und dabei einen Winkel von ca. 45 Grad in Richtung Fingerkuppe einfeilen
    3. Polierfeilen, Polierleinen und Lederlappen sollen nichts mehr an der Form des Fingernagels ändern.
      1. Insofern einfach sanft quer zum Nagel legen und - polieren, polieren, polieren.
    4. Wer ein Polierleinen verwenden möchte, legt dieses am besten über die Handfläche der linken Hand und hebe den Daumen (im Grundgelenk) etwas nach innen in die Handfläche. Dadurch entsteht zwischen Daumenballen und Handinnenfläche eine Furche. In dieser Furche kannst du jetzt alle Finger der linken Hand gleichzeitig polieren. Jeder Nagel sollte anschließend noch einmal einzeln nachbearbeitet werden. (Polierleinen wird oft mit dem englischen Begriff "Mesh" wie "Masche" bezeichnet. Der Begriff "Mesh" wird aber auch für eine Art Schleifpapier auf Leinen verwendet. Da beides mitunter verwendet wird, könnte es zu Verwechselungen kommen.)
    5. Es gibt sogar Gitarristen, die das Mesh über Handfläche und Handgelenk legen und beim Polieren die ganze Länge des Mesh nutzen. Dieses ist jedoch Geschmacksache. Was einige unbequem finden, damit kommen andere gut zurecht.
  4. Übrigens sollte man bei Bedarf auch die Hornhaut links und rechts pflegen (schneiden oder besser noch feilen), nicht nur die Nägel.

Die linke Hand

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Wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich die Nägel der linken Hand mitpflegen. Jedoch müssen diese nicht unbedingt genauso aufwendig gepflegt werden. Sie sollten in der Form nicht zu lang sein, damit sie nicht Nachbarsaiten berühren oder auf dem Griffbrett aufkommen und dort noch Schaden anrichten. Allerdings sollten die Nägel auch nicht zu kurz sein. Ein ca. 1 mm langer Fingernagel, der gerade so mit der Fingerbeere abschließt oder minimal hervorschaut, dient hervorragend als Stütze und Widerlager für die Fingerkuppen. Nicht zuletzt passt man die Fingernägel wegen der Optik an die andere Hand an, obgleich einige Spieler gerade die unterschiedlich langen Fingernägel als ein Markenzeichen des Gitarristen tragen.

Welches Material wird benötigt

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  • Für Gelegenheitszupfer reicht in vielen Fällen eine einfache Nagelschere, Klipser und eine handelsübliche (6er) Nagelfeile völlig aus.
    • Jedoch sollte es schon eine etwas höherwertige Nagelfeile sein (dabei ist der Preis nicht unbedingt ausschlaggebend). Die Nagelfeile am Taschenmesser erfüllt dagegen nur selten die Anforderungen und ist nur in extremen Notfällen zu gebrauchen.
  • Für weiche Nägel gibt es im Drogeriemarkt spezielle Feilen.
  • Einige Gitarrenspieler bevorzugen diverse Sandpapierfeilen und verwenden niemals Stahlfeilen.
    • Der Grund: Eine Stahlfeile gibt nicht nach und zerreißt die Mikrostruktur des Nagels. Dieser franst sozusagen aus. Optisch ist das nicht zu sehen, wirkt sich aber negativ auf die Stabilität aus.
  • Andere nehmen anstelle von (relativ) teuren Sandpapierfeilen simples Schleifpapier (500er oder feiner)
  • Auch zum Polieren verwenden einige Schleifpapier (1500er) in verschiedenen Abnutzungsstufen.
  • Wieder andere nehmen bis zu 8000 Schleifpapier und sie polieren mit Micro-mesh (eine Art Sandpapierleinen).
  • Andere bevorzugen anstelle von Polierleinen einen Lederlappen.
    • bei einem Lederlappen besteht nicht die Gefahr, sich winzige Teile des Nagels, die sich im Leinen verhaken könnten, versehentlich herauszureißen.
  • Anstelle viele verschiedene Produkte zu verwenden, nutzen andere eine 6-fach "Kombifeile" aus dem Drogeriemarkt mit Stufen von "grob" bis "polieren" für ca. 2€ bis 5€ und sind damit sehr zufrieden.
zur Not
  • Wenn der Nagel mal irgendwo reißt und man gerade kein Maniküreetui dabei hat, dann kann man sich auch mal mit einer Büro-Schere und dem Stoff einer Jeans behelfen. Aber wie gesagt ist dieses nur für Notfälle gedacht, um das weitere Einreißen eines Nagels zu verhindern. Ein ambitionierter Zupfer und Picker sollte für kleinere Notfälle ruhig eine Nagelfeile in seinem Zubehör haben.

Ziel der Pflege

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Beim Spielen darf danach nichts mehr kratzen oder haken. Der Ton muss rund, weich und formbar sein. Wichtigste Polierstelle ist die Nagelaußenkante (weil dort die Saite den Nagel verlässt).

Wenn du sorgsam auch kleinste Beschädigung im Nagel sofort bearbeitest, halten die Nägel wirklich wesentlich länger und reißen nicht mehr so schnell ein. Nicht zuletzt halten auch die Saiten länger, denn wenn man mit unpolierten Nägeln übt, kratzt man sich die Saiten kaputt.

Eine glatte Oberfläche des Nagelrandes fördert ein geschmeidiges Abgleiten des Nagels von der Saite. Dadurch werden Nebengeräusche verringert, und der Ton wird weicher, voller und schöner.

Was ist zu vermeiden

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  • Einweichen der Fingernägel (wie bei einer bekannten Spülmittelwerbung) sollte nur dann erfolgen, wenn es sowieso unvermeidbar ist (Bad, Dusche, Spülen).
    • Dennoch ist dieses eine gute Gelegenheit zur Nagelpflege. Die Fingernägel sind in der Regel leichter zu schneiden, feilen und zu polieren, und sie reißen dann auch nicht so schnell ein.
    • Jedoch sollte man bedenken, dass der Fingernagel im Wasser förmlich ausgelaugt wird, was nicht unbedingt vorteilhaft für dessen Stabilität ist. Daher empfiehlt es sich, auf jedes unnötige Einweichen zu verzichten.
  • Man sollte das Mesh nicht über eine Feile spannen - dadurch ist es zu gerade und man erreicht nicht alle Stellen.

Weitere Tipps

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Daneben gibt es noch andere Ratschläge mehr allgemeiner Natur.

Nagelhärter

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  • Nagelhärter geben auch eine Art Ruhe- und Stabilisierungsphase für den Nagel. Da sie jedoch meist hochglänzend sind, ist das Ergebnis für viele Männer untragbar. Darüber hinaus ist nicht jeder Nagelhärter, der für modische Frauenhände konzipiert wurde, auch geeignet für Gitarrenfingernägel.
  • Es gibt aber Tinkturen (Apotheke oder gute Drogerien), die in die Nägel einziehen und von innen stärken.
    • Flamenco-Gitarristen benutzen einen speziellen Lack (in Fachgeschäften), um die Nägel zu schützen.
    • Sollte man jedoch keinen solchen matt glänzenden Lack bekommen, so kann man ruhig versuchen, mit einem geeigneten Hochglanz-Nagelhärter die Nägel zu lackieren; dann mit Micro-mesh ( 4000-er Körnung ) die Oberfläche einfach wieder matt machen. Dabei wird nur etwas vom Nagelhärter abgetragen aber nichts vom Nagel.

Ernährung

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Auch die Ernährung kann vieles zur Stabilität der Fingernägel (und nebenbei auch der Haare) beitragen.

  • Bierhefe oder überhaupt vitamin-, eiweiß- und mineralstoffreiche Ernährung hilft.
  • Der Nutzen von  Kieselerde als Nahrungsergänzungsmittel wird allerdings bezweifelt, zumal zu hohe Dosen Nierensteine bilden können. [2]
  • Wichtig für die Stabilität ist Kalzium (Calcium). Allerdings muss man keinen Muschelkalk in sein Essen streuen, wie man es bei Wellensittichen machen würde, sondern es reicht aus, etwas mehr Milchprodukte zu sich zu nehmen. Schnittkäse ist z. B. ein hervorragender Kalziumlieferant. Ebenfalls erfüllt Mineralwasser seinen Dienst. [3]

Bei entsprechender Ernährung wachsen die Nägel schneller und werden auch stärker.

Kleidung

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In der kalten Jahreszeit Hände und Handgelenke warm halten. Dadurch bleibt die Durchblutung besser und damit gibt es ebenfalls bessere Nägel. Es sollte einen wundern, wenn man bei kaltem Wetter Gitarristen ohne Handschuhe rumlaufen sieht.

Wenn alle Stricke (Nägel) reißen

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Am Anfang des Gitarrenunterrichts genügt es insbesondere bei Nylon-Saiten, nur mit den Fingerkuppen zu zupfen. Diese Anschlagart funktioniert auch, wenn die Fingernägel (aus welchem Grund auch immer) eingerissen sind, oder gekürzt werden mussten. Natürlich nimmt man dafür in Kauf, dass der Ton nicht mehr so brillant ist. Doch man kommt mit dem Anschlag gut über die Runden, bis die Nägel (wieder) kräftig genug sind.

Sollten die Fingernägel trotz guter Pflege einreißen (sei es, das die Fingernägel naturbedingt leicht einreißen, oder dass man doch sehr viel gezupft hat), so kann man sich auch über Fingerpicks informieren.

Als besonderer Tipp seien hier die so genannten Alaska-Fingerpicks genannt. Diese setzt man auf die Fingernägel auf, und hakt zusätzlich mit den Fingernägeln ein. Die Beschreibung dazu schaut man sich am besten genauer auf eine der Händlerseiten an. Das Spielgefühl ist gut genug, um nach einer kurzen Eingewöhnung relativ natürlich und vor allem nagelschonend zupfen zu können.

Zu guter Letzt

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Zu dem Thema gäbe es noch so viel zu schreiben.

  • Ein bekannter deutscher Konzertgitarrist (Hubert Käppel) klebt z.B. seine Nägel mit Tesa-Film ab.
  • Andere kleben sich als "Notoperation" zugeschnittenen Plastik von Tischtennisbällen mit Sekundenkleber als Nagelverstärker auf.
  • Einfacher sind künstliche Nägel. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Qualitäten, wobei der Preis nicht immer entscheidend ist. Oft reichen günstige Sets aus dem Supermarkt.

Wie schon gesagt, diese Tipps wurden von verschiedenen Gitarrenspielern zusammengetragen. (Denen sei übrigens an dieser Stelle für Ihre Mithilfe mal ein kleiner Dank ausgesprochen! Die Namen sind auf der Diskussionsseite genannt.) Man muss für sich selbst herumexperimentieren, mit welcher Methode man am besten zurechtkommt und wie viel Pflege für einen selbst tatsächlich ausreicht. Und es lohnt sich jedoch, die Meinung von verschiedenen Personen einzuholen (wobei es Frauen da etwas einfacher haben sollten als die Männer.)

Linkempfehlung

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  1. Dem Forum www•gitarre-spielen-lernen•de ist die Datenbank unwiederbringlich abgeraucht - vermutlich bei dem Versuch irgendeiner Sicherheitsauflage der Browsergiganten gerecht zu werden.
  2. Mediziner warnen vor Kieselerde (T-Online)
  3. Quelle: www.cojito.de/kochrezepte...