Zum Inhalt springen

Badminton: Glossar

Aus Wikibooks

Aufschlag

[Bearbeiten]

Mit dem Aufschlag wird ein Ballwechsel im Spiel eröffnet. Dabei wird die Feder in die Hand genommen und entweder geworfen und dann geschlagen oder direkt aus der Hand heraus geschlagen (beim Rückhandaufschlag üblich). Der Aufschlag erfolgt beim Badminton sowohl beim Einzel als auch beim Doppel immer diagonal in das gegnerische Feld.

Die verschiedenen Techniken zur Ausführung eines Aufschlags werden im Kapitel Schlagtechniken behandelt. Im Kapitel Regeln werden einige Regelbesonderheiten bezüglich des Aufschlags behandelt.

Auftaktsprung

[Bearbeiten]

Früher wurde kurz bevor der Gegner den Ball schlägt ein minimaler Sprung vollführt, um schnell in die Richtung des Balles zu starten. Mittlerweile wird der Auftaktsprung nicht mehr verwendet, stattdessen erfolgt unmittelbar vor dem gegnerischen Schlag eine Tiefentlastung. Bei der Tiefenentlastung wird der Sprung weg gelassen und der Spieler geht lediglich ein wenig in die Knie. Dadurch spart der Spieler die Energie, die er für den Sprung verwendet hätte, hat aber den gleichen Effekt, dass der Schwerpunkt des Spielers tiefer liegt und dadurch ein schnellerer Start aus der aktuellen Position heraus erfolgen kann. Tiefentlastung und der schnelle Start in die Ecken werden im Kapitel Lauftechniken behandelt.

Ausfallschritt

[Bearbeiten]

Eine der wichtigsten Lauftechniken beim Badminton ist der Ausfallschritt. Es handelt sich dabei immer um den letzten Schritt in Richtung der Schlagposition (üblicherweise in Richtung des Netzes bzw. der vorderen Ecken) und wird als ein großer Schritt vollzogen. Der Ausfallschritt wird im Kapitel zu den Lauftechniken behandelt.

Balltransport

[Bearbeiten]

Der generische Begriff für Übungen, bei welchen Federbälle über das Feld transportiert werden. Mehrere Balltransport-Übungen werden im Kapitel Training erläutert.

Bratpfannengriff

[Bearbeiten]

Auch als Rush-Griff bekannt. Eine der vielen Formen, den Schläger zu halten. Der Bratpfannengriff wird im Kaptel über die Schlagtechniken erläutert.

China-Sprung

[Bearbeiten]

Beim China-Sprung handelt es sich um eine Lauftechnik, die verwendet wird, um nach einem Schlag in die Vorhandseite der hinteren Feldhälfte schnell wieder nach vorne (in Richtung der Feldmitte) zu gelangen. Im Gegensatz zum Umsprung, wird jedoch der Körper nicht in der Luft gedreht. Die genaue Technik des China-Sprungs wird im Kapitel zu den Lauftechniken genauer behandelt.

Durchschlagen

[Bearbeiten]

Als Durchschlagen der Bälle bezeichnet man das Testen der Ballgeschwindigkeit. Im Kapitel über Spielgeräte wird erläutert, wie durch das Durchschlagen der Bälle die Ballgeschwindigkeit getestet wird.

Finten

[Bearbeiten]

Als Finte wird eine Täuschung des Gegners bezeichnet, bei welcher ein Schlag angedeutet, aber ein anderer Schlag gespielt wird. Der Gegner orientiert sich dadurch in die falsche Richtung und kommt deshalb selbst später zum Schlag. Im Kapitel über Schlagtechniken wird erläutert, wie Finten gespielt werden.

Footwork

[Bearbeiten]

Eine Bezeichnung für eine Reihe von Übungen zur Verbesserung der Schnelligkeit. Die gängigsten Footwork-Übungen werden im Kapitel über Training erläutert.

Gemischtes Doppel

[Bearbeiten]

Die deutsche Übersetzung für Mixed.

Halbfeld

[Bearbeiten]
Das sog. Badminton-Halbfeld wird für diverse Übungen verwendet.

Das Halbfeld wird für Übungen im Training verwendet. Es handelt sich um die Hälfte des Feldes wenn das Badmintonfeld durch die Mittellinie längs halbiert wird. Demnach gibt es auf jedem Badmintonfeld zwei Halbfelder.

Hammergriff

[Bearbeiten]

Beim Hammergriff (auch Powergriff genannt) wird der Schläger exakt wie ein Hammer gehalten. Diese Schlägerhaltung eignet sich für extrem kräftige Schläge, insbesondere beim Smash.

Intercept

[Bearbeiten]

Wenn bei einem Doppel der vordere Angriffsspieler einen Ball abfängt, der schnell an diesem vorbei zum hinteren Spieler gespielt werden sollte, dann bezeichnet man dieses "Abfangen" oder "Dazwischengehen" als Intercept.

Jump-Smash

[Bearbeiten]

Ein Smash der aus dem Sprung geschlagen wird und dadurch härter und in einem besseren Winkel gespielt werden kann. Die Technik zum Jump-Smash wird im Kapitel zu den Schlagtechniken erläutert.

King-Sprung

[Bearbeiten]

Der King-Sprung entspricht dem China-Sprung mit dem Unterschied, dass nicht in die Schlaghandseite gesprungen wird. Details zum King-Sprung werden im Kapitel zu den Lauftechniken behandelt.

Kompassnadel-System

[Bearbeiten]

Hierbei handelt es sich um ein System, nach dem sich die Spieler auf dem Doppelfeld bewegen. Es wird im Kapitel über das Doppelspiel ausführlich erläutert.

Kreuzschritte

[Bearbeiten]

Eine Lauftechnik beim Badminton, um sich in schnell in eine Richtung fortzubewegen, ohne den Körper (wie bei Laufschritten) in die Laufrichtung zu drehen. Mit Kreuzschritten ist es möglich, sich schnell seitwärts bzw. rückwärts seitwärts oder vorwärts seitwärts zu laufen. Im Gegensatz zu den Nachstellschritten wird bei Kreuzschritten der nachgezogene Fuß nicht nur bis zum vorderen Fuß nachgezogen bevor der vordere Fuß weiter bewegt wird. Stattdessen wird der nachgezogene Fuß hinter den vorderen Fuß vorbeigeführt. Dadurch kann der nächste Schritt weiter gesetzt werden als bei Nachstellschritten.

Malayen-Step

[Bearbeiten]

Der Malayen-Step ist eine besondere Lauftechnik, mit der in die hintere Rückhandecke gelaufen wird. Durch den Malayen-Step wird die Rückhand "umlaufen" und die Feder wird "Links-vom-Kopf" mit der Vorhand gespielt. Der Malayen-Step wird im Kapitel über die Lauftechniken beim Badminton behandelt.

Mixed

[Bearbeiten]

Als Mixed bezeichnet man

  • eine Doppelpaarung, bei der ein Mann mit einer Frau zusammen spielt
  • ein Spielsystem, das nützlich ist, wenn in einer Doppelpaarung zwei ungleich starke Spieler miteinander spielen.

Bei dem Spielsystem versucht man ganz grob umrissen den spielschwächeren Spieler vorne am Netz zu positionieren während der spielstärkere Spieler den Angriff von hinten gestaltet. Das Mixed-Spielsystem wird in einem eigenen Kapitel behandelt.

Mixed-Ecke

[Bearbeiten]
Die Mixed-Ecken sind bei einem Mixed spiel oft ein Schwachpunkt und werden deshalb vom Gegner gerne angespielt.

Die sogenannten Mixed-Ecken sind Bereiche im Spielfeld, die im Mixed Spiel eine besondere Bedeutung haben und daher ihre Bezeichnung haben. Bei einem Mixed wird versucht, den schwächeren Spieler möglichst vorne am Netz spielen zu lassen, während der stärkere Spieler von hinten den Angriff gestaltet. Schafft es der Gegner, am vorderen Spieler vorbei in die Mixed-Ecke zu spielen, kann er damit das Spiel u.U. zu seinen Gunsten drehen.

Auch wenn die Mixed-Ecken vor allem im Mixed eine hohe Bedeutung haben, werden sie auch gerne im normalen Doppel angespielt.

Nachbereiten

[Bearbeiten]

Als Nachbereiten werden die Bewegungen nach dem eigenen Schlag bezeichnet. Üblicherweise orientiert sich bei einem Einzelspiel der Spieler nach seiner Schlagausführung wieder in Richtung Zentralposition, nicht jedoch wieder bis ganz in die Zentralposition. Das Nachbereiten mit den entsprechenden Wartestellungen wird im Kapitel Einzel behandelt.

Nachstellschritte

[Bearbeiten]

Nachstellschritte (auch Sidesteps) sind Schritte, bei denen im Gegensatz zu normalen Schritten nicht ein Fuß vor den Anderen gesetzt wird, sondern der hintere Fuß immer hinter dem vorderen Fuß verbleibt. Man bewegt sich mit Nachstellschritten, indem man den Hinteren Fuß nahe hinter den Vorderen setzt und dann den vorderen Fuß in Laufrichtung weiterbewegt, danach wird der hintere Fuß wieder nachgezogen, usw. Nachstellschritte finden im Badminton oft Verwendung.

Pinzettengriff

[Bearbeiten]

Beim Pinzettengriff wird der Schläger wie eine Pinzette gehalten. Dadurch kann man die bespannte Fläche sehr gut drehen oder aber gut "zupacken", wodurch eine recht plötzliche Beschleunigung des Schlägers erzielt werden kann. Der Pinzettengriff eignet sich besonders für kurze, geschnittene Bälle am Netz. Der Pinzettengriff wird im Kapitel zu den Schlagtechniken genau erläutert.

Polizist

[Bearbeiten]

Als Polizist wird im Badminton eine sehr bekannte Übungsform bezeichnet, bei der ein Übender von seinem Partner (der als Polizist bezeichnet wird) mit dem Schläger angezeigt bekommt, in welche Ecke er laufen soll. Die Polizistenübung wird im Kapitel Training erläutert.

Powergriff

[Bearbeiten]

Siehe Hammergriff

Return

[Bearbeiten]

Als Return (auch Aufschlagannahme oder auch nur Annahme) wird der erste Schlag nach dem Aufschlag bezeichnet. Der Return wird vom Rückschläger oder von der rückschlagenden Partei ausgeführt. Der Return ist beim Badminton - insbesondere beim Doppel - von großer Wichtigkeit.

Rush-Griff

[Bearbeiten]

Siehe Bratpfannengriff

Schieben

[Bearbeiten]

Als Schieben wird beim Badminton eine Schlagtechnik bezeichnet, bei welcher der Ball mit wenig Kraft knapp über das Netz gespielt wird, so dass der Ball nach dem Passieren des Netzes gleich wieder sinkt. Im Gegensatz zu einem kurz abgelegten Ball, wird der Ball beim Schieben so gespielt, dass er ein Stück in das gegnerische Spielfeld hineinfliegt (ein Stück über die erste Aufschaglinie hinaus). Die Schlagtechnik zum Schieben wird im Kapitel über die Schlagtechniken behandelt.

Schlaghandseite

[Bearbeiten]

Bei Rechtshändern die rechte und bei Linkshändern die linke Seite.

Sidesteps

[Bearbeiten]

Siehe Nachstellschritte

Stechen

[Bearbeiten]

Als Stechen wird eine der Ausführungen eines Stop (einen Ball kurz am Netz ablegen) bezeichnet. Das Stechen wird im Kapitel über die Schlagtechniken erläutert.

Sweet-Spot

[Bearbeiten]

Der sog. Sweet-Spot des Badminton-Schlägers ist der Bereich der Bespannung, in welcher der Schlag ausgeführt werden sollte. Wird die Feder außerhalb des Sweet-Spot getroffen, ist das Flugverhalten der Feder (im vergleich zu einem normalen Schlag, bei dem die Feder im Sweet-Spot getroffen wurde) verändert. Der Sweet-Spot eines Badminton-Schlägers befindet sich im mittleren Bereich der Bespannung. Die größe des Sweet-Spots ist abhängig von der Bespannungshärte des Schlägers und von der Form des Schlägerkopfes. Um den Sweet-Spot von Badmintonschlägern zu vergrößern wurde die Form des Schlägerkopfes um die Jahrtausend-Wende verändert. Die dahmals typisch ovalen Schlägerköpfe wurden mehr "abgeflacht", wodurch der Sweet-Spot vergrößert werden konnte.


Der Swip ist eine Variante des Unterhand-Clears die zwar bis an die Grundlinie gespielt wird, aber nicht in sehr hohem Bogen sondern eher Flach gespielt wird. Der Swip ist somit sehr viel schneller, aber auch durch einen schnellen / gut positionierten Gegner früher (näher an der Feldmitte) zu erreichen. Auch Aufschläge können als Swip gespielt werden. Die Schlagtechnik des Swip wird im Kapitel zu den Schlagtechniken sowohl beim Unterhandclear als auch beim Aufschlag erläutert.

Das T

[Bearbeiten]
Das T. Eine bekannte Position auf dem Feld.

Das T ist eine Position auf dem Spielfeld, an der man sich orientieren kann und die in Erläuterungen gerne verwendet wird. In der nebenstehenden Abbildung ist das T sowohl auf der unteren als auch auf der oberen hälfte des Spielfeldes rot hervorgehoben. Weitere Positionen auf dem Spielfeld, auf die man sich bei Erläuterungen beziehen kann sind:

  • Die vier Ecken des Spielfelds (zwei vordere Ecken am Netz und zwei hintere Ecken)
  • Die beiden Mixed-Ecken
  • Die Zentralposition

Testmarkierungen

[Bearbeiten]
Testmarkierungen am hinteren rechten Rand des Badmintonfelds.

Testmarkierungen sind Markierungen auf dem Feld, die dem Durchschlagen der Federn (Testen der Ballgeschwindigkeit) dienen.

Tiefentlastung

[Bearbeiten]

Die Tiefentlastung ist eine Technik, die unmittelbar vor der Ausführung des gegnerischen Schlags verwendet wird, um schnellstmöglich in die Richtung starten zu können, in welche der Gegner den Ball geschlagen hat. Bei der Ausführung der Tiefentlastung geht der Spieler unmittelbar vor der Ausführung des gegnerischen Schlags ein wenig in die Knie. Dadurch liegt der Schwerpunkt des Spielers näher am Boden und der Spieler kann sich durch energisches Abdrücken schnell aus seiner Position in Richtung des Balls bewegen. Dieser Effekt wurde früher durch einen kleinen Sprung (Auftaktsprung) vor der Ausführung des gegnerischen Schlags erreicht. Da der Auftaktsprung lediglich dazu geführt hat, dass der Spieler nach dem Sprung etwas tiefer in den Knien steht und der Sprung selbst den Spieler Energie kostet und somit ermüdet, wird der Sprung nun weg gelassen. Die Tiefentlastung wird im Kapitel zu den Lauftechniken detaillierter erläutert.

Töten

[Bearbeiten]

Als "Töten" bezeichnet man einen Schlag am Netz, bei dem der Federball mit dem Ziel, den Ballwechsel zu beenden, kraftvoll in einem steilen Winkel nach unten (auf die gegnerische Hälfte) geschlagen wird. Die Schlagtechnik des "Tötens" wird im Kapitel zu den Schlagtechniken behandelt.

Tunnel / Tunnelangriff

[Bearbeiten]
Die Spielerpositionen zweier im Tunnel stehender Spieler bei einer Angriffssituation.

Als Tunnel oder Tunnelangriff bezeichnet man eine besondere Stellung der Spieler im Doppel bei einer Angriffssituation. Stehen zwei Spieler "im Tunnel", so stehen diese annähernd hintereinander. Der Tunnelangriff wird im Kapitel über das Doppel behandelt.

Umsprung

[Bearbeiten]

Die zweite wichtigste Lauftechnik neben dem Ausfallschritt ist der Umsprung. Der Umsprung dient dazu, nach einem Schlag in der hinteren Feldhälfte sofort wieder nach vorne zu gelangen. Dazu wird während eines Sprungs der Körper gedreht, so dass der hintere Fuß nach vorne und der vordere Fuß nach hinten gedreht wird. Daher der Name Umsprung. Wie dieser Sprung genau vollführt wird, wird im Kapitel zu den Lauftechniken genauer erläutert.

Unforced Error

[Bearbeiten]

Unforced Error ist ein wichtiger Begriff im Badminton, da dieses Phänomen der "ungezwungenen Fehler" bei vielen Spielern und vielen Spielen spielentscheidend ist. Dahinter verbirgt sich oft der Wille, die Bälle zu präzise spielen bzw. den Ballwechsel zu schnell beenden zu wollen. Ungezwungene Fehler sind alle Fehler, die ohne Zutun des Gegners passieren. D.h., dass der Spieler den Ball gut erreicht hat und genug Zeit hatte den Ball zu spielen, den Ball jedoch trotzdem nicht trifft oder ins Netz oder Aus spielt.

Wischen

[Bearbeiten]

Eine Schlagtechnik, bei der der Ball mit dem Schläger nicht frontal, sondern (ähnlich wie bei einer Wisch-Bewegung) mit einer seitlichen Bewegungskomponente getroffen wird. Das Wischen findet beispielsweise beim Drop, beim Drive (insbesondere bei der Aufschlagannahme) oder beim Töten anwendung und wird deshalb bei diesen Schlägen im Kapitel zu den Schlagtechniken erläutert.

Zentralposition

[Bearbeiten]
Die Zentralposition im Badmintonfeld.

Die Zentralposition ist die Position, von der alle vier Ecken des Spielfeldes gut erreicht werden können. Nach jedem Schlag sollte sich der Spieler wieder zurück in Richtung Zentralposition orientieren. Die Zentralposition ist abhängig vom Spieler und variiert somit geringfügig. Manche Spieler stehen lieber weiter vorne, andere wiederum stehen ein Stück weiter hinten, aber üblicherweise befindet sich die Zentralposition in etwa einen halben bis einen Meter hinter dem T. Die Zentralposition ist im nebenstehenden Bild auf der unteren Spielhälfte farblich hervorgehoben.