Soziologische Klassiker/ Soziale Ordnung/ Institutionen
Institutionen
[Bearbeiten]Eine Institution „ist eine soziale Einrichtung, die soziales Handeln in Bereichen mit gesellschaftlicher Relevanz dauerhaft strukturiert, normativ regelt und über Sinn- und Wertbezüge legitimiert.“[1]
Institutionen werden zu den wichtigsten Grundkonzepten der Soziologie gerechnet. Sie beschränken die Beliebigkeit und Willkür sozialen Handelns und üben so normative Wirkung aus; Institutionen geben Werte vor und legen Pflichten fest. Dabei haben sie zwei Funktionen:
- Institutionen formen die Bedürfnisse des Menschen
- Institutionen sichern die Struktur und den Bestand der Gesellschaft[2]
Institutionen bilden Bezugspunkte für eine gemeinsame Sicht der Welt und der Wirklichkeit. Das führt dazu, dass man diese verbindlichen Ordnungen erhalten will und durch Formen äußerer Kontrolle zu sichern versucht.
So begreift etwa Emile Durkheim die Soziologie als eine Wissenschaft von Institutionen, welche menschliches Handeln regeln und soziale Ordnung ermöglichen.
Laut dem deutschen Soziologen Arnold Gehlen ist der Mensch ein Mängelwesen, welches Institutionen als Instinktersatz benötigt. Institutionen ermöglichen demnach erst Identität, da sie es dem Menschen möglich machen, sein Leben „zu führen“.
Peter L. Berger und Thomas Luckmann charakterisieren Institutionen als Regeln des Problemlösens im Alltag. Diese von Individuen entwickelten Regeln verfestigen sich rasch und können dann eine objektive Macht auf sie ausüben.[3]
Im Rahmen unserer Theory Map beschäftigen wir uns mit Adam Ferguson, Arnold Gehlen, Helmut Schelsky und Peter L. Berger / Thomas Luckmann und ihren Erklärungen sozialer Ordnung durch Institutionen.
Literatur
[Bearbeiten]- Häussling, R. / Lipp, W. (2006):
- "Institutionen. In: Schäfers, Bernhard / Kopp, Johannes (Hg.): Grundbegriffe der Soziologie. 9. grundlegend überarbeitete und aktualisierte Auflage"
- Wiesbaden. S.112-114
- Pieper, R. (2000):
- "Institution. In: Reinhold, Gerd (Hg.): Soziologie-Lexion. 4. Auflage"
- München. S. 295-298