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Tarot/ Die einzelnen Karten

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Die einzelnen Karten

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Die Große Arcana umfasst die 22 Trumpfkarten, die den Tarot hauptsächlich von allen anderen Kartenspielen unterscheiden. Ihnen wurde und wird in der Tarotinterpretation eine viel größere Aufmerksamkeit gewidmet als der Kleinen Arcana, was zum einen darin begründet ist, dass bei den meisten Tarots nur die Große Arcana mit Bildern illustriert ist. Einige Okkultisten und Autoren waren auch der Meinung, dass die Große Arcana ursprünglich ein eigenständiges Spiel war und die Zusammenfügung mit der Kleinen Arcana auf einen Irrtum zurückzuführen sei. Dies ist jedoch geschichtlich nicht haltbar, denn die Karten der Kleinen Arcana sind älter, und die Karten der Großen Arcana entstanden erst später und gehörten von Anfang an mit der Kleinen Arcana zusammen. Aber durch die Vorstellung, dass die Große Arcana wichtiger sei, wurde über sie einiges mehr geschrieben und nachgedacht, und ihre Bilder wurden mehr und mehr mit allegorischen und symbolischen Inhalten angereichert. Auch gibt es Tarotspiele, die nur aus den Karten der Großen Arcana bestehen, z.B. "Der Tarot der Unterwelt", der in Zusammenarbeit des Künstlers Hans Ruedi Giger und dem Okkultisten Charles Frey (bekannt als Akron) entstanden ist.

Die unterschiedliche Bedeutung der beiden Teile des Tarots wird heute oft dahingehend interpretiert, dass die Kleine Arcana die alltäglichen Situationen darstellt, wohingegen die Große Arcana spirituelle bzw., psychologisch formuliert, archetypische Gegebenheiten darstellen soll. Diese Unterteilung entspricht auch der Zuordnung zu den vier klassischen Elementen. Samuel Liddell MacGregor Mathers zitiert dazu Cornelius Agrippa von Nettesheim: Es gibt vier Elemente und ursprüngliche Grundlagen aller körperlichen Dinge: nämlich Feuer, Erde, Wasser und Luft. Aus diesen sind alle Naturgegenstände unserer Welt zusammengesetzt... (veröffentlicht in "Das System des Golden Dawn" von Israel Regardie). Dabei werden die Farben der Kleinen Arcana den vier Elementen zugeordnet, die Stäbe entsprechen dem Feuer, die Kelche dem Wasser, die Schwerter der Luft und die Scheiben der Erde. Die Große Arcana entspricht dabei der Quintessenz. Auch die Umdeutung der Vier-Elemente-Lehre in die psychologische Typenlehre hat Eingang in die Tarotinterpretation gefunden.

Daraus ergeben sich folgende Zuordnungen:

  • Stäbe - Feuer - Wille - Choleriker
  • Kelche - Wasser - Gefühl - Melancholiker
  • Schwerter - Luft - Denken - Sanguiniker
  • Scheiben - Erde - Handeln - Phlegmatiker

Auch die Große Arcana wird oft noch unterteilt, wobei die gängigste Unterteilung die in drei Reihen zu je sieben Karten ist. Dabei wird die Karte "Der Narr" nicht mit eingeteilt. Dabei folgt diese Unterteilung dem klassischen europäischen Weltbild, das die Unterteilung zwischen dem Materiellen, dem Geistigen und dem Spirituellen kennt, bzw. das Körperliche, das Geistige und das Seelische voneinander unterscheidet. Dabei bilden die Karten I - VII die erste, materielle Ebene, die Karten VIII - XIV die geistige Ebene und die Karten XV - XXI die spirituelle, seelische Ebene.