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Klettern/ Seile und Schlingen

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In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu Seilen, Schnüren, Bändern und Schlingen, die beim Klettern verwendet werden:

Im Bergsport werden heute auschließlich Seile und Schlingen aus Kunstfasern verwendet. Beim Sportklettern benutzt man dynamische Seile, in der Speläologie, in Hochseilgärten und für andere spezielle Anwendungen werden auch statische Seile verwendet. Dabei werden aber immer so genannte Kernmantelseile verwendet, bei denen der tragende Kern von einem Mantel geschützt wird. Reepschnüre haben einen geringeren Durchmesser und einen anderen Verwendungszweck als Kletterseile. Bandmaterial hat im Gegensatz zu Seilen und Reepschnüren einen flachen Querschnitt. Als Schlinge wird ein an den Enden verbundenes Stück Bandmaterial oder Reepschnur bezeichnet - meist werden Bandschlingen verwendet, bei denen ein Stück Bandmaterial zu einer Schlinge vernäht wird.

Hinweis: In diesem Kapitel bedeuten die Begriffe "Bergseil" und "Kletterseil" dasselbe.


Einfachseil, Bandschlingen und Reepschnüre

Seile

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Seiltypen

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Einfachseile und Doppelseile

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Einfachseile sind "normale" Kletterseile, die im Einzelstrang verwendet werden, also nicht doppelt genommen werden müssen, um ausreichende Sicherheit beim Klettern zu gewährleisten.

Bei Doppelseilen werden zwei Seilstränge verwendet, die mehr oder weniger parallel verlaufen. Es gibt zwei Arten von Doppelseilen: Halbseile und Zwillingsseile. Zwischen diesen Seiltypen gibt es eine Reihe wichtiger Unterschiede, die weiter unten erläutert werden. Als Faustregel kann man sich merken, dass Zwillingsseile immer zusammen verwendet werden (also wie ein Einfachseil, das aus zwei Teilen besteht), Halbseile aber unter bestimmten Umständen einzeln verwendet werden können, zum Beispiel bei der so genannten Doppelseiltechnik, bei der die Seile in getrennte Zwischensicherungen eingehängt werden. Diese Technik ist in Großbritannien deutlich beliebter als in Deutschland.

Anders ausgedrückt: Doppelseil ist einfach ein Sammelbegriff für Halbseile und Zwillingsseile.

Einfachseil

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Einfachseil (Seilpuppe)
Banderole eines Einfachseils

Die meistverwendeten Kletterseile sind Einfachseile. Sie haben typischerweise einen Durchmesser von etwa 9,5 mm bis 11 mm und wiegen zwischen 52 g und 82 g pro Meter (ein 50-Meter-Seil wiegt also etwa 3-4 kg).

Einfachseile halten mindestens 5 Normstürze mit einem Gewicht von 80 kg. Wenn sie mindestens 10 Normstürze halten, werden sie als "Multisturzseile" bezeichnet. Einfachseile werden auf der Seilbanderole durch einen Kreis mit der Zahl "1" darin gekennzeichnet. Typische Längen für Einfachseile sind 50 m oder 60 m.

Halbseil

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Halbseil (für den Verkauf aufgerollt)
Banderolen eines Halbseils

Halbseile sind dünner, leichter und weniger stabil als Einfachseile. Sie halten im Einzelstrang mindestens 5 Normstürze mit einem Gewicht von 55 kg. Wenn sie mindestens 10 Normstürze halten, werden sie als "Multisturzseile" bezeichnet. Ihr Durchmesser liegt bei 8 bis 9 mm, das Metergewicht liegt bei 42 bis 55 g. Sie werden auf der Seilbanderole durch einen Kreis mit dem Zeichen "1/2" darin gekennzeichnet.

Halbseile werden meist im Doppelstrang verwendet, also zwei Seile zusammen (wie Zwillingsseile). Die Verwendung von zwei Halbseilen ist sicherer als der Gebrauch eines Einfachseils, da bei Steinschlag oder Scharfkantenbelastung sehr wahrscheinlich nur eins der beiden Seile zerstört wird und das andere hält (Redundanz). Bisher ist nur ein Fall bekannt, bei dem beide Seilstränge rissen(20m Sturz mit Sturzfaktor 2).

Im Gegensatz zu Zwillingsseilen lassen sich Halbseile unter bestimmten Umständen auch im Einzelstrang verwenden, z.B. bei Gletschertouren oder zum Sichern von Nachsteigern. Ein typischer Fall für die Verwendung von Halbseilen ist die Dreierseilschaft. Der Vorsteiger wird mit beiden Seilen gesichert, die Nachsteiger steigen getrennt an den Einzelsträngen nach.

Beim Abseilen mit Halbseilen werden beide Seile mit einem Knoten verbunden und dann im Doppelstrang verwendet. Man erzielt also die doppelte Abseillänge wie bei einem gleichlangen Einfachseil. Andererseits wird das Abziehen des Seils durch die große Seillänge erschwert.

Eine Besonderheit ist der Vorstieg mit der so genannten Halbseiltechnik. Dabei werden die beiden Seilstränge abwechselnd in die Zwischensicherungen eingehängt. Durch diese Technik lässt sich manchmal ein besserer Seilverlauf erreichen. Außerdem verringert sich die Belastung der Zwischensicherungen bei einem Sturz.

Zwillingsseil

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Zwillingsseile sind noch einmal dünner, leichter und schwächer als Halbseile. Im Gegensatz zu Halbseilen werden sie immer im Doppelstrang verwendet. Ein leichtes Zwillingsseil im Doppelstrang ist nur unwesentlich schwerer als ein gleich langes Einfachseil. Zwillingsseile werden auf der Seilbanderole durch einen Kreis mit zwei verschlungenen Ringen gekennzeichnet (ähnlich wie das Symbol für Ehe).

Zwillingsseile halten im Doppelstrang mindestens 12 Normstürze mit einem Gewicht von 80 kg. Ihr Durchmesser liegt bei 7,5 bis 8 mm, das Metergewicht liegt bei 38 bis 45 g. Zwillingsseile sind nicht für die Verwendung im Einfachstrang vorgesehen; es lassen sich damit also keine zwei Nachsteiger sichern.

Zusammenfassung

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In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Informationen zu den drei Bergseiltypen zusammengefasst.

Übersicht Bergseiltypen
Seiltyp Durchmesser Metergewicht Normstürze Testgewicht Vorstieg Nachstieg
Einfachseil 8.9...11 mm 52...82 g 5 im Einfachstrang 80 kg Einfachstrang Einfachstrang
Halbseil 8...9 mm 42...55 g 5 im Einzelstrang 55 kg Doppelstrang Einfachstrang
Zwillingsseil 7,5...8 mm 38...45 g 12 im Doppelstrang 80 kg Doppelstrang Doppelstrang

Reepschnur

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Reepschnur

Reepschnüre sind keine Seile und dürfen nicht zum Sichern verwendet werden, auch wenn dickere Reepschnüre sich äußerlich kaum von dünnen Seilen unterscheiden. Reepschnüre sind statisch; außerdem liegt ihre Bruchkraft weit unter der von Kletterseilen.

Beim Klettern werden Reepschnüre z.B. für Prusikschlingen, beim Standplatzbau oder für Zwischensicherungen verwendet.

Für Reepschnüre mit einem Durchmesser von 4 bis 8 mm gelten die Normen EN 564 und UIAA-102. Die Mindestbruchkraft gemäß dieser Normen lässt sich nach folgender Formel errechnen (100 kg entsprechen hierbei näherungsweise einem Kilonewton kN.): Durchmesser in Millimeter zum Quadrat mal 20 ergibt die Bruchkraft in Kilogramm.

Beispiel: Eine Reepschnur mit einem Durchmesser von 5 mm hat eine Bruchkraft von (entspricht 5 kN)

Bruchkraft von Reepschnüren
Durchmesser Faustformel kg UIAA-102/EN-564 Edelrid Beal Lanex Mammut
4 mm 320 kg 3,2 kN 3,8 kN 3,3 kN 3,4 kN 3,5 kN
5 mm 500 kg 5,0 kN 5,6 kN 5,8 kN 5,1 kN 5,5 kN
6 mm 720 kg 7,2 kN 9,8 kN 7,5 kN 10,0 kN 7,5 kN
7 mm 980 kg 9,8 kN 13,4 kN 10,5 kN 13,0 kN 13,0 kN
8 mm 1.280 kg 12,8 kN 14,8 kN 14,0 kN 16,4 kN 17,0 kN

Zum Vergleich: Bandschlingen müssen eine Mindestbruchkraft von 22 kN haben.

Reepschnüre aus Aramid oder Dyneema haben eine deutlich höhere Bruchkraft als übliche Reepschnüre.

Kurzprusik
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Kurzprusik an einem Seil

Ein Kurzprusik ist eine kurze Schlinge aus Reepschnur, die mit Prusikknoten am Seil befestigt wird und zum Beispiel als Hintersicherung beim Abseilen dient. Die Stärke der Reepschnur sollte dabei etwa die Hälfte der Stärke des Seiles entsprechen. Entsprechend ist eine 5mm starke und ca. 1m lange Reepschnur eine gute Basis für einen Kurzprusik. Mehr Informationen unter Seiltechnik.

Kernmantelseil

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Aufbau eines Kernmantelseils

Alle modernen Kletterseile sind Kernmantelseile aus Kunststofffasern. Der Kern besteht aus sehr vielen extrem dünnen Einzelfasern (etwa 70.000 bei einem Einfachseil). Er nimmt bei Belastung die Kräfte auf, die auf das Seil wirken. Der Mantel wird um den Kern geflochten und hat nur die Aufgabe, den Kern vor Beschädigungen zu schützen.

Bei Kernmantelseilen wird manchmal der Mantelanteil in Prozent angegeben. Ein hoher Mantelanteil ist zum Beispiel bei Seilen erwünscht, die in Kletterhallen zum Toprope-Klettern eingesetzt werden. Dabei sind die Kräfte, die auf den Kern wirken recht niedrig, die Belastung durch das ständige Ablassen recht hoch. Ein Seil mit hohem Mantelanteil hält diese Art von Belastung länger aus.

Dynamische und statische Seile

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Beim Klettern werden üblicherweise dynamische Seile verwendet. Diese dehnen sich bei Belastung und reduzieren damit bei einem Sturz die Belastung für den Stürzenden (Fangstoß).

Daneben gibt es auch statische Seile mit einer geringeren Seildehnung. Sie werden eingesetzt, wenn die Dehnung dynamischer Seile unerwünscht ist, zum Beispiel beim Abseilen, beim Höhlenklettern oder als Fixseile.

Seileigenschaften

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Nachfolgend sind Eigenschaften von Seilen aufgeführt, die bei der Auswahl eines Seils eine Rolle spielen.

Seillänge

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In Deutschland ist es üblich am Einzelstrang zu sichern und in Kursen wird dies normalerweise als erstes gelehrt. Dabei verwendet man ein Einfachseil. Wenn der Kletterer am Ende der Route nicht aussteigen kann, muss er mit dem Seil wieder nach unten. Deshalb muss die Seillänge die doppelte Kletterstreckenlänge betragen - unabhängig davon, ob abgeseilt oder abgelassen wird. (Vorsicht: Die Kletterstreckenlänge entspricht nicht immer der Kletterhöhe, da Routen auch schräg verlaufen können.) Beim Nachstiegsklettern von Standplatz zu Standplatz reichte es im Prinzip, wenn die Seillänge der Kletterstreckenlänge zwischen zwei Standplätzen entspricht. Aber auch hier ist die doppelte Länge vorteilhaft, da sie einen Rückzug durch Abseilen ermöglicht.

Bei den derzeit in Deutschland bereits eingerichteten Kletterrouten sind die Standplätze höchstens 30 bis 35 Meter von einander entfernt. Damit hat ein Seil von 70 Metern immer die passende Mindestlänge. Es gibt aber noch viele Routen, die für die früher üblichen 50- oder 60-Meter-Seile eingerichtet sind. Wenn man weiß, dass man eine solche Route klettert, kann man natürlich ein entsprechend kürzeres Seil verwenden.

Im Handel sind konfektionierte Seile üblicherweise in in den Längen 50, 60 und 70 Meter erhältlich. 60 Meter ist zur Zeit die gängigste Länge. Neben fertigen, vom Hersteller konfektionierten Seilen, werden Seile auch von der Rolle verkauft. Das Material unterscheidet sich dabei nicht von konfektionierten Seilen. Seile von der Rolle haben aber keine Seilmittenmarkierung, die Seilenden sind oft nicht so gründlich verschweißt und sie haben keine Banderole mit Informationen zu Seiltyp, Länge usw. Wenn man keinen besonderen Grund hat, ein Seil von der Rolle zu kaufen, sollte man zu einem konfektionierten Seil greifen.

Die beim Seilkauf angegebene Seillänge entspricht nicht der tatsächlichen Länge des verkauften Seils. Kernmantelseile verkürzen sich konstruktionsbedingt beim Gebrauch, da sie bei der Herstellung unter Spannung geflochten werden und sich durch die dauerhafte Entlastung und dem normalen Gebrauch ein wenig zusammenziehen. Aus diesem Grund messen Hersteller ihre Seile meist mit einem Längenzuschlag von etwa 3% ab. Das heißt, dass ein neues Seil länger als angegeben ist, ein gebrauchtes Seil aber kürzer als angegeben sein kann.

Wenn man sich nicht sicher ist, welche Seillänge man wählen soll, ist 60 Meter eine gute Entscheidung.

Imprägnierung

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Die Imprägnierung des Seils verhindert, dass es sich bei Nässe mit Wasser vollsaugt. Ein nasses Seil wird schwerer und damit auch schwerer zu bedienen. Bei Kälte kann das aufgenommene Wasser gefrieren, das Seil wird dadurch sehr steif und unter Umständen unbrauchbar. Imprägnierte Seile sind immer dann von Vorteil, wenn das Seil nass werden kann, also bei Gletschertouren, beim Eisklettern oder bei alpinen Touren mit Regengefahr. Ein Seil, das nur bei schönem Wetter oder in der Kletterhalle eingesetzt werden soll, braucht keine Imprägnierung.

Weitere Eigenschaften

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Es gibt noch eine Reihe anderer Eigenschaften, die bei Seilen angegeben werden oder beim Seilkauf eine Rolle spielen können:

Durchmesser
Manche Sicherungsgeräte und Steigklemmen sind nur für bestimmte Seildurchmesser geeignet. Deshalb ist es wichtig, den Seildurchmesser zu kennen.
Gewicht
Üblicherweise wird das Gewicht pro Meter in Gramm angegeben (Metergewicht). Dadurch lässt sich das relative Gewicht unterschiedlich langer Seile einfacher vergleichen.
Mantelverschiebung
Bei Kernmantelseilen kann sich der Mantel gegen den Kern verschieben. Das Seil wird dadurch schwerer zu handhaben. Die Mantelverschiebung darf laut Norm höchstens ein Prozent betragen. Bei stark genutzten Seilen (z.B. Topropeseile in Kletterhallen) kann man die Mantelverschiebung manchmal am Seilende beobachten. Das Seil "ringelt" sich, manchmal tritt auch der Kern aus dem Mantel aus oder das letzte Stück besteht nur noch aus Mantel.
Knotbarkeit
Ein Überhandknoten (Kreuzschlag) wird mit 10 daN festgezogen und dann auf 1 daN entlastet. Danach darf der lichte Innendurchmesser des Knotens maximal 1,1 mal so gross sein wie der Seildurchmesser. Die Knotbarkeit ist ein Anhaltspunkt für die Steifigkeit des Seiles: Bei starren "Stricken" lässt sich der Knoten nicht so eng zuziehen wie bei geschmeidigeren. Möglicherweise ist der Durchlauf durch das Sicherungsgerät erschwert. Die Aussagekraft dieses Wertes darf allerdings nicht überbewertet werden, da die Geschmeidigkeit des Seiles auch durch Pflege und Witterung mit bestimmt wird. In der Praxis lässt sich die Knotbarkeit leichter beurteilen, indem man einfach probeweise einen Knoten ins Seil macht.
Anzahl der gehaltenen Normstürze und Scharfkantenfestigkeit
Dehnung im ersten Sturz
Statische Dehnung
Die Dehnung bei statischer Belastung mit 80 kg (also kein Sturz) darf nicht mehr als 10% bei Einfachseilen und 12% bei Halb- und Zwillingsseilen betragen.

Herstellerbezeichnungen

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Zum Teil verwenden Hersteller eigene Bezeichnungen für bestimmte Seileigenschaften, insbesondere für Imprägnierungen des Mantels oder von Mantel und Kern und für Seilhälften mit unterschiedlichen Flechtmustern.

Bezeichnung Hersteller Bedeutung
Beschichtungen
CIAP-T Lanex Wasserfeste Ausrüstung von Mantel und Kern
Coating Finish Mammut Teflonbeschichtung der Seilfasern
Dry Cover Beal Beschichtung des Mantels
Everdry Edelweiss Wasserabweisende Behandlung des Mantels
Golden Dry Beal Beschichtung von Mantel und Kern
Hyperdry Edelrid Beschichtung
Perdur Edelweiss Beschichtung gegen mechanische Belastung des Mantels
Super Everdry Edelweiss Wasserabweisende Behandlung von Mantel und Kern
Superdry Mammut Imprägnierung von Mantel und Kern
Markierungen
Bicolor Beal Die Seilhälften haben ein unterschiedliches Flechtmuster.
Bicolor Edelrid Die Seilhälften haben ein unterschiedliches Flechtmuster.
Bicolor Edelweiss Die Seilhälften haben ein unterschiedliches Flechtmuster.
Bicolor Lanex Die Seilhälften haben ein unterschiedliches Flechtmuster.
Black Limit Beal Seilmittenmarkierung
Duodess Mammut Die Seilhälften haben ein unterschiedliches Flechtmuster.
Safe Control Beal Markierung der Seilenden
Triodes Mammut Die Seilenden haben ein anderes Flechtmuster.
Triosafe Mammut Die Seilenden haben ein anderes Flechtmuster.

Kennzeichnung von konfektionierten Seilen

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Banderolen eines Halbseils
Banderole eines Einfachseils

Konfektionierte Seile haben am Ende eine Banderole mit Informationen zum Seil, zum Beipiel:

  • Symbol für den Seiltyp (Einfach-, Halb- oder Zwillingsseil)
  • Seillänge
  • Herstellername
  • Herstellungsdatum (häufig mit Chargennummer kodiert)
  • Normen, denen das Seil entspricht (CE-Konformitätszeichen, EN-Euronorm, UIAA-, ISO-Norm)


Seilmarkierungen

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Vorweg: Vertrauen Sie keiner Seilmarkierung, wenn Sie das Seil und seine bisherige Verwendung nicht kennen! Vergewissern Sie sich zuvor, was die Markierung aussagt und ob diese noch korrekt angebracht ist.

Sinnvolle Markierungen bei Seilen sind die Seilmittenmarkierung und die Seilendemarkierung der letzten 5 - 7 Meter an beiden Seilenden.

Eine Markierung der Seilmitte ist besonders beim Abseilen, sowie beim Vorstiegsklettern mit Umlenkung sinnvoll. Der Sichernde kann so erkennen, ob wenigstens die Hälfte des Seils noch zum Ablassen oder Abseilen zur Verfügung steht. Dies ist der Fall, wenn die Seilmittenmarkierung noch nicht bis zur Bremshand oder dem Sicherungsgerät gekommen ist.

Die Seilendemarkierungen dient beim Abseilen und Sichern als Warnung, dass das Seilende fast erreicht ist. Auch bei Seilen mit einer solchen Markierung muss am Seilenende zusätzlich einen Knoten angebracht werden, der verhindert, dass das Sicherungs- oder Abseilgerät über das Seilenende hinausrutscht.

Beim Mehrseillängentouren gibt der Sichernde dem Vorsteiger das Seilkommando "Noch fünf Meter!", sobald die Seilendenmarkierung erreicht ist. Der Vorsteiger weiß dann, dass es höchste Zeit wird, einen Standplatz zu suchen.

Seilmarkierungen können auf verschiedene Arten angebracht werden.

  • Seilmarkierung mit Klebeband
Bestimmte Seilstellen können markiert werden, indem man sie mit farbigem Klebeband umwickelt. Diese Methode wird auch von Seilherstellern für die Mittenmarkierung verwendet. Möglicherweise können bestimmte Klebestoffe die Seilfasern beschädigen - eine solche Beschädigung wurde jedoch noch nicht nachgewiesen.
Geklebte Seilmarkierungen sind kostengünstig und leicht zu erneuern, haben aber folgende Nachteile:
  • Das Klebeband franst mit der Zeit aus und behindert den freien Seildurchlauf durch Karabiner und Sicherungsgeräte.
  • Mit der Zeit löst sich die Markierung und lässt sich dann verschieben; damit ist sie nicht sehr zuverlässig.
  • Klebeband hat immer den Nachteil, dass man nicht sieht, was sich darunter verbirgt. Was man für die Mittenmarkierung hält, könnte auch ein Stück Klebeband sein, mit dem zwei Seilstücke auf einer Seiltrommel verbunden wurden. (Zu den Gefahren von Klebeband siehe: [Sch02b], S. 146-151.)
  • Markierungsstift von Beal mit einer speziellen Seilmarkierungsfarbe. Die Verwendung dieses Stifts wird vom Sicherheitskreis des DAV nicht empfohlen.
  • Vom Sicherheitskreis des DAV ausdrücklich von Markierungsstiften zum nachträglichen Anbringen von Mittenmarkierungen abgeraten.
  • Unterschiedliche Flechtmuster
Bei der Seilherstellung können für unterschiedliche Seilteile unterschiedliche Flechtmuster verwendet werden. Üblich sind zwei Muster für die zwei Seilhälften oder ein unterschiedliches Muster für die letzten 5 bis 7 Meter an den beiden Seilenden. Es ist aber auch möglich, nur ein kleineres Stück in der Seilmitte durch ein anderes Muster zu kennzeichnen. Das Verfahren macht die Herstellung aufwändiger, was sich meist im Preis niederschlägt. Diese Art von Markierung ist nicht entfernbar, muss also auch nie erneuert werden. Dieser Vorteil kann aber zum Nachteil werden, wenn man das Seil zum Beispiel nach Steinschlagbeschädigung kürzen muss. In diesem Fall sollte man entweder beide Seilenden kürzen oder gleich zwei Seile aus dem Seil machen. Eine Weiterverwendung mit einer nicht in der Seilmitte liegenden Seilmittenmarkierung ist zu gefährlich.

Seilpflege

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Krangel

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Ansammlung von Seilkrangel in einer Reepschnur

Krangel entstehen, wenn ein Seil um die Längsachse verdrillt wird. Dabei kann sich auch der Mantel um die Seilachse gegen den Kern verschieben. Ein gekrangeltes Seil ist deutlich schwerer zu handhaben. Im Extremfall kann es sogar eine Gefahr darstellen: Bei ungünstigem Seilverlauf kann ein Krangel einen Karabinerschnapper aufdrücken. Die Hauptursachen für Krangelbildung sind folgende:

  • Ungünstige Seilführung an Sicherungs- oder Abseilgeräten. Das ist der häufigste Grund für Krangelbildung.
  • Ungünstiger Seilverlauf in einer Seilrolle, so dass das Seil seitlich aufgezogen wird.
  • Zweifache scharfe Umlenkung des Seils mit kurzem Abstand.

Insbesondere beim Sichern oder Abseilen mit HMS kann es leicht zur Krangelbildung kommen, wenn das Seil entgegen der Lastrichtung in den Sicherungskarabiner eingelassen wird. Um dieses Verhalten zu vermeiden, sollte man das Bremsseil gegenläufig parallel zum Lastseil in den Karabiner einlaufen lassen.

Neue Seile werden oft als Rolle verkauft. In diesem Fall muss man das Seil so abrollen, wie es aufgerollt wurde. Wenn man die Rolle einfach auf den Boden legt und das Seil aufnimmt, kommt es zur Krangelbildung. Bei jeder Seilwicklung, die man von der Rolle abzieht, wird das Seil einmal um die Längsachse gedreht.

Entkrangeln

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Man geht zu einem Gerätewart einer Feuerwehr mit Schlauchturm und fragt nach, ob man sein Kletterseil im Schlauchturm aufhängen darf. Wenn man dies machen darf, befestigt man das Seil in der Mitte am "Aufzugsseil" des Schlauchturms und befestigt an beiden Enden ein Gewicht von ca. 1kg. Danach lässt man das Seil einen Tag "ruhen" und holt es am nächsten Tag wieder bei der Feuerwehr ab.

Wenn ein Seil starke Krangel hat, sollte man versuchen, sie wieder zu entfernen. Die einfachste Methode ist das Aushängenlassen des Seils - allerdings braucht man dazu eine Möglichkeit, das doppelt genommene Seil frei hängen zu lassen.

Wenn man viel Zeit hat, kann man auch versuchen, das Seil von Hand zu entkrangeln. Falls jemand Erfahrungen damit hat, wäre es nett, wenn er etwas dazu schreiben könnte.

Man kann das gekrangelte Seil in einer Kiste auf einen drehbahren Stuhl legen. Zumindest bei starken Krangeln dreht sich der Stuhl von selbst und entkrangelt das Seilstück, während man das Seil aufwickelt.

Beim Entkrangeln kann ein Haken in der Wand oder an der Decke helfen, an dem man den Anfang des Seils befestigt, um das Seil dann abschnittweise durch Drehen zu entkrangeln.

Das Seil lässt sich relativ einfach entkrangeln, indem man einmal komplett durch eine HMS-Sicherung zieht (...was nebenbei ein nettes Armtraining darstellt ;) . Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das ausgehende und eingehende Seil des HMS parallel zueinander liegen, da man sonst nur noch mehr Krangel bekommt. Stauen sich die Krangel vor dem HMS-Knoten, so ist es praktisch, eine Person zur Hilfe zu haben, die einem das Seil dreht um so die Krangel aufzulösen.

Wenn eine saubere Wiese vorhanden ist, kann man das lose Seil einfach locker darüber schleifen, nötigenfalls mehrfach.

Wenn ein Baum vorhanden ist: Einen schönen, hohen Ast suchen, ein Ende locker bis knapp über Bodenhöhe herunterhängen lassen. Dieses Ende nun lose ausdrehen lassen. Das andere Ende über Bodenhöhe aufschießen (oder in einen an dieser Seilseite in über Bodenhöhe befestigten Eimer legen), so dass diese Seilseite sich auch ausdrehen kann, wenn man nur noch das erste Seilende festhält. Nach Lösen des Aufschießens (oder des Eimers) kann man Seil in Länge der Asthöhe nachziehen und nun beide Seiten aaufschießen (oder in 2 Eimer legen). Nun wieder die Seiten ausdrehen lassen und so fort.

Insbesondere für längere Krangeleien führt folgende Methode zügig zum Ziel: Man befestigt das Seil mit einem Ende an einem Baum o.ä. An das andere Ende des Seils bindet man ein ca. 1 m langes Stück feste aber dünne Schnur (Paketschnur). Dann nimmt man das freie Ende dieser Schnur und geht los. Beim Strecken des Seils übertragen sich die Krangel auf die dünne Schnur und verschwinden fast vollständig aus dem dickeren Seil. Später die Schnur entkrangeln - z.B. bei der Rückfahrt in der Bahn.

Noch eine Variante für ganz verzweifelte, leider in freier Natur wegen Mangel an Spezialwerkzeug nicht machbar: Ein Ende festbinden, das andere in das Bohrfutter des Akkuschraubers einspannen. Dann Drehrichtung wählen und während des Entkrangelns mit dem Akkuschrauber am Seil ziehen.

Seilaufbewahrung

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Seile sollten an einem trockenen, nicht zu heißen Ort aufbewahrt werden. Die größte Gefahr bei der Lagerung geht von Chemikalien, insbesondere Autobatteriesäure aus - also Vorsicht, wenn man das Seil in der Garage lagert! Auch die Lagerung im PKW sollte wegen der im Sommer beträchtlichen Temperaturschwankungen vermieden werden!

Säureschäden am Seil sind mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen und ein Seil, das durch Säure beschädigt wurde, kann bereits bei erschreckend geringer Belastung (Handkraft) reißen. Auch andere Substanzen können Seile mehr oder weniger schädigen. Vom Sicherheitskreis des DAV wurden unter anderem getestet (vgl. auch [Sch02b], S. 113-115):

  • Coca-Cola: keine Abnahme der Normstürze, aber das Seil wird steif und unhandlich
  • Autan (Insektenschutzmittel): Zunahme der ausgehaltenen Normstürze, aber das Seil wird sehr steif
  • Meerwasser: keine Abnahme der ausgehaltenen Normstürze
  • Urin: Abnahme der ausgehaltenen Normstürze um 15 bis 20%
  • Benzin, Dieselkraftstoff, Spiritus, Petroleum, Essigsäure: keine Schäden

Aufnehmen des Seils

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Im deutschsprachigen Raum werden Bergseile normalerweise zu einer Seilpuppe aufgenommen. Dabei wird das Seil nicht kreisförmig aufgenommen, sondern in Schlaufen, die abwechselnd links und recht von der haltenden Hand herunterhängen. Da der Arm, auf den das Seil aufgewickelt wird, bei dieser Methode relativ schnell ermüdet kann statt dem Arm auch der Hals verwendet werden. Man legt das Seil also in Schlingen (in gleicher Weise) über den Kopf auf den Hals. Diese Methoden verhindern die Krangelbildung. Eine Seilpuppe lässt sich für kürzere Strecken auch ähnlich wie ein Rucksack transportieren.

Es gibt auch die Möglichkeit, das Seil in kreisförmigen Schlingen - ähnlich wie ein Lasso - aufzunehmen, was aber die Krangelbildung verstärkt. Wenn eine Zweierseilschaft kurze Strecken seilfrei gehen will, können beide etwa die Hälfte des Seils über die Schulter aufnehmen. Dadurch ist es nicht notwendig, sich aus- und wieder einzubinden. Zum Transport von Seilen gibt es auch spezielle Seilsäcke.

Das Aufnehmen eines Seils wird manchmal als "Aufschießen" bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus der Nautik. Für das Aufnehmen eines Seiles zur Seilpuppe wird auch der Begriff "Lap Coiling" verwendet.

Im Kapitel Seiltransport wird genauer erklärt, wie man Bergseile aufnimmt.

Nicht auf das Seil treten!

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Unter Kletterern gilt vielfach die Regel: Wer aufs Seil tritt, muss ein Bier zahlen. Seile sind aber stabiler, als man meinen möchte. Ein einfaches Drauftreten mit Bergschuhen schadet ihnen nicht, auch nicht, wenn sie auf einem Stein liegen. Selbst mit "normalen" (nicht gerade rasiermesserscharfen) Steigeisen ist es kaum möglich ein Seil zu beschädigen (vgl. [Sch02b], S. 112-113)

Also: Nicht aufs Seil treten - aber wenn es doch mal passiert, muss man es nicht gleich aussortieren. Trotzdem sollte man natürlich nicht achtlos auf Seilen herumlaufen. Andererseits gibt es aber auch keinen Grund, auf das Bier zu verzichten, wenn jemand auf ein Seil tritt.

Um ein Bier wird man allerdings nicht herumkommen, wenn man einen Sichernden daran hindert, seinem Vorsteiger genug Seil zu geben, weil man selber darauf steht. Vor allem, wenn es dadurch zu einem Sturz kommt.

Waschen

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Seile müssen nicht unbedingt regelmäßig gewaschen werden. Stärker verschmutzte Seile kann man aber problemlos von Hand in der Badewanne oder in einer normalen Haushaltswaschmaschine mit einem milden Synthetikwaschmittel waschen. Dabei sollte das Wasser lauwarm sein. Bei Verwendung einer Waschmaschine sollte man das Seil nicht schleudern. Das Seil wird an einem kühlen, dunklen Ort (nicht in der Sonne und nicht auf einem Heizkörper) getrocknet. Dazu legt man das Seil offen aus (nicht aufhängen).

Bevor man das Seil wäscht, sollte man sich auf jeden Fall die Herstellerhinweise ansehen. Außerdem kann die Imprägnierung des Seils beim Waschen leiden.

Erfahrungsbericht
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Kletterseil, Bandschlingen und Reepschnüre vor dem Waschen

Nachdem die Klettersaison für dieses Jahr zu Ende ist, habe ich mein Kletterseil, das 3 Sommer im Einsatz war, gewaschen. Bei dem Seil handelt es sich um ein Einfachseil von Edelrid, ich habe mich aber an die Waschanleitung aus der Seilfibel von Mammut (TODO: Quelle, Seite 19) gehalten: "Wird ein Seil [...] schmutzig, kann man es [...] in der normalen Haushaltswaschmaschine wieder säubern. [...] Dazu ist ein mildes Synthetik-Waschmittel am besten geeignet. Zur Schonung des Seils nur das Programm für Wolle verwenden und niemals schleudern." Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch ein paar Bandschlingen und Reepschnüre mitgewaschen. Das Seil war mittelstark verschmutzt, nach dem Aufnehmen hatte ich immer schwarze Hände. Einige der Bandschlingen und Reepschnüre waren stark verfleckt.

Dasselbe Material nach dem Waschen - leider ist der Unterschied kaum zu erkennen

Zuerst habe ich das Seil nach Anweisung, aber ohne Waschmittel gewaschen (es war nur ein Waschmittel mit "Oxi" im Namen im Haus und die Geschäfte hatten schon zu). Das Ergebnis war unbefriedigend: Das Seil war immer noch deutlich verschmutzt. Ich habe es nach dem Trocknen erneut nach Anweisung und diesmal mit Waschmittel (eigens gekauft) gewaschen: Das Seil, die Bandschlingen und die Reepschnüre waren alle deutlich sauberer als vorher, wenn auch nicht "porentief rein".

Das Seil war nach dem zweimaligen Waschen stark in sich verknotet und leicht verkrangelt, zweimaliges Durchziehen reichte aber aus, um das Problem zu beheben. Die Seiloberfläche fühlte sich nach dem Waschen etwas anders an: Möglicherweise, weil die Imprägnierung gelitten hat, vielleicht aber auch, weil das Seil jetzt wieder sauber ist. Am deutlichsten war der Unterschied an zwei Kurzprusikschlingen zu sehen, die ich beim Abseilen verwende. Diese waren sehr viel sauberer als vorher.

Das Seil war nach dem Waschen klatschnass, ist aber im Wäschekeller innerhalb von 2 Tagen getrocknet. Die Mittenmarkierung aus Klebeband hat beim Waschen so stark gelitten, dass ich sie entfernt habe.

Gebrauchsdauer

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Neues und gebrauchtes Seil mit Seilpelz.

Achtung: Dieser Abschnitt ist noch in Arbeit! Möglicherweise enthält er Fehler!

Als Verschleißarten kann man differenzieren zwischen chemischen Lagerverschleiß, reinem mechanischen Verschleiß, Verschleiß durch Kontakt mit aggressiven Chemikalien.

Das Ausgangsmaterial für Seile, Schlingen, Gurte usw., also die heute üblichen Kunststofffasern altert kaum. Die Hersteller zeigen sich bestrebt, diesen reinen Lagerverschleiß zu minimieren, geben jedoch pessimistisch im Regelfall kürzere Verschleißwerte an. Oft ist daher zu beachten, dass Seile länger verwendet werden, was man aus Gefahrensicht jedoch nie weiterempfehlen sollte. Es stimmt jedoch, dass das Altern des Kunststoffes als schleichender Prozess deutlich verbessert wurde. Bei extrem langer Lagerung im Bereich vieler Jahre und ungünstigen Temperatureinflüssen (Dachboden mit extremer Hitze im Sommer, extremen Frost im Winter) ohne mechanische Beanspruchung wird man feststellen, dass Seile bei der Handhabung knirschende Geräusche abgeben, bzw. tatsächlich Fasern regelrecht spröde zerspringen. Diese spröde Verhalten kommt durch ein schleichendes chemisches Verdampfen von Stabilisatoren im Kunststoff. Der Chemiker redet dabei von einer stetigen Versprödung des Kunststoffes. Kommt man mit solchen lang gelagerten Seilen in Kontakt, so gewinnt man den Eindruck, dass Kälte diese spröde werden ließen. Dies ist jedoch falsch, da der angesprochene chemische Prozess auch bei Wärme stattgefunden hat. Der aktuelle Kälteeinfluss verringert die aktuelle Elastizität des konkreten Seils. Das gilt für jedes Seil. Hat jedoch das Seil spröde Eigenschaften mangels angesprochener Stabilisatoren, dann brechen dessen Fasern unter Kälteeinfluss damit leichter.

Was man beachten muss ist mechanischer Verschleiß und dass Seile unhandlich werden weil sie steif werden. Kletterseile verschleißen bei Gebrauch und irgendwann steht man vor der Frage, wann es Zeit ist, ein neues Seil zu erwerben. Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Es gibt natürlich Umstände, bei denen man das alte Seil nicht weiterverwenden sollte:

  • Das Seil ist mit schädigenden Chemikalien (z.B. Batteriesäure) in Berührung gekommen. (Vgl. den Abschnitt zur Seilaufbewahrung.)
  • Der Seilkern ist zum Beispiel durch Steinschlag beschädigt.
  • Der Seilmantel ist so stark beschädigt, dass das Handling beeinträchtigt wird.
  • Das Seil wurde so lange benutzt, dass es sich nicht mehr vernünftig handhaben lässt. (Starker Seilpelz, steife Stellen, die nicht mehr durch das Sicherungsgerät laufen, angeschmolzene Stellen, ...)
  • Man hat kein Vertrauen mehr ins Seil. (Weil es so alt und abgenutzt aussieht oder weil man sich aus anderen Gründen nicht sicher ist.)
Seil mit verschlissenem Mantel.

Wenn das alles nicht der Fall ist, lässt sich keine Empfehlung geben, wie lange man ein Seil verwenden kann. Unabhängig vom Alter können moderne Kletterseile nämlich nur bei einer Scharfkantenbelastung reißen. Leider gilt das für alte und für neue Seile gleichermaßen. Ein 10 Jahre altes gebrauchtes Seil kann nur bei einer Belastung über eine scharfe Kante reißen. Aber auch ein fabrikneues Seil hält einer solchen Belastung nur bedingt stand. Je weniger gebraucht ein Seil ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine Scharfkantenbelastung aushält - aber sicher ist es nicht. Wenn man wirklich auf Nummer Sicher gehen will, muss man für jede Tour ein neues Seil kaufen, was sicher nicht sehr wirtschaftlich ist. Aber selbst dann hat man keine Sicherheit, dass das Seil nicht doch durch einen Scharfkantensturz reißt. Vor diesem Hintergrund relativieren sich auch die Herstellerangaben zur Gebrauchsdauer von Seilen. Die größte "sinnvoll anwendbare" Sicherheit in Bezug auf Scharfkantenstürze erlangt man durch das Verwenden von Zwillingsseilen. (Vgl. [Sch02b], S. 120-122.)

Seil mit zurückgezogenem Kern.

Speziell bei Seilen, die an Indoor-Anlagen fest in Top-Rope-Sicherungen angebracht sind, kann es passieren, dass sich Seilkern und Mantel stark verschieben. In der Mitte des Seiles ergeben sich dadurch keine Nachteile. Allerdings besteht dann das Seilende nur noch aus dem Mantel, während der Kern ein kürzeres oder längeres Stück zurückgezogen ist. Dadurch besteht die Gefahr, dass man sich nur mit dem Seilmantel einbindet, während der tragende Seilkern nicht in den Knoten mit einbezogen ist. Allerdings kann man sehr gut ertasten, wie lang das Seilende mit dem hohlen Mantel ist. So kann man sicherstellen, dass man in das Kernseil eingebunden ist.

Eine weitere Problemquelle kann die Versteifung des Seiles, besonders der Seilenden, durch häufige (geringe) Stürze sein. Der Seilkern besteht ja aus mehreren ineinander verflochtenen Teilseilen. Wird das Seil oft auf Zug belastet, verklemmt sich u.U. die Verflechtung. Dies hat zur Folge, dass sich in diesem Teilbereich das Seil nicht mehr dehnen kann, da es ja in gedehntem Zustand verbleibt. Weiterhin ergeben sich Schwierigkeiten beim Einbinden und mit Sicherungsgeräten.

Seilwahl

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Zur Seilwahl lassen sich folgende, allgemein geltende Empfehlungen geben. Diese insbesondere deshalb, weil jede Art von Imprägnierung das Seil teurer macht und jede höhere Normsturzzahl ebenso. Auch findet die "Scharfkantenfestigkeit" sich im Preis wieder.


  • Fürs Hallenklettern und Sportklettern in Ein-Seillängenrouten brauchst Du nicht etwa imprägnierte Seile, es reichen Seile ohne wasserabweisende Imprägnierung. Sollte die Imprägnierung jedoch auch für geringere Reibung ausgelegt sein, so können diese Seile für die angegebenen Anwendungsbereiche natürlich sehr nützlich sein und empfohlen werden.
  • Auch für das Toprope-Klettern empfehlen sich Seile wie oben und vor allem etwas dickere Seile mit folglich stärkerem Mantel. Das ständige Umlenken der Seile am Umlenkpunkt ist nichts anderes als ein intensives Walken unter der Belastung des Körpergewichts. Gleiches gilt für das Seilumlenken im Sicherungsgerät. Es empfehlen sich Seile mit einem hohen Mantelanteil, möglichst über 50 %, und solche Seile, deren Imprägnierung auf geringere Seilreibung ausgelegt ist. Deren Mantel hält erheblich länger und das Mehrgewicht spielt beim Toprope-Klettern schließlich keine entscheidende Rolle.
  • Für Gletschertouren sowie für alpines Klettern und fürs Eisklettern sind vollimprägnierte Seile vorzuziehen, also Seile, bei welchen sowohl der Mantel als auch der Kern imprägniert sind. Dies insbesondere wegen der geringeren Feuchtigkeitsaufnahme und der damit verbundenen geringeren Gewichtszunahme, sowie wegen eines möglicherweise notwendig werdenden Abseilens bzw. Rückzugs bei Wettersturz, der mit triefend nassen Seilen wenig angenehm ist. Nicht alle Hersteller verwenden eine verständliche Bezeichnung für die Imprägnierung ihrer Seile, die eine geringere Wasseraufnahme erkennen lässt.

Seiltheorie

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In diesem Abschnitt werden einige technische Begriffe erläutert, die im Zusammenhang mit Seilen auftauchen.


Fangstoß

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Mit Fangstoß bezeichnet man die Kraft, mit der der Stürzende bei einem Sturz vom Seil abgebremst wird. Je höher der Fangstoß, desto stärker wird der Ruck, den man beim Straffen des Seils Kraft spürt. Der Fangstoß wird als Kraft in Kilonewton (kN) angegeben. Die Stärke des Fangstoßes hängt hauptsächlich vom Dämpfungs- und Bremsverhalten des Seils, vom Seilverlauf (auftretende Reibungskräfte), vom Sturzfaktor und von der Sicherungsart ab. Die absolute Sturzhöhe spielt dabei keine Rolle.

Normsturz

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Der Normsturz ist ein in EN-892 definierter Sturz, bei dem ein bestimmtes Gewicht aus einer bestimmten Höhe herabfällt und vom Seil abgebremst werden muss. Das Seil wird dabei in einem Karabiner umgelenkt. Das Seilende ist fixiert, der Sturz wird also statisch gehalten. Beim Abbremsen darf eine bestimmte Kraft (Fangstoß) nicht überschritten werden. Außerdem darf sich das Seil höchstens um einen bestimmten Faktor dehnen.

Die ausgegebene Seillänge beträgt 2,80 m, davon 30 cm zwischen Seilfixierung und Umlenkungskarabiner und 2,50 m zwischen Umlenkungskarabiner und Gewicht. Bevor das Gewicht losgelassen wird, befindet es sich 2,30 m über der Umlenkung. Die Fallhöhe ohne Seildehnung beträgt also 4,80 m. Das ergibt einen Sturzfaktor von etwa 1,7 (Fallhöhe geteilt durch Seillänge.) Eine Abbildung der Versuchsanordnung findet sich hier: [Sch02b], S. 110.

Die Belastung beim Normsturz ist so extrem ausgelegt, dass sie in der Praxis nicht auftreten kann. Das heißt, ein Seil, das noch einen Normsturz hält, kann in der Praxis nicht reißen (Ausnahme: Belastung über eine scharfe Kante.) Ein Seil, das mehr Normstürze aushält, ist aber stabiler. Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass es einen Scharfkantensturz aushält.

Je nach Seiltyp gelten beim Normsturz unterschiedliche Anforderungen:

  • Einfachseile werden mit einem Gewicht von 80 kg im Einfachstrang getestet. Sie müssen mindestens 5 Stürze halten. Der maximal zulässige Fangstoß beim ersten Sturz beträgt 12 kN.
  • Halbseile werden mit einem Gewicht von 55 kg im Einfachstrang getestet. Sie müssen mindestens 5 Stürze halten. Der maximal zulässige Fangstoß beim ersten Sturz beträgt 8 kN.
  • Zwillingsseile werden mit einem Gewicht von 80 kg im Doppelstrang getestet. Sie müssen mindestens 12 Stürze halten. Der maximal zulässige Fangstoß beim ersten Sturz beträgt 12 kN.

Bei den meisten Seilen liegt der Fangstoß weit unter dem zulässigen Höchstwert.

Multisturzseil

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Nach UIAA-101 ist ein Multisturzseil ein besonders stabiles Einfach- oder Halbseil, das mindestens 10 Normstürze hält und damit die Mindestanforderung von 5 gehaltenen Stürzen nach EN-892 übertrifft. Ein solches Seil hat mehr Sicherheitsreserven als ein Seil, das weniger Normstürze hält. Aber auch ein Seil, das nur einen Normsturz hält, kann in der Praxis nur bei einem Scharfkantensturz reißen.

Die Bezeichnung "Multisturzseil" gilt nur für Einfach- und Halbseile, da Zwillingsseile laut Norm bereits mindestens 12 Stürze halten müssen.

Sturzfaktor

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Für die Belastung eines Seils bei einem Sturz ist nicht die absolute Sturzhöhe, sondern das Verhältnis von Sturzhöhe zu ausgegebener Seillänge ausschlaggebend. Dieses Verhältnis wird als Sturzfaktor bezeichnet.

Der Sturzfaktor ist keine Eigenschaft des Seils, sondern ein Maß für die Schwere eines Sturzes.

Beispiele:

Sturzfaktor 1
Die Sturzhöhe und die Länge des ausgegebenen Seils sind gleich.
Dieser Fall ist gegeben, wenn jemand mit Schlappseil vom Stand nach unten in freie Bereiche einer unterhalb liegenden Wand springt.
Sturzfaktor 2
Der höchstmögliche Sturzfaktor. Die Sturzhöhe ist doppelt so groß wie die Länge des Seils.
Dieser Fall entspricht einem Sturz im Vorstieg ohne Zwischensicherungen, bei dem man am Stand vorbei die volle Seillänge stürzt.
höhere Sturzfaktoren
Bei Benutzung von Klettersteigsets auf Klettersteigen können beliebig hohe Sturzfaktoren erreicht werden, da die Sicherungskarabiner nicht fest am Fels befestigt sind, sondern erst nach einer gewissen Fallhöhe am Stahlseil festhängen. In Abhängigkeit vom Abstand der Zwischensicherungen am Stahlseil und der Länge der Arme des Klettersteigsets entstehen in der Realität allerdings i.d.R. höchstens Sturzfaktoren bis etwa 5.


Auf der Webseite von Beal ist der Sturzfaktor anschaulich mit Beispielen erläutert.

Scharfkantensturz

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Ein Scharfkantensturz ist ein Sturz, bei dem das Seil über eine scharfe Felskante belastet wird. Zur Zugbelastung kommt noch eine Scherbelastung hinzu, die das Seil durchtrennt.

Die UIAA-Norm 108 beschreibt einen Versuchsaufbau für einen Normsturz über eine scharfe Kante mit Radius 0,75 mm. Seile, die mindesten einen solchen Sturz überstehen, dürfen die Bezeichnung "scharfkantenfest" führen.

Hinweis: Die UIAA hat die Norm 108 ab dem 1.7.2004 ausgesetzt, da bei Routineüberprüfungen festgestellt wurde, dass es bei Tests in unterschiedlichen zugelassenen Testinstitutionen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. Sobald die Ursache gefunden ist, soll die Norm überarbeitet werden. Bereits zertifizierte Seile behalten ihren Status bis zum 31.12.2005. Danach dürfen keine Seile mit dem UIAA-Zertifikat "scharfkantenfest" mehr verkauft werden. (Vgl.: http://www.uiaa.ch/article.aspx?c=+185&a=552)

Den besten Schutz gegen einen Seilriss durch einen Scharfkantensturz bietet die Verwendung von Halb- oder Zwillingsseilen. Bis 2005 war kein Fall bekannt, bei dem bei Verwendung eines Halb- oder Zwillingsseil im Doppelstrang beide Stränge gerissen sind. Im Sommer 2005 wurde der erste Fall eines kompletten Seilrisses bei einem Zwillingsseil bekannt. Es handelte sich um einen 20-Meter-Sturz in einen Stand. In Frankreich gab es einen weiteren Komplettriss.

Kantenarbeitsvermögen

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Die Fähigkeit eines Seils, bei Belastung über eine Kante Energie aufzunehmen, wird als Kantenarbeitsvermögen bezeichnet. Dieser Begriff spielt nur im Zusammenhang mit Veröffentlichungen des DAV-Sicherheitskreises eine Rolle.

Prüfverfahren und Normen

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Für Bergsportausrüstung gibt es EN- und UIAA-Normen. Die EN-Normen für Bergsportausrüstung gehen auf frühere UIAA-Normen zurück. Die aktuellen UIAA-Normen beinhalten die aktuellen EN-Normen, gehen aber durch verschärfte oder zusätzliche Anforderungen über sie hinaus. Dynamische Bergseile müssen mindestens der Norm EN-892 entsprechen.

Die Norm UIAA-101 lässt sich unter folgender URL herunterladen: http://www.uiaa.ch/article.aspx?a=347&c=1. Dort findet sich auch eine schematische Darstellung der Normen EN-892 und UIAA-101.

  • EN-892 definiert den Normsturz
  • UIAA-108 für Scharfkantenfestigkeit
  • EN-564, UIAA-102 für Reepschnüre
  • EN-565, UIAA-103 für Bandmaterial
  • EN-566, UIAA-104 für Bandschlingen

Seilherstellung

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  • Sch02b, S. 116, Bild einer Seilflechtmaschine von Mammut
  • Mammut Seilfibel, S. 3, Seilproduktion

Seilzubehör

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Seilsack

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Seilsack
Viele Katzen freuen sich über einen neuen Seilsack.

Der Seilsack dient zur Aufbewahrung und zum Transport des Seils, wenn man es nicht als Seilpuppe aufnehmen will. Seilsäcke enthalten oft auch eine Plane, die man als Unterlage verwenden kann, um das Seil beim Klettern im Freien vor Verschmutzung zu schützen. Damit man die Seilenden leichter findet, haben Seilsäcke Schlaufen, an denen die Seilenden verknotet werden können. Manche Seilsäcke haben auch einen oder zwei Trageriemen, damit man sie leichter über eine Schulter oder wie einen Rucksack transportieren kann. Außerdem gibt es Modelle mit Kompressionsriemen.
Tip: Für weniger als 1€ kann man bei IKEA an der Kasse eine blaue Tragetasche (Tragtasch) kaufen, die sich auch gut zur Aufbewahrung und zum Transport des Seils eignet.

Markierungsstifte

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Die Meinung des Sicherheitskreises zur Verwendung von Markierungsstiften bei Seilen hat sich geändert. Pit Schubert riet aus grundsätzlichen Erwägungen vom Nachmarkieren ab ([Sch02b], S. 123). Chris Semmel und Dieter Stopper von der DAV-Sicherheitsforschung empfehlen mittlerweile das nachträgliche Anbringen von Mittenmarkierungen mit dem Edding 3000. (Vgl. bergundsteigen, 4/05, S. 8-9, online unter [1])

Markierungsstift von Beal
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Der Markierungsstift von Beal (Rope-Marker) dient zum nachträglichen Anbringen vom Markierungen (üblicherweise einer Mittenmarkierung) am Seil. Dieser spezielle Stift enthält aber eine sehr dünne Farbe, die in den Seilkern eindringt und dadurch das Seil steifer macht. Dadurch wird Anzahl der Normstürze reduziert (allerdings nur im selben Umfang wie bei gebrauchten oder nassen Seilen). Von der Verwendung dieses Stiftes wird abgeraten.

Bänder und Schlingen

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Gängige Materialien für Bänder und Schlingen aller Art sind die Kunstfasern Nylon (Polyamid), Polyester, Dyneema (Polyethylen).

Dyneema (Polyethylen) hat bei gleichem Querschnitt höhere Bruchkraft als Nylon (Polyamid). Daher können gleichermaßen stabile Bandschlingen mit wesentlich geringeren Querschnitt und Gewicht aus Dyneema hergestellt werden. Allerdings liegt der Schmelzpunkt von Polyethylen mit 130° C deutlich unter dem von Polyamid (250° C), daher sollte man bei diesen modernen Schlingen die Gefahr von Schmelzverbrennungen nicht unterschätzen. Reines Dyneemaband darf Aufgrund der glatten Oberfläche der Fasern nicht geknotet werden, da die Knoten bei hoher Belastung Gefahr laufen durchzurutschen, daher sind diese nur als vernähte Schlingen erhältlich. Mischgewebeschlingen aus Polyamid und Dyneema sind unter anderem auch üblich. Reines Dyneema (Polyethylen) kann auf Grund der glatten Oberfläche nicht richtig gefärbt werden, daher lassen sich reine Dyneema-Schlingen auch an der weißen Farbe erkennen.

Schlauchband und Flachband

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Schlauchband im Querschnitt

Schlauchband ist rundgewebt, also innen hohl. Ist das Band nicht rundgewebt, spricht man von Flachband. Bei gleicher Bruchkraft muss Flachband im Vergleich zu Schlauchband steifer gewebt werden. Deshalb ist es oft breiter, starrer und weniger geschmeidig zu knüpfen. Manchmal muss man genauer hinsehen, um festzustellen, ob es sich um Schlauchband oder Flachband handelt. Wenn man sich nicht sicher ist, hilft es manchmal, mit Daumen und Zeigefinger auf die Kanten zu drücken.

Bänder werden hauptsächlich zur Herstellung von Bandschlingen verwendet. Knüpft man eine Schlinge aus Bandmaterial, so ist zu beachten, dass durch den Knoten die Haltekraft des Bandes deutlich reduziert wird. Zum Knoten von Bandmaterial ist nur der Bandschlingenknoten geeignet. Der Bandschlingenknoten ist nicht mehr zu verwenden! Der Knoten kann sich bei Belastung öffnen. Sicher ist nur noch der gegenläufig gesteckte Achterknoten um Bänder zu verbinden!

Die Bruchlast von Bandmaterial wird durch ein bis vier eingewebte Längslinien gekennzeichnet. Jede Linie steht für eine Bruchlast von 5 kN. Im Bild sind 3 gelbe Linien zu sehen; die Bruchlast beträgt also 15 kN. (Vgl. EN-565 und UIAA-103.)

Beim Schneiden von Bandmaterial werden die Schnitte durch Hitzeeinwirkung - wie beim Konfektionieren eines Seils - verschmolzen. Dadurch wird ein Ausfransen der Schnittkanten verhindert.

Bandschlingen

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Schlingenmaterial und Bandschlingen

Zu einer Schlinge genähtes oder geknüpftes Schlauch- oder Flachband wird als Bandschlinge bezeichnet. Genähte Bandschlingen sind in unterschiedlichen Längen erhältlich. Weitaus am häufigsten werden die Längen 60 und 120 cm verwendet. Längen von 24, 30, 80, 150 und 180 cm sind aber auch üblich. Die meisten Hersteller verwenden unterschiedliche Farben für unterschiedliche Längen; diese Farben unterscheiden sich aber von Hersteller zu Hersteller.

Die Breite von Bandschlingen hängt unter anderem vom verwendeten Material ab und kann zwischen 8 mm (Dyneema), 12 mm (Mischgewebeschlingen) und 26 mm (Polyamid) betragen.

Gemäß Norm (EN 566 und UIAA-104) beträgt die Mindestbruchkraft von genähten Bandschlingen 22 kN. Streifen auf dem Bandmaterial haben für die Bruchkraft der Bandschlinge keine Bedeutung. Die UIAA-Norm verlangt darüber hinaus noch, dass die Nähte in einer Kontrastfarbe ausgeführt sind. Dadurch lassen sich Abnutzungen leichter erkennen.

Genähte und geknotete Bandschlingen

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Grundsätzlich kann man genähte Bandschlingen kaufen oder sich selbst Bandschlingen aus Bandmaterial knoten. Geknotete Bandschlingen sind aber gefährlich. Zum Verknoten von Bandmaterial ist nur der Bandschlingenknoten geeignet, und dieser kann sich unter bestimmten Umständen lösen (vgl. [Sch02b], S. 136-144). Deshalb sollten nur genähte Bandschlingen verwendet werden.

(Haushaltsnähmaschinen sind völlig ungeeignet zum Nähen von Bandschlingen. Deshalb Bandschlingen niemals selbst nähen.)

Expressschlingen

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Expressschlinge (hinten) und Expressset

Expressschlingen dienen dazu, zwei Karabiner zu einem Expressset zusammenzufügen. Sie haben auf beiden Seiten abgenähte Schlaufen für Karabiner; eine davon ist meist etwas enger, die andere etwas weiter. Einige Modelle sind an den Karabineraufhängungen enger gewebt.

Gängige Längen für Expressschlingen betragen zwischen 10 und 30 cm. Espressschlingen sind einzeln erhältlich. Üblicher ist es aber, komplette Expresssets zu kaufen. Weitere Informationen dazu findet man im Kapitel Expresssets.

Daisy Chain

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Die Daisy Chain dient zum technischen Klettern. Da die Nähte der einzelnen Schlaufen der Daisy Chain nur für das statische Halten des Körpergewichts beim technischen Klettern ausgelegt sind, sollte sie nicht in die Sicherungskette einbezogen werden. Von Ende zu Ende hält auch die Daisy Chain volle Last, werden hingegen zwei Schlaufen gleichzeitig mit demselben Karabiner geklinkt ("cross clipping"), würde, wenn die Nähte zwischen diesen Schlaufen (die nur ca. 100-200kg halten) reissen, der Karabiner aus der Daisy Chain herausfallen .


Standplatzschlinge

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  • Im Prinzip zwei Bandschlingen in einem, wobei die eine Schlinge meist größer als die Andere ist.
  • Die Länge lässt sich leicht variieren.

Wir basteln

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Reepschnur auf Länge schneiden

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Mit dem folgenden Verfahren erzielt man beim Ablängen von Reepschnüren sehr schöne und saubere Schnittkanten:

  • Zu schneidende Stelle mit Abklebeband (Malerklebeband) umwickeln.
  • Mit einem scharfen Messer durchtrennen.
  • Die Schnittstelle mit einem Feuerzeug vorsichtig verschmelzen. Das Klebeband verhindert ein Ausfransen der Fasern beim Verschmelzen.
  • Schnittstelle auskühlen lassen und das Klebeband abnehmen
  • Schnittstelle vorsichtig von eventuell vorhandenen losen schwarzen Partikeln säubern.

2. Variante:

  • Ein altes Messer mit einer Lötlampe zum Glühen bringen.
  • Mit dem glühenden Messer das Seil zügig durchschmelzen.
  • Eventuelle abstehende Kanten mit dem Messer glattstreichen.

3. Variante (geht insgesamt schneller, wenn mehrere Enden zu bearbeiten sind):

  • Das Seil mit einem feuchten Lappen in der linken, geschlossenen Hand festhalten.
  • Mit dem Feuerzeug in der rechten Hand das Ende verschmelzen: Rand franst etwas aus.
  • Das Feuerzeug weglegen und das noch flüssige Seilende durch den feuchten Lappen in der geschlossenen linken Hand ziehen: Ausfransung verschwindet. Es entsteht ein schön schlankes Ende, das auch sofort kalt ist.
  • Den ggf. entstandenen Schmelz"faden" mit Schere abschneiden.

4. Variante:

  • Ein Kartonmesser mit dem Feuerzeug erhitzen, und dann an der gewünschten Stelle durchtrennen.

Seilmittenmarkierung einnähen

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Wenn man selbst Seilmarkierungen anbringen will, sollte man zuerst an Seilen üben, die nicht mehr gebraucht werden. Seile sind zum einen teuer, zum anderen handelt es sich um Sicherheitsausrüstung, der immer vollstes Vertrauen entgegengebracht werden können sollte. Hier bitte nicht experimentieren, damit Gefahrensituationen vermieden werden können!

Anbringung einer Seilmarkierung durch Einnähen eines Kontrastfadens aus einem alten, nicht mehr verwendeten Seilstück.
Mit etwas handwerklichem Geschick kann man eine permanente jedoch wiederentfernbare Markierung selbst an einem Seil anbringen. Der größte Nachteil besteht in der (geringen) Gefahr, das Seil beim Markieren zu beschädigen. Deshalb sollte man das Anbringen und gegebenenfalls das Entfernen einer solchen Markierung vorher an einem alten Seilstücke üben.
  1. Das ideale Material für eine solche Markierung sind Seilfasern, die man am einfachsten und billigsten aus einem alten Seilstück gewinnt, aus dem man einen Strang Mantelfasern entfernt. Darauf achten, dass die Faser einen guten Farbkontrast zum Seil haben, damit man die Markierung besser erkennt.
  2. Einen Faserstrang in eine Nähnadel einfädeln. Eine Einfädelhilfe leistet dabei gute Dienste. Der Faserstrang sollte so stark sein, dass man ihn hinterher gut erkennen kann. Andererseits muss er natürlich durch die Nähnadel passen.
  3. Den Kontrastfaden parallel zum normalen Fadenverlauf vorsichtig in den Seilmantel sticken. Aufpassen, dass dabei der Seilmantel nicht beschädigt wird. Das Fadenende nicht durch Hitzeeinwirkung verschweißen!
  4. Eine Seilstelle vor dem Anbringen des Markierungsfadens.
  5. Die markierte Seilstelle ist unwesentlich dicker als vorher. Wenn man sorgfältig arbeitet, kann die Markierung hinterher nicht erfühlt werden.
Mit dieser Art der Markierung können auch dunkle Seile durch helle Kontrastfäden gut sichtbar gekennzeichnet werden. Die Seileigenschaften verändern sich bei dieser Markierungstechnik nicht. Der Kern des Seiles bleibt unangetastet.

Literatur und Webangebote

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  • Seilmittenmarkierungen nachträglich anbringen: bergundsteigen, 4/05, S. 8-9, online unter [2]

Seilhersteller

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Die sechs führenden europäischen Seilhersteller und ihre Websites in alphabetischer Reihenfolge. Die Liste ist Bergundsteigen, 2/2003, S. 42 entnommen.