Zweihundert Jahre Sächsischer Alterthumsverein (1824–2024)

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Dieses Buch steht im Regal Geschichte.

Zusammenfassung des Projekts[Bearbeiten]

  • Sind Co-Autoren erwünscht? Ja.

Zielgruppe[Bearbeiten]

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Dresdner und an Dresden-Interessierte, aber auch an alle historisch Interessierte. Vorkenntnisse zum Thema sind nicht notwendig.

Kurzbeschreibung[Bearbeiten]

Frauenkirche Dresden, gotischer Vorgängerbau
Carl Heinrich Beichling (1803–1876): Zwinger vom Schlossturm aus (Zustand vor 1849). Links neben dem Zwinger das Prinzenpalais (das heutige Taschenbergpalais), der Ort der ersten Vereinsversammlungen 1824/25.

Dieses Buch soll einen Beitrag zum 200jährigen Jubiläum des heutigen "Vereins für sächsische Landesgeschichte e.V." im nächsten Jahr leisten. Der Verein mit Sitz im Sächsischen Staatsarchiv in der Archivstraße 14 im Verwaltungsgebäude des Hauptstaatsarchivs Dresden hat hierzu eine "AG Jubiläen" gebildet und zur Mitarbeit aufgerufen.[1]

Dieses Buch ist nach Der Dresdner Missions-Hilfsverein (seit 16. August 1819) und "1820-2020: Zweihundertster Todestag von Gerhard von Kügelgen" das dritte Dresdner Projekt zu einem 200jährigen Jubiläum. Das Projekt "1721-2021: Dreihundert Jahre Zinzendorfs Brüdergemeine in Dresden" fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Bei den Recherchen zum Dresdner Missions-Hilfsverein sowie zum Tod von Gerhard von Kügelgen (* 6. Februar 1772 in Bacharach am Rhein; † 27. März 1820 in Dresden) wurden bereits erhebliche Vorarbeiten zum Dresden um 1820 geleistet, auf welchen dieses Buchprojekt jetzt aufbauen kann.

Sowohl der Dresdner Missions-Hilfsverein als auch der Königlich sächsische Verein zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer entwickelten sich aus Aufrufen im Jahr 1819:

  • Zum 16. August 1819 lud der Diakon der Dresdner Kreuzkirche, Gustav Ernst Christian Leonhardi, eine Gruppe einflußreicher Personen aus der lutherischen Landeskirche Sachsens und der Dresdner Brüdergemeine in seine "Amtswohnung Montags den 16. August 1819, Abends um 5 Uhr", wobei in dieser "denkwürdige[n] erste[n] Versammlung des Dresdner Hilfs=Missionsvereins" sogleich ein neuer Verein gegründet wurde. Die Gruppe verfaßte noch am gleichen Tag einen Aufruf an "jede[n] warme[n] Freund des Christenthums" und forderte damit "zur Theilnahme an dem neu begründeten Verein auf".[2]

Während der Aufruf des "Dresdner Hilfs=Missionsvereins" sofort auf fruchtbaren Boden fiel und eine Vielzahl an Aktivitäten auslöste, die über die Dresdner Mission von 1836 (ab 1848 Leipziger Mission) und den Lutherischen Weltkonvent von 1923 zum heutigen Lutherischen Weltbund führten, dauerte es noch bis 1824, ehe der Impuls von Böttiger konkrete Früchte trug. Somit kann erst 2024 das 200jährige Jubiläum dieses sächsischen Geschichtsverein begangen werden.

Auch die Entwicklung in der 1815 neugeschaffenen preußischen Provinz Sachsen nahm bedeutend schneller Fahrt auf. Schon am Samstag, den 30. Oktober bzw. im November 1819 fusionierte in Schulpforta (Saale) der erst am Sonntag, den 3. Oktober 1819 auf Burg Saaleck gegründete "Verein zur Erforschung vaterländischer Geschichte und Altertümer" (der sog. „Naumburger Verein“) mit dem am Dienstag, den 20. Juli 1819 in Bilzingsleben gegründeten „Verein für Erforschung des vaterländischen Altertums in Kunst und Geschichte“ (dem sog. „Unstrutverein“) zum Thüringisch-Sächsischen Geschichtsverein[5]. Dieser erhielt am Dienstag, den 4. April 1820 in Naumburg (Saale) seine Statuten und wurde 1823 "aus Zweckmäßigkeitsgründen"[6] nach Halle (Saale) verlegt und dabei der dortigen „(Königlichen) Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg“ angegliedert. An dieser Entwicklung beteiligten sich auch hochrangige und einflußreiche Personen aus Anhalt, welches durch die Provinz Sachsen umschlossen wurde. Im relativ kleinen und damals noch dazu in die drei Herzogtümer Dessau, Köthen und Bernburg geteilten Anhalt dauerte die Stiftung eines Vereins allerdings noch zwei Jahre länger als im Königreich Sachsen. Dort wurde erst am Sonntag, den 24. März 1826 im ehemaligen Residenzschloss in Bernburg (Saale) der (Herzogliche) Anhaltische Geschichtsverein unter dem obersten Direktorium des Erbprinzen Alexander Carl von Anhalt-Bernburg und der Leitung des Majors von Sonnenberg gegründet.

Das Königreich Sachsen hatte erst 1815, nur vier Jahre vor Böttigers Aufruf, durch die erzwungene Teilung laut Artikel 15 der Schlussakte des Wiener Kongresses vom 9. Juni 1815 rund 20.000 von 35.000 Quadratkilometern und damit 57 Prozent der Fläche an Preußen verloren. Ausgehend von der Situation im Jahre 1819 im Königreich Sachsen und vergleichsweise im Deutschen Bund insgesamt wird in diesem Jubiläumsbuch auf die Entwicklung des denkmalpflegerischen und landesgeschichtlichen Impulses Jahr für Jahr von 1819 bis einschließlich 1824 eingegangen. Dabei wird auch in einem Exkurs auf den 1805 begründeten Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar sowie den 1812 in Wiesbaden gegründeten Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung verwiesen.

Am 19. Januar 1825 wurde mit einer Bekanntmachung des Königlich sächsischen Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer "die Begründung und der Zweck des Vereins dem Publikum mitgeteilt" und damit die Gründungsphase abgeschlossen. "Beigefügt waren die Statuten von gleichem Datum, ein Verzeichnis der von den Vereinsmitgliedern vorzugsweise zu berücksichtigenden Gegenstände, endlich eine lithographierte Zeichnung der goldenen Pforte zu Freiberg". Dieses Datum wurde in früheren Jahren und Jubiläen als der "eigentliche Gründungstag des Vereins bezeichnet" und begangen.[7]

Dresden, am 2. Februar 2023

Dresden 1824[Bearbeiten]

Taschenbergpalais[Bearbeiten]

Carl Heinrich Beichling (1803–1876): Zwinger vom Schlossturm aus (Zustand vor 1849). Links neben dem Zwinger das Prinzenpalais (das heutige Taschenbergpalais), der Ort der ersten Vereinsversammlungen.
Ansicht von Dresden. Die Festungswerke in Dresden, Festungsgraben mit Brücke zwischen Wilschen Tor und Postmeilensäule. Mit dem Prinzenpalais (das heutige Taschenbergpalais) vor dem Turm der katholischen Hofkirche (evangelische Hofkirche war die Sophienkirche, damals noch ohne die beiden neogotischen Türme).
Eingang 1904.
Innenhof 1904.
Silberkapelle 1900.
Um 1900

1718 begannen Erweiterungs- und Einrichtungsarbeiten für die Kronprinzenfamilien durch Matthäus Daniel Pöppelmann und Raymond Leplat

ab 1719 bewohnten die kurfürstlichen Prinzen das zuvor "Türkische Palais"


Verzeichniß der am Augustustage den 3. August 1824 in der Königl. Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden öffentlich ausgestellten Kunstwerke[Bearbeiten]

Vollständiges Verzeichnis siehe:

Zweihundert Jahre Sächsischer Alterthumsverein (1824–2024)/ Kunstausstellung 1824

Der Augustustag war der Namenstag der sächsischen Königin Maria Amalia Augusta von Sachsen.

An der Kunstausstellung 1824 nahmen u. a. folgende Künstler teil:

Vaterländische Altertumsforschergesellschaft[Bearbeiten]

Zu den frühesten Zeugnissen der Früchte der Bemühungen des Studiendirektors der Ritterakademie im Dresdner Kadettenhaus und Oberinspektors über das Museum der Antiken sowie über die Sammlung der Mengsschen Gipsabgüsse Karl August Böttiger gehört ein Brief vom 26. Februar 1824 des Oberhofmeisters des sächsischen Prinzen Johann von Sachsen, Karl Borromäus von Miltitz, wonach Prinz Johann seine Mitwirkung hinsichtlich des "Literarisch-paläographischen Teiles jener vaterländischen Altertumsforschergesellschaft" bereits zugesagt hatte.[8]

Zu dieser Zeit dachte man noch an zwei Gesellschaften, eine für die Denkmalpflege und eine zur Erforschung der Landesgeschichte.


Karl Borromäus von Miltitz auf Scharfenberg[Bearbeiten]

Der kunstsinnige, literarisch und musikalisch interessierte Karl Borromäus von Miltitz wurde am 9. November 1781 in Dresden geboren und schlug ab 1797 zunächst eine militärische Laufbahn ein, die ihn 1802 zur Schweizer (Leib)Garde des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. (des Gerechten) führte, wo er bereits 1804 Kapitänlieutenant und damit Stellvertreter des Schweizer Hauptmanns wurde.

Am 7. Mai 1810 heiratete er die 1787 geborenen (Marie) Auguste (Friederike) von Watzdorf und quittierte seinen militärischen Dienst.

Das frischgebackene Ehepaar bewohnte das Gut Neukirchen bei Wilsdruff. 1811 entstanden enge Kontakte zu

1812 bekam Karl Borromäus von Miltitz das halbverfallene Schloss Scharfenberg von seinem Couisin Dietrich von Miltitz überlassen. Hier sammelte er bis 1818/19 den "Scharfenberger Kreis" romantisch-patriotischer Männer um sich.

Ebenfalls 1812 verkaufte er sein Gut Neukirchen mit dem dazugehörigen Ort Steinbach, welcher heute mit Gompitz zu Dresden eingemeindet ist.

1816 gesellte sich der damals 45-jährige Schriftsteller August Apel zu dem Scharfenberger Romantikerkreis, der aber schon am 9. August des gleichen Jahres verstarb.

1824 wurde er in Dresden Oberhofmeister des 23-jährigen sächsischen Prinzen Johann von Sachsen und seine Frau Auguste Oberhofmeisterin von dessen Frau, der ebenfalls 23-jährigen Prinzessin Amalie Auguste von Bayern. Das Paar, das am 21. November 1822 geheiratet hatte, wurde durch den frühen Tod von Johanns älterem Bruder Friedrich August II. (Sachsen) am 9. August 1854 König und Königin von Sachsen. Solche Ämter bekam die bedeutende sächsische Adelsfamilie von Miltitz des Öfteren übertragen, so übernahm schon vor 1530 Ernst von Miltitz als Hofmarschall die Verwaltung des Dresdner Hofs unter dem späteren sächsischen Herzog (1541) und Kurfürsten (1547) Moritz von Sachsen.

Für weitere Informationen siehe:

Zweihundert Jahre Sächsischer Alterthumsverein (1824–2024)/ Karl Borromäus von Miltitz auf Scharfenberg

Scharfenberger Kreis[Bearbeiten]

Zweihundert Jahre Sächsischer Alterthumsverein (1824–2024)/ Scharfenberger Kreis

Gesuch vom 16. Juli 1824 an König Friedrich August[Bearbeiten]

Auf die Initiative des damals 64-jährigen Hofrats, Direktors der Ritterakademie im Dresdner Kadettenhaus und Oberinspektors über das Museum der Antiken sowie über die Sammlung der Mengsschen Gipsabgüsse, Karl August Böttiger, richteten am 16. Juli 1824 sieben Personen des öffentlichen Dresdner Lebens ein Gesuch für die Bewilligung eines Vereines zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer. Die weiteren sechs Unterzeichner waren:

  1. der 37-jährige Kunsthistoriker und Kunstmäzen Johann Gottlob von Quandt
  2. der 50-jährige Professor an der Kunstakademie Dresden Ferdinand Hartmann
  3. der 59-jährige "Wirklichen Geheimrath" im "Geheimen Rathscollegium" Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf
  4. der 50-jährige Staatssekretär und ehemalige Kabinettsminister Detlev von Einsiedel
  5. der 35-jährige "Geheime Finanzrat" und Deputierter bei der damaligen "Landes-Oekonomie-, Manufactur- und Commercien-Deputation" Gustav von Flotow
  6. das 58-jährige Mitglied des "Geheimen Rats" August von Manteuffel

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. "Der Verein für sächsische Landesgeschichte begeht im Jahr 2022 den 30. Jahrestag seiner Gründung und 2024 das 200. Jubiläum des Königlich sächsischen Altertumsvereins. Für die inhaltliche Vorbereitung und organisatorische Planung beider Jubiläen werden viele helfende Hände gebraucht. Der Verein hat deshalb eine AG Jubiläen eingerichtet und freut sich über alle interessierten Mitglieder, die sich mit Ideen einbringen möchten. Sie können uns ihre Ideen und Wünsche aber auch unabhängig von einer formalen Mitwirkung in der AG mitteilen. Vielleicht waren Sie selbst in der Vergangenheit Vorstandsmitglied oder sind gar Gründungsmitglied, haben sich aktiv am Vereinsgeschehen beteiligt und besitzen aus dieser Zeit noch Unterlagen, Fotos, Flyer oder möchten uns an Ihren Erinnerungen aus drei Jahrzehnten Vereinsarbeit teilhaben lassen." Webseite der "AG Jubiläen" des "Vereins für sächsische Landesgeschichte e.V." (abgerufen am 2. Februar 2023).
  2. "Fünfzig Jahre der Missionsthätigkeit im Königreiche Sachsen", Dresden 1869, S. 12f.
  3. Brief von Carl Peter Lepsius an Johann Wolfgang von Goethe von Montag, dem 4. Oktober 1819: „Gestern hat hier die erste Zusammenkunft derselben stattgefunden und zwar - begünstiget von der ausgezeichneten schönen Herbst-Witterung in der freien Natur, in höchst romantischen Umgebungen, auf dem alten Schloße Saalek, allwo die Grundlinien zur Constitution des Vereins gezogen und zu Protokoll genommen worden.
  4. "Wollen wir uns im Königreiche Sachsen nicht auch zu einem Verein für Rat und That in Erforschung und Erhaltung altdeutscher Denkmäler und Kunstleistungen zusammenschließen? Mit Vergnügen werde ich im Verein mit drei andern Männern, die zu nennen mir jetzt noch nicht erlaubt ist, vorläufige Andeutungen, Winke, Zurechtweisungen besonders wenn sie mir schriftlich zukommen zu gemeinschaftlicher Beratung aufnehmen. Eile frommt nirgends. Gut Ding will Weile haben. Die voreilige Blüte trifft der Spätfrost." Karl August Böttiger in der Dresdner Abend-Zeitung vom 25. Oktober 1819.
  5. Erster Jahresbericht über die Verhandlungen des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des Vaterländischen Alterthums. 1821. Zweyter Jahresbericht. 1822. Verlag Wild, Naumburg 1822, Digitalisat
  6. Franz Xaver von Wegele: Artikel "Carl Peter Lepsius" in der Allgemeinen Deutschen Biographie, Band 18 (1883), S. 418–419.
  7. "Festschrift zum fünfundsiebzigjährigen Jubiläum des Königlich-Sächsischen Altertumsvereins." Herausgegeben im Auftrage des Vorstands. Beiheft zum "Neuen Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde" Band XXI., Verlag von Wilhelm Baensch, Dresden 1900, S. 7f.: "Böttigers Rührigkeit gewann für seine Idee nunmehr bald eifrige und einflußreiche Förderer. Neben Quandt, dessen anfängliches Widerstreben gegen ein Hervortreten mit seinem Namen doch zu besiegen gelang, und dem Direktor der Kunstakademie Professor Ferd. Hartmann traten vor allem einige hochgestellte Beamte dafür ein: der Kabinettsminister im Staatssekretär Graf Detlev v. Einsiedel (der eben damals auch die Oberleitung der Königlichen Sammlungen übernommen hatte), der auch als feinsinniger Dichter unter dem Namen Arthur v. Nordstern bekannte Konferenzminister Gottlob Adolf Ernst v. Nostitz und Jänkendorf, der Wirkliche Geheime Rat und Präsident G. A. Ernst Freiherr v. Manteuffel, endlich der Geh. Finanzrat Gustav v. Flotow. Auf ein Gesuch, welches diese sieben Männer am 16. Juli 1824 an König Friedrich August richteten, genehmigte dieser durch Reskripte vom 30. Oktober 1824 die Gründung des „Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer", gestattete dem Prinzen Friedrich August, die unmittelbare Leitung und das Direktorium dieses Vereins zu übernehmen, und gewährte einen Fonds von 400 Thalern zur ersten Einrichtung, ein Lokal im Brühlischen Palais und Portofreiheit für die Korrespondenzen und Sendungen des Vereins. Am 19, November 1824 fand eine erste Sitzung des „Ausschusses" des jungen Vereins, d. h. der eben ge- [8] nannten Männer, unter Vorsitz des Prinzen Friedrich August statt. Dabei beschloß man, daß die Thätigkeit des Vereins sich zwar hauptsächlich auf die vaterländischen Werke der bildenden Künste erstrecken, daß aber die Erforschung und Erhaltung schriftlicher Altertümer nicht ausgeschlossen sein solle. Damit war die Idee eines besonderen Vereins für diesen Zweck aufgegeben, und eine Folge davon war, daß der Ausschuß nunmehr die Bitte aussprach, Prinz Johann möge als Vizedirektor an dem Verein Anteil nehmen, eine Bitte, die bereitwilligst gewährt wurde. Zum Kassierer und Rechnungsführer des Vereins wurde der Hofsekretär K. G. Grohmann ernannt. Am 19. Januar 1825 waren endlich die durch Böttigers Kränklichkeit vielfach verzögerten Vorarbeiten beendet. Unter diesem Datum erschien eine Bekanntmachung des "Königl. Sächsischen Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer", in welcher die Begründung und der Zweck des Vereins dem Publikum mitgeteilt wurde; beigefügt waren die Statuten von gleichem Datum, ein Verzeichnis der von den Vereinsmitgliedern vorzugsweise zu berücksichtigenden Gegenstände, endlich eine lithographierte Zeichnung der goldenen Pforte zu Freiberg. Den 19. Januar 1825 dürfen wir also als den eigentlichen Gründungstag des Vereins bezeichnen. Der Kgl. Sächsische Altertumsverein gehört hiernach zu den zehn ältesten der noch heute blühenden geschichtlichen Vereine Deutschlands."
  8. "Nach einem Schreiben des Oberhofmeisters v. Miltitz an Böttiger vom 26. Februar 1824 hatte schon damals auch Prinz Johann seine Mitwirkung hinsichtlich des „Literarisch-paläographischen Teiles jener vaterländischen Altertumsforschergesellschaft" zugesagt." Aus: Hubert Maximilian Ermisch (* 23. Juni 1850 in Torgau; † 6. April 1932 in Dresden): "Der Königlich Sächsische Altertumsverein. 1825-1900. Von Regierungsrat Dr. Hubert Ermisch in Dresden, Schriftführer des Königlich Sächsischen Altertumsvereins", In: "Festschrift zum fünfundsiebzigjährigen Jubiläum des Königlich-Sächsischen Altertumsvereins." Herausgegeben im Auftrage des Vorstands. Beiheft zum "Neuen Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde" Band XXI., Verlag von Wilhelm Baensch, Dresden 1900. Dem Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine zu seiner Generalversammlung in Dresden 24. bis 27. September in Dresden. S. 1-68, Neubearbeitung und Fortsetzung des Aufsatzes: "Zur Geschichte des Kgl. Sächsischen Altertumsvereins 1825 —1885." im Neuen Archiv f. Sächsische Geschichte, VI., 1 ff.