Wie mein Buch auf die Welt kommt/ Das Internet verändert alles

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Perspektiven des Publizierens
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Vom Web 2.0 zum Web 3.0



Die Digitalisierung hat ein völlig neues Umfeld für das Verlegen, das Vertreiben und die Nutzung von Büchern geschaffen.[1] Mit einem Computer und einem Internetanschluss eröffnet sich allen Nutzerinnen/Nutzern eine neue Welt. Als Leserinnen/Leser haben sie Zugriff auf ein riesiges Angebot und können das Gewünschte sofort ordern oder herunterladen. Sie können diese neue Welt aber auch als Verlegerin/Verleger betreten und selbst ein Buch erstellen, um es in analoger oder digitaler Form zu veröffentlichen. Self-Publishing ist einfach und kostengünstig. Wem das Gedruckte zu zeitaufwendig ist, bietet es der Leserschaft digital an. Dieser unkomplizierte Zugang führt zu einem Absinken der Hemmschwelle, eigene Texte zu veröffentlichen und ermutigt Autoreninnen/Autoren, mit neuen Textformaten zu experimentieren.

Obwohl Self-Publishing zu Beginn wegen mangelnder Qualität kritisch gesehen wurde, haben Verlage und Buchhandel die Chance erkannt und Self-Publishing-Plattformen eingerichtet. Verlage sehen diese auch als gute Möglichkeit, die Markttauglichkeit von Manuskripten zu testen und Autorinnen/Autoren erfolgreicher E-Books unter Vertrag zu nehmen.[2] Wie wichtig das Web als Vertriebsmechanismus ist, mussten Buchhandel und Verlage am Erfolg von Amazon und an eigenen Umsatzeinbrüchen erkennen. Verlage müssen sich vom reinen Printverlag hin zu qualitativen Content-Providern entwickeln. Ihre Kernaufgaben sind medienneutral: Inhalte zu Verfügung stellen, lektorieren, publizieren und werben.

Buchhändler sehen ihre Überlebenschance darin, ihre Kundschaft mit einem starken Online-Auftritt und der Inszenierung von Erlebniswelten zu beeindrucken. Durch bedürfnisgerechte Sortimente und besondere Beratungskompetenz hoffen sie, die Kundinnen/Kunden (wieder) an sich zu binden.[3] [4] Praktisch alle bieten ihre Dienstleistungen über Internetportale an. Die Konkurrenz untereinander und mit Amazon sorgt dafür, dass die Angebote und die Funktionalitäten ständig verbessert werden.

Auch Autorinnen/Autoren sind sich der Bedeutung des Webs bewusst. Selbst jene, die dem Internet kritisch gegenüber stehen: "Sich dem Medium zu verweigern, kann darum nicht die Lösung sein, sondern wir müssen neue Methoden entwickeln, mit denen wir unsere Literatur den Lesern digital vermitteln.", fordert eine Initiative, die befürchtet, dass die Literatur zunehmend ins Hintertreffen gerät.[5] Bis E-Books Geschwister des gebundenen Büches werden, ist trotz guter Ausgangslage noch ein weiter Weg zurückzulegen. Es gilt vorhandene Steine aus dem Weg zu räumen.

Quellen

  1. Roesler-Graichen 2012, S. 8
  2. Vgl. Klug 2002, S. 161
  3. Vgl. Huck 2012, S. 70-72
  4. Vgl. Lemster 2013, o. S.
  5. Bremer u. a. 2013, o. S.