Zufall: Religion

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Einleitung[Bearbeiten]

Wenn man nach ernsthaften Büchern, Artikeln oder Internetseiten zu den beiden Stichworten Religion und Zufall sucht, dann wird man eher enttäuscht, denn es gibt nicht so viele fundierte Texte zu diesem Thema. Viel mehr findet man, wenn man statt des Stichwortes Zufall das Wort Kontingenz wählt. Der Begriff  Kontingenz ist zwar nicht deckungsgleich mit dem Begriff Zufall, beinhaltet aber den Einfluss des Zufalls auf das individuelle Schicksal des Menschen und das Schicksal jedes Menschen ist wiederum ein wesentliches Element der meisten Religionen.

Wenn man in religiösen Texten wie der Bibel oder dem Koran nach dem Stichwort Zufall suchte, sollte man sich auch nach den Wörtern Schicksal oder Los umschauen. Unter diesen Begriffen finden sich manche religiöse Geschichten und Aussagen, die die Einstellung der Religion generell zum Thema Zufall verdeutlichen.

Zufall und Religion ein fundamentaler Gegensatz ?[Bearbeiten]

Das Wort Zufall ist Gotteslästerung

Gräfin Orsina in Lessings Drama  Emilia Galotti

Kein Sperling fällt auf die Erde ohne Gottes Willen.

Jesus von Nazareth im Neuen Testament

Zwischen dem Zufall und der Religion scheint es einen fundamentalen Gegensatz zu geben. Jedenfalls wird der Zufall als mathematisch-naturwissenschaftliches Faktum und sein erheblicher Einfluss auf das Leben jedes Menschen nur ungern eingestanden. Offensichtlich verträgt sich der Zufall nicht gut mit der Vorstellung einer religiösen geordneten Weltsicht. Die Religion strebt nach einer einfach verstehbaren Erklärung der Entstehung der Welt und des Menschen. Die Entwicklung der Menschheit hat aus religiöser Sicht ein endgültiges Ziel und die offensichtlichen Ungerechtigkeiten des Lebens werden irgendwann und sei es erst im Jenseits kompensiert. Kommt es zu Ereignissen, die aus religiöser Sicht nur schwer erklärlich sind, dann verweist man auf die begrenzte Fähigkeit der Menschen, die umfassende Logik des Weltalls und Gottes zu verstehen. Die Annahme, das der bloße Zufall für manche Ereignisse verantwortlich ist, ist für viele Religionen insbesondere dann inakzeptabel, wenn es sich um bedeutsame Ereignisse handelt.

In Bezug auf den Zufall haben die Religionen dieselben starken Vorbehalte, wie sie in der Physik jahrhundertelang bestanden: der Zufall wird kritisch betrachtet. Wann immer es möglich ist, versucht man die Dinge ohne seinen Einfluss zu erklären und zu verstehen.

Diese scheint auch in der Grundstruktur unseres Gehirnes verankert zu sein. Unser Nervensystem sucht automatisch nach Ordnungsmustern und logischen Begründungen zumindest für wichtige Ereignisse und ist damit offensichtlich auch erfolgreicher, als wenn es primär schon ein reines Zufallsgeschehen akzeptiert.

Andererseits muss auch der religiöse Mensch irgendwann erkennen, dass es Ereignisse gibt, die mit logischen Begründungen nicht erklärbar sind und die auf unser Leben einen erheblichen Einfluss haben.

Die Entstehung der Religionen kann kein Zufall sein[Bearbeiten]

Eine Voraussetzung der Religionen war das Vorhandensein einer Sprache.

Ohne Sprache gibt es keine Religion.

Diesen provozierenden Satz kann man natürlich kritisch hinterfragen. Im Allgemeinen wird man ihm zustimmen können. Unsere nicht sprechenden Verwandten bei den Primaten haben jedenfalls keine Religion. Wie und warum sich die Sprechfähigkeit und die Sprachen des Menschen entwickelten, ist in allen Details nicht geklärt. Es war eine bahnbrechende Erfindung des Menschen, die seine geistige Entwicklung ungeheuer beschleunigt hat. Erst mit der Sprache konnte man sich und den Dingen in der Umwelt Namen geben . Man konnte sich warnen, sich gegenseitig unterrichten und voneinander auch in Abwesenheit eines Beteiligten reden.

Die Religion kam ins Spiel, als sich Riten, Kunstgegenstände, Bestattungen und medizinisches Wissen entwickelten. Auch Vorhersagen und Entscheidungsfindungen wurden durch religiöse Orakel und Wahrsagerei beeinflusst. Die unmittelbare Umwelt, das Wetter, die Natur und die Landschaft wurden wahrscheinlich erst personifiziert, später mythologisiert und vergöttert. Träume, Wahnvorstellung, Rauschdrogen und Tänze dienten der Bewusstseinserweiterung, dem Gruppenzusammenhalt und der Angstbewältigung. Schon damals entwickelten sich, so muss man heute annehmen, zwei entscheidende und bis heute prägende Elemente der Religionen:

Der Glaube an das Weiterleben nach dem Tode und der Glaube an geistige Wesen.

Es findet sich in der menschlichen Kulturgeschichte und in der Völkerkunde kein überzeugendes Beispiel einer frühen nicht religiösen menschlichen Gemeinschaft. So scheint es eine Eigendynamik des frühen religiösen menschlichen Denkens gegeben zu haben, die Überlebensvorteile brachte. Die frühe Entwicklung der Religionen war insgesamt, soweit man das aus heutiger Sicht rückblickend sagen kann, kein Zufall. Im Detail allerdings war sie vielen Zufallseinflüssen unterworfen.

Zufälle und keine Zufälle in den frühen Religionsphasen[Bearbeiten]

Orakel, Runen und andere Zukunftsdeutungen[Bearbeiten]

In den frühen Phasen der Religionsentwicklung gab es offensichtlich ein großes Bedürfnis, die Zukunft voraussagen zu können. Viele anliegende Entscheidungen wurden durch Befragung der Götter und ihrer irdischen Vertreter abgesichert. So konnte man sich bei Misserfolgen hinter dem vermeintlichen Willen höherer Mächte verstecken. Bei den Griechen gab es noch keine Würfel. Bei ihnen erfreuten sich die Handwurzelknochen als Ersatz großer Beliebtheit. Orakel waren weit verbreitet. Von den germanischen Runen bis zur Ausdeutung der Leberoberfläche geopferter Tiere im vorderen Orient, reichten die Zufallsmechanismen, derer man sich bediente, um daraus möglichst fundierte und religiös abgesegnete Entschlüsse zu fassen.

Ausrichtung religiöser Feiern und Gebäude nach astronomischen Vorgaben[Bearbeiten]

Aus heutiger Sicht immer wieder erstaunlich, ist die Präzision, mit der kalendarische religiöse Ereignisse festgelegt waren. Religion und Astronomie waren in dieser frühen Phase der menschlichen Kulturgeschichte eng verwoben. Tempel und andere heilige Stätten wurden oft durch exakte äußere Vorgaben begründet. Hier wurde versucht, den Zufall möglichst auszuschalten, um einer höheren Ordnung gerecht zu werden.

Kulturelle Evolution der Religionen[Bearbeiten]

Von den frühen Anfängen der Religion mit Ahnenverehrung, Schamanismus und Naturgöttern vor 50000 bis 20000 Jahren bis zu den Hochreligionen der Jetztzeit hat es gravierende Veränderungen gegeben. Einerseits wurden die Veränderungen durch das zunehmende Wissen der Menschen erzwungen. An einen Donnergott würde heute beispielsweise niemand mehr glauben. Diese Weiterentwicklungen der Religion waren kein Zufall, sondern logische Folge äußerer Einflüsse.

Andererseits entwickelte sich eine Religion auch durch innere Einflüsse fort. Neue Riten, neue Götter, neue religiöse Geschichten etc. wurden erfunden oder von anderen Religionen übernommen. Einige dieser Neuerungen wurden in den Hauptfundus der Religion aufgenommen, einige wieder verworfen. Die Neuerungen waren mehr oder minder zufällig, die kulturelle Bewertung war dann nicht mehr so zufällig, sondern die jeweiligen gesellschaftlichen Umstände entschieden mit darüber, ob sie beibehalten wurden oder nicht.

Entscheidende Veränderungen einer Religion waren dabei der Übergang

  • von den konkreten Tier- und Personengöttern zu einem abstrakten Gottesgedanken
  • von der Vielgötterei zum Monotheismus
  • vom Glauben an die Endgültigkeit des Todes zum Glauben an die Unsterblichkeit der Seele
  • von der mündlichen zur schriftlichen Weitergabe der religiösen Hauptgedanken
  • vom Gesetz des Stärkeren zur Entwicklung differenzierter ethischer Regeln
  • von der rechtlichen Willkür zum Versprechen einer endgültigen Gerechtigkeit im Jenseits
  • von der Laienreligion zur professionellen Priesterschaft
  • von religiösen Veranstaltungen im Freien zu festen Tempeln und Gotteshäusern
  • von der lokalen Stammesreligion zur expansiven Missionierung für die eigene Religion

Die meisten heutigen großen Religion haben eine solchen langen Prozess der evolutionären Verwandlung hinter sich.

Verschriftlichung der Religionen macht es dem Zufall schwerer[Bearbeiten]

Auch bremsende Einflüsse der Religionsentwicklung beispielsweise durch die Heiligsprechung alter Schriften sind erkennbar. Ab einem historischen Zeitpunkt kamen zum Kanon der akzeptierten Schriften keine neuen Texte mehr hinzu. Der mehr oder minder zufällige, kreative Prozess der Schaffung neuer Schriften wurde gestoppt. Nur noch die Exegese war erlaubt. Viele alte Schriften wurden verworfen und teilweise sogar als ketzerisch bewusst vernichtet.

Der arme Hiob, ein Spielball Gottes und des Teufels[Bearbeiten]

Ein drastisches Beispiel wie das Leben einem zusetzen kann, ist die Gestalt des  Hiob aus der Bibel. Um Hiobs Schicksal spielen Gott und der Teufel im Himmel ein übles Spiel gegeneinander. Beide wissen nicht so recht, wie das Spiel ausgehen wird. Die Leidensfähigkeit Hiobs wird immer wieder aufs Neue getestet, weil weder Gott noch der Teufel voraussagen können, wer von beiden Recht behalten wird. Wird Hiob bei all seinen schlimmen, von oben geplanten Schicksalsschlägen vom Glauben abfallen oder nicht, um diese Frage geht es letztendlich. Da Hiob alle Tests besteht, wird er zuletzt von Gott großzügig belohnt. Für den areligiösen Menschen ist Hiob nur ein bemerkenswertes Beispiel für das zufällige Auf- und Ab des Lebens. Für die christliche Theologie war er ein Anlass langwieriger und vielschichtiger Diskussionen und Interpretationen.

Das Mittelalter: Die Theorie in Philosophie, Theologie und Mathematik ist weiter als die Scharlatanerie in der Medizin, der Alchemie und der Physik.[Bearbeiten]

Das Erdbeben von Lissabon[Bearbeiten]

Durch das Erdbeben zerstörte Kirche in Lissabon

Wie konnte Gott das zulassen oder war es nur geologischer Zufall ?

Das  Erdbeben_von_Lissabon_1755 war ein schlimmes Erdbeben mit vielen Toten und Verletzten. Es gab schlimmere Erdbeben vorher und nachher. Was das Erdbeben von 1755 geistesgeschichtlich interessant macht, war die lange und heftige Diskussion, die dieses Erdbeben ausgelöst hat. War das Ereignis nur ein unberechenbarer geologischer Zufall mit schlimmen Folgen oder war es eine bewusste unverständliche Handlung des christlichen Gottes ? Das Erdbeben hatte im übertragenen Sinne viele geistesgeschichtliche Nachbeben.

Pascal, der Zufall und die Religion[Bearbeiten]

 Blaise Pascal war ein hervorragender Mathematiker und Naturwissenschaftler, der die Wahrscheinlichkeitstheorie und damit auch das Verständnis des Zufalls mit seinen Arbeiten um große Schritte vorangebracht hat. Gleichzeitig war er phasenweise ein fröhlicher Lebemann, der sich um gesellschaftliche Konventionen wenig gekümmert hat. Dies änderte sich, als er sich intensiver der Religion zuwendete, dann auch in ein Kloster einzog und sich von seinem vorherigen Leben weitgehend abwendete. Von Pascal stammt eine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung über die Existenz Gottes, die als  Pascalsche Wette in die Geschichte eingegangen ist.

 Schicksalsglaube[Bearbeiten]

Ungewöhnliche Ereignisse im Leben eines Menschen werden nicht selten von manchen religiösen oder abergläubischen als Erfüllung eines wie auch immer gearteten vorbestimmten Schicksals interpretiert. Die griechische Dichtung liefert dafür ein berühmtes Beispiel in der Gestalt des  Odysseus. Er kann dem ihm geweissagten Schicksal nicht entrinnen und wird zum tragischen Helden. Auch in der Neuzeit gibt es persönliche Erlebnisse, deren Zufallscharakter nur schwer einsehbar ist. So gibt es die Geschichte des Mannes, der mehrere Flugzeugabstürze überstanden hat oder die Geschichte eines Paares, das erst nach vielen Widrigkeiten und langer Zeit zusammen fand.

Stichworte[Bearbeiten]

Der Zufall als Antithese gegen einen allwissenden Gott[Bearbeiten]

Wenn man sich Gott allwissend vorstellt, kann er dann Zufälliges voraussehen ?

Literatur:

  • Sproule, R C (1992). Essential Truths of the Christian Faith. Tyndale. pp. 61–63. ISBN 0-8423-2001-6.
    • Zitat In a universe governed by God, there are no chance events.
      • In einem Universum, das von Gott regiert wird, gibt es keine Zufallsereignisse.

Der Zufall als Gottesurteil[Bearbeiten]

Zufallsentscheidungen wurden in der Bibel und bis ins Mittelalter als Gottesentscheidungen angesehen. Nur Gott konnte den Zufall voraussehen. So wurde manch strittiges Problem mit dem Würfel entschieden und als vermeintliches Gottesurteil unangreifbar gemacht.

Act of God[Bearbeiten]

Der englisch-rechtliche Begriff act of God (wörtlich Gottestat) entspricht im deutschen Sprachraum ungefähr dem Zufallsereignis der höheren Gewalt.

Gott würfelt nicht[Bearbeiten]

Die Vorstellung vom Zufall steht für manche Menschen im Widerspruch mit dem Gedanken eines allwissenden persönlichen Gottes, der alles voraussehen kann.

Gott würfelt nicht.

Albert Einstein

Anderseits kann Einstein auch den Zufall bestehen lassen, denn grundlegende Naturgesetze und ein darauf beruhender Bauplan lassen Zufälle zu beziehungsweise müssen sie nicht zwangsläufig verhindern. Bsp. ein Hausbau: gegen die Schwerkraft und Naturgewalten kann ein Architekt nichts unternehmen, aber die Schwerkraft kann er sich zunutze machen, um das Haus gegen Naturgewalten weitgehend bestehen zu lassen. Wie sich dann die Hausbewohner einrichten, ist von seiner Warte aus gesehen Zufall, da er ihnen nichts vorschreibt.

Im Vergleich zum allwissenden Gott – soweit es überhaupt zu vergleichen ist – stellt sich dann die Frage, ob dieser von seiner Fähigkeit der Allwissenheit Gebrauch machen "muss" oder ob er sie nur in bestimmten Fällen einsetzen "kann". Sollte er immer allwissend sein und somit nichts dem Zufall überlassen, dann wäre die

  1. logische Schlussfolgerung, dass alles (jede Handlung vom Individuum (sofern davon noch gesprochen werden kann)) vorherbestimmt ist und es
  2. keine Möglichkeit der Selbstbestimmung gibt. Denn sollte der freie Wille da sein und ein Mensch aus der Vorherbestimmung ausbrechen, dann wäre Gott nicht allwissend. Hätte er aber diesen Schritt gekannt, wäre es kein Ausbrechen und somit kein freier Wille.
  3. Wäre er für all die Zustände verantwortlich, was aber für viele Gläubige unannehmbar ist.

Mögliche Folgen: was würde da ein Mörder oder Vergewaltiger als Argument bringen ? Gott ist Schuld, ich musste es tun ? Die Rechtsprechung müsste grundlegend geändert werden. Das seit Menschengedenken existierender Rechtsverständnis wäre falsch. Zufall oder nicht ?

Andere können Zufall mit der Existenz Gottes vereinbaren:

Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will.

Anatole France

Auch die Diskussion um den freien Willen der Menschen dreht sich öfter um das Thema Zufall.

Der kontingente Gottesbeweis[Bearbeiten]

Thomas von Aquin hat den Zufall als Grundlage einer Argumentationskette für die Existenz Gottes angesehen.

Für viele andere ist die Existenz des echten Zufalls ein Gegenargument gegen den Allmächtigkeitsgedanken Gottes. Auch Gott kann diesen echten Zufall nicht beeinflussen.

Der geografische Zufallsgott[Bearbeiten]

An welchen Gott man glaubt, hängt meist davon ab, in welcher Region und damit auch in welchem religiösen Umfeld man geboren und aufgewachsen ist. Jeder der als Christ geboren, getauft und sozialisiert wurde, kann sich einmal fragen, was passiert wäre, wenn er statt dessen in einer buddhistischen Familie in Japan oder in einem hinduistischen Umfeld in Indien religiös groß geworden wäre.

Martin Luther und der Glaube an den Determinismus[Bearbeiten]

Ausgehend von einem Spruch Martin Luthers besteht in der evangelischen Kirche ein Hang zum Determinismus, was das Schicksal jedes einzelnen Gläubigen betrifft. Der freie Wille sich für oder gegen eine ethisch bedeutsame Handlung und deren Folgen zu entscheiden, wird verneint. Letztendlich ist das Schicksal jedes Einzelnen schon vorherbestimmt.

Deus praescit et praeordinat omnia (Gott weiß und ordnet alles im voraus)

Martin Luther: De servo arbitrio (Vom unfreien Willen) 158.

Nach dieser Ansicht ist Alles was geschieht, von Gott so gewollt und man kann sich eigentlich nur Gottes Wille und seinem Schicksal fügen. Diese Ansicht ist aus zwei Gründen problematisch:

  • Erstens negiert sie den Einfluss den der Zufall auf unser Leben hat.
  • Zweitens lehnt sie die Vorstellung vom freien Willen ab und ist damit auch theologisch umstritten.

Zufallsgötter und antike Vorstellungen vom Zufall[Bearbeiten]

Papst der koptischen Christen per Los gewählt[Bearbeiten]

Die koptischen Christen vertrauen bei Ihrer Papstwahl auf den Zufall und wählen den endgültigen Kandidaten per Los.

Der ehemalige Papst Benedikt XVI. bei seiner Amtseinführung[Bearbeiten]

Papst Benedikt XVI.

Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht.

Benedikt XVI. Predigt zur Amtseinführung als Papst.

Zwar hat die katholische Kirche mittlerweile offiziell die Evolutionslehre der Biologie anerkannt. Trotzdem gibt es - nach katholischer Ansicht - für die Menschenkinder eine Ausnahme gegenüber allen anderen Lebewesen. Den Menschenkindern wird von Gott eine einzigartige, nicht zufällig entstandene Seele geschenkt, die am Ende des Lebens den Körper überlebt. Man kann also schlussfolgern: Die katholische Kirche im Allgemeinen und Benedikt im Besonderen mögen den Zufall nicht, insbesondere wenn er Ihnen ins theologische Handwerk hineinwirkt.