Ido-Kompaktkurs/ 1. Lektion
2. Lektion – Verben, zusammengesetzte Zeiten
Unesma Leciono – Erste Lektion
[Bearbeiten]Alphabet
[Bearbeiten]Das Alphabet ist dasselbe wie in Deutsch: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z. Es gibt aber keine Umlaute, das heißt ä, ö, ü und auch ß werden nicht benutzt.
Aussprache
[Bearbeiten]Vokale (Selbstlaute) Es gibt fünf Vokale. Sie werde immer kurz ausgesprochen, sag also immer nur „o“ und „a“ und nicht etwa „oh“, „ah“.
Buchstabe | Aussprache | Beispiel |
---|---|---|
a | IPAː /ɑ/ | Apfel |
e | IPAː /ɛ/ | Bett |
i | IPAː /i/ | Sinn |
o | IPAː /o/ | Topf |
u | IPAː /u/ | Bus |
Wenn zwei Vokale zusammen auftreten, gibt es (nur) diese beiden Möglichkeiten. Dann werden sie entweder getrennt, oder zusammen ausgesprochen, als Doppellaut:
- au – wie das deutsche „au“ (Beispiel: Haus)
- eu – wie „e-u“, einzeln mit langem „e“ und schnellem „u“, Achtung: nicht wie das deutsche „eu“!
Konsonanten (Mitlaute)
[Bearbeiten]Viele Konsonanten sind in ihrer Aussprache ähnlich wie im Deutschen, aber es gibt Ausnahmen:
Buchstabe | Aussprache | Ido-Beispiel (und Übersetzung) |
---|---|---|
c | wie ein deutsches „z“, niemals wie „k“ | citrono – Zitrone |
ch | wie ein deutsches „tsch“ | chefo – Chef |
j | wie der Anlaut des französischen Wortes „Journal“ | jorno – (heller) Tag |
s | immer scharf wie in „Kessel“, auch bei sp und st | klaso – Klasse |
sh | wie ein deutsches „sch“ | fisho – Fisch |
v | wie ein deutsches „w“ | vorto – Wort |
w | wie ein englisches „w“ (kommt aber selten vor) | westo – Westen |
y | wie ein deutsche „j“ | yaro – Jahr |
z | wie ein „summendes s“ | rozo – Rose |
g | immer wie in „Geld“ oder „Gabe“ | gambo – Bein |
Anhand der Tabelle kann man erkennen, dass Buchstabenkombinationen, die im Deutschen gemeinsam einen neuen Laut bilden, im Ido immer getrennt ausgeprochen werden, also z.B. ng, ie, nk, sp, st.
Betonung
[Bearbeiten]Bei allen Wörtern wird die vorletzte Silbe betont, außer bei Verben in der Infinitivform. Diese enden mit -ar, -ir, -or und hier wird die letzte Silbe betont.
- Mea (mein), libro (Buch), amiko (Freund), jupo (Rock), sinistre (links).
Aber: irar (gehen), facar (machen), dormar (schlafen), manjar (essen).
Bei Wörtern, die über zwei aufeinanderfolgende Vokale in der letzten Silbe verfügen (der erste ist davon i oder u), betone die vorhergehende Silbe, wenn es eine gibt:
- aquo (Wasser), manui (Hände), Wikipedio (Wikipedia).
Wenn es hingegen keine vorhergehende Silbe gibt, dann wird die vorletzte Silbe betont:
- dio (Tag), sua (sein/ihr), tui (deinige), pia (fromm)
Wochentage werden jedoch wie folgt betont: lundio (Montag), mardio (Dienstag), merkurdio (Mittwoch), jovdio (Donnerstag), venerdio (Freitag), saturdio (Sonnabend), sundio (Sonntag).
Wenn jedoch ein „u“ hinter einem „q“ steht wird es niemals betont. Stattdessen liegt die Betonung auf der letzten Silbe:
- quar (vier), quo (was), qui (welche).
„der/die/das“ und „ein/eine/einen“
[Bearbeiten]Dies sind Artikel. Bei Ido benutzt man „la“ für „der/die/das“. Aber Ido verfügt über kein Wort für die unbestimmten Artikel „ein/eine/einen“. Das bedeutet, dass „amiko“ sowohl „Freund“ als auch „ein Freund“ bedeuten kann. „La amiko“ heißt dagegen „der Freund“.
Substantive (Nomen)
[Bearbeiten]- Alle Substantive in der Einzahl enden mit „-o“. „domo“ (Haus), „skolo“ (Schule), „urbo“ (Stadt).
- Alle Substantive in der Mehrzahl enden mit „-i“. „domi“ (Häuser), „skoli“ (Schulen), „urbi“ (Städte).
- Bei den Namen von Personen oder Orten brauchst du kein „-o“ anzuhängen. Dabei handelt es sich um Eigennamen. Manchmal kann sich jedoch die Schreibweise unterscheiden, sodass diese der Verwendung der Buchstaben im Ido entspricht. Bei weniger gebräuchlichen Namen wird die Schreibweise jedoch nicht angepasst, sonst würde die ursprüngliche Schreibweise verloren gehen. Länder haben üblicherweise eigene Bezeichnungen im Ido: „Germania“ (Deutschland), Austria“ (Österreich), „Suisia“ (Schweiz).
Adjektive (Eigenschaftswörter)
[Bearbeiten]- Alle Adjektive enden mit „-a“: „vera“ (wahr), „simpla“ (einfach), „bona“ (gut).
- Vergleiche (am meisten bzw. am wenigsten) können mit den Wörtern „plu“ (mehr), „min“ (weniger), „maxim“ (am meisten) und „minim“ (am wenigsten) ausgedrückt werden.
- „plu vera“ (wahrer), „plu simpla“ (einfacher), „min bona“ (weniger gut), „min simpla“ (weniger einfach), „maxim bona“ (am besten), „minim simpla“ (am wenigsten einfach).
- Um zu sagen, eine Sache hat eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Eigenschaft im Vergleich zu etwas anderem, benutze „kam“, etwa in „plu simpla kam“ (einfacher als).
- Wenn eine Sache innerhalb einer Gruppe die am stärksten oder die am geringsten ausgeprägte Eigenschaft aufweist, benutze „de“, etwa in „maxim/minim bona de“ (das Beste/Schlechteste von).
- Ähnliche Dinge vergleicht man mit „tam … kam“ (so ... wie), wie in „tam simpla kam“ (so einfach wie).
- Adjektive können vor oder nach dem Substantiv gesetzt werden, also wie im Deutschen („bona skolo“) oder wie im Französischen („skolo bona“).
- Längere Adjektive werden vorwiegend hinter das Substantiv gesetzt.
Adverbien (Umstandswörter)
[Bearbeiten]Adverbien werden üblicherweise von Adjektiven abgeleitet. Ersetze einfach das -a mit -e. „vere“ (wirklich), „simple“ (einfach), „bone“ (gut).
Es gibt allerdings auch Adverbien, die nicht von Adjektiven abgeleitet werden, hauptsächlich in Bezug auf Zeit und Raum. Dazu gehören „ibe“ (dort), „ante“ (vor), „seque“ (nach), „lore“ (dann/damals) , „sempre“ (immer), „anke“ (auch).