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Traktorenlexikon: Fahr D 17

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Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Fahr“
Fahr D 17
Fahr D17 (Baujahr 1951)
Fahr D17 (Baujahr 1951)
Basisdaten
Hersteller/Marke: Fahr
Modellreihe: D
Modell: D 17
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum: 1951–1953
Stückzahl: 5.658
Maße
Eigengewicht: 1.275 kg
Länge: 2.570 mm
Breite: 1.562 mm
Höhe: 1.743 mm
Radstand: 1.640 mm
Bodenfreiheit: 403 mm
Spurweite: 1.250 und 1.500 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 2.325 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: 2.600 mm
Standardbereifung: vorne: 5.00 x 16 ASF
hinten: 8 x 24 AS
Motor
Nennleistung: 12,5 kW, 17 PS
Nenndrehzahl: 1.800/min
Zylinderanzahl: 2
Hubraum: 1.304 cm³
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe: 5V/1R
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h

Der Fahr-Standardschlepper D 17 wurde von 1951 bis 1953 über 5000 mal gefertigt. Mit der Typenbezeichnung D 17 H gibt es ihn auch in einer Hochrad-Version. Zum D 15 ist er fast baugleich.

Der D 17 gilt als Universal-Arbeitsmaschine mit großer Einsatz-Basis. Außer einem günstigen Leistungsgewicht, einer großen Bodenfreiheit, einfacher Bedienung, übersichtlicher Bauweise und guter Fahreigenschaften hat er auch Anbaumöglichkeiten für Mähwerk, Getreidemäh-Handablage, eine Reihe von Schädlingsbekämpfungsgeräten, Milch-Melkgerät, Weinberg-Seilwinde, Spillwinde, Riementrieb und Reifenfüllpumpe. Weiterhin besteht die Einbaumöglichkeit eines hydraulischen Krafthebers zum Ausheben und Einsetzen von Bodenbearbeitungs- und Erntebergungsgeräten.

Motor

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  • Güldner, Typ: 2 D 15, stehender, wassergekühlter Viertakt-Zweizylinder-Reihen-Dieselmotor mit Wälzkammerverfahren, hängenden Ventilen, zahnradgetriebener Nockenwelle, Güldner-Einspritzpumpe, Druckumlaufschmierung mittels Zahnradpumpe, Fünfring-Kolben, auswechselbare Zylinderlaufbuchsen, Bosch-Zapfen-Düse, Ölbadluftfilter, rollengelagerte Kurbelwelle, Bosch-Düsen-Halter und Wasserumlaufkühlung mit Lamellenkühler.


  • 85 mm Bohrung und 115 mm Hub
  • Verdichtungsverhältnis = 19:1
  • Max. Drehmoment = 7,5 mkg bei 1.750 U/min.
  • Leerlaufdrehzahl = 750 U/min.
  • Max. Einspritzdruck = 160 atü


  • Güldner-Einspritzpumpe, Typ: GMD 275
  • Bosch-Zapfen-Düse, Typ: DN 8 S 2
  • Bosch-Düsen-Halter, Typ: KB 40 SAV 645 J 2
  • Bosch-Kraftstofffilter, Typ: FJ/AZ 5/3
  • Bosch-Reinigung, Typ: FA 5 P 29


Die Güldner-Einspritzpumpe hat Regulierventile. Die Güldner-Pumpe arbeitet mit unverändertem Hub, das heißt: es wird stets die gleiche Kraftstoffmenge angesaugt. Durch den Saughub des Pumpenzylinders wird das Saugventil geöffnet, und der einströmende Brennstoff füllt den Druckraum. Nach Beendigung des Saughubes schließt sich das federbelastete Saugventil wieder und wird durch den Druckhub noch fester auf seinen Sitz gepresst, wodurch es absolut dicht wird. In der Anlassstellung der Brennstoffpumpe, d. h. wenn die Reguliernadel die Absteuerbohrungen ganz verschließt, wird der Brennstoff durch das Druckventil über die Leitung und die auf 150 atü eingestellten Brennstoffdüsen in die Wirbelkammer einqespritzt. In dieser Stellung ist die Fördermenge ungefähr um 30 Prozent höher als bei der größten Betriebsfüllung. Im Betrieb wird je nach Belastung des Motors, beeinflußt vom Regler, das Regulierventil mehr oder weniger geöffnet. Beim Druckhub des Pumpenkolbens wird ein Teil der angesaugten Kraftstoffmenge an den geöffneten Reguliernadeln vorbei in den Regulierraum und von da zurück in den Saugraum abgesteuert, d. h. die Fördermenge für den Motor wird um die abgesteuerte Brennstoffmenge geringer. Bei abgestelltem Motor sind die Regulierventile vollständig offen, so dass eine Kraftstoff-Förderung zur Einspritzdüse (Typ DN 8 S 2) nicht erfolgen kann.

Der Fliehkraftregler besorgt die Mengenregelung, die für die jeweilige Motorbelastung nötig ist. Mit steigender Motordrehzahl gehen die beiden Reglergewichte, durch die Fliehkraft beeinflusst, auseinander und verschieben die Reglermuffe nach vorn in Richtung Wasserpumpe. Dadurch wird der Kugelkopf der Regulierwelle ebenfalls nach vorn geschoben und damit auch die Regulierstange. Die Regulierventile werden somit gezwungen, eine Linksbewegung auszuführen, was ein Abheben der Reguliernadeln vom Regulierventilsitz zur Folge hat. Ein Teil der geförderten Brennstoffmenge wird an der Reguliernadel vorbei abgesteuert. Die nunmehr geringere Einspritzmenge bewirkt ein Absinken der Motordrehzahl. Die an der Regulierstange angebrachte Zugfeder zieht in diesem Moment die Regulierwelle in Richtung Getriebe zurück und überträgt die Bewegung auf die Reguliernadeln, welche die Füllmenge wieder größer werden lassen. Die Reglerfedern, die der Fliehkraft der Reglergewichte entgegenwirken, werden durch einen Winkeldruckhebel gespannt. Unter der Wirkung von Fliehkraft und Federdruck stellt sich, je nach Belastung des Motors, die erforderliche Brennstoff-Füllmenge ein. Durch das vom Fahrer betätigte Drehzahlgestänge wird die Spannung der Reglerfedern verändert und die Drehzahl des Motors verstellt.

Kupplung

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  • Pedal betätigte, trockene Fichtel & Sachs-Einscheibenkupplung, Typ: K 12 Z


Getriebe

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  • Im Ölbad laufendes ZP-Schubradgetriebe, Typ: A-8 C
  • 5 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang


  • Flanschgehäuse mit Lagerung für die Antriebswelle. Getriebegehäusekasten mit im vorderen Teil eingebautem Wechselgetriebe. Im hinteren Teil des Getriebegehäuses sind eingebaut: Differential mit Tellerrad, Zapfwelle mit Einrückung. Linkes und rechtes Achsrohr mit linkem und rechtem Hinterachsvorgelege 2 Steckachsen mit Z Bremstrommeln und die dazu gehörigen Lagerungen. Im rechten Achsrohr ist die Differential-Sperrmuffe.


Geschwindigkeiten vor- und rückwärts

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  • 1. Gang: 3,0 km/h
  • 2. Gang: 5,4 km/h
  • 3. Gang: 7,8 km/h
  • 4. Gang: 11,9 km/h
  • 5. Gang: 19,8 km/h
  • Rückwärtsgang: 2,2 km/h

Zapfwelle

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  • Kupplungsabhängige Getriebezapfwelle
  • Stummel = 29 x 34,9 x 8,7 mm
  • Drehzahl = 540 U/min.
  • Übertragbare Leistung = 16 PS


  • Optional Riemenscheibe mit 200 mm Durchmesser und 140 mm Breite
  • Drehzahl = 1.500 U/min.
  • Übertragbare Leistung = 16 PS


  • Optional mit keilriemenbetriebenen Mähantrieb


Bremsen

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  • Pedal betätigte Duplex-Innenbackenbremse auf die Hinterräder wirkend, als Einzelradbremse ausgebildet
  • Mechanisch betätigte Feststellbremse auf Hinterräder wirkend


Achsen

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  • Gefederte Fahr-Pendelachse mit Volleinschlagsteuerung

Zwei Spurweiten mittels Radumschlag = 1.250 und 1.500 mm


  • ZF-Hinterachse als Portalachse ausgeführt

Zwei Spurweiten mittels Radumschlag = 1.250 und 1.500 mm

  • Pedal betätigte Differentialsperre


  • Vorderachslast = 490 kg

Zul. Vorderachslast = 750 kg

  • Hinterachslast = 785 kg

Zul. Hinterachslast = 1.150 kg


Lenkung

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  • ZF-Lenkung, Typ: EL 10 mit Einzelradlenkung
  • Je Seite ein Lenkstockhebel, der über die Lenkschubstangen und die Lenkhebel direkt auf die Vorderräder wirken.


Hydrauliksystem und Kraftheber

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  • Serienmäßiger Geräteanbau an starrer Anhängeschiene


  • Optional mit hydraulischem Fahr-Bucher-Kraftheber
  • Betriebsdruck = 220 atü
  • Max. Hubkraft = 690 kg
  • Zusätzlich auf Wunsch mit Dreipunktkupplung


Steuergeräte

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Elektrische Ausrüstung

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Den Schlepper gab es mit einer 12-Volt-Licht- und Anlasseranlage. Er konnte jedoch auch ohne elektrische Anlage geordert werden. Die Zündung erfolgte dann von Hand mittels einer von vorne in die auf dem Vorderende der Kurbelwelle aufsitzenden Andrehklaue gesteckten Handkurbel und Glimmpapierchen.


  • 12 Volt-Einrichtung
  • Batterie, 12 V-84 Ah
  • Bosch-Anlasser, Typ: EJD 1.8/12 L 39
  • Bosch-Lichtmaschine, Typ: LJ/REE 75/12/1800 CR 1
  • Beru-Glühkerze, Typ: 304 G
  • Bosch-Glühüberwacher, Typ: SWJ 27 L 5 Z oder Beru-KOR 17
  • Bosch-Glühwiderstand, Typ: SWJ 10 L 18 Z oder Beru-WU 35/3


Maße und Abmessungen

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  • Länge = 2.570 mm
  • Breite = 1.562 mm
  • Höhe über Lenkrad = 1.230 m
  • Radstand = 1.640 mm
  • Bodenfreiheit = 403 mm


  • Eigengewicht = 1.275 kg
  • Zul. Gesamtgewicht = 1.900 kg


Bereifung

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Standardbereifung:

  • Vorne = 5.00-16 ASF
  • Hinten = 8-24 AS


Füllmengen

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  • Kraftstofftank: 25 l Diesel
  • Motoröl: 4,5 l Motoröl
  • Ölbadluftfilter: 0,5 l Motoröl
  • Hydrauliksystem: 8 l Motoröl
  • Schaltgetriebe: 9 l Getriebeöl
  • Lenkgetriebe: 0,25 l Getriebeöl
  • Riementrieb: 1 l Getriebeöl
  • Kühlung: 13 l Wasser

Verbrauch

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  • Durchschnittsverbrauch = 1,4 l/h


Kabine

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  • Fahrerstand mit gefederter Sitzmulde, Dreispeichen-Lenkrad und linkem Beifahrersitz
  • Optional mit Verdeck und rechtem Beifahrersitz


Sonderausrüstung

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  • Riemenscheibe mit Antrieb
  • Mähantrieb
  • Fahr-Mähwerk
  • Hydraulischer Kraftheber
  • Seilwinde
  • Druckluftanlage
  • Dreipunktkupplung
  • Frontlader


Literatur

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  • Bericht zum D 17 in der Fahr-Schlepperpost, Ausgabe 3/1996
  • Bedienungsanleitung und Ersatzteilliste zum Fahr D 17
  • Alle Traktoren von Fahr und Güldner (Walter Sack) Seite 40
  • Fahr-Dieselschlepper-Prospekte von 1938 bis 1961 (Kurt Häfner/Rainer Bank) Seite 34


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Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Fahr“