Die Herren von Romrod: Die Aufzeichnungen von Biedermann
Geschlechtsregister / Der Reichsfrei unmittelbaren / Ritterschaft Landes zu Franken / Löblichen Orts / Rhön und Werra.
Buchdrucker Friedrich Elias Dietzel, Bayreuth 1749[1]
Von denen ausgestorbenen Herren von Rumrod.
[Bearbeiten]Mit Tabula CCCCXXI - CCCCXXIII.
Die Herren von Rumrod haben beym Hoch Stift Würzburg das Erb Truchsessen Amt bekleidet, und im Canton Rhön und Werra confiderable Güter besessen, sonderheitlich aber den schönen Ort Holzheim ohnweit Arnstein gehabt, welcher jetzt in Würzburgischer Hand befindlich ist. Reicholff von Rumrod, Erbtruchseß zu Würzburg, kame 1286 in dieses Stiftes Diensten um, und war der ordentliche Stamm Herr aller nachstehender Herren und Frauen dieses edlen Geschlechts.
Tabula CCCCXXI:
Reicholff von Rumrod, Erbtruchseß zu Würzburg, kame 1286 in dieses Stiffts Diensten um, und war der ordentliche Stamm Herr aller nachstehender Herren und Frauen dieses edlen Geschlechts. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ludwig von Rumrod bekame anno 1287 auf Vorbitte Herrn Land Graf Albrechts von Thüringen des Stifts Würzburg Truchsessen Amt, welches sein Vater Reicholf vorhero gehabt, war anno 1303 Burgmann zu Carlsburg und hatte viele Güter und Gerechtigkeiten zu Schlüchtern | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Albrecht von Rumrod, Ritter, hatte das Truchsessen Amt des Stiffts Würzburg, einen Hof zu Carlstadt und eine Karn Ladung Wein zu Gut Carlsburg, dann auch ansehnlich | Heinrich von Rumrod ward an. 1320 zum Fürsten des Heil. Röm. Reichs in Hersfeld erwählet und bestätiget, regierte 5 Jahre und starb anno 1325. ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lutz von Romrod, Ritter, Erb Truchsess des Hoch Stiffts Würzburg bekame anno 1345 mit Herrn Friederichen von Hirschberg, Rittern, und Herrn Dieterichen von Hohenberg von Herrn Bischoff Otten zu Würzburg die Vogtheylichkeit in Carlsburg zu Lehen. | Heinrich von Rumrod war an. 1345 Dom. Capitular Herr zu Würzburg. ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Albrecht von Rumrod florierete anno 1360 und unterzeichnete anno 1380 einen Vergleich zwischen denen Herrn von Thüngen. Gemahlin Margaretha von Jaza. | Friedrich von Rumrod ward an. 1383 zum 58. Abt und Fürsten des Heil. Röm. Reichs in Fulda erwählet und bestätiget, regierte 12 Jahre und starb anno 1395. ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wolff von Rumrod theilete an. 1410 mit seinen Herren Brüdern. Gemahlin Elisabetha von Dörsch, Herrn Conrad von Dörsch und Frauen Elisabetha einer geborenen von Bürkes Tochter. | Albrecht von R. an. 1410 ward 1420 des hohen Teutschen Ordens Ritter. ÷ | Eberhard von R. ist an. 1420 des Joh.Ordens Ritter u. Commandeur des Hauses zu Würzburg gew. ÷ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hermann von Rumrod ward an. 1431 zum 30. Abt im Kloster Mönchsberg ob Bamberg erwählet und bestätiget, stunde demselben 4 Jahre vor, und starb anno 1435. ÷ | Georg von Rumrod, Hochfürstl. Würzburgischer Rat und Hofmeister an. 1430. Gemahlin Margaretha von Horneck, Herrn Friedrich von Hornecks Tochter | Anna von Rumrod, Gemahl Herr Hanß von Hattenbach. ÷ | Sophia von Rumrod, Gemahl Herr Heinrich von Redwitz an. 1430. ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Georg von Rumrod, Hochfürstl. Würzburg. Rath und Amtmann zu Mellrichstadt anno 1469. Gemahlin Sabina von Buttlar. | Heinrich von Rumrod, Dom Capitular Herr zu Würzburg anno 1469. ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hermann von Rumrod war bekannt an. 1502. Gemahlin Anna von Mörlau gen. Böhm, Hr. Hansens von M. gen. Böhm u. Anna geb. von Windhausen Tochter. ↓ Dorothea v. R., Gemahl Dietrich v. Dietz. ÷ | Wolff v. Rumrod führete die Hauptlinie fort. Siehe Tabula CCCCXXII. ↓ | Conrad v. R. d. hohen teutsch. Ord. Ritter u. Commandeur z. Blumenthal anno 1509. ÷ | Georg v. R., Domherr zu Würzburg anno 1502 und 1509. ÷ | Georg v. R., Domherr zu Würzburg anno 1502 und 1509. ÷ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabula CCCCXXII:
Wolff von Rumrod führete die Hauptlinie fort, kaufte anno 1502 von Herrn Ott Voiten von Salzburg eine Behausung zu Salzburg, welche vor Zeiten Herrn Veiten von Brende, Rittern, gewesen ist, empfinge anno 1504 den halben Zehend zu Schalkfeld, wie solcher von Herrn Andreas von Herbilstadt und nachgehends von Herrn Georg Voiten von Salzburg dem älteren auf ihn gekommen. Er lebte noch 1520. Gemahlin Margaretha Voitin von Salzberg, Herrn Georg Voiten zu Salzburg und Frauen Martha einer geborenen von Herbilstadt Tochter. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lorenz Wolf von Rumrod bekame in d. brüderl. Theilung anno 1539 u. a. auch den halben Zehend zu Schalkfeld. Gemahlin Dorothea von Heßberg | Hanß von Rumrod empfinge in der brüderlichen Theilung die Stücke zu Salzburg, welche durch Absterben seines Vaters Wolffens auf ihn und seine Brüder Wolff und Georgen gekommen sind. Gemahlin Christina von Bibra. | Wolff von Rumrod anno 1539. ↓ Georg von Rumrod führete die Hauptlinie fort. Von ihme und seinen Nachkommen siehe Tabula CCCCXXIII. | Betz von Rumrod anno 1539. Gemahlin Amalia von Stein zu Allenstein, Herrn Heinzens von Stein zu Allenstein Hochfürstl. Würzburg. Amtmanns zu Klingenberg und Frauen Amalia einer geborenen Voitin zu Salzburg Tochter. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eitel Fritz von Rumrod. Gemahlin Elisabetha von Boineburg, Herrn Eitel von Boineburg zu Lengsfeld und Frauen Maria einer geborenen von Lichtenhan Tochter. ↓ Melchior Hartmann v. Rumrod. Gemahlin Anna Barbara von Reckrod, Herrn Friedrich von Reckrod und Frauen Ursula eine geborene von Gralach. ↓ Ursula Maria von Rumrod. Gemahl Herr Johann Rudolph von Kötschau, Kayserlicher Ritt Meister, starb anno 1668 ÷ | Hanß von Rumrod zu Rempershausen an. 1567. Gemahlin Anna Marschallin von Ostheim, Herrn Moritz Marschall von Ostheim zu Marisfeld, Hochfürstl. Brandenburg. Culmbach. Hofmarschalls und Fr. Ottilia einer geb. Truchseß in von Wetzhausen aus dem Hause Bettenburg Tochter. | Lorenz von Rumrod. Gemahlin Amalia von Thüngen, Herrn Hanß Georgs von Thüngen und Frauen Cunegunda einer geborenen von Rosenberg Tochter. | Bartholomäus von Rumrod. Gemahlin Ursula Forstmeisterin von Lebenhan, Herrn Siegesmund Forstmeisters von Lebenhan und Frauen Anna einer geborenen Diede zum Fürstenstein Tochter. Zum zweyten mahl vermählte sie sich mit einem Herrn von Gebsattel. ↓ Anna Veronica von Rumrod. Gemahl Herr Veit Ullrich von Schaumberg, Stifter des Burggrafenthums zu Thundorf ÷ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Friedrich Albrecht von Rumrod, lebte anno 1634 ÷ | Christoph Albrecht von Rumrod, anno 1634 ÷ | Anna Sophia v. Rumrod ÷ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Philipp von Rumrod zu Frankenwinheim, Chur Pfälz. Rath und Hauptmann des Stiffts Wald Sachsen anno 1594, 1600, starb anno 1613, den 28. November | Sebastian von Rumrod anno 1589 | Caspar von Rumrod anno 1589 | Hanß Georg von Romrod zu Ober Fladungen an. 1589, 1594. Gemahlin Christina von Haun, Joachims von Haun und Frauen Cordula einer geb. von Hörda zu Brandenburg Tochter. | Ursula von Rumrod. Gemahl Herr Christoph Fuchs von Bimbach, starb anno 1624, den 18 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Amalia von Rumrod, starb anno 1658, den 18. December als Wittwe. Gemahl Ludewig von Zocha zu Wald und Lauffenburg, Rath, Amtmann und Cammer Herr in versch. Diensten. * 29.1.1578; ∞ 1615; † 1653. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tabula CCCCXXIII:
Georg von Rumrod führete die Hauptlinie fort, theilete anno 1539 mit seinen Brüdern ab. Gemahlin Catharina von Buchenau. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ludewig von Rumrod zu Holzheim und Nieder Bibra. Gemahlin Sibylla von Schade zu Leupolds. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ernst Ludwig von Rumrod zu Holzheim und Nieder Bibra, Gemahlin Veronica Diemarin von Rhieneck, Herrn Nicolai Diemars von Rhieneck und Frauen Gertrud einer geborenen von Spala Tochter. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wolf Lorenz von Rumrod zu Nieder Bibra im Stift Fulda. Gemahlin Sophia Elisabetha von Wechmar, Herrn Melchiors von Wechmar zu Roßdorf und Frauen Veronica einer geborenen von Hörda zu Brandenburg Tochter | Rudolph Hermann von Rumrod zu Holzheim. Gemahlin Esther Cunegunda von Hutten, Herrn Florians von Hutten zu Steckelsberg und Frauen Margaretha Magdalena einer geborenen Diemarin von Rhineck Tochter. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reinhard Ludwig von Rumrod | Carl von Rumrod | Veronica Margaretha von Rumrod. Gemahl Herr Hanß Albrecht Siebar von Buttenheim zu Gunzendorf, *1620 | Walburga Cunegunda von Rumrod. Gemahl Herr Jobst Reinhard von der Nuhn zu Mardorff, welcher als der letzte seines Geschlechts mit Hinterlassung einer Tochter gestorben ist. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ohne Bezug: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sophia Juliana von Rumrod | Eva Barbara von Rumrod | Anna Catharina von Rumrod | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anmerkungen zu den Aufzeichnungen Biedermanns
[Bearbeiten]In den Jahren 1264-1278 wird Ricolf, ein Sohn Ludwigs v. Romrod, mehrfach mit seinem Vater in der Umgebung des Ortes Romrod als Zeuge genannt. Danach wird er dort nicht mehr erwähnt. In den Unterlagen von Biedermann erscheint 1286 in Würzburg der Erbtruchses Reicholf v. Romrod. Der Verfasser geht davon aus, dass es sich bei dem Erbtruchses Reicholf und dem erstgenannten Ricolf um ein und dieselbe Person handelt. Ricolf (Reicholf) hat demzufolge in Franken einen neuen Stamm gegründet, der nach Biedermann im 17. Jahrhundert wieder im Mannesstamm ausstirbt.
In den Wappenbüchern von Siebmacher werden die Romroder als hessische sowohl als bayerische Adelsfamilie bezeichnet. Das liegt daran, dass Stämme in Hessen und Bayern auftreten, Ludwig v. Romrod im Fuldaer Umkreis (1197) und der genannte Ricolf nun in Franken (1286), also in Bayern. Abt Burkhard im badischen Bronnbach (1206) unterstreicht die Verbreitung der Familie. In Anbetracht der Namensgleichheit des Geschlechts mit der Siedlung Romrod, der Rodungstheorie zufolge und der Ausgrabungen in der Burg Romrod wegen, die aufgrund der Datierung der Funde schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts bestanden haben muss, sollte man die Romroder doch als ursprünglich hessisches Adelsgeschlecht bezeichnen.
Verschiedene Personen bemerken, dass Biedermann nicht in allen Bereichen seiner Aufzeichnungen zu trauen ist. Dennoch sind sie beachtenswert. Da die fränkischen Besitzverhältnisse der Romroder bisher weniger erforscht sind, füllen die frühen Angaben von Biedermann eine kleine Lücke, obwohl gerade dort auf mangelnde Quellentreue hingewiesen wird. Auf Tafel CCCCXXII decken sie sich jedoch mit Sturt von Wolff über Lorenz, Eitel Fritz und Melchior bis Ursula Maria. Von Betz über Lorenz bis Hans Georg, Philipp und Sebastian ähneln sie den Aufzeichnungen im Staatsarchiv Marburg. Doch die Brüder Wolf und Betz haben Asmus v. Romrod als Vorfahre, was schon Sturt falsch deutet. Tafel CCCCXXIII gleicht in Bereichen den Angaben von Sturt. Problematisch sind die Übergänge der Tafeln. Es gilt, aus dem vorhandenen Material den Wahrheitsgehalt herauszufiltern und zu ordnen.
Anmerkungen
[Bearbeiten]- ↑ Aus einer Mitteilung des Staatsarchivs Bamberg aus dessen Bestand an Herrn Willhardt in Holzheim – hier: Auszüge und Ergänzungen