FreeDOS-Kompendium: Konfiguration
Die Konfigurationsdateien
[Bearbeiten]Das sind in FreeDOS autoexec.bat und config.sys oder fdauto.bat und fdconfig.sys.
Hier werden DOS-Einstellungen, optionale DOS-Komponenten und die Gerätetreiber eingetragen. Damit ein Gerät, eine Festplatte, ein Laufwerk, ein Drucker, eine Tastatur optimal funktioniert, sind die richtigen Treiber und Einstellungen notwendig. Wird neben FreeDOS ein anderes DOS oder ein Betriebssystem installiert, welches autoexec.bat und config.sys verwendet wie z.B. Windows 98, ist die Verwendung von fdconfig.sys und fdauto.bat für die FreeDOS-Konfigurationsdateien zu empfehlen.
Die Tastatur
[Bearbeiten]Unter FreeDOS wird die im BIOS voreingestellte Tastatur verwendet und das ist in der Regel das amerikanische Tastaturlayout, d.h. auf der deutschen Tastatur wird das Z zu Y und umgekehrt. Statt ö erscheint ein ":". Der Tastaturtreiber unter FreeDOS Keyb2 wird in der Autoexec.bat oder fdauto.bat eingetragen: "keyb gr" für die deutsche Tastatur.
Die Maus
[Bearbeiten]Der kleine Maustreiber CuteMouse wird in die FDAUTO.BAT eingetragen, oder kann jederzeit manuell geladen und auch entfernt werden. Es gibt Versionen 1.9a2, 2.0a4 und 2.1xx. CuteMouse ist in der Regel besser als andere Maustreiber, jedoch auch nicht 100% bugfrei. 2.0xx und 2.1xx unterstuetzen auch das Mausrad, 1.9xx nicht. 2.0xx funktioniert jedoch nicht mit USB-Mäusen, die vom BIOS auf den PS/2-Port kopiert werden, 1.9xx und 2.1xx schon, wenn auch nicht immer ideal (dann halt PS/2 Maus kaufen).
Speichermanager
[Bearbeiten]Ganz wichtig! Das Update auf HIMEM & EMM386 in der Version 2.26! Seit den angeblich "finalen" Versionen 2.0x wurden eine Menge Bugs gefunden und korrigiert. Der Speichermanager wird vor allen anderen Treibern in der Config-Datei geladen: 1. HIMEM.EXE 2. EMM386.EXE. Erst danach können Gerätetreiber den hohen Arbeitsspeicherbereich nutzen. Diese Speichermanager sind für den DOS-Kernel nicht obligatorisch, sie dienen hauptsächlich für alte 16-bit-Programme. Es ist auch möglich, nur HIMEM, aber kein EMM386 zu aktivieren, jedoch nicht umgekehrt. Für 32-bit Programme sind diese Manager meistens nicht nötig (gilt für die guten neueren DOS-Extender), diese laufen ohne EMM386 sogar besser. Leider wird EMM386 von vielen "Emulation"s-Treibern für PCI-Soundkarten verlangt. Alternativ gibt es die Speichermanager "HIMEMX" (HIMEM-Ersatz), "JEMM386" (EMM386-Ersatz) und "JEMMEX" (HIMEM+EMM386 in einem) vom Programmierer "Japheth". Sie beruhen groesstenteils auf den "offiziellen" HIMEM und EMM386, wurden aber in einigen Punkten verbessert. Man hat jetzt die Wahl.
CD-ROM-Laufwerk einrichten
[Bearbeiten]Editiere dazu die Datei CONFIG.SYS bzw. FDCONFIG.SYS. Etwa in der drittletzten Zeile befindet sich folgendes:
;1?DEVICE=C:\FDOS\bin\atapicdd.sys /D:FDCD0001
Wenn du nicht schon einen vorhandenen DOS-CD-ROM Treiber einsetzen kannst (empfohlen), musst du den experimentellen FreeDOS-ATAPICDD-Universal-(ATAPI-) Treiber verwenden.
Entferne dazu das Semikolon am Beginn der Zeile mit ATAPICDD (siehe oben). Ansonsten ersetzt du c:\fdos\bin\atapicdd.sys durch den Namen deines CD-ROM-Treibers.
Wenn du das CD-ROM-Laufwerk auch in anderen Profilen nutzen möchtest, füge zwischen 1 und ? die jeweiligen Ziffern der zugehörigen Menüpunkte ein. Speichere danach die Datei und starte FreeDOS neu.
Wenn während des Bootens folgende Ausgabe erscheint, wurde das Laufwerk vom Treiber erkannt und der Treiber wurde von SHSUCDX akzeptiert:
SHSUCDX installed. Drives Assigned Drive Driver Unit E: FDCD0001 0
Wobei hier E: den zugeordneten Laufwerksbuchstaben anzeigt und FDCD0001 den in CONFIG.SYS zugeordneten (bei ATAPICDD mit der /D Option) Gerätename.
SHSUCDX findet den Treiber über den Gerätenamen, also achte darauf, dass die Namen in CONFIG.SYS und beim Laden von SHSUCDX übereinstimmen.
Wenn du keinen Treiber hast und ATAPICDD nicht gut mit deinem Laufwerk funktioniert:
Viele Hersteller von CD-ROM-Laufwerken und Computern bieten online DOS-Treiber an. Versuche die sich bei Google vordrängelnden Treiber-Seiten zu meiden und lade die Treiber besser direkt beim Hersteller herunter.
Entnimm Details zur Installation bitte der Dokumentation des jeweiligen Treibers, aber achte ggf. auf Unterschiede zwischen FreeDOS und MS-DOS.
Insbesondere verwendet FreeDOS SHSUCDX, um CD-ROM Laufwerken Laufwerksbuchstaben zuzuordnen, während bei MS DOS normalerweise MSCDEX eingesetzt wird.
Außerdem funktioniert das Menüsystem in CONFIG.SYS in FreeDOS ganz anders als in MS-DOS. Statt Konfigurationsnamen in [Klammern] verwendet FreeDOS Konfigurationsnummern, wie am Beispiel oben zu sehen.
Besonders zu empfehlen ist der VIDE-CDD-Treiber, der Acer real mode CD-ROM Treiber - er ist klein, schnell, und funktioniert mit sehr vielen (ATAPI-) Laufwerken.
Audiocontroller einrichten
[Bearbeiten]Für eine normale ISA-Soundkarte brauchst du lediglich in der autoexec.bat Datei eine Zeile einzufügen:
SET BLASTER=A220 I5 D1 H5 P330 T4
Damit wird in der Umgebungsvariable BLASTER die Konfiguration der Soundkarte bekanntgegeben: DSP Port 220 (hexadezimal), Interrupt (IRQ) 5, DMA Kanäle 1 und 5, MIDI Port 330, Typ 4. Typ 4 ist eine eher einfache Soundkarte, Typ 6 wäre zum Beispiel ein vollständig SoundBlaster16-kompatibles Modell, etwa eine SoundBlaster AWE32. Wenn deine Soundkarte andere IRQ- oder DMA-Kanäle verwendet, musst du die BLASTER-Variable entsprechend anders setzen. Manche Spiele und Testprogramme können die korrekten Werte auch so herausfinden, mit dem Testergebnis kannst du dann deine BLASTER-Variable korrigieren und anderen Spielen auf die Sprünge helfen.
Schwieriger für DOS-Spiele (DOS selbst verwendet die Soundkarte gar nicht, die Treiber sind darum immer direkt in den Spielen) sind Plug and Play und PCI-Soundkarten. Teilweise reicht es schon, im BIOS Plug and Play OS installed auf nein zu setzen. Dann wird die Soundkarte beim Starten vom BIOS initialisiert. Es gibt auch (z.B. von Intel) Plug and Play-Manager für DOS, die die Initialisierung übernehmen können.
Häufig musst du sogar spezielle Initialisierungsprogramme verwenden, die auf die jeweilige Soundkarte abgestimmt sind und von der Homepage des Soundkartenherstellers heruntergeladen werden können. Bei PCI-Soundkarten können diese Programme sehr komplex sein und sogar als Treiber im Speicher bleiben, um fehlende Funktionen (z.B. FM / OPL3-Synthesizer) per Software zu emulieren. Das funktioniert dann leider nicht mit allen Spielen. Um die Treiber von SB PCI und SB 128 / SB 512 / SB Live einzusetzen, brauchst du sogar eine spezielle Konfiguration: EMM386 muss die Optionen EMM=2048 (oder sogar ein noch kleinerer Wert, ausprobieren) und SB bekommen.
Gut funktionieren vermutlich Karten mit ForteMedia-FM801-Chipsatz, nur leider sind diese kaum noch auf dem Markt. Auch sehr kompatibel aber mit eher flacher Tonqualität waren ESS-Maestro-Karten. Auf bestimmten Boards sind Yamaha-YMF724-Karten gut einzusetzen, auf anderen Mainboards laufen sie dagegen gar nicht.
Heute sehr verbreitet (auf Mainboards und in Billigsoundkarten) sind Chips von CMedia, die in DOS oft sehr schlecht von Spielen erkannt werden. Wenn du nur Musik hören willst, kannst du mit MPXPLAY viele alte und neue (PCI / AC97)-Soundkarten direkt ansteuern (keine Treiber nötig, keine "BLASTER"-Variable, kein EMM386 nötig) und die oben beschriebenen Probleme vergessen.
Netzwerk einrichten
[Bearbeiten]Zur Einrichtung einer Ethernet-Schnittstelle
siehe FreeDOS-Kompendium: Konfiguration: Netzwerk
Grafische Oberfläche installieren
[Bearbeiten]Zur Installation einer grafischen Oberfläche
siehe FreeDOS-Kompendium: Konfiguration: Grafische Oberfläche