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Latein/ Grammatik/ Satzlehre/ Tempora und Zeitenfolge

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  • Die Kurzversion zum Verständnis der consecutio temporum lautet:

Ein Konjunktiv Präsens und ein Konjunktiv Imperfekt im Nebensatz zeigen an, dass die Handlung des Nebensatzes zur gleichen Zeit wie die Handlung des übergeordneten Satzes stattfindet; in manchen Fällen auch, dass sie sich danach abspielen wird. Sie bezeichnen also eine Gleichzeitigkeit, zuweilen auch eine Nachzeitigkeit.

Ein Konjunktiv Perfekt und ein Konjunktiv Plusquamperfekt im Nebensatz zeigen an, dass die Handlung des Nebensatzes sich vor der Handlung des übergeordneten Satzes abgespielt hat. Sie bezeichnen also eine Vorzeitigkeit.


Achtung: In indirekten Frage- und quin-Sätzen findet sich zur Bezeichnung der Nachzeitigkeit die coniugatio periphrastica activa, die Formen von -urus sim und -urus essem ausbildet, je nach Numerus und Genus des Subjekts im Nebensatz.


MERKE: Der Konjunktiv in Nebensätzen (außer in si/nisi-Sätzen!) wird prinzipiell nicht übersetzt, nur sein Tempus!


  • Die Langversion liest sich folgendermaßen:

Steht im übergeordneten Satz ein Haupttempus, sprich ein Präsens, ein präsentisches Perfekt (selten!), ein Futur I oder Futur II, so steht in konjunktivischen Nebensätzen Konjunktiv Perfekt bei Vorzeitigkeit des Nebensatzes und Konjunktiv Präsens bei Gleich- oder Nachzeitigkeit des Nebensatzes.

Steht im übergeordneten Satz ein Nebentempus, sprich ein Imperfekt, ein historisches Perfekt ( = das "gewöhnliche" Perfekt!) oder ein Plusquamperfekt, so steht in konjunktivischen Nebensätzen Konjunktiv Plusquamperfekt bei Vorzeitigkeit des Nebensatzes und Konjunktiv Imperfekt bei Gleich- oder Nachzeitigkeit des Nebensatzes.