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Ratgeber für Hobbyfilmer: Camcorderkauf

Aus Wikibooks

Dieses Kapitel bzw. dieser Abschnitt wird durch intensive Zusammenarbeit sicher schnell besser. Der Hauptautor freut sich über jeden, der mitmacht. Versucht dich vielleicht nur an den schon vorgegebenen Inhalt und an die Form (bei Listen z.B.) anzupassen. Aber wenn etwas nicht passt, rührt sich der Hauptautor bestimmt. Kaputtmachen kannst du nicht viel – also sei mutig. Danke.

Kameramann am Gerät

Um den geeignetsten Camcorder für dich zu finden, solltest du dir vor allem die Frage stellen: “Was will ich später alles oder vor allem damit machen?” Je genauer du diese Frage beantworten kannst, desto leichter, oder aus einem anderen Blickwinkel gesehen auch schwieriger, wird dir deine Wahl fallen.

Da sich die Technik beständig weiterentwickelt, ist es ratsam, sofern der Camcorder nicht morgen gekauft sein muss, und gerade bei dem ersten Camcorder im Leben, für eine Zeit lang eine Zeitschrift zu abbonieren, die verschiedene Camcorder ausführlich testet (etwa Videoaktiv digital). Bestenlisten in den Magazinen solltest du trotzdem mit Vorsicht genießen, da sich die Kriterien, nach denen die Redakteure der Zeitschrift einen Camcorder als gut oder schlecht bewerten, sich durchaus von deinen unterscheiden können. Wenn du Geld sparen willst, kannst du dir getrost auch ältere Modelle anschauen oder warten, bis das Nachfolgemodell deiner Traumkamera / deines Traumcamcorders herauskommt und dann das alte Modell um einen günstigeren Preis kaufen.

Eine allgemeine Liste von Qualitätskriterien findest du auch in Wikipedia.

Urlaub, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten

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Herzlichen Glückwunsch, wenn du einen Camcorder nur für Tante Ernas Sechzigsten benötigst, dann kannst du beim Kauf fast nicht daneben greifen. Zumindest fast nicht. Auf folgende Dinge lohnt es sich verstärkt zu achten.

  • ausreichender Weitwinkel: Gerade in Räumen stoßen viele Camcorder an ihre Grenzen mit dem Weitwinkel. Wenn du die fröhliche Runde ganz aufs Bild bekommen möchtest, dann wirst du wohl gezwungen sein durchs Fenster zu filmen oder sie zu bitten draußen weiter zu feiern. Oder am besten du probierst im Laden, bevor du den Camcorder kaufst, aus, ob du die Runde auch auf's Bild bekommst (also Freunde beim Kauf mitbringen ;).
  • gute Low-Light-Qualität: Auch bei wenig Licht sollte der Camcorder rauscharme Bilder mit satten Farben liefern.
  • guter Bildstabilisator: Egal, ob du dich für einen elektronisch oder optischen Bildstabilisator entscheidest, er sollte funktionieren, denn bei einer Party ist die gute Laune, die du gerade filmen wolltest, spätestens dann weg, wenn du das Stativ aufgebaut hast.
  • ausreichender Ton: Mach dir keine Illusionen, der Ton eines Camcorders ist immer nur ein Kompromiss. Allein schon, weil ein richtig positioniertes Mikrofon fast immer möglichst nahe bei der Geräuschquelle / dem Sprecher sein sollte, den es gerade aufnimmt und die Kamera das in den wenigsten Fällen ist. Trotzdem lohnt es sich darauf zu achten, dass der Klang überzeugend ist und möglichst wenig Störgeräusche (Bandlaufwerk, Rauschen, Bediengeräusche) auf der Aufnahme landen.

(Kurz)Spielfilme

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Hier gelten völlig andere Anforderungen. Jede Aufnahme kann geplant werden. Du hast die Möglichkeit die Beleuchtung zu verbessern, Mikrofone zu positionieren, und und und.

  • Digitalfotoapparat: Du denkst dir vielleicht: “Die sollen gute Videos machen können? Die sind doch zum Fotografieren gedacht!”, aber es gibt nicht wenig Hobbyfilmer, die sich ein Digitalfotoapparat zum Filmen kaufen. Eine Überlegung sollte es Wert sein.
  • Preis: Kaufe dir einen günstigen Camcorder/einen günstigen Fotoapparat. Weshalb? Du wolltest doch gute Filme machen. Weshalb also keinen teuren? Wenn du (Kurz-)Filme machst, wirst du bald feststellen, dass dein Geld in vielen nützlichen Gegenständen (Reflektoren, Mikrofonen, einem guten Stativ …) wesentlich sinnvoller investiert ist. Spare also lieber ein paar hundert Euro bei der Kamera, die du anderweitig verwenden kannst.
  • manuelle Einstellmöglichkeiten: Belichtungs- und Blendenautomatik nehmen dir in zeitkritischen Situationen die Arbeit ab. Bei einem Spielfilm hast du alle Zeit der Welt für eine manuelle Einstellung der Parameter und eine sorgfältige Wahl der Beleuchtung deiner Szene. Jeder Camcorder kann das heute automatisch regeln, aber wenn ein Darsteller das Licht einschaltet oder auf die Kamera zu läuft oder die Haustüre öffnet, dann neigt sich das Verhalten deiner automatisch geregelten Kamera schnell von deinen Vorstellungen zu unterscheiden. Wenn du ein bisschen Erfahrung gesammelt hast, wirst dankbar sein, im Zweifelsfall deinen Camcorder dazu bringen zu können, das zu tun, was er soll. Da sind Fotoapparate klar im Vorteil. Selbst der günstigste Fotoapparat kann das.
  • Filmlook: Eigentlich unmöglich bei Camcordern. Durch die sehr kleinen Chipgrößen hast du kaum die Möglichkeit, diese ästhetisch unscharfen Hintergründe wie im Kino hinzubekommen. Entweder du kaufst oder bastelst dir später einen 35mm-Adapter, oder du machst es gleich richtig und filmst mit einer Digitalknipse.
  • Mikrofon- und Kopfhöreranschluss: Wenn du externe Mikrofone verwenden möchtest (und das solltest du), aber nicht gleich einen ganzen Feldrecorder kaufen willst, dann solltest du unbedingt darauf achten, zumindest einen 3,5mm Klinkenanschluss für Mikrofon und einen für Kopfhörer zu haben. Noch besser wäre natürlich XLR mit Phantomspeisung, aber das haben nur wenige, teure Camcorder. Da haben Digitalfotoapparate einen Nachteil. Im besten Fall haben sie einen 3,5mm Eingang für ein Mikro. Eine Kopfhöreraugang oder einen XLR-Anschluss haben sie meist nicht. Da ist ein Aufnahmegerät (und sei es ein Tablett an einem Audiointerface) extrem hilfreich. Da braucht man aber auch einen Tonmann, der sich die ganze Zeit nur um den Ton kümmert.

Theatermitschnitte

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  • evtl. 4K: Das ist noch etwas Zukunftsmusik. Bei einer (guten) Theateraufnahme veränderst du den Bildausschnitt während der gesamten Aufnahme, sofern du nur eine Kamera hast, kaum oder gar nicht. Du kannst in der Post-Production noch in das Bild hineinzoomen.
  • gute Low-Light-Qualität: Hier ist ein großer Sensor von Vorteil (Digitalfotoapparat?)
  • ausreichender Ton: evtl. kannst du ja den Ton vom Bühnenmikrofon in die Kamera oder den Recorder einspeisen
  • je nach Anspruch auch Mikrofon- und Kopfhöreranschluss