Computerhardware: Prozessor: mehr: Intel und AMD

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Intel oder AMD?[Bearbeiten]

Marktanteile[Bearbeiten]

Die Firma Intel ist der Marktführer mit einem Marktanteil von mehr als 80%. AMD ist der zweitgrößte Hersteller. Mit der Prozessorfamilie Athlon ist AMD der erste Hersteller, der Intel in der Leistung übertroffen hat. Im Jahr 2005 hatte AMD ein höheres Wachstum als Intel. Im Jahr 2006 gelangte Intel mit den Core-Prozessoren wieder an die Spitze. Was wird AMD als nächstes herausbringen?

Marktanteile zu erringen, ist nicht einfach. Ein Hersteller kann seine Prozessoren nur verkaufen, wenn sie „befehlskompatibel“ zu Intel-Prozessoren sind. Befehlskompatibel bedeutet, dass alle Befehle das gleiche Resultat liefern müssen wie das Intel-Original. Jeder Hersteller kann natürlich zusätzliche Befehle einbauen und darauf hoffen, dass die Softwarehersteller diese auch benutzen werden.

Beim 386er gab es auf Druck von IBM eine Vereinbarung: AMD fertigte die Prozessoren nach den Original-Bauplänen von Intel. Damals konnte jeder Kunde frei wählen, ob er auf seine Hauptplatine einen Intel oder AMD Prozessor stecken will. Diese Vereinbarung ist längst ausgelaufen.

Heute muss jeder Prozessorhersteller die interne Schaltung und die Anschlüsse seiner CPU anders aufbauen als bei Intel, um nicht von Intel wegen Patentverletzung verklagt zu werden. Deshalb gibt es zunehmende Unterschiede in der internen Architektur der Prozessoren verschiedener Hersteller. Das bedeutet leider auch, dass die Hauptplatinen für Intel- und AMD-CPUs unterschiedlich sind. Sie können nicht probeweise eine AMD-CPU durch eine Intel-CPU ersetzen.

Unterschiede im Design[Bearbeiten]

Intel favorisiert bei der Netburst-Architektur (Pentium 4) ein Design, bei dem die Recheneinheiten des Prozessors pro Takt etwas weniger leisten (und deshalb weniger warm werden), wodurch man den Prozessor etwas höher takten kann. Bei anderen Architekturen ist der Fall eher umgekehrt: bei mobilen CPUs und der sog. Core-Architektur (die Nachfolger des Pentium 4) wird mit geringer Taktfrequenz viel Leistung erreicht.
AMD hat sich für ein Design entschieden, bei dem die Recheneinheiten pro Takt mehr leisten. Außerdem steckt ein Teil vom Chipsatz im Gehäuse der CPU. Dadurch wird die CPU heißer und darf nicht so schnell getaktet werden.
Die Taktfrequenz ist deshalb kein alleiniger Maßstab mehr für die Prozessorleistung.
Das macht es nicht einfach, die Leistung konkurrierender Prozessoren zu vergleichen. AMD verwendet deshalb einen Umrechnungsfaktor: Der Prozessor xxx hat etwa die gleiche Leistung wie ein Prozessor mit xxx MHz sie hätte, aber er schafft diese Leistung mit einer kleineren Taktfrequenz von nur yyy MHz. Das wird "PR-Rating" genannt und vergleicht die Leistung mit einem imaginären Athlon Thunderbird, ist aber zugleich eine Anspielung auf das "Pentium-Rating", den früher andere Prozessorhersteller wie Cyrix benutzt haben.

Welcher Prozessor ist besser - Intel oder AMD?[Bearbeiten]

Die Diskussionen im Internet, welcher Prozessor der Beste ist, erinnern in ihrer Schärfe fast an einen Glaubenskrieg.
Weil und solange die übergroße Mehrheit aller Programmentwickler einen Intel-Prozessor in ihren Test-PCs hat (oder gar ein Mehrprozessorsystem), werden Programme auf Intel-Prozessoren gründlicher getestet und haben deshalb weniger Fehler.
Bis vor Kurzem konnten Sie davon ausgehen, dass eine Intel-CPU mit einem Intel-Chipsatz („Alles aus einer Hand“) stabiler gelaufen ist als die zweitbeste Paarung: Athlon mit nVidia-Chipsatz.
Im Juli 2006 hat AMD den Grafikchip-Hersteller ATI übernommen. Dadurch hat AMD nun die Kapazität, für ihre neuen Prozessoren rechtzeitig eigene Chipsätze entwickeln und herstellen zu können und könnte gegenüber Intel gleichziehen.
AMD hat früher als Intel die 64-Bit-Technologie in ihre Prozessoren integriert. Wenn Windows Vista x64, 64-Bit-Linux und andere 64-Bit-Programme eingeführt werden und an Bedeutung gewinnen, könnte AMD an Boden gewinnen, zumal AMD gemeinsam mit nVidia und anderen Partnern eine Qualitätsoffensive gestartet hat.

Celeron und Duron[Bearbeiten]

Prozessoren sind nur wenige Quadratmillimeter groß, und ein Staubkorn verursacht verheerende Schäden. Wenn nur einer von Millionen Transistoren defekt ist, ist der Chip unbrauchbar. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Wenn der Schaden nur eine Hälfte des internen Cache betrifft und die andere Hälfte des Cache fehlerfrei ist, wird die defekte Hälfte des Cache abgeschaltet. Das kommt nicht selten vor, denn der interne Cache belegt etwa die Hälfte der Schaltkreisfläche und ist von Fehlern relativ oft betroffen.
Der Chip wird mit halben Cache unter dem Markennamen Celeron (intel) oder Duron (AMD) zum halben Preis verkauft. Diese Prozessoren schaffen noch etwa 80% der Leistung des vollständigen Prozessors und sind ansonsten voll kompatibel und fehlerfrei. Für viele Büro- und Heim-PC reicht das aus.
Wenn die Nachfrage nach Celerons/Durons sehr groß ist, werden auch schon mal vollständig intakte CPUs durch Verkleinern des internen Cache „abgespeckt“. So können die Prozessorhersteller relativ schnelle, moderne Prozessoren im unteren Preissegment anbieten, ohne die Preise für die „vollständigen“ Prozessoren zu senken.

Prozessorsockel[Bearbeiten]

Der sogenannte Slot 1 ist für die Pentium II- und Pentium III-Prozessorplatinen von Intel bestimmt. Für die Pentium-III-Xeon Prozessoren gibt es einen Slot 2.
Der sogenannte Slot A ist für die Athlon-Prozessorplatinen von AMD bestimmt. Slot 1 und Slot A sehen ähnlich aus, sind aber nicht kompatibel.
Sockel AM2, Sockel 940 (Server, frühe Athlon 64 FX) und Sockel 939 sind nicht kompatibel, aber nur schwer zu unterscheiden.

Die wichtigsten Prozessor-Sockel sind:

 Socket 1336        aktuelle Intel i7 und Xeon Prozessoren
 Socket 1156        aktuelle Pentium, Intel i3, Intel i5, Intel i7 und Xeon Prozessoren
 Socket 775         aktuelle Pentium 4, Core 2 duo, Core 2 quad
 Socket 478         Pentium 4 (Willamette, Northwood, Celeron IV)
 Socket 423         ältere Pentium 4
 Socket FC-PGA2     Intel Pentium III (Tualatin),   Celeron mit FSB100
 Socket FC-PGA      Intel Pentium III (Coppermine), Celeron mit FSB 66
 Socket 370         ältere Pentium III und Celeron (Bauform PPGA)
 Socket AM2         aktuelle Sempron, Athlon 64, Athlon 64 X2, Phenom
 Socket 939         Athlon 64, Athlon 64 X2
 Socket 754         Athlon 64, Sempron
 Socket A oder 462  AMD Athlon, Duron, Thunderbird und XP mit 462 Pins
 Super-Socket 7     AMD K6, K6-2, Pentium MMX
 Socket 7           alte Pentium (bis 166 MHz), Pentium MMX, AMD K5 / AMD K6
 Socket 5           Pentium 75 - 133 MHz und AMD K5
 Socket 1-4         80486, frühe Pentium Prozessoren